Ostern 1525: Bauernkrieg im Schussental
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Bernhard Pesch
Bernhard Pesch ist Sozialarbeiter, Musiker und Hobbyhistoriker. Seine Leidenschaft gilt der Waldburg, dem Wahrzeichen Oberschwabens.
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Ostern 1525 - Bernhard Pesch
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Der Schweizerkrieg
Durch mehrere erfolgreiche Aufstände und Kriege hatte die Schweiz faktische Unabhängigkeit erreicht. Dabei hatten die Schweizer eine neue Art der Kriegsführung (wieder-)entdeckt: Mit langen Spießen bewaffnete Fußsoldaten konnten, wenn sie eine Formation einhielten, die damals traditionellen Lanzenreiter besiegen. Die Folge war das Aufkommen des Landsknechtswesen. Kriege wurden fortan mit Fußsoldaten geführt und weil die Schweizer dabei die meiste Erfahrung aufweisen konnten, waren Schweizer Söldner bald in ganz Europa begehrt. Doch auch in Schwaben fand das Schweizer Vorbild schnell Nachahmer. Für überzählige Bauernsöhne, die sich keine Hoffnung auf ein Erbe machen konnten, war das sogenannte „Reislaufen" eine attraktive Betätigung. Sie zogen in die Kriegsgebiete Europas und folgten Söldnerführern, die für sie Verträge mit den kriegsführenden Parteien aushandelten.
Der 1488 auf einem Reichstag in Esslingen gegründete Schwäbische Bund war eine Vereinigung von Reichsstädten, Klöstern und Adelsherrschaften, dem unter anderem zukam, ein kaisertreues Gegengewicht zu den Schweizern zu bilden. Und nicht nur die Städte und Adelsherrschaften, sondern auch die schwäbischen Landsknechte, die sich bald überall anwerben ließen, traten in Konkurrenz zu den Schweizern. So stritten die Handelsstädte um die Warenströme und die Söldner um lukrative Aufträge. Es war an der Tagesordnung, sich als Kuhschweizer beziehungsweise Sauschwaben zu bezeichnen, was sich angeblich auf das jeweilige Paarungsverhalten bezog.
Aufgrund einiger Meinungsverschiedenheiten über Gerichtsrechte in der Ostschweiz kam es 1499 zu einem Krieg, der auf beiden Seiten fast patriotische Begeisterung hervor rief. Der noch jugendliche Georg von Waldburg schlich sich zusammen mit einem Freund heimlich aus der Klosterschule in Dillingen, die er damals besuchte, um an den Kampfhandlungen teilnehmen zu können, erreichte die Schlachtfelder aber zu spät.
Der Krieg verlief für die habsburgischschwäbische Seite wenig erfolgreich, so dass König Maximilian nach mehreren Schlachten, Kriegszügen und Plünderungen auf einen Friedensvertrag eingehen musste, der die faktische Souveränität der Eidgenossenschaft bestätigte. Noch heute wird dieser Krieg nördlich des Bodensees als Schweizerkrieg bezeichnet, während er in der Eidgenossenschaft Schwabenkrieg genannt wird.
Die Württemberger Hochzeit
Am 2. März 1511 fand im Stuttgarter Schloss eine bombastische Hochzeit statt: Vierzehn Tage lang feierten bis zu 7000 Gäste, Hochadelige aus dem gesamten Reich, und rund um das Schloss wurde die Bevölkerung kostenlos gespeist. Der noch junge Ulrich von Württemberg, Herzog erst in der zweiten Generation und Herrscher eines Landes,