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Liebe Grüße vom Humpelstilzchen: Zwölf haarsträubende Kriminalstories
Liebe Grüße vom Humpelstilzchen: Zwölf haarsträubende Kriminalstories
Liebe Grüße vom Humpelstilzchen: Zwölf haarsträubende Kriminalstories
Ebook94 pages41 minutes

Liebe Grüße vom Humpelstilzchen: Zwölf haarsträubende Kriminalstories

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About this ebook

Im Dutzend billiger verwöhnt uns diesmal Fabio Marotti mit originellen Kurz-Krimis, die er allesamt in seiner heimatlichen Region ansiedelte. Wie in seinen vorherigen Bänden mangelt es nicht an Spannung, skurrilen Typen, gnadenlosem Humor und frech-knisternder Erotik.
Zum Teil untermauert er die Texte mit höchst aussagefähigen Tatort-Fotos.
Ein köstliches Lesevergnügen – nicht nur für Krimi-Fans.
LanguageDeutsch
Release dateAug 18, 2014
ISBN9783735768766
Liebe Grüße vom Humpelstilzchen: Zwölf haarsträubende Kriminalstories
Author

Fabio Marotti

Fabio Marotti genießt sein zweites Leben als (Un-)ruheständler und smartphone-frei in der Drei-Flüsse-Stadt Bad Friedrichshall. Neben seinem Hauptberuf eine jahrzehntelange künstlerische Karriere als Aquarellmaler, Promi-Karikaturist, Fotograf skurriler Schnappschüsse, Songtexter und Autor von dreizehn Büchern. Fünfundsiebzig Ausstellungen – unter anderem gemeinsam mit Udo Lindenbergs Likörellen. Er verfügt über ein schier unerschöpfliches Reservoir an Humor und Satire. Bereits in Jugendjahren Mitglied des Kabaretts „Die Mittelreifen“. Mitwirkung bei den „Strudelliteraten“, einer Vereinigung von Literaturschaffenden. Nebenberuflich jahrelang Inhaber einer Gastspieldirektion. Auch ohne Aufzählung seiner weiteren breit gefächerten Hobbys zweifelt man nicht an seiner Aussage, dass man sein rundum erfülltes Leben problemlos mindestens auf drei bis vier Normalbürger aufteilen könnte.

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    Book preview

    Liebe Grüße vom Humpelstilzchen - Fabio Marotti

    sein.

    Antipasto

    Leider wird auch in unserer Region weiterhin fröhlich gemordet. Und die Opfer müssen durchaus nichtausschließlichjungeblondeFrauenbeiVollmond sein, wie im ersten Krimi aus meiner Heimatstadt geschildert („Keine Gnade für Blondinen").

    In zwölf Kriminal-Stories berichte ich aber auch diesmal über nicht ganz alltägliche Fälle – allerdings mit viel Fantasie, Humor und delikaten Frechheiten gewürzt.

    Dabei können als Tatort beispielsweise genauso eine Toilette (sprich: Tollette) wie auch ein gut gepolsterter Friseurstuhloder eine Laientheaterbühne in die engere Auswahl kommen.

    Leichen kann man, wenn man will, fast überall finden. Man muss nur immer Augen, Ohren und Nase offenhalten. Und genau das habe ich wieder für Sie getan.

    Ihr stets ergebener Fabio Marotti

    Bitte 4 x Geisterbahn

    Jedes Jahr Ende Juni beginnt in der Kurstadt Bad Wimpfen der traditionelle Talmarkt, einer der bundesweit größten Jahrmärkte mit einem geballten Angebot an Händlern, Vergnügungen, Verpflegung und Unterhaltung. Schon in meiner Jugend hatte dieser Termin absoluten Vorrang – Teilnahme war Pflicht.

    Verzeihung, ich muss mich nochmals kurz vorstellen: Kriminaldirektor Stefan Baumann, nach meiner Verehelichung mit der genauso glutäugigen wie türkischstämmigen Kollegin Sibel Ökücü, vom BKA Wiesbaden abgeordnet zum Landeskriminalamt Stuttgart. Sibel arbeitete weiterhin unter den Fittichen meines alten Spezis Sepp Holdermüller beim Dezernat Gewaltverbrechen der Kripo-Direktion Heilbronn.

    Für unseren Besuch des Wimpfener Talmarktes hatten wir uns an diesem Samstagabend geradezu südländisches Wetter ausgesucht. Entsprechend gut gelaunt und mit durstigen Kehlen schoben uns die Menschenmassen an den Buden- und Vergnügungsparkgeschäften vorbei. Sibel und ich hatten nette Verstärkung angefordert: Kollege Klaus Wegner und seine aktuelle Freundin Karin begleiteten uns. Hoffentlich hielt es die bildhübsche Brünette etwas länger an seiner Seite aus als die bisherigen Eroberungen. Denn er ist nun mal ein Witzbold par excellence – dienstlich und privat. Eines war jedenfalls garantiert: An diesem Abend würde Langeweile ein Fremdwort sein.

    Bei unserem Rundgang durch die geschichtsträchtigen Gassen machten wir zuerst an einer Wurfbude Halt. Mit Stoffbällen konnte man nach den Konterfeis von zu Guttenberg, Alice Schwarzer und Bischof Tebartz-van Elst werfen. Klaus Wegner war nach dem fünften Kräuterschnaps bereits so in Höchstform, dass er zwar nicht die Prominenten, dafür aber den Budisten (Besitzer der Bude) ins Gesicht traf. Danach wollte ich es schon gar nicht mehr versuchen.

    Wir beschlossen, unser obligatorisches Schießtraining von der direktionseigenen Anlage auf eine Schießbude zu verlagern. Immerhin schoss ich bereits beim dritten Versuch erfolgreich einem Teddybären ein Auge aus und von einer Papierblume konnte ich wenigstens noch den Stiel an Sibel überreichen. Und hätte uns die Schießbudenfigur nicht des Standes verwiesen, wer weiß, was wir noch für Volltreffer erzielt hätten. Beim Losverkäufer hatte nur Sibel Glück. Der Gewinne-Oberaufseher überreichte ihr mit einem unverschämten Grinsen eine Kurpackung Kondome, worauf sie mich verheißungsvoll anblinzelte. Und natürlich musste Kollege Wegner seinen Kommentar dazu abgeben, er wäre sonst wahrscheinlich daran erstickt:

    Willst du freitags fleischlos essen,

    darfst du Verpackung nicht vergessen!

    Lachen macht hungrig und so gönnten wir uns im Vorbeigehen eine Portion Pommes rot/weiß. Es kam wie es kommen musste: Sibel war gerade beim Eintunken ihrer Kartoffelsticks in die Soßen angelangt, als sie ein Angetrunkener anrempelte und ihre weiße Jeans mit einem künstlerisch hochwertigen Ketchup-Muster im Schritt verzierte. Eine junge Frau hatte tatsächlich Mitleid mit ihr und wollte ihr einen Tampon premium anbieten. Wer den Schaden hat.…

    „Wisst ihr was? Wir fahren Geisterbahn, schlug ich dem fröhlichen Trio vor. Sibel klatschte vor Begeisterung in ihre niedlichen Händchen. „Stefan, das wollte ich immer schon mal erleben. Ist das auch wirklich gruselig? Schwörst du, dass du mich beschützt?

    „Ja, aber ich warne dich, dort gibt es wirklich Gespenster, die dir vielleicht gefährlich nahe kommen."

    Schon von weitem wiesen uns schrille Töne aus den Charts und sonstige schauerliche, unmusikalische Geräusche den Weg zu dem Horror- Fahrgeschäft.

    Ich drängelte mich zur Kasse vor und stellte mich der Geisterbahn-Vorsitzenden vor: „Jerry Cotton und Phil Decker vom FBI in Begleitung von zwei Geiseln. Also bitte vier Mal Geisterbahn." Die Dame schien sowohl ob ihres Plisseegesichtes als auch ihres IQs für dieses Etablissement wie maßgeschneidert.

    Klaus Wegner nahm mit Karin im Mini-Cooper hinter uns Platz, während Sibel und ich uns in ein rosa-grün-farbenes Ferrari Cabrio mit gelben Außenspiegeln zwängten. „Da sieht man wieder, lästerte Wegner los. „Selbst bei der Geisterbahn wird nach Dienstgrad gefahren.

    Vor uns hatte ein junges Paar einen vom ADAC mit dem Gelben Engel ausgezeichneten VW Golf besetzt. Sie erweckten den Eindruck, als ob sie nur darauf warteten, bis es endlich dunkel um sie würde.

    Bei Karin und Sibel strahlten die Augen vor freudiger Erwartung. „Verdammt, Klaus. Ich glaube, ich habe meine Dienstwaffe vergessen. Ihr müsst nämlich wissen, wandte ich mich mit todernstem Gesicht an die beiden Ladys, „dass sich viele zwielichtige Typen gerade bei Geisterbahnen für Ein- Euro-Jobs bewerben und sich dort als Vampire oder Monster zur Verfügung stellen. Hast du vielleicht zufällig deine Wumme eingesteckt?

    Klaus grunzte vor Vergnügen. „Nein Boss, der Colt schlummert zu Hause in der Küchenschublade zwischen dem Spargelschäler und dem Korkenzieher. Aber vielleicht kann ich einen etwaigen Angreifer ausnahmsweise mit Reizgas außer Gefecht setzen. Die Pommes samt Kräuterschnaps tanzen nämlich in meinem Gedärme Ringelreihen."

    Ruckartig setzten sich die Wagen in Bewegung. Sibel fiel mir - natürlich völlig unabsichtlich – bereits in der ersten Kurve in die Arme. Das konnte ja heiter werden. Wir fuhren in das Kabinett des Schreckens ein und urplötzlich wurde

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