Bye Bye Baby: Eine Kriminalnovelle
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Als ein 7-jaehriger Bub nach Schulschluss spurlos verschwindet, bekommt Frank Collins seine Chance. Lange hat der karrieretechnisch kaltgestellte Kriminalbeamte auf einen hochkaraetigen Fall gewartet, mit dem er seine Faehigkeiten unter Beweis stellen kann. Aber der vermisst gemeldete Schuljunge ist nur der Ausloeser fuer ein anderes Verbrechen. Jemand legt es darauf an, die Situation der vor Kummer hilflosen Mutter des Jungen auszunutzen. Wird Frank Collins zum Raedchen in der Maschinerie dieser Machenschaften?
Bye Bye Baby - begeisterte Stimmen der Kritik
Ein rasanter, straffer Krimi…Kein Wort zuviel. Ian Rankin
Der Ansatz ist aufregend unverbraucht. Man entdeckt den Polizeikrimi voellig neu. Do Some Damage
Eine irrwitzige Story auf der Uberholspur, mit kurzen, knackigen Abschnitten und clever dosierten Uberraschungen in der Handlung, die die Aufmerksamkeit fesseln. Das Figurenrepertoire kitzelt Sympathie genauso wach wie Abscheu … Diese Kriminal-Novelle steht den Romanen Allan Guthries in nichts nach: Bye Bye Baby ist durchtrieben und mehr als rabenschwarz, und dennoch schafft es der Autor, mit dieser knochenharten Story nicht zuletzt Mitleid zu wecken. Hier haben wir es mit einem klugen Polizeiroman zu tun, der einen Fall und die dazugehoerigen Hintergruende liefert. Junge Junge – und was fuer ein Ende wird dem Lesepublikum hier geboten! Detectives Beyond Borders
Eine lichtscheue, gerissene, aberwitzige und tieftraurige Polizeigeschichte, die unaufhaltsam auf eine geschickt getarnte Aufloesung zusteuert. Dieses raue Stueck Literatur von der Schattenseite des Lebens kann sich sehen lassen. You Would Say That, Wouldn’t You?
Allan Guthrie – Stimmen der Kritik zu einem Ausnahmetalent
Ein hochgradig talentierter Autor. The Independent
Rabenschwarz. Grandios. The Guardian
Der beste Noir-Schriftsteller des Landes. The Scotsman
Ein Muss fuer alle, die einen unverwuestlichen Sinn fuer Humor haben. The Observer
Guthries zynischer Realismus hat Stringenz und Staerke, und er schildert Alltagsgewalt mit einer Meisterschaft, die in der britischen Kriminalliteratur ihresgleichen sucht. The Times
Finster, durchtrieben, brutal und einfach brillant. Stuart MacBride
Erstklassig. George Pelecanos
Chandler trifft Titus Adronicus in der urbanen Einoede der besitzlosen Klasse Schottlands. The Age
Wechselseitig hochkomisch und schockierend. Guthries einmaliger Stil haelt den Leser gefangen. Kirkus Review
Absoluter nicht-aus-der-Hand-legbar Effekt. Lovereading.com
Noir-Prosa, die ihresgleichen sucht. Eurocrime
Respektlos, raffiniert verwickelt, unerbittlich hart und sehr, sehr witzig. Bookgasm
Uber den Autor
Allan Guthrie ist ein preisgekroenter schottischer Kriminalschriftsteller. Sein Romandebut Two-Way Split war auf der Auswahlliste fuer den CWA Debut Dagger Award, und brachte Guthrie den Theakston Preis fuer den besten Krimi des Jahres 2007 ein. Der Autor veroeffentlichte vier weitere Romane: Kiss Her Goodbye (nominiert fuer den Edgar Allan Poe Award), Hard Man, Savage Night und Slammer. Drei Kriminalnovellen stammen aus seiner Feder: Kill Clock, Killing Mum und Bye Bye Baby.
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Bye Bye Baby - Allan Guthrie
Bye Bye Baby
Allan Guthrie
Copyright © 2010 Allan Guthrie
Copyright © 2012 der deutschen Erstausgabe: Connie Haag
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Veröffentlichung darf ohne die schriftliche Genehmigung des Autors in jeglicher Form oder durch jedwede Mittel vervielfältigt oder übertragen werden.
Besuchen Sie die Website des Autors unter:
http://www.allanguthrie.co.uk
Besuchen Sie Criminal-E, Allan Guthries eBook Krimi Blog, unter:
http://criminal-e.blogspot.com
Alle Charaktere dieser Kriminalnovelle sind fiktiv. Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen, lebend oder tot, ist rein zufällig.
Titelbild: Alexander Steffler
www.flickr.com / photos / alex-s
Titeldesign: JT Lindroos
Ausgabe 2-1-3
Hinweis des Autors
Gegen Ende Februar 2008 wurde ich eingeladen, eine Kurzgeschichte für die Krimi-Anthologie ‚Shattered: Every Crime Has A Victim’ (‚Vernichtet: Jedes Verbrechen hinterlässt ein Opfer’) zu schreiben, herausgegeben von der Hilfsorganisation Victim Support Schottland (Hilfe für Verbrechensopfer). Vorgegeben war, die Geschichte aus der Perspektive eines Opfers zu erzählen. Seit längerem hatte ich eine ungewöhnliche Idee im Hinterkopf, ein Erzählmotiv, von dem ich mir nicht sicher war, ob es überhaupt funktionieren würde, und zu dem mir bis dato die passende Gelegenheit zur Umsetzung gefehlt hatte. Nun schien der Zeitpunkt gekommen. Die Kurzgeschichte gelang auf Anhieb. Zumindest gefiel sie mir. Dem Herausgeber ebenfalls. Und kaum war die Anthologie veröffentlicht, erhielt ich mehr begeistertes Feedback als zu jeder anderen Geschichte, die ich geschrieben hatte. Mir wurde bewusst, dass es weitere, reizvolle Möglichkeiten gab, die Handlung wiederzugeben - insbesondere, wenn die Erzählperspektive ein Außenseiter einnahm. Ich trat an Barrington Stoke heran, einen in Edinburgh ansässigen Verlag, und fragte, ob Interesse bestand an einer Kriminalnovelle, die auf dem ursprünglichen Erzählmotiv der Kurzgeschichte basierte. Man gab mir grünes Licht, und ich begann mit der Überarbeitung. Es stellte sich heraus, dass ich einige Änderungen vornehmen musste, damit eine Novellenfassung der originären Geschichte funktionieren konnte. Der Wechsel der Erzählperspektive war dabei nur einer der Punkte im Rahmen der Überarbeitung des gesamten Textes. Die Grundidee jedoch blieb auch in der nachfolgend zu lesenden Novellenfassung unverändert erhalten.
Dienstag
1.
Eigentlich war ich nur auf dem Weg nach unten, um mir was Kühles aus dem Automaten zu ziehen, als ich an Duttons Büro vorbeikam. Dumm, dass ich den Kopf hob. Unsere Blicke kreuzten sich. Sofort winkte er mich zu sich rein.
Sein Zimmer war ein Witz. Der eher kleine Schreibtisch dominierte den ganzen Raum. Man fragte sich, wie Dutton es überhaupt schaffte, den Stuhl weit genug zurückzuziehen, um sich hineinzuzwängen. Der Kripomeister war bullig. Ein Fatzke mit Pornoschnauzer. Über den strich er sich wiederholt, während er der Stimme in der Telefonleitung folgte. Selbst hier unter dem Türrahmen erreichte mich eine Ahnung des Tabakdufts, der von Duttons Klamotten ausging.
Er kritzelte etwas und legte auf.
„Ein Fall für dich, Collins, sagte er. „Vermisstes Kind.
„Ihr Ernst?"
Dutton mochte mich nicht. Kaum jemand, genau genommen - hauptsächlich wegen meines Onkels. Aber mit Dutton - das war mehr persönlicher Natur.
Ich hatte seiner Frau geraten, ihn zu verlassen, und sie hatte ihm davon erzählt. Okay, schon klar: ich sollte mich um meinen eigenen Kram kümmern. Aber ich hatte mitbekommen, wie er mit ihr umsprang. Und würde ihr jederzeit wieder raten, die Koffer zu packen.
„Weshalb sollte es mir nicht Ernst sein? Dutton zog ein Gesicht. Kam mir auf die säuerliche Tour. „Es sei denn natürlich, sie haben grundsätzliche Bedenken - ...
„Wie alt ist das Kind?"
„Sieben."
„Und die Mutter befindet sich wo?"
„Zu Hause."
„Heißt wo?"
„Hier. Er tippte mit seinem Stift auf einen Fetzen Papier auf der Schreibtischplatte. „Klartext, Collins: kriegen sie das hin?
Statt einer Antwort streckte ich die Hand aus, aber er kaute nur auf der Innenseite seiner Wange herum und fuhr fort, mich zu fixieren.
„Dutton, sie scheinen tatsächlich zu glauben, ich sei der Sache nicht gewachsen."
„Möglich, dass jemand mit Erfahrung nötig ist, erwiderte er. „Jemand wie ich.
Er wusste verdammt genau, dass ich seit Ewigkeiten hinter einem ordentlichen Fall her war. Bereits Monate zuvor hatte ich im Stillen beschlossen, aus dem Polizeidienst auszuscheiden, sollte ich nächstes Jahr bei den Beförderungen wieder leer ausgehen. Zu viel Verwaltungskram, dazu Überstunden, nicht zu reden von Wichsern wie Dutton. Alles kein Anreiz, um auf ewig ein Niemand zu bleiben. Hätte ich keine laufenden Verpflichtungen, der Laden wäre mich längst los.
„Und? Entscheidung getroffen?" Er zwang mich, nachzuhaken! Glaubte der Kripomeister etwa, ich würde am Ende betteln? Konnte er lange warten.
Wir starrten uns an. „Sorgen Sie dafür, dass ich das hier nicht bereue, sagte er schließlich und reichte mir die Adresse. „Die Mutter hat bereits mit der Streife gesprochen. Ich organisiere die Aussage und bringe Sie per Funk auf den letzten Stand.
„Wozu? Ich kann die Jungs vor Ort selbst ins Gebet nehmen."
„Zu spät. Die putzen bereits Klinken. Wir brauchen jede Nase, die wir kriegen können, um nach dem Kind zu fahnden. Er zielte mit dem Stift auf mich. „Noch was. Im Augenblick ist kein Verbindungsbeamter für Familiensachen frei. Sehen sie also lieber zu, dass sie einen weiblichen Beifahrer organisieren, okay?
„Wurde die Mutter des Kleinen seit der Vermisstenanzeige etwa sich selbst überlassen?"
„Ja. Der Bub hätte keinen schlechteren Zeitpunkt wählen können, um verloren zu gehen, sagte Dutton und zuckte die Schultern. „Wir haben die Mutter aber informiert, dass wir praktisch unterwegs sind. Die packt das schon.
Er schob seinen Stuhl