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Kleinigkeiten – für Dich.: Geschichten, Gedanken, Gedichte
Kleinigkeiten – für Dich.: Geschichten, Gedanken, Gedichte
Kleinigkeiten – für Dich.: Geschichten, Gedanken, Gedichte
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Kleinigkeiten – für Dich.: Geschichten, Gedanken, Gedichte

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KLEINigkeiten – für Dich.

Ein Kinderbuch für Erwachsene? Schöne Lyrik? Politisch-kritische Gedanken? Ein Roman? Ein Reisebericht? Gesammelte Lebensweisheiten? Philosophische Denkübungen? Religiöse Betrachtungen? Kurzgeschichten? Essays? Prosa oder Poesie?
Das Buch paßt in kein Genre – und ist dabei in allen Gattungen daheim.
Nichts für Spezialisten und Liebhaber genau einer Besonderheit, sondern ein mal augenzwinkerndes, mal satirisch-komisches, mal auch tiefernstes, mal schlicht und ergreifend schönes, mal wortspielerisch-kurioses Sammelsurium.
Zum einfach nur Lesen, zum Denken des einen oder anderen neuen Gedankens, zum Mitträumen, zum Lachen oder Schmunzeln, vielleicht gerade dann, wenn einem nicht danach zumute ist.
LanguageDeutsch
Release dateJan 6, 2015
ISBN9783738687552
Kleinigkeiten – für Dich.: Geschichten, Gedanken, Gedichte
Author

Jan Uwe Berner

Jan Uwe Berner wurde 1974 geboren und lebt in Fellbach. Er ist Lehrer für Chemie und Physik. 2013/2014 nahm er ein Sabbathjahr, das er zum Leben und Schreiben in Schweden nutzte.

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    Kleinigkeiten – für Dich. - Jan Uwe Berner

    EPILOG

    VOM BÜCHERSCHREIBEN

    oder:

    Wie aus vielen Ideen und Gespinsten vielleicht ein Buch werden könnte.

    RANDBEMERKUNG

    also auf der linken Seite …

    Das meiste, was sich hierin sammelt, war auf einer langen Schwedenreise entstanden, um nicht zu sagen: während eines Lebensabschnitts, den der Autor in Schweden verbrachte. Also sei erwähnt, was sich zugetragen hat in dieser Zeit, wenn schon nicht alles, so doch in Kürze das wichtigste:

    REISEBERICHT

    Ich hatte Zeit, um Zeit zu haben,

    und es gab wenig Grund, zu klagen.

    Ich war Spazieren, auch im Regen.

    Ich konnt mich in die Sonne legen.

    Ich hab geweint, doch meist gelacht,

    hab über vieles nachgedacht.

    Ich hab gegessen und getrunken,

    war oft ins Denken tief versunken.

    Ich hab getrunken und gegessen

    und manches manchmal auch vergessen.

    Hab viel gelesen und geschrieben,

    bin morgens lang im Bett geblieben.

    Und jetzt? Jetzt bin ich wieder da

    und sag Euch gern, wie schön es war.

    RANDBEMERKUNG

    also auf der linken Seite …

    Die Tage, obschon auch in Schweden jeweils ziemlich genau vierundzwanzig Stunden lang, waren mal länger und mal kürzer, wobei die Kürze der Tage insbesondere in einem morgendlichen Verlängern der Nächte ihren Ursprung hatte.

    DER ZWEITE ANLAUF

    Es war einer dieser Tage, der damit begann, daß der Wecker den Schlaf viel zu früh beendete, also ein Tag wie jeder andere. Die Nacht war kurz gewesen, ganz ohne Anlaß und ohne Grund. Kein Fest, kein Termin, noch nicht einmal ein Gespräch hatte den vorhergehenden Abend verlängert. Und doch war die Sonne längst untergegangen, als der Weg endlich ins Bett führte, weg von all den Dingen, die den gestrigen Tag sinnlos gefüllt hatten. Wenigstens fünfzigmal waren die Nachrichten gelesen. Selbst umgefallene Reissäcke in China wären nicht so oft gemeldet worden an einem normalen Nachrichtentag. Immerhin waren wenigstens fünfmal die Nachrichtenseiten der einschlägigen Tageszeitungen und Fernsehsender im Internet aktualisiert worden. Aber nach zehn war auch hier nichts mehr passiert. Das war sicher, denn nach zehn bis zum Schlaf lagen mehrere Versuche, noch etwas neues aus der Welt zu erfahren. Passierte denn gar nichts? Gab es denn wirklich nichts, was eine Nachricht wert gewesen wäre? Anscheinend nicht. Also mußte der Tag doch zu Ende gehen. Kalendarisch war es schon heute gewesen, als das Bett den noch nicht müden aber auch nicht mehr wachen Körper aufnahm. Zu kurz also war die Nacht gewesen, zu kurz wegen des Gefühls, etwas verpassen zu können.

    Der Wecker mußte seinen Dienst mehrfach wiederholen, bis endlich das Bett sich selbst überlassen werden konnte. Der Schlaf wollte den Kampf ums Fortbestehen nicht einfach aufgeben. Sowenig, wie er ihn vor knapp sechs Stunden hatte annehmen wollen.

    Warum geht eigentlich die Sonne schon so früh auf? Wäre es nicht für alle Beteiligten besser, wenn sich die Sonne nach dem Schlaf-Wach-Rhythmus richtete und nicht die Notwendigkeit bestünde, diesen Rhythmus nach Möglichkeit dem Lauf der Sonne anzupassen? Das Problem scheint bei der Sonne als Beteiligter zu liegen, die diese Notwendigkeit nicht erkennen will. Genau genommen liegt das Problem bei der Erde, deren stete Drehung sich nicht auch nur für eine kurze Zeit anhalten läßt, um die Perioden zu synchronisieren. Oder anders betrachtet: das Problem liegt in der Schwierigkeit, den Schlaf-Wach-Rhythmus dem nicht beeinflußbaren Tag-Nacht-Takt anzugleichen.

    Die Entscheidung, endlich nicht mehr wach sein zu wollen, sondern dem Schlaf Raum und Zeit zu geben, beruhte wie immer nur auf der Tatsache, daß die Uhr eine Zeit anzeigte, die das als vernünftig erscheinen ließ. Und gleichfalls war es die Uhr, die diese Entscheidung nicht schon viel früher erlaubte. Den Tag schon lange vor Mitternacht als beendet zu betrachten, ist schließlich nicht schicklich.

    Noch nicht wach, doch schon geweckt - wenigstens das erste Mal - dachten sich dieserlei Gedanken traumgleich fast wie von selbst; wie beinah jeden Tag. Und immer ohne Konsequenz, die morgen aber jedenfalls zu ziehen wichtig würde - morgen!

    Noch leicht sediert, weil Aufstehen nicht zu den Tätigkeiten gehört, die bei vollem Bewußtsein möglich sind, begann also der Tag; der Tag wie jeder andere. Die Kaffeemaschine, ein Modell mit Warmhaltekanne und automatischer Abschaltung nach Ende des Brühvorganges, lud dazu ein, ihre Arbeitszeit mit einem neuerlichen Besuch im Bett wartend zu verbringen, nur um nicht schon jetzt wieder nur zu überlegen, ob das Wetter heute gut genug sei, den Tag im Freien zu verbringen oder gar ihn sinnvoll zu planen und zu füllen. Erneut liegend unter der noch warmen Decke, hatte der Schlaf leichtes Spiel, den noch nicht wachen Körper erneut in seine Arme zu schließen und ihm noch einige Zeit des Ruhens zu schenken. Selbst der Gedanke, der Kaffee würde ob der sich über die Zeit auf der Warmhalteplatte bildenden Röstaromen kein Genuß mehr sein, erübrigte sich bei Verwendung der hier sich findenden Kaffeemaschine. Das durch Extraktion mit heißem Wasser sich bildende Gemisch aus Aromen und Wirkstoffen blieb in der Kanne auch über Stunden angenehm fast heiß. Kein Grund also, des Weckers Erfolg von langer Dauer sein zu lassen. Und zehn Minuten, die das Heißgetränk zur Zubereitung etwa braucht, sind gewinnbringender wohl kaum vergänglich.

    Der Sonnenaufgang war für heute längst Geschichte, und so würde sich nicht mehr viel ändern, bis der Tag sich wieder dem Ende zu neigte - der Sonnentag zumindest. Die Erde würde sich an der Sonne vorbeidrehen und damit entstünde wie jeden Tag der Eindruck, die Sonne würde vom Osten über den Süden in den Westen wandern, um dort am Abend wieder unterzugehen, wie jeden Tag. Auf- und Untergang waren noch das sehenswerteste, was die Sonne anzubieten hatte, abgesehen vielleicht von Regenbögen, jenen natürlichen Nachweisen der Tatsachen, daß weißes Licht nicht einfach weiß, sondern die Sammlung aller Farben und daß auch Wasser nicht aus jeder Richtung am Übergang zur Luft für Licht durchdringlich ist.

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