Copy & Paste im WIRRklichkeitsRAUM: Design als markenunabhängige Oberfläche oder als Antwort auf den Überschusssinn?
By Torsten Ambs
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Wir sind heute wesentlich kommunistischer als früher: Wir teilen! Dank Social Media werden alle zum Ich-Sender, recherchieren nicht immer so wie sie es sollten und teilen gnadenlos bis der Arzt bzw. der Staatsanwalt kommt.
Das Dilemma: früher gab es wenige (Fernseh)-Sender heute ist jeder ein Ich-Sender, jeder ist sein eigener Programmdirektor und jeder ist im Quotendruck, was zur Folge hat, dass ein deutliches Defizit an Originalen entsteht. Eine zunehmend atomisierende Gesellschaft braucht Originale dringender denn je.
Die vorliegende Betrachtung bewegt sich in einem magischen Dreieck zwischen Original, Fälschung und Hommage. Die Grenzen sind fließend und der Schreck am Ende mitunter groß.
Die Social Media Analyse hat gezeigt, dass Designoberflächen als Orientierungshilfe dringend gesucht werden, die Marke wird immer bedeutungsvoller.
Für den Marketingleiter bedeutet dies Abkehr von eingefahrenen Kommunikationswegen und vernetztes Denken. Zu schnell gerät eine wertvolle Marke in den Shitstorm.
Die vorliegende Untersuchung liefert Denkanstöße zur vernetzten Markenführung.
Torsten Ambs
Dr. Torsten Ambs startete seine berufliche Laufbahn bei der GfK AG. Hier nahm er verschiedene Marketing- und Salespositionen ein. Unter anderem war er verantwortlich für die Führung des Ressorts Aussenwerbeforschung und Objektdokumentation (multimediale Datenbanken zur Wettbewerbsbeobachtung). Es folgten weitere Stationen als Marketingberater namhafter Marken sowie als Direktor Key Account Management einer amerikanischen Softwarefirma, hier verantwortlich für Sales und Marketing sowie für den Ausbau des Deutschlandgeschäftes. Als Executive Vice President Marketing bei dem finnischen Online Broker eQ Online zeichnete er für die erfolgreiche Markteinführung in Deutschland verantwortlich und leitete europaweit das Marketing. 2001 gründete er die Agentur mind store marketing, die sich auf die Bereiche Strategieentwicklung, Trendtage als Sales Tool und Compliance Killer sowie Markenaufbau von innen spezialisiert hat. Als Keynote Speaker greift er in seinen Vorträgen Themen aus den Bereichen Marketing, Media und Gesellschaft auf. Seit 2012 hat Dr. Torsten Ambs einen Lehrauftrag an der Akademie der media in Stuttgart, ist dort Mitglied des Fachbeirates sowie Leiter der Forschungsgruppe Marketing.
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Book preview
Copy & Paste im WIRRklichkeitsRAUM - Torsten Ambs
Die vorliegende Publikation entstand aufgrund eines Vortrages für die Audiovisual Media Days 2013 in München (veranstaltet von den Medientagen München).
Die Recherche im Vorfeld hatte gezeigt wie nah die Bereiche Original, Fälschung Hommage, Inspiration und Klauen nebeneinander liegen. Die Social Media Analyse verdeutlichte zudem, dass die Begriffe „Marke (Original) und „Design
(Orientierungsoberfläche) enger verknüpft sind als je zuvor.
Im Rahmen der Düsseldorfer Kanzleigespräche wurde zudem bewusst wie sehr die Kreativität durch juristische Regeln eingeschränkt werden kann. Deshalb erschien es extrem wichtig, in der vorliegenden Publikation den Juristen zu Wort kommen zu lassen, denn die Grenzen zwischen genial und gesetzesbrechend sind fließend.
Copy & Paste, das haben die Analysen, Expertengespräche und Umfragen gezeigt, ist in Zeiten der Echtzeitkommunikation mit Shitstorm, Aktualitätswahn und Abmahnpanik ein zentrales Thema. Originale werden dringend gesucht.
I. Copy & Paste im WIRRklichkeitsRAUM
Dr. Torsten Ambs
Der WIRRklichkeitsRAUM (Ambs 2012) wurde an anderer Stelle hinreichend beschrieben. Er stellt einen Versuch dar, eine Brücke zu bauen von der humanistischen Gutenberg-Kultur zur digitalen Gesellschaft. Diskutiert werden in diesem Zusammenhang Ansätze wie Descartes Kamingedanken (vgl. Descartes 1993: S. 16f), Platons Höhlenmenschen (vgl. Platon 2004: S. 514-541) oder Ansätze zur künstlichen Intelligenz sowie künstliches Leben. Spätestens an dieser Stelle wird die Komplexität des Themas deutlich. Lütz (2012: S. 17ff) skizziert in diesem Zusammenhang den Film „Die Truman-Show, der von einem jungen Mann handelt, der von Geburt an im Fernsehen präsentiert wird, dessen „Realität
im Fernsehen spielt und der von Komparsen umgeben ist, statt von „wirklichen Menschen. Die Fortführung dieses Gedanken in Zusammenhang mit Ansätzen des künstlichen Lebens (siehe hierzu exemplarisch das Spiel „Life
- Berlekamp 1982) führt zwangsläufig zur Frage, ob wir nicht alle ein Teil eines riesigen Computerspiels sind, was nach Popper´s Falsifikationsüberlegungen durchaus im Bereich des