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Die eigene Persönlichkeit stärken!: Ressourcen aktivieren. Das Selbstwertgefühl stabilisieren. Mentale Stärke entwickeln
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Die eigene Persönlichkeit stärken!: Ressourcen aktivieren. Das Selbstwertgefühl stabilisieren. Mentale Stärke entwickeln
Ebook161 pages3 hours

Die eigene Persönlichkeit stärken!: Ressourcen aktivieren. Das Selbstwertgefühl stabilisieren. Mentale Stärke entwickeln

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About this ebook

In diesem Buch geht es darum, wie Sie Ihre Ressourcen und Stärken aktivieren und wie Sie Ihr Selbstwertgefühl stabilisieren können. Mentale Stärke ist die Basis für Erfolg und Zufriedenheit. „Die eigene Persönlichkeit STÄRKEN!“ bietet Ihnen eine Fülle von Impulsen, Tipps, Anregungen und Hintergrundinformationen, die Sie dabei unterstützen sich Ihrer inneren Kraftquellen bewusst zu werden und diese zu nutzen. Entscheiden Sie auf dieser Entdeckungsreise selbst, was Sie besonders nützlich finden und was Ihnen auf dem Weg zu einer starken Persönlichkeit am besten weiterhilft. Als Basis dieses Buches dienen das Material und die langjährigen Erfahrungen der Autorin im Zusammenhang mit dem gleichnamigen Seminar.
LanguageDeutsch
Release dateJan 5, 2015
ISBN9783738664713
Die eigene Persönlichkeit stärken!: Ressourcen aktivieren. Das Selbstwertgefühl stabilisieren. Mentale Stärke entwickeln
Author

Heidrun Vössing

Heidrun Vössing ist Diplom Pädagogin; Lehrtrainerin & Lehrcoach, DVNLP und Coach Master Trainer, ICI. Sie verfügt über eine langjährige Coaching-Expertise und gehört zu den ersten Coaching-Ausbilderinnen in Deutschland. Im Rahmen ihrer Systemisch integrativen Coachingausbildung unterstützt sie die Teilnehmenden bei ihrer Entwicklung zur professionellen Coach-Persönlichkeit. Ihre aktuellen Arbeitsschwerpunkte: Change Leadership, agile Transformation und Persönlichkeitsentwicklung.

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    Die eigene Persönlichkeit stärken! - Heidrun Vössing

    sein.

    Unsere Persönlichkeit

    „Wir überzeugen durch unsere Persönlichkeit."

    Walt Whitman

    Die Persönlichkeit ist eines der wichtigsten Forschungsgebiete der Psychologie. Schon lange Zeit bevor es die Psychologie als Wissenschaft überhaupt gab, beschäftigten sich Philosophen und Ärzte mit der Frage- stellung, was die Persönlichkeit eigentlich ausmacht. Schon im 5. Jahrhundert vor Christus ordnete der Arzt Hippokrates den vier Elementen Luft, Wasser, Feuer und Erde vier unterschiedliche menschliche Tempera- mente zu. Und zweihundert Jahre später bezeichnete der römische Arzt Galenus diese unterschiedlichen Temperamente als Sanguiniker, Phlegmatiker, Choleriker und Melancholiker. Dies spiegelt die in der Antike verwurzelte Denkweise wider, dass Menschen klassifizierbare und vor allen Dingen stabile Persönlichkeitseigenschaften besitzen. Diese Denkweise ist wohl in dem Bedürfnis begründet, bestimmte Gesetzmäßigkeiten im menschlichen Verhalten zu beschreiben, so dass es einschätzbar und prognostizierbar wird (vgl. Kießling-Sonntag 2003).

    Viele Jahre später, nämlich 1921, beschrieb C. G. Jung in seinem Buch „Psychologische Typen sechs konstante Präferenzen der Persönlichkeit, die das Verhalten eines Menschen prägen. Dies sind erstens die Präferenzen „extrovertiert oder introvertiert, und diese beziehen sich auf die Einstellung, die ein Mensch zur Welt hat. Bezogen auf die Wahrnehmung beschrieb er zweitens die Präferenzen „sinnesorientiert wahrnehmend oder intuitiv wahrnehmend. Und in Bezug darauf, wie ein Mensch Entscheidungen trifft, beschrieb er drittens die Präferenzen „analytisch oder anhand von Gefühlen und persönlichen Werten beurteilend (Jung 2014).

    Das Systemmodell der Persönlichkeit

    „Jedes Ich ist viele Teile."

    Jochen Peichl

    Die Fragestellungen zur Persönlichkeit und zur Persönlichkeitsentwicklung haben also eine sehr lange Vorgeschichte. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es die unterschiedlichsten Vorstellungen, Ansätze und Modelle gibt. Die psychologischen Veränderungen und auch die Stabilitäten im Lebenslauf eines Menschen liegen im Forschungsinteresse der Entwicklungspsychologie. Hier gibt es verschiedene theoretische Annahmen darüber, wie sich die Entwicklung der Persönlichkeit beschreiben lässt und vor allen Dingen auch darüber, wodurch sie beeinflusst wird (Wicki 2010). Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass sich die Vorstellungen und Annahmen zur Persönlichkeit in der Psychologie verändert haben. Und zwar in der Form, dass ältere Konzepte ein eher statisches Bild von der Persönlichkeit haben. Hier ist von feststehenden Eigenschaften oder Charakter die Rede; es existiert die Vorstellung, dass ein Mensch entweder so oder so ist. Auch im Rahmen von psychotherapeutischen Ausbildungen herrschte lange Zeit und noch bis vor kurzem die Vorstellung, die Persönlichkeit, unser Ich, ist ein unteilbares Ganzes, so etwas wie ein kompakter Zellkern oder ein Atom. Der Arzt und Psychotherapeut Jochen Peichl kommt auf dem Hintergrund seiner drei- ßigjährigen Erfahrung jedoch zu folgendem Schluss: „Heute weiß ich, dass das bisher so griffige Kompaktmodell des Selbst eine falsche, in der christlichen Tradition des Denkens entstandene, Vorannahme über uns selbst ist und von den neuen Befunden der Hirnforschung vehement in Frage gestellt wird" (Peichl 2013:27).

    Neuere wissenschaftliche Modelle verstehen die Persönlichkeit nicht statisch, sondern dynamisch und außerdem als ein System. Die sogenannte Dynamische Systemtheorie versteht Persönlichkeitsentwicklung als einen Prozess, der gleichzeitig mehrere Ursachen hat und sowohl kontinuierlich als auch dynamisch abläuft. Die Einflussfaktoren dieser Entwicklung sind dabei nicht nur im Menschen zu suchen, sondern genauso in seiner Umwelt. So betrachtet, gibt es keinen vorgefertigten Plan für die Entwicklung eines Menschen, sondern die Persönlichkeit bildet sich in einem enorm komplexen Wechselspiel von genetischen Einflüssen, Erfahrung und Erziehung heraus (Wicki 2010:17). Und dies geschieht nicht nur in der Kindheit, sondern unser ganzes Leben lang.

    Dieses neue Denken spiegelt sich auch in verschiedenen psychologischen Konzepten oder psychotherapeutischen Schulen wider, wie beispielsweise der Transaktionsanalyse. Hier gibt es die Vorstellung, dass ein Mensch aus verschiedenen Ich-Zuständen, wie dem Eltern-Ich, dem Erwachsenen-Ich und dem Kind-Ich, heraus handeln kann. Gleichzeitig hat dieses neue Denken aber auch eine lange Ideengeschichte. Als ein Beispiel dafür fällt mir Goethes Faust ein, denn da ist ja schon von zwei Seelen die Rede, die in der Brust wohnen und sich nicht voneinander trennen wollen. Und im alltäglichen Sprachgebrauch verwenden Menschen Formulierungen wie beispielsweise „mit sich selbst uneins sein oder „mit sich selbst nicht im Reinen sein.

    In der buddhistischen Lehre heißen diese unterschiedlichen Zustände, aus denen heraus wir handeln, Geistesformationen oder Gewohnheitsmuster (Holmes 2012:13).

    Ein anderes systemisches Konzept ist das „System der inneren Familie" (Schwartz 2008, Holmes 2012). Hier gibt es die Vorstellung von verschiedenen Persönlichkeitsteilen, die auf sich wiederholenden Gedanken-, Gefühls- und Verhaltensmustern basieren.

    Und darüber hinaus hat der Kommunikationspsychologe Schulz von Thun das Modell vom inneren Team entwickelt. Er geht davon aus, dass es ähnlich wie in einem „echten" Team auch ein inneres Team gibt. Die- ses innere Team besteht ebenso aus sehr unterschiedlichen Teammitgliedern, die entweder gut zusammenarbeiten oder auch nicht (Schulz von Thun 2013).

    Mein Verständnis von Persönlichkeit, das diesem Buch und meiner Arbeit im Coaching und in der Beratung zugrunde liegt, basiert auf diesen systemisch dynamischen Grundannahmen, die ich Ihnen im Folgenden gerne vorstellen möchte.

    Ich persönlich habe das Systemmodell der Persönlichkeit vor über zwanzig Jahren zum ersten Mal im Rahmen meiner kommunikationspsychologischen Ausbildung im Neurolinguistischen Programmieren (NLP) kennengelernt. Auf der Agenda stand an diesem Tag eine Methode namens Six Step Reframing. Diese Methode dient dazu, für ein Verhaltensmuster, das eine Person immer wieder anwendet – obwohl sie dieses Verhalten gar nicht in dieser Häufigkeit anwenden möchte –, Verhaltensalternativen zu entwickeln. Dies können Beispiele für störende Verhaltensweisen sein: schlecht nein sagen können, schroff oder zickig reagieren oder die eigenen Interessen in entscheidenden Situationen nicht vertreten können. Natürlich hatte jeder Teilnehmer ein Beispiel für Situationen, in denen er sich anders verhalten wollte, als er es dann schließlich tat. Ich fand die Grundannahmen dieser Methode gleich sehr einleuchtend. Man geht dabei davon aus, dass es einen Persönlichkeitsteil gibt, der dieses Verhalten, das ich nicht mag, wie beispielsweise nicht nein sagen können, steuert. Es gibt also eine Seite in mir, die zuverlässig und regelmäßig dafür sorgt, dass ich ja sage, auch wenn ich nein meine. Darüber ärgere ich mich - oder man könnte auch sagen, dass ein anderer Teil von mir damit nicht einverstanden ist. Dieser andere Teil sagt vielleicht: „Mensch Heidrun, bist du eigentlich noch zu retten. Jetzt hast du es wieder nicht geschafft, nein zu sagen, und nun hast du in der nächs- ten Woche noch einen weiteren Termin am Hals, obwohl dein Kalender schon restlos überfüllt ist". Die zwei Seelen in meiner Brust haben also unterschiedliche Interessen. Die eine möchte anderen Menschen helfen, und die andere möchte mit den eigenen Kräften haushalten. Dieses Modell der inneren Pluralität leuchtete mir deshalb sofort ein, weil menschliches Verhalten nun mal oft ambivalent und widersprüchlich ist.

    Besonders beeindruckend fand ich jedoch eine weitere Grundannahme, die der Methode des Six Step Reframing zugrunde liegt. Und das ist die Grundannahme der positiven Absicht. Die Annahme, dass hinter jedem Verhalten, wie störend und ungemessen es auch sein mag, eine positive Absicht steht, war damals absolut neu für mich. Ich lernte, gedanklich zwischen Absicht und Verhalten zu trennen. Das heißt, auch wenn das Verhalten nicht in Ordnung ist, ist die Absicht hinter diesem Verhalten positiv. Beim oben genannten Beispiel des Nicht-nein-sagen-Könnens besteht die positive Absicht vielleicht darin, anderen Menschen helfen zu wollen oder für Harmonie zu sorgen. Die Vorstellung, dass alle Persönlichkeitsteile letztlich positive Absichten verfolgen und eine Existenzberechtigung haben, führt zu einer inneren Haltung von Akzeptanz. Wenn ich jedoch im Gegensatz dazu davon ausgehe, dass es Persönlichkeitsteile mit schlechten Absichten gibt, wie beispielsweise einen inneren Schweinehund, werde ich wahrscheinlich gegen diese Anteile ankämpfen, und somit erzeuge ich einen inneren Konflikt. Auf der Basis von Annahme

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