General Kleber: Ein Lebensbild
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Friedrich Teicher
Friedrich Teicher war königlich bayerischer Hauptmann
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Book preview
General Kleber - Friedrich Teicher
Inhaltsverzeichnis
General Kleber
Impressum
Friedrich Teicher
General Kleber - Ein Lebensbild
Quelle: Beiträge zur Landes- und Volkskunde von Elsass-Lothringen. XIII. Heft. Strassburg. Heitz. 1890
neu herausgegeben von Markus Groß, Daun
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort
Abschnitt: Klebers Abstammung, Geburt und Jugendzeit
Abschnitt: Kleber als Zögling des k. b. Kadettenkorps in München 1775 – 1777
Abschnitt: Kleber in k. k. österreichischen Diensten 1775 – 1785
Abschnitt: Kleber im Dienste seines Vaterlandes 1785 – 1800:
Als Civilbeamter 1785 – 1792
Als Soldat 1792 – 1800:
In den Revolutionskriegen 1792 – 1796
In Syrien und Aegypten 1798 – 1800
Abschnitt: Klebers Tod 14. Juni 1800
Beilage: Klebers Stammbaum
VORWORT.
Ein Mann wie der französische General Kleber, dessen Grossvater aus Bayern stammt, der selbst im königlich-bayerischen Kadettenkorps zu München seine militärwissenschaftliche Ausbildung erhalten, als Offizier über 7 Jahre in der k. k. österreichischen Armee gedient hat und dann in sein Vaterland zurückgekehrt einen höchst beklagenswerten Tod durch die Hand eines Meuchelmörders fand, verdient wohl, auch seinen deutschen Biographen zu erhalten, um so mehr, als dessen Geburtsort Strassburg nun wieder zu den deutschen Städten zählt. Da ich mit Leib und Seele Soldat bin, so interessiert mich die Thätigkeit eines jeden hervorragenden Militärs, und es schien mir daher keine unwürdige Aufgabe, die Geschichte Klebers in einer kurzgefassten Abhandlung darzustellen.
General Kleber gehört wohl zu den interessantesten und bedeutendsten Charakteren seiner Zeit. Schon in seinem Knabenalter konnte man darüber klar sein, welchen Pfad er dereinst beschreiten werde. Mit der ganzen Kraft seiner jugendlichen Seele hing er an dem Soldatenstande. Die Militärschriftsteller des klassischen Altertums und die von ihnen geschilderten Kriege fesselten seine ganze Aufmerksamkeit. Endlich nahte die Zeit, da ihm die Helden des Altertums nicht mehr in unerreichbarer Ferne standen – da er Gelegenheit fand, sie nachzuahmen. Selbst ein Held, folgte er nun den Vorbildern, die ihn in der Jugend entzückt hatten. Es war nichts Ungewöhnliches, aus dem Munde des Oberkommandierenden der französischen Armee in Aegypten Worte zu vernehmen, würdig eines Themistokles, eines Leonidas, eines Xenophon. Aber nicht bloss seine Worte und Thaten, auch seine ganze Erscheinung trug den Nimbus des antiken Helden. Die Natur hatte ihm männliche Schönheit verliehen. Von seiner Stirne leuchtete edler Stolz, und seine Züge gemahnten gewissermassen an die Schilderung, in welcher Homer seinen Achilles darstellt. Das Feuer seiner Seele sprühte in Blitzen aus seinen Augen. So citiert in trefflicher Weise Pajol den 16. und 17. Vers des 19. Gesangs der Ilias: «… XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX .»
«……………….und die Augen Strahlten ihm unter den Wimpern wie schreckliche Flamme des Feuers. »
Und in der That, wenn Kleber in Erregung war, verklärte sich seine Stirne und leuchtete in Begeisterung für das beabsichtigte Unternehmen. In solchen Momenten genügten einige Worte an seine Soldaten, um sie, von seinem heroischen Auftreten hingerissen, zu jeder hohen That zu entflammen. Die Truppen zweifelten niemals an einem Erfolg, wenn sie unter seiner Führung in den Kampf gingen; abgöttische Liebe an dem schönen Offizier, von dem einer seiner Zeitgenossen sagte: «Il était beau comme un dieu d’Homère. » Selbst Bonaparte, der grosse Menschenkenner, vermochte sich dem Zauber seiner Erscheinung nicht zu entziehen. Eines Tages rief er, von seiner Schönheit hingerissen, aus: «Personne n’est beau comme Kléber un jour de combat.»
Bei Ausarbeitung vorliegender Abhandlung unterstützten mich in zuvorkommender Weise das k. und k. österreichische Kriegsarchiv in Wien, ferner der als Aegyptologe bekannte Dr. Lauth, k. Universitätsprofessor in München, Pfarrer Krapf in Burghausen bei Arnstein in Unterfranken, sowie der gediegene Kenner der Elsässer Landesgeschichte Pfarrer Rathgeber in Neudorf bei Strassburg. Allen sei hiermit auf das herzlichste gedankt.
Weiteres Material schöpfte ich, abgesehen vom Archive des k. b. Kadettenkorps und brieflichen Mitteilungen des verstorbenen Oberstlieutenants Anton Freiherrn von Schönhueb, aus folgenden Werken:
München, 1890
Der Verfasser
ERSTER ABSCHNITT.
Klebers Abstammung, Geburt und Jugendzeit
Die Familie Kleber stammt aus dem heutigen Königreich Bayern.
Urkundlich finden wir in Strassburg niedergelegt: «Nicolaus Kleber, der Mehlmann