Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Die Mission des IV. Btl. I. bay. Fußart. Rgt. in den Irak Dezember 1915 bis Dezember 1916 - Band 2 9. April 1916 bis Dezember: Aufzeichnungen und Bilder von Josef Oberndorfner und amtliche Meldungen
Die Mission des IV. Btl. I. bay. Fußart. Rgt. in den Irak Dezember 1915 bis Dezember 1916 - Band 2 9. April 1916 bis Dezember: Aufzeichnungen und Bilder von Josef Oberndorfner und amtliche Meldungen
Die Mission des IV. Btl. I. bay. Fußart. Rgt. in den Irak Dezember 1915 bis Dezember 1916 - Band 2 9. April 1916 bis Dezember: Aufzeichnungen und Bilder von Josef Oberndorfner und amtliche Meldungen
Ebook200 pages1 hour

Die Mission des IV. Btl. I. bay. Fußart. Rgt. in den Irak Dezember 1915 bis Dezember 1916 - Band 2 9. April 1916 bis Dezember: Aufzeichnungen und Bilder von Josef Oberndorfner und amtliche Meldungen

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

Das Buch erzählt die Geschichte der Mission in den Irak eines bayerischen Artilleriebataillons im ersten Weltkrieg. Die persönlichen Aufzeichnungen eines Angehörigen des Bataillons wurden amtlichen Angaben gegenüber gestellt. Während der Fahrt an den Einsatzort Kut-el-Amara begegnete die Truppe dem schwedischen Forscher Sven Hedin wiederholt auf dem Euphrat. Ebenso begegnete die Truppe KptLt von Mücke, der über den kleinen Kreuzer Emden berühmt wurde. Mit ca. 130 Originalfotografien und Abbildungen gibt das Buch auch einen kulturgeschichtlichen Einblick in das Arabien zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es knüpft an eine Reihe von Dokumenten zum Thema erster Weltkrieg an. Band 1 behandelt die Zeit der Reise in den Irak vom Dezember 1915 bis Anfang April 1916. Band 2 widmet sich des Einsatzes im Irak und der Rückkehr an die Westfront bis Anfang 1917.
LanguageDeutsch
Release dateDec 3, 2014
ISBN9783738685527
Die Mission des IV. Btl. I. bay. Fußart. Rgt. in den Irak Dezember 1915 bis Dezember 1916 - Band 2 9. April 1916 bis Dezember: Aufzeichnungen und Bilder von Josef Oberndorfner und amtliche Meldungen
Author

Michael Oberndorfner

Der Autor Michael Oberndorfner ist der Enkel von Josef Oberndorfner auf dessen Tagebuch und Fotografien das Buch hauptsächlich aufbaut. Der Autor hat selbst Erfahrung als Soldat und hat sich immer für die Motivation der Soldaten im Einsatz und ihre Situation interessiert.

Related to Die Mission des IV. Btl. I. bay. Fußart. Rgt. in den Irak Dezember 1915 bis Dezember 1916 - Band 2 9. April 1916 bis Dezember

Related ebooks

Related articles

Reviews for Die Mission des IV. Btl. I. bay. Fußart. Rgt. in den Irak Dezember 1915 bis Dezember 1916 - Band 2 9. April 1916 bis Dezember

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Die Mission des IV. Btl. I. bay. Fußart. Rgt. in den Irak Dezember 1915 bis Dezember 1916 - Band 2 9. April 1916 bis Dezember - Michael Oberndorfner

    wird.

    Übersicht des Einsatzes durch OTL a.D. Ritter v. Schrenk

    (Auszug aus dem Buch der Schweren Artillerie)

    Lage

    Mitte Dezember 1915 wurde das IV. Btl. des I. bay. Fußart. Rgt. in Nordfrankreich durch Abgaben aus der Front mit Stab (Major Ertel), 12. und 13. Btr. (Hauptmann Ritter von Schrenk und Hauptmann Mannnert) mit besonderer Sorgfalt beschleunigt aufgestellt.

    Die Batterien erhielten beim Artillerie-Depot Köln als Bewaffnung lg. S. Feld. Haub. 13 und neben reichlicher etatmäßiger Ausrüstung noch eine Sonderausrüstung von Sanitäts- und Wasserwagen, großen Zelten usw. Die Bespannung sollte erst am Verwendungsort zugewiesen werden.

    Das Btl. war neben Sonderformationen anderer Waffen zur Unterstützung unserer türkischen Verbündeten auf Gallipoli bestimmt.

    Ende 1915 wurde es nach Bulgarien abtransportiert. Die Strecke ab Orsowa wurde auf dem Donauwege zurückgelegt, Stab und 12. Btr. in Sistow, 13. Btr in Rutschuk entladen.

    Da traf ganz unerwartet die Nachricht ein, dass das englisch-französische Expeditions-Korps das Unternehmen gegen die Dardanellen als aussichtslos aufgegeben habe. Daraufhin wurde der Stab nach Deutschland zurückgezogen, dagegen die beiden Batterien der Türkischen Heeresleitung als Lehr- und Ausbildungstruppe zur Verfügung gestellt und nach Konstantinopel überführt. Nachdem der türkische Kriegsminister und Generalissimus Enver Pascha die 12. Btr. eingehend besichtigt hatte entschied er sich dafür die deutschen Batterien als 1. und 2. schwere Schnellfeuer-Haubitzbatterie in türkische Dienste zu übernehmen. Es war klar, dass diese modernen wirkungsvollen Batterien bald an die Front abberufen würden.

    Mesopotamien (Irakfront)

    Als erste erhielt die frühere 12. Btr. den Befehl, sofort die Vorbereitungen zum Abtransport nach dem Irak zu treffen. Diese Front war von Konstantinopel am weitesten entfernt und ihres mörderisch heißen Klimas wegen gefürchtet. Fast an der äußersten Grenze des großen osmanischen Reiches gelegen, war sie selbst für türkische Verhältnisse mit Kampfmitteln, Ausrüstung und Verpflegung nur spärlich versehen. Zudem lag sie in einem rein arabischen Land, dessen unruhige Bevölkerung die türkische Oberhoheit von jeher nur widerwillig anerkannte. Für die Verwendung in solchem Klima und unter vollständig veränderten Lebensbedingungen, sowie für den Transport über eine zum Teil eisenbahnlose Strecke von rund 3000km musste die Truppe neu organisiert werden. Sie wurde zunächst durch drei türkische Offiziere und 400 türkische Unteroffiziere und Mannschaften, davon die Mehrzahl allerdings Nichtartilleristen verstärkt. Neben den erforderlichen Reitpferden wurden als Bespannung 450 Zugochsen und Wasserbüffel überwiesen. Zum Transport einer ausreichenden Munitions- und Verpflegungsreserve wurde auf Antrag des Führers eine leichte Kolonne aus 50 Ochsenwagen neu aufgestellt. Besondere Schwierigkeiten bereitete die Beschaffung von Tropenkleidung für die deutsche Besatzung.

    Nach wochenlangen mühevollen Vorbereitungen konnte Marschbereitschaft gemeldet werden. Die Batterie wurde auf das asiatische Ufer des Bosporus nach dem Ausganspunkt der anatolischen Bahn Haidar Pascha überführt. Von dort aus erreichte sie nach tagelanger Eisenbahnfahrt durch die Länder Kleinasiens und nach schwierigen Gebirgsmärschen über den Taurus und Amanus in Dscherablus am Euphrat die erste Etappe auf dem weiten Wege zur Irakfront.

    Hier wurden die Geschütze und Fahrzeuge nebst der Munition, Ausrüstung und Verpflegung entladen, denn die schweren Lasten sollten auf dem Wasserwege des Euphrat möglichst nahe an Bagdad herangeschafft werden, da ihr Transport über Land monatelang gedauert hätte.

    Die leichte Kolonne mit den Pferden und Zugtieren wurde in Rasulein, dem vorläufigen Endpunkt der Bagdadbahn ausgeladen. Sie legte die ca. 800km betragende Entfernung nach Bagdad in dem wegelosen Land unter Führung des türkischen Oberleutnant Fachri mit Landmarsch zurück.

    Der Euphrat wird seit alters her mit kleinen flachen Booten, sogenannten Schachturs befahren. Für den Transport der Geschütze und Fahrzeuge wurden auf einer kleinen Werft, die der bekannte Kapitänleutnant Mücke bei Dscherablus eingerichtet hatte schwere flachgehende Boote bis 20 Tonnen Tragfähigkeit gebaut. Der Bau dieser Boote, das Verladen der Schachturs und die sonstigen Vorbereitungen nahmen leider sehr viel kostbare Zeit in Anspruch. Die Batterie hatte nämlich Eile, da sie die Irakfront in möglichst kurzer Zeit erreichen sollte, um die Kapitulation der bei Kut-el-Amara eingeschlossenen englisch-indischen Armee zu beschleunigen.

    Es war ein feierlicher Augenblick, als die stattliche Flotille von 25 Schachturs die Fahrt auf dem mächtigen Strom antrat. Der Euphrat, dessen Ufer sich dauernd verändern, worüber es aber irgend welches Kartenmaterial nicht gab, ist im Frühjahr zur Zeit der Schneeschmelze im Armenischen Hochland wegen seines starken Hochwassers und der um diese Zeit häufig einsetzenden orkanartigen Stürme ein gefährliches Fahrwasser. Verluste bis zu 25% an Schachturs waren keine Seltenheit. Die Batterie war daher stolz darauf, dass sie die rund 1200km betragende Strecke bis Feludscha trotz schwerer Stürme in der kurzen Zeit von 12 Tagen ohne jeden Verlust zurücklegte.

    Unvergesslich werden den deutschen Teilnehmern dieser abenteuerlichen Flussfahrt die Eindrücke von Land und Leuten Mesopotamiens bleiben! Außerdem knüpft sich an diese Fahrt noch eine Erinnerung besonderer Art! Brachte sie doch die Batterie wiederholt mit dem berühmten schwedischen Forschungsreisenden und Freund des deutschen Volkes, Dr. Sven Hedin, in freundschaftliche Berührung, der zur gleichen Zeit mit dem Reiseziel Bagdad den Euphrat hinab fuhr und in seinem bekannten Werke „Bagdad, Babylon, Ninive" den deutschen Artilleristen ein besonderes Kapitel widmete.

    Nachdem noch der zwischen Feludscha und Bagdad liegende Wüstenstrich überwunden war konnte die Batterie Anfangs Mai 1916 in der alten Kalifenstadt einmarschieren, bestaunt von der bunt zusammengewürfelten orientalischen Bevölkerung deren Neugierde deutsche Artillerie zu sehen nun befriedigt wurde.

    Bagdad war Sitz des Oberkommandos der 6. Türkischen Armee, der die Verteidigung Mesopotamiens übertragen war. Kurz vor Eintreffen der Batterie war der bisherige Armeeführer Generalfeldmarschall von der Goltz Pascha dem Flecktyphus erlegen, den er sich auf einer Besichtigungsreise an der Front zugezogen hatte. Er sollte die Kapitulation der englisch-indischen Armee in Kut-el-Amara unter dem englischen General Townshend die wenige Tage nach seinem Tode erfolgte nicht mehr erleben. Sein Nachfolger war der noch jugendliche General Halil Pascha.

    Als bald darauf auch die leichte Kolonne ohne Marschverluste in Bagdad eintraf, war die Batterie wieder marsch- und verwendungsbereit.

    Zunächst vom Oberkommando in Bagdad als Armeereserve zurückgehalten, kam sie erst Ende Mai an die Front. Das Kommando lag dort in den Händen des Führers des XVIII. türkischen A.K. Oberst Kiyasim-Bey. Dieser sympathische Führer der ziemlich gut deutsch sprach war sehr stolz auf seine deutsche Batterie und machte sie zu seiner Artillerie-Reserve, die er nur zur Lösung besonderer Gefechtsaufträge von Fall zu Fall einsetzte.

    Die schweren Feldhaubitzen waren der Gegenstand des lebhaftesten Interesses sowohl der türkischen Stäbe, wie aller Truppenteile an der Front und mit Spannung wurde ihre Feuereröffnung erwartet. Bald sollte sich Gelegenheit bieten, das auf die Deutschen gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen! Der 10. Juni 1916 war für die Batterie, aber ebenso für die türkischen Waffen an der Irakfront ein bedeutungsvoller Tag! Kurz vor Sonnenuntergang, auf den in jenen Breitengraden fast unmittelbar die Nacht folgt macht der Zug Olt Kirchmair einen Feuerüberfall auf die englische Transportflotte, die im Tigris ca. 6000m hinter der feindlichen Stellung vor Anker lag und unmittelbar darauf auf das in Höhe des Ankerplatzes gelegene englische Munitionslager.

    Die Überraschung gelang vollständig! Die indischen Truppen wurden von panikartigem Schrecken erfasst, da sie sich im Hintergelände bisher sicher gefühlt hatten. Es wurden große Explosionen beobachtet und starke Detonationen vernommen. Wie später festgestellt wurde, waren zwei englische Monitore und mehrere mit Munition beladene Dampfer durch Volltreffer versenkt worden. Außerdem hatte die Beschießung des Munitionslagers in Verbindung mit der Detonationsübertragung von den versenkten Munitionsdampfern große Verheerungen angerichtet. Der Versuch der Engländer unsere Geschütze durch heftiges Gegenfeuer zum Schweigen zu bringen misslang.

    Gleichzeitig nahm der Zug Lt. Schmitt das englische Lager und feuernde englische Batterien erfolgreich unter Feuer.

    Bei Einbruch der Nacht war der Gefechtszweck vollständig erreicht; die beiden Züge wurden daher wieder zurückgezogen.

    Großer Jubel herrschte über diesen schönen Erfolg. Oberst Kiyasim-Bey sprach der Batterie seine uneingeschränkte Anerkennung aus und verteilte an Offiziere und Mannschaften zahlreiche türkische Kriegsauszeichnungen. dass diesem Waffenerfolg auch von der O.H.L besondere Bedeutung beigemessen wurde, beweist die Tatsache, dass er in den Heeresbericht aufgenommen wurde.

    In der nun heißesten Jahreszeit stiegen die Tagestemperaturen bis zu +75o C. Monatelang brannte die Sonne Tag für Tag aus wolkenlosem Himmel erbarmungslos auf die

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1