Geheimnis um den Waldsee: Ein Kinderkrimi aus den 1970ern
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About this ebook
Ein spannendes Abenteuer voller Gefahren und Überraschungen beginnt.
Eine spannende Geschichte für Jungen und Mädchen, die in einer Zeit spielt, als es noch keine Handys und Computer gab.
Sowie eine kleine Reise in die Vergangenheit für diejenigen, die die 1970er noch selbst erlebt haben.
Rudi Eberlein
Rudi Eberlein, Jahrgang 1960, wuchs in einem Dorf in Mittelfranken in der Nähe von Schwabach auf. Schon früh entdeckte er seine Liebe zu Büchern. Seitdem er lesen konnte, hatte er den Wunsch, auch selbst einmal ein Buch zu schreiben. Im Alter von 14 Jahren verfasste er das "Geheimnis um den Waldsee".
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Book preview
Geheimnis um den Waldsee - Rudi Eberlein
Inhalt
Auf in die Ferien
Der Mann mit dem Schnurrbart
Ein abenteuerlicher Ausflug
Eine schlimme Vermutung
Der Schäfersepp, ein Kätzchen und Canasta
Tommi als Detektiv
Eine aufregende Geschichte
Tommis Entdeckung
Ein Wettrennen, Limonade und viel zu viel Kuchen
Den Dieben auf der Spur
Die drei Freunde als Höhlenforscher
Ein nächtlicher Ausflug
Ein geheimer Gang
Wo sind Tommi und Karli?
Vergebliche Suche
Ein Weinfass und ein Fluchtplan
Noch ein Geheimgang
Verbrecherfang und Finderlohn
Auf in die Ferien
Laut ratternd und quietschend fuhr ein Zug in den kleinen Bahnhof von Hirschenfels ein.
„Endstation! Alles aussteigen!", rief der Schaffner zum Abteil herein.
„Endlich!, sagte Gitta erleichtert. „Ich hielt es schon gar nicht mehr aus da drinnen.
Tommi, ihr jüngerer Bruder hörte sie gar nicht. Er war in Gedanken bereits auf dem Bauernhof in Grünweiden bei seinem Cousin Karli, Onkel Robert und der dicken Tante Berta und träumte zum Fenster hinaus.
„Los, komm schon!, schreckte ihn Gittas Stimme auf. „Wir sind da!
„Wie? Wo? Ach ja! Tommi holte die Koffer aus dem Gepäcknetz über ihm. Dann stürmte er Gitta nach. Dabei hätte er bei einem Zusammenstoß mit einer rundlichen, älteren Dame fast sein Gepäck verloren. Er entschuldigte sich kurz und ließ die verwirrte Frau stehen. Die rückte ihre hohe Frisur zurecht und brummelte etwas von „unerzogener Jugend
und „Frechheit".
Als die Geschwister ausgestiegen waren, fiel Tommi ein: „Ich habe meine Jacke im Abteil liegen lassen!" Er schlug sich an den Kopf und raste zurück.
Sofort rempelte er wieder die Dame an, die sich gerade von der ersten Karambolage erholt hatte. Wütend rannte sie ihm nach und drohte mit dem Regenschirm, aber Tommi war schon verschwunden.
Er saß im Abteil und zog sich die Jacke an. Dann lugte er vorsichtig auf den Gang hinaus – die Dicke war fort. Aufatmend eilte er zu Gitta, die mit den Koffern und zwei Eisbechern auf ihn wartete.
Eine Weile später saßen sie in der Vormittagssonne. Es war ein sehr warmer Tag. Sie setzten sich auf eine Bank, warteten auf den Bus nach Grünweiden und lutschten dabei ihr Eis. Sie mussten noch lange schwitzen.
Gerade als Tommi fragen wollte, wann dieser Bus eigentlich und ob er überhaupt noch käme, raste dieser schon heran und wirbelte riesige Wolken von Staub auf. Der Omnibus war fast ganz leer. Tommi und Gitta stiegen ein, zahlten und setzten sich auf die letzte Bank.
Tommi packte gleich seine Brote aus. „Ich freu mich schon auf das Mittagessen, mampfte er. „Ich auch
, stimmte Gitta ihm zu, „Tante Berta kocht wirklich sehr gut."
„Ich bin gespannt, sagte Tommi eifrig, „was wir diesmal mit Karli unternehmen. Er hat geschrieben, dass er mit uns eine Bergtour machen will.
Ihr Cousin Karli war vierzehn Jahre alt. Tommi und Gitta waren beide jünger als er. Gitta fühlte sich manchmal schon sehr erwachsen mit ihren dreizehn Jahren. Jedenfalls, was ihren kleinen, elfjährigen Bruder betraf.
Die beiden kamen jedes Jahr nach Grünweiden, um dort auf dem Bauernhof des Onkels ihre Ferien zu verbringen.
Endlich, nachdem sie eine Dreiviertelstunde durchgerüttelt worden waren, kamen sie in Grünweiden an. Grünweiden war ein kleines Dörfchen mit nur einigen Häusern. Das Schmuckstück des Dorfes war eine alte Kirche. Außerdem gab es noch ein Gasthaus und einen kleinen Laden.
An der Bushaltestelle wartete Karli schon auf seine Freunde. „Hallo!, begrüßte er sie. „Willkommen in Grünweiden.
„Hallo, Karli!", riefen Tommi und Gitta und reichten ihm die Hand. Karli nahm den Koffer und sie gingen ins Dorf.
Onkel Roberts Bauernhof lag hinter dem Dorf auf einer kleinen Anhöhe. Die drei Freunde gingen den steilen Weg zum Hof hinauf. Onkel Robert hatte einen großen Besitz mit vielen Äckern.
Als die Kinder ankamen, guckte gerade Kathie, die Magd, aus dem Kuhstall heraus. Wie sie Gitta und Tommi sah, stieß sie einen gellenden Freudenschrei aus, kam aus dem Stall, putzte sich im Laufen die Finger an der Schürze ab und begrüßte die beiden herzlich. Von dem Schrei erschreckt, kam die Tante, so schnell es ihre leibliche Fülle erlaubte, herangewackelt und schüttelte den Gästen erfreut die Hände. „Kommt rein!, lud sie die beiden ein. „Ihr wollt doch nicht hier draußen stehenbleiben, oder?
Das Bauernhaus war groß, aber man fühlte sich trotzdem sehr wohl darin. Und heute, wo die Sonne warm ins Haus schien, sah es noch gemütlicher aus.
„Eure Zimmer sind im ersten Stock, wies sie die Hausherrin ein. „Tommi schläft bei Karli, wir haben noch ein Bett hineingestellt. Und du, Gitta, gehst ins Fremdenzimmer, gleich daneben.
„Wo ist denn Onkel Robert?, wollte Gitta wissen. „Ich hab ihn noch gar nicht gesehen.
„Er ist mit dem neuen Knecht, dem Alois, unterwegs, antwortete Tante Berta. „Aber bis zum Mittagessen wird er schon wieder zurück sein.
„Was gibt es denn heute?" Tommi schnüffelte in Richtung Küchentür.
„Schweineschnitzel mit Kartoffelbrei, lächelte die Tante. „Lieblingsgerichte kann ich mir besonders gut merken.
Oben in Karlis Zimmer fragte Tommi: „Ihr habt einen neuen Knecht?"
„Stimmt, nickte Karli und zog einen zerrissenen Strumpf aus Tommis Koffer. „Den alten Hermann hat Vater hinausgeschmissen, weil er andauernd im Gasthaus gesessen hat.
Dann halfen die beiden Jungen Gitta beim Koffer auspacken. Da hörten sie Onkel Roberts Stimme von unten herauf tönen. Er unterhielt sich mit jemand anderem. Dessen Stimme war tief und wohlklingend. Das war wahrscheinlich der Knecht.
Sofort stürmten die Geschwister aus dem Zimmer, stießen im Gang zusammen und zwängten sich schimpfend nebeneinander die Treppe hinunter. Jeder wollte als erster unten sein. Karli sah den beiden grinsend nach und schüttelte den Kopf.
In der Küche wollte Tommi, der das Rennen gewonnen hatte, Onkel Robert herzlich begrüßen, aber das Gesicht des Mannes, der neben Onkel Robert stand erschreckte ihn so, dass er stockte und nur höflich guten Tag sagte. Gitta war ebenfalls erschrocken, denn der Mann hatte eine lange Narbe, die sich über eine Gesichtshälfte erstreckte.
„Guten Tag!, sagte der Onkel verwundert. „Warum denn heute so förmlich? Kennt ihr mich nicht mehr?
„Doch, doch. Tommi versuchte zu lächeln. Der Knecht musste lachen. „Ich bin der neue Knecht, Alois
, stellte er sich vor. Nachdem er jedem seine warme Hand gegeben hatte, kam er Gitta und Tommi ganz freundlich vor.
„Ruft doch mal Karli herunter, sagte Tante Berta, während sie den Tisch deckte, „das Mittagessen ist fertig.
Den Nachmittag verbrachten die Freunde mit Faulenzen und am Abend gingen sie bald ins Bett, denn sie waren von der langen Bahnreise erschöpft. Als sie im Bett lagen, fragte Tommi nachdenklich: „Weißt du, woher der Knecht die Narbe hat?"
„Keine Ahnung, antwortete Karli. „Aber sie passt irgendwie nicht zu ihm.
„Hm, brummte Tommi und gähnte herzhaft. „Gute Nacht, Karli!
Dann drehte er sich um und nach zehn Minuten war er schon eingeschlafen.
Der Mann mit dem Schnurrbart
Als Gitta am nächsten Morgen aufwachte, sah sie erst fragend um sich. Dann fiel ihr ein, dass sie bei Onkel Robert auf dem Bauernhof waren. Schnell zog sie sich an und klopfte an die Tür der Jungen. „Wacht auf, ihr Langschläfer!, rief sie. „Es ist schon gleich halb neun.
Hinter der Tür gähnte jemand laut und der andere brüllte: „Ruhe! Ich will weiterschlafen."
Beim Frühstück waren sie dann doch vollzählig, aber Tommi wischte sich immer noch die Augen und brummelte verschlafen: „Nicht mal in den Ferien kann man sich ausschlafen! Ich bin noch hundemüde!" Er biss gelangweilt in seine Semmel. Doch ein