Quer gestreift und längs gepunktet
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About this ebook
für alle Jahreszeiten ausgestattete Ankleide mit leichten
und wärmenden Stücken, mal aus Seide, mal aus Leinen,
mal gestreift und mal gepunktet, und manchmal beides
gleichzeitig, je nach Stimmung und Hautgefühl.
Erlebtes von der Seele schreiben,
Ersonnenes den Lachmuskeln des Lesers überlassen,
Verse wie reife Äpfel vom Baum der Fantasie pflücken,
aus kleinen, unschuldigen Wörtern leichte oder
nachdenklich stimmende Kost zubereiten,
all das gehört zu dem, was Schwarz auf Weiß die Seiten
dieses Buch füllt.
Anna Marita Engel
Anna Marita Engel Aufgewachsen im Saarland, verheiratet, 3 Kinder. „Herbstgold“ ISB Nr. 9 783839 108697 Gedichte, „Von Zauberdingen weiß der Wein“ Hergel Verlag Bad Kreuznach, „Do hosche was ze lache“ erhältlich bei Autorin, Kurzgeschichten in „Das Sonntagskind“ Hrgb.Dr. Rose Götte 1/2015 Brunnen-Verlag, Veröffentlichung in Anthologien. Texterin geistlicher/weltlicher Lieder und Kindermusicals.
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Book preview
Quer gestreift und längs gepunktet - Anna Marita Engel
Inhalt
Vorwort
Glück ist
Ein Haus an der Straße
Inventur
Tage gibt’s
Ich denke an
Das Café-Haus
Ich hann dich gäär, mei Abbelbäämsche
Ich liebe dich, mein Apfelbaum
Letzter Satz
Silvesterlauf
Liebe im Wind
Nixe
Alles halb so schlimm… oder vielleicht sogar gut?!
Im schwarzen Bottich
Hexe
Das „Cola" Mädchen
Knöpfe wie Sterne
Mag sein
Bet-Reis
Bettreis
So viel du brauchst
Paris 1961
Herrlicher Frühling
Frühling in Hong Kong
Baustellenfahrzeug, blau
DU und ICH
Eifersucht
Die Überraschung
Der Sonntag unterbricht den Alltag
Rosenknospe
Zwei Rosen
Morgens in der Stadt
„Gäälriewestammbes" – NRW trifft Rhl./Pf.
Wemma älder gebbt
Wenn man älter wird
Reisebegleiter
Don Emilio
Paradies – eine Erkenntnis
Nächtliche Rosen
Musterhaftes Vorbild
Der Regenbogen im Schrank
Die Melodie des Regens
Rosenschläfer
Eierlegen
Grill-Tofu am Spieß mit Meerrettich-Senf-Dip
Grauer Alltag ganz schön bunt
Herbstimpressionen
Dativ trifft Pythagoras
Fußballbraut
Anne
Schönheitspflege
Augenblick im Herbst
Alles! Mehr nicht!
Vorwort
Quer gestreift und längs gepunktet.
Was ist das für ein seltsamer Titel für ein Buch? Im Besonderen für ein Buch, in dem es nicht um Mode geht. Was haben sich Angela Sohler, Simone Rentel und Anna Marita Engel bei diesem Buchtitel gedacht?
In meiner Fantasie haben die drei Autorinnen ihr gemeinsames Werk so genannt, weil sie sich nicht in einen Rahmen zwängen wollten. Sie wollten ein gemeinsames Buch, das jeder Autorin Freiraum genug gibt, die jeweiligen Stärken austoben zu können.
Sie haben Nachdenkliches geschrieben und Heiteres, haben es in Gedichten und Prosa zusammengetragen. Es gibt Stücke, die kommen wie Gedankensplitter daher, andere erzählen kurze Geschichten aus dem Alltag.
Was diese Frauen und ihre Stücke eint, sind aber nicht nur die zusammengebundenen Seiten dieses Buches. Diese Frauen sind Menschen, die genau hinschauen und dem, was wir alltäglich nennen, das Besondere ansehen. Sie schauen hin, mikroskopisch genau, bis sie an den Stellen ankommen, die uns treiben. Die Liebe, eine schmerzende Sandale, das Lächeln der Menschen. Und das macht das Besondere an ihren Stücken aus, sie sind alltäglich und nie profan.
Die Autorinnen nehmen sich Zeit, einen Moment zu fangen und zu genießen.
Und sie haben eine positive Einstellung zum Leben.
Dieser Leichtigkeit, dieser Verspieltheit und Lebensfreude haben wir den Titel zu verdanken: Quer gestreift und längs gepunktet.
Bernadette Schier
Herausgeberin Kreuznacher Rundschau
Glück ist…
…Sonnenschein nach langem Regen.
…Regen nach langem Sonnenschein.
Glück ist demnach weder Regen noch Sonnenschein an sich, beides kann Glück sein und keines kann im Dauerzustand das Glück halten.
Wir brauchen die Veränderung, um das Glück immer wieder erleben zu können. Und vielleicht ist es das: Glück will nicht festgehalten und nicht eingefangen werden, es will er- und gelebt werden, es will leben und lebendig sein.
Und was braucht es dazu? Menschen, die es sehen und erkennen, die genau hinschauen und vielleicht so lange ihre Blickwinkel ändern, bis sie es entdecken. Menschen, die zu- und genau hinhören, die wahrnehmen, was unter, über oder neben dem Lärm der Zeit für Melodien gespielt werden. Menschen, die Freude schmecken können und nicht nur konsumieren. Menschen, die den süßen Duft des Lebens unter den tausenden Gerüchen der Welt herausriechen und ihn tief einatmen können. Menschen, die mit den Händen fühlen und mit dem Herzen begreifen. Glück braucht Menschen, die es einladen und willkommen heißen, zulassen und annehmen. Und Glück braucht die Freiheit, sich verflüchtigen zu können, um an anderer Stelle wieder aufzutauchen, so, wie die Regenwolken nach der Trockenheit oder die Sonnenstrahlen, die die regenschweren Wolken vertreiben, denn sowohl Sonne nach Regen, als auch Regen nach Sonne, all das und tausendfach mehr ist Glück.
Simone Rentel
Ein Haus an der Straße
Ich kenn’ ein klein’ verfall’nes Haus,
steht an der Straße, viel befahr’n,
wie längst verlassen sieht es aus,
wie totgesagt seit Tag und Jahr’n.
Wer darin gern noch wohnen mag,
er müsste Lebenskünstler sein,
den Kopf zu beugen Tag um Tag,
denn Haus und Tür sind alt und klein.
Zudem nimmt man die Tür kaum wahr,
voll Grün sind Schwelle, Holz und Stein,
doch atmet, lebt es offenbar,
doch wer nicht darf, kommt nicht hinein.
Ich weiß nicht, was es in sich hat,
mag sein, vier Zimmer oder drei,
bestimmt kein Top-Designer-Bad
und keine Wohninseln für zwei.
Ich stell’ mir vor, im ersten Raum
wohnt unruhvoll das scheue Glück,
es kennt der Menschen Wunsch und Traum
und zieht sich dorthin still zurück,
weil’s austangier’n, entscheiden muss,
wem lässt es in den Schoß sich fallen,
denn ging’s nach eigenem Beschluss,
wär’ gern das Glück zu Haus bei allen.
Im Rest der Räume sind vielleicht
die Hoffnung und der Trost zu Haus,
denn wen das Glück nicht ganz erreicht,
der schaut nach diesen beiden aus.
Ob jene Drei dort Miete zahlen?
Ich weiß es nicht, ihr könnt drum losen….,
das Haus…., es ist Motiv zum Malen,
es wird umarmt von wilden Rosen.
Anna Marita Engel
Inventur
Erfassung aller vorhandenen Gegenstände.
Gehörten nicht Gefühle im weitesten Sinne auch zu den Gegenständen?
Gefühle waren im Moment für sie Gegenstand der Inventur, ihrer persönlichen Inventur, die sie gezwungenermaßen auf sich nahm.
Was fand sie da? Zuerst einmal nichts. Leere. Grenzenlose Leere, über die sie nicht nachdenken wollte. Nach 60 gemeinsamen Jahren blieb sie alleine zurück.
Und wie am Hochzeitstag damals stand sie heute wieder an einem Fenster, lauschte dem Gesang der Vögel, sog den Duft der blühenden Blumen ein.
Was war anders gewesen damals vor 60 Jahren?
Sie lächelte bei dem Gedanken an diesen Tag.
Kriegsende. Hochzeitstag.
Sie die Sängerin, er der hoffnungsvolle Pianist.
Nach dem Krieg hatten auch die Klöster ihre Pforten geöffnet, um den Leuten für eine