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Offene Rechnungen
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Ebook143 pages2 hours

Offene Rechnungen

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About this ebook

Aus den Augen, aus dem Sinn: Sie hatte mit ihm abgeschlossen. Er war Teil ihrer Vergangenheit.
Er hat sie nicht vergessen. Sie war sein Leben, trotz des Verrats an seinem Bruder.
Nun will er Rache.
LanguageDeutsch
Release dateJan 20, 2015
ISBN9783738690163
Offene Rechnungen
Author

Simone Dark

Simone Dark, Jahrgang 1982, ist in der Nähe von Freiburg aufgewachsen, studierte Italienisch und Französisch im Raum Mainz. Seit 2008 lebt sie in Südtirol. Bisher erschienen die Romane „Annes Schwester“, „Die Young“, „Die Rache der Schmetterlinge“, „Offene Rechnungen“ und „Das zweite Leben“.

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    Offene Rechnungen - Simone Dark

    Simone Dark, Jahrgang 1982, ist in der Nähe von Freiburg aufgewachsen, studierte Italienisch und Französisch im Raum Mainz. Seit 2008 lebt sie in Südtirol. „Offene Rechnungen ist die Fortsetzung ihres ersten Romans „Das zweite Leben.

    Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen ist rein zufällig.

    OFFENE RECHNUNGEN

    Prolog

    I Abschied

    II Erste Tage

    III Bad Job

    IV Die Lüge

    V Die Hölle

    VI Der Bestseller

    VII Knockout

    VIII Seltsame Methoden

    IX Nora und Alan

    X Polizeischutz

    XI Das vorläufige Ende eines Albtraums

    XII Chris

    XIII Männerschreck

    XIV November 2026

    XV Gletscherschliff

    XVI Jean

    Epilog

    Prolog

    „Ich will aber nicht nach Deutschland ziehen! „Ich muss aber... Was soll ich denn deiner Meinung nach tun? Hier bleiben und Däumchen drehen? Das ist die Gelegenheit! So eine Stelle bekomme ich nie wieder! „Ja super, so eine Stelle wie hier bekomme ich auch nie wieder! „Und, was schlägst du vor? Willst du hierbleiben und ich gehe allein hin und wir sehen uns alle paar Wochen?! Er sieht verzweifelt aus. Ich bin stinksauer. Unsere Firma expandiert nach Deutschland. Und jetzt werden die deutschsprachigen Mitarbeiter mit einem Spitzengehalt geködert, um ins Ausland zu gehen. Was heißt Ausland, für mich ist es eher ein Rückschritt in die Heimat. Vor neunzehn Jahren bin ich mit einem Rucksack und einem Köfferchen hier angekommen, habe lange gesucht, und dann endlich nach vielen Jahren mein Glück gefunden. In der Arbeit und im Leben. Dieses Glück hat mir eine Stelle als Übersetzerin und zwei süße Kinder geschenkt: Nora und Alan. Nora ist inzwischen zehn und auf dem besten Wege, pubertär zu werden, Alan kam vier Jahre später auf die Welt und wird im September sechs. Tja, und mein wahres Glück steht vor mir, sieht mich mit traurigen, hilflosen Augen an und weiß nicht weiter. „Mama.... „Was ist denn, mein Schatz? Alan steht im Türrahmen und blinzelt uns an. „Kann nicht schlafen... „Ach Gott... Es ist schon nach zehn... Komm, ab in die Heia! Papa und ich müssen was besprechen. „Streitet ihr? Er reibt sich die Augen. Chris steht auf. „Ach was, wir streiten doch nicht! Komm, ich bring dich ins Bett! Ich bleibe am Küchentisch sitzen, Chris’ trauriger Blick streift mich noch einmal, während er mit Alan an der Hand den Raum verlässt. Ich will nicht. Ich will nicht noch einmal umziehen. Die Kinder aus ihrer Umgebung reißen. Ich hasse es. Es bedeutet nur Stress und Streit und... Du meine Güte, bin ich inzwischen so alt geworden? So festgesessen? So unflexibel? Früher hieß ausziehen ein neues Abenteuer, jetzt ist mir der Gedanke zuwider. Was würde es für mich bedeuten? Dass ich von daheim aus arbeite, sonst nichts. Ich könnte mehr für die Kinder da sein. Das Gehalt bleibt dasselbe, mehr kann man sich von dem Laden eh nicht erwarten. Naja, besser als nichts. Ich sollte nachgeben. Eine Viertelstunde später ist er wieder da. „Schläft er?, frage ich. „Ja, ich glaube er hat uns gehört... Komm, wir reden morgen weiter. „Nein, warte... Du hast schon recht, du solltest das Angebot annehmen... Sowas kriegt man nicht alle Tage angeboten. „Und du? „Ich komme mit. Arbeite von zuhause aus. Sie haben es ja vorgeschlagen...! Langsam kommt er auf mich zu, nimmt mich in den Arm. Ich küsse ihn. „Liebst du mich noch?, fragt er und sieht mir in die Augen. „Heiß und innig!, flüstere ich in sein Ohr und beiße ihn. „Und bist du noch glücklich? „Klar bin ich das! Wie am ersten Tag! Er drückt mich an sich, fest, beinahe bleibt mir die Luft weg. „Gehen wir schlafen? Es ist schon halb elf. Ich bin müde...

    Und doch finde ich keinen Schlaf. Ich drehe mich alle zehn Minuten auf die andere Seite und male mir die nächsten Monate aus. Wohnungssuche, Umzug, Behördengänge, heulende Kinder, die Angst vor der neuen Schule haben. Alan hat noch ein Jahr Zeit, Gott sei Dank, und für Nora stünde sowieso ein Schulwechsel bevor. Sie wird schon neue Freundinnen finden. „Warum schläfst du nicht?, brummelt er und streichelt mir über die Wange. „Ach nix... Ich muss an alles Mögliche denken... „Hast du Angst? Es sind noch mehr als drei Monate bis dahin... „Ja schon, aber die sind auch bald um... „Komm her..." Ich kuschle mich an ihn, lege meinen Kopf auf seine Brust und spiele an seinen offenen Haaren. Das hat mich schon immer beruhigt. Ein letzter Kuss, ein zärtliches ‘Ich liebe dich!’ und ich bin eingeschlafen.

    I Abschied

    Noch eine Woche, dann ist es soweit. Inzwischen freue ich mich fast schon auf den Umzug. Die Kinder können es auch kaum erwarten. Ständig fragen Sie, wann es los geht. Es ist abends um kurz vor sieben, endlich klingelt es. Die Babysitterin. Nur gut, dass sie sich freimachen konnte, sonst wäre unser letzter gemeinsamer Abend ins Wasser gefallen. „Hi, wie geht’s dir?", begrüße ich sie, umarme sie kurz, Nora und Alan kommen angerannt. Ich gebe den beiden einen Kuss, sie versprechen, sich zu benehmen.

    Gerade trete ich aus der Haustür, da kommt er mir auch schon auf dem Gehweg entgegen. „Hey... Was machst du denn hier? „Schatz ich muss in die Stadt. Ich hab total vergessen, es dir zu sagen. Ich wollte mich noch von Martina verabschieden. In dem Umzugsstress hab ich das total verschwitzt. Kannst du mich nicht fahren? Bitte bitte, den Zug krieg ich jetzt nicht mehr. „Und die Kinder? „Ich hab die Babysitterin angerufen, sie konnte einspringen, sie ist schon oben. Hier sind die Autoschlüssel. Gott, kann ich gut schwindeln. „Puhh, ich bin echt müde... Kannst du es nicht auf morgen verschieben? Herrgott, kann er nicht einfach mal Ja sagen?! „Nein bitte, sie kann nur heute. Ich brauch auch nicht lange! „Ok, gehen wir...." Er schenkt mir ein müdes Lächeln.

    In der Stadt angekommen, dirigiere ich ihn ins Industriegebiet und bitte ihn, vor einem kleinen, versteckten Restaurant zu halten. „Ihr trefft euch hier? In unserem Restaurant? „Ja ja, sie ist sicherlich schon drin, lüge ich ihm ins Gesicht, „Komm, wir gehen rein! Der Kellner begrüßt uns freundlich und bittet uns in den Nebensaal. Wir sind allein. „Ähm... hier ist keine Martina. Ich sehe ihn mit einem Hundeblick geradezu unterwürfig an. „Schatz, ich lüge dich seit etwa einer halben Stunde die ganze Zeit an. Das ist unser Abend. Ich hab uns einen Tisch reserviert. Die Babysitterin bleibt, bis wir heimkommen. Bitte nicht böse sein... Entschuldige! „Alle Achtung, du warst echt überzeugend!

    Wir bestellen. Wir essen, reden, schwelgen in Erinnerungen an gestohlene Abende. Ich beichte meine Planung für den heutigen Abend, zumindest die halbe Planung. „Du bist wirklich süß, so viel Aufwand... „Naja, eigentlich will ich dich ja nur verführen., antworte ich mit einem Schmunzeln. „Mir kommt eher vor, du willst mich entführen. „Die kleine Reise in die Vergangenheit ist noch nicht zu Ende. Ich wollte einfach von ein paar Orten Abschied nehmen, die mir wichtig sind. So, jetzt müssen wir weiter. „Wo geht’s denn jetzt hin? „Kannst du dir das nicht denken? „In den Proberaum? „Jepp... Ich lächle. „Aber ich weiß nicht, ob sie heute abend vielleicht proben. Und den Schlüssel hab ich auch nicht dabei. Ich krame in meiner Handtasche und ziehe den Bund mit dem großen goldenen Schlüssel hervor. „Alles organisiert. Und übrigens, Oliver ist echt ein Netter! Er schlägt die Hände vors Gesicht. „Mein Gott Schatz, mich bestehlen und mein Handy durchforsten und anderen Männern schreiben. Ich liebe dich wirklich. „Es war für einen guten Zweck. Bist nicht böse, oder? „Ach was, ich freu mich! Ich weiß nur nicht in welchem Zustand der Proberaum inzwischen ist. Ich war seit Jahren nicht mehr drin. „Ich habe ihn gebeten mal reinzuschauen und eventuell ein bisschen aufzuräumen... „Mah, du spinnst echt..."

    Ich bin nervös. Es ist fünf vor zehn, noch zehn Minuten, dann können wir hinfahren. „Wieso schaust du die ganze Zeit auf die Uhr? „Ach nix, ich mach mir nur Sorgen ob daheim alles ok ist. „Wer bist du heute, die Lügenkönigin? „Das sind keine Lügen, das sind höchstens Ausreden! Und außerdem mach ich mir echt Sorgen! „Dann ruf an!"

    Die Babysitterin versichert mir, dass alles in bester Ordnung sei. Die Kinder haben gegessen, ein wenig gespielt und schlafen bereits. „Ok, sage ich und lege auf, „Ich denke, wir können dann fahren.

    Wir parken und gehen in das Gebäude. Als ich von draußen lautes Klatschen und Jubeln höre, weiß ich, dass der Plan aufgegangen ist. Er sieht mich fragend an. „Da ist doch jemand drin! „Nein, keine Angst. Wir sind allein. Ich schließe auf. Oliver hat nicht zuviel versprochen, die Leinwand ist riesig. Zwei Kerzen brennen, das Sofa ist mit einem sauberen Tuch bedeckt. Die DVD mit dem Simple-Minds-Konzert läuft und wird auf die Leinwand projeziert. „Oh Gott, Schatz was ist das denn?!, ruft er und drückt mich. „Wir wollten doch immer mal zu einem Konzert gehen und am Ende hat es nie geklappt! Und da hab ich mir gedacht, dass wir das Konzert doch auch zu uns holen könnten... Nur haben wir daheim diese ganzen Boxen und den technischen Krempel nicht, und deshalb hab ich gedacht, dass ich unsere Abschiedstour mit dem Konzert verbinden könnte und hab deinen Kollegen gefragt, ob er mir die Leinwand aufstellen und den Beamer zum Laufen bringen kann, und wenn er schon mal da ist hab ich ihn auch um eine saubere Decke und zwei Kerzen gebeten. Er hat mich zwar als Freak bezeichnet, aber ich glaube er hat es gern gemacht. So und jetzt setz dich hin, die singen schon und wir ratschen hier noch!

    Er ist gerührt. Wir liegen aneinandergekuschelt auf dem winzigen Bettsofa und genießen das Konzert. Ein perfekter Abend. „Wolltest du mich nicht verführen?, raunt er mir ins Ohr. „Das könntest du doch jetzt tun..., flüstere ich zurück. „Nein, ich will das gesamte Überraschungspaket... „Kannst du haben... Ich befreie mich aus seiner Umarmung, stehe langsam auf, steige aus den Schuhen und ziehe das Kleid aus. In schwarzer Unterwäsche stehe ich vor ihm. „Ich bin immer wieder überrascht, wie klein du eigentlich bist! „Hehehehe... Klein aber verdorben! Ich setze mich auf seinen Schoß, knöpfe das Hemd auf, seine Hände ruhen auf meinen Hüften. „Darf ich dir die Augen verbinden?, frage ich etwas schüchtern „Mach was du willst, aber mach es! Ich nehme mein Halstuch, binde es ihm um die Augen. Er ist blind. Einen Augenblick lang beschleicht mich dieses seltsame Machtgefühl, es törnt mich an und gleichzeitig fühlt es sich abstoßend an. Ich bin kurz davor, ihm die Augenbinde wieder abzunehmen. Doch ich reiße mich zusammen. Ich küsse seine Lippen, etwas erschrocken erwidert er den Kuss. Ich fahre mit der Zunge über seine Brust, er streckt sich mir entgegen. Ich kratze ihn leicht mit den Fingernägeln, sein Schnurren ähnelt dem einer Katze. Ich rutsche von seinem Schoß, öffne die Knöpfe seiner Hose und streichele ihn mit sanftem Druck. „Nimm ihn in den Mund! „Das überlass mal schön mir!, gebe ich zurück. Ich massiere ihn weiter, lasse ihn meinen Atem spüren, minutenlang, er quält sich, verliert sich in der lauten Musik und den Empfindungen. Seine Finger suchen krampfhaft Halt an der weichen Decke. Er bekommt meinen Kopf zu fassen und zwingt mich fast, ihn

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