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Waffenbrüder im Streit: Die Eigendynamik von Kriegercharisma in der palästinensischen Nationalbewegung
Waffenbrüder im Streit: Die Eigendynamik von Kriegercharisma in der palästinensischen Nationalbewegung
Waffenbrüder im Streit: Die Eigendynamik von Kriegercharisma in der palästinensischen Nationalbewegung
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Waffenbrüder im Streit: Die Eigendynamik von Kriegercharisma in der palästinensischen Nationalbewegung

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About this ebook

Verhandlungsbereite Fraktionen der arabischen Seite wurden im Nahostkonflikt häufig von radikalen Störern aus den eigenen Reihen an einer Konfliktlösung mit Israel gehindert. In seiner historisch-vergleichenden Studie zur palästinensischen Nationalbewegung zeigt Manuel Winkelkotte, dass dieser symbolische Kampf unter "Waffenbrüdern" vorrangig von der Akkumulation und Monopolisierung von Kriegercharisma bestimmt war. Er demonstriert, dass dieser Prozess eine Eigendynamik der Gewalteskalation in Gang setzte, deren Mechanismen in diesem Buch aufgedeckt werden. Damit erbringt die Studie einen wichtigen Beitrag zur Konflikt- und Gewaltforschung und behandelt die Frage nach den Möglichkeiten einer Beendigung des Nahostkonfliktes unter einer völlig neuen Perspektive.
LanguageDeutsch
Release dateApr 9, 2015
ISBN9783864967733
Waffenbrüder im Streit: Die Eigendynamik von Kriegercharisma in der palästinensischen Nationalbewegung
Author

Manuel Winkelkotte

Manuel Winkelkotte ist Sozialwissenschaftler und promovierte 2014 mit dieser Arbeit an der Humboldt-Universität zu Berlin.

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    Waffenbrüder im Streit - Manuel Winkelkotte

    können.

    1 Die Nationalbewegung als politisches Feld

    Dieses Kapitel dient dazu, in die zentralen Konzepte der Sozialtheorie von Pierre Bourdieu einzuführen, in der auch der Streit um die politische Repräsentation auf dem politischen Feld behandelt wird. Diese Theorie ist wichtig, weil sie verdeutlicht, dass Repräsentation und Stellvertretung nicht ausschließlich durch Wahlen hergestellt werden. Vor allem in unverfassten Gemeinwesen wie einer Nationalbewegung wird deutlich, dass diese über eine Art der „Amtsanmaßung" hergestellt wird, der immer auch widersprochen werden kann. Das heißt, politische Akteure können sich selbst zum Anwalt einer Gruppe aufschwingen und durch die Inszenierung stellvertretenden Handelns von dieser Gruppe anerkannt werden und Glaubwürdigkeit erlangen. Gibt es jedoch wie im vorliegenden Fall mehrere Fraktionen, die Repräsentationsansprüche anmelden, dann befinden sich diese als Konkurrenten in einem symbolischen Kampf und bilden ein politisches Feld.

    Dieses Buch greift Bourdieus Theorie symbolischer Kämpfe auf und folgt damit der Vorstellung, dass in politischen Feldern ständig Hegemonialkämpfe ausgefochten werden, die in Konkurrenzkämpfe und Klassifizierungskämpfe unterschieden werden können. In Konkurrenzkämpfen ist der Streitgegenstand selbst unstrittig, sodass es lediglich darum geht, wer sich in Bezug auf den gemeinsam geteilten Wert am besten bewährt. In diesem Fall war es vor allem das Wohl der Nation und der bewaffnete Kampf gegen Israel. Bei Klassifizierungskämpfen wird zusätzlich darum gestritten, welcher Wert am wichtigsten ist, ob also eine Staatsbildung oder der Kampf Vorrang hat.

    In diesem Kapitel wird die Theorie erweitert, um die Entstehung von physischer Gewalt als eine Felddynamik erklären zu können, bei der Konkurrenzkämpfe in Klassifizierungskämpfe umschlagen. Konkurrenzkämpfe werden vor allem über symbolische Gewalt ausgetragen. Die beidseitige Anerkennung eines gemeinsamen Wertes bildet die Grundlage für eine Machtbeziehung zwischen den Konkurrenten. Sie setzen sich dann gegenseitig dadurch unter Druck, indem eine Partei behauptet, dass die Aktionen der anderen Partei den Ansprüchen dieses Wertes nicht genügen bzw. dass sie selbst einfach mehr leistet. Sind sich beide Parteien hingegen nicht mehr über den gemeinsamen Wert einig, so kommt es zum offenen Konflikt, durch den die Machtbeziehung in eine Kampfbeziehung übergeht und beide Parteien eine Schädigungsabsicht entwickeln, bei der nun auch physische Gewalt hinzugezogen werden kann.

    1.1 Der symbolische Kampf um die Repräsentation

    In diesem Buch wird nicht eine einzelne bewaffnete Gruppe, sondern werden die Entstehung und der Wandel mehrerer Gruppen auf dem Feld der Nationalbewegung mit der Feldtheorie Pierre Bourdieus untersucht. Damit bildet dieses Feld und nicht etwa eine einzelne politische Fraktion den zentralen Untersuchungsgegenstand. Da unterschiedliche Fraktionen in der palästinensischen Nationalbewegung um die legitime Repräsentation der Palästinenser stritten, handelt es sich um ein politisches Feld, auf dem Politiker und Parteien vorgeben, für eine bestimmte Gruppe zu sprechen und zu handeln.

    Stellvertretendes Handeln und politische Repräsentation stellen laut Bourdieu auf einem solchen Feld immer eine Form der Amtsanmaßung dar, wodurch sich sein Repräsentationsbegriff deutlich von dem der Demokratietheorie unterscheidet, die diesen eng an Wahlen bindet (vgl. Mansbridge 2003). Politiker und politische Fraktionen beziehen ihm zufolge ihre Macht immer aus „dem Glauben der Gruppe an seine [und ihre] Repräsentation der Gruppe, die eine Repräsentation der Gruppe selbst und ihrer Beziehungen zu den anderen Gruppen ist" (Bourdieu 2001a, S. 99). Damit garantiert allein der Glaube und nicht eine spezifische Form der Herstellung dieser Beziehung die Gültigkeit von Repräsentation.

    Die Gültigkeit einer Repräsentationsbeziehung ist aber nicht nur davon abhängig, ob die repräsentierte Gruppe dies glaubt, sondern auch davon, ob die beanspruchte Repräsentation von den anderen Gruppen anerkannt wird, gegenüber denen die Gruppe vertreten werden soll. Repräsentation wird durch Repräsentationsansprüche der Repräsentanten geschaffen und stellt eine Beziehung zwischen der Gruppe der Repräsentierten, dem Repräsentanten selbst und Dritten her, gegenüber denen die Gruppe repräsentiert werden soll (Jentges 2010, S. 80; Saward 2006, S. 298).

    Ein politisches Feld unterscheidet sich von einer einfachen Repräsentationsbeziehung dadurch, dass mehrere Akteure um die Durchsetzung ihrer Repräsentationsansprüche kämpfen. Repräsentationsansprüche einzelner Akteure werden somit beständig herausgefordert, wobei sich die Kontrahenten immer darüber einig sein müssen, dass die Repräsentationsbeziehung, um die letztlich gestritten wird, grundsätzlich besteht. Damit pendeln die Beziehungen auf dem Feld permanent zwischen Kampf und Konkurrenz (vgl. Simmel 1972, S. 88–92; Bourdieu und Wacquant 2006, S. 38), da sich die Feldteilnehmer nicht nur aneinander orientieren, sondern sich auch auf Unterstützergruppen in angrenzenden Feldern beziehen (Bourdieu 2001a, S. 86–88). Als Repräsentanten müssen sie daher nicht nur um die Gunst der repräsentierten Gruppe, sondern auch die derjenigen Gruppen werben, vor denen die Repräsentierten vertreten werden sollen. Letztere entscheiden dann zunehmend über Sieg und Niederlage in den symbolischen Kämpfen auf dem Feld der Repräsentation. Gleichzeitig kämpfen sie aber auch direkt auf dem Feld um die Vorherrschaft, also um die Rolle des legitimen Repräsentanten, die allein durch eine Anerkennung von Seiten der Konkurrenten erreicht werden kann.

    Das politische Feld ist somit ein Kampffeld, auf dem politische Fraktionen um die legitime Repräsentation der gemeinsamen Bezugsgruppe vor anderen Gruppen streiten. Als Feld ist es „ein Netz oder eine Konfiguration von objektiven Relationen zwischen Positionen" (Bourdieu und Wacquant 2006, S. 127), bildet also dauerhafte und hierarchische Machtbeziehungen zwischen identifizierbaren Positionen aus, die von unterschiedlichen Akteuren besetzt werden können. Eine relative Autonomie erhält ein Feld dadurch, dass seine Positionen nicht mehr unmittelbar an bestimmte Personen oder Fraktionen gebunden sind. Die Position des Parteichefs bleibt etwa auch dann erhalten, wenn der charismatische Leiter das Amt aufgibt.

    Das politische Feld ist aber vor allem erkennbar an der „Doxa", dem zentralen Glauben, dem alle Feldteilnehmer anhängen, etwa die Heiligkeit der Nation, des Staates oder der parlamentarischen Debatte. Was jeweils als heilig gilt, hängt mit Form und Grad der Institutionalisierung von politischer Herrschaft zusammen, etwa der Stärke des Staates und dem Stellenwert von Demokratie. So zeigt sich die Stärke des gemeinsamen Glaubens der Feldteilnehmer darin, wie sehr diese gemeinsam „Ungläubige diffamieren, die den Wert des gemeinsamen Spiels missachten (Bourdieu 2001a, S. 79). Die „Doxa verbindet als heiliger Kern eines Feldes dessen Mitglieder, indem diese die Gruppe als Gruppe achten, sich also gegenseitig anerkennen.

    Darüber hinaus definiert das Feld eine spezifische „Illusio", die bestimmt, worum in dem jeweiligen Feld gekämpft wird. Im Fall des politischen Feldes heißt dies, dass die Konkurrenten nicht primär an Geld oder Erkenntnis interessiert sind, sondern um die Macht kämpfen, das Leben der Repräsentierten verändern zu können. Ihr gemeinsames Interesse ist somit in der Regel, „die Macht über den Staat zu erlangen (Bourdieu 2001a, S. 51). Es wird deswegen von „Illusio gesprochen, weil für Außenstehende der Wert des Spiels vollkommen unverständlich ist, ihnen das Spiel daher nur als eine Illusion erscheint. Für die Feldteilnehmer aber ist es die Voraussetzung dafür, dass sie ihr Handeln gegenseitig verstehen und aufeinander reagieren können. Eine gemeinsame Illusio der Praktiken ist notwendig, damit Handlungen im Feld relevant werden und anschlussfähig bleiben. Ist dies nicht der Fall, so droht der Ausschluss oder im besten Fall werden Handlungen von anderen Teilnehmern als irrelevant bezeichnet und ignoriert.

    Dass Handlungsmotivationen vom Feld geschaffen werden, wird vor allem in den Fällen deutlich, wo Menschen einen Großteil ihrer Zeit und ihre Gesundheit als Einsatz in das Spiel einbringen oder sogar ihr Leben freiwillig für das Spiel opfern. Gerade letzteres ist aus der Perspektive nutzenmaximierender Individuen unverständlich, da eine Kalkulation von Nutzen immer auf den Fortbestand des Individuums angewiesen ist. Der eigene Tod hat für das Individuum aber keinen Nutzen, mit ihm lässt sich einfach nicht kalkulieren. Warum sich Personen dennoch freiwillig opfern, kann mit einem auf ein Feld bezogenes Interesse besser erklärt werden: Die Feldteilnehmer sind so sehr vom Spiel gefangen, dass sie den Wert des Spiels über das eigene Leben stellen. Die Illusio ist somit eine Einsicht darin, dass sich das eigene Engagement und die Investitionen in das Spiel lohnen, und kann sich zu einer Leidenschaft entwickeln, die im Extremfall in die völlige Selbstunterwerfung unter die Logik des Spiels mündet (Bourdieu 2007b, S. 140–150).

    Je mehr sich politische Felder institutionalisieren und eine „Doxa und „Illusio ausbilden, desto stärker kommt es unter den Teilnehmern zur Entstehung eines spezifischen Gruppenhabitus. Der Habitus ist das Resultat einer früheren Sozialisation des Körpers in sozialen Feldern und damit verinnerlichtes Praxiswissen über die Welt. Der Habitus stellt „Erzeugungs- und Ordnungsgrundlagen für Praktiken und Vorstellungen" (Bourdieu 2008, S. 98) bereit, um in sozialen Feldern überhaupt sinnhaft handeln zu können. Wie wichtig ein solcher Habitus ist, zeigt sich meist in informellen und formellen Aufnahmehürden des Feldes. Diese können den Charakter einer mehrjährigen Initiation annehmen, in der junge Politiker juristische Expertise erwerben und von älteren Politikern in Tricks und Kniffe eingewiesen werden (Bourdieu 2001a, S. 48). Die Initiation und Verinnerlichung ähnelt dann einer zweiten Geburt und unterscheidet sich von einem bloßen Erlernen, wie das Verhältnis eines Muttersprachlers zu einem Sprachschüler (Bourdieu 2008, S. 123–125). Daher schafft das Praxiswissen des Habitus einen unbewussten Sinn für das Spiel, was sich bei Politikern in einer Kompetenz äußert, gemessen an seiner Position im Feld richtig zu handeln und das Passende zu sagen, ohne hierüber jederzeit reflektieren zu müssen:

    Ein erfahrener Politiker ist in der Lage, den objektiven Sinn und die soziale Wirkung seiner Stellungnahmen praktisch zu kontrollieren aufgrund seiner Kenntnis des Raums der aktuellen und vor allem potentiellen Stellungnahmen, genauer: des Prinzips dieser Stellungnahmen, nämlich des Raums der objektiven Positionen im Feld und der Dispositionen derjenigen, die diese Positionen besetzen (Bourdieu 2010, S. 53f.).

    Aber nicht nur der einzelne Politiker, sondern auch die Parteien müssen sich an dem Raum von Positionen orientieren, deren eigene Stellung darin von ihrer Glaubwürdigkeit abhängt. In Demokratien wird die Frage der Glaubwürdigkeit häufig auf Wahlen und Demoskopie reduziert. Dabei wird aber übersehen, dass die Glaubwürdigkeitsfrage zuvorderst im Feld selbst gestellt wird, und zwar von den Kontrahenten. Inwiefern ihre Kritik berechtigt ist, bemisst sich allerdings nicht nur am Wahrheitsgehalt der Kritik, sondern vor allem an der Glaubwürdigkeit des Kritikers. Das heißt, dass die Glaubwürdigkeit immer nur relativ als Beziehung zwischen dem politischen Prestige der Kontrahenten einer symbolischen Auseinandersetzung bestimmt werden kann. Dabei handelt es sich aber nicht um ein Nullsummenspiel, da auch das gesamte Feld bei „Politikverdrossenheit" an Glaubwürdigkeit verlieren oder bei einer breiten Mobilisierung der Massen Glaubwürdigkeit gewinnen kann.

    Prestige auf dem politischen Feld wird politisches Kapital genannt. Hierbei handelt es sich um eine feldspezifische Form des symbolischen Kapitals, dessen Ausmaß das soziale Prestige einer Person oder einer Gruppe widerspiegelt. In der Regel beruht symbolisches Kapital auf materiellen Kapitalsorten, die als Träger des Prestige dienen (Bourdieu 2007b, S. 108). Laut Bourdieu (2005, S. 57) bestimmen drei grundlegende materielle Kapitalsorten die Kämpfe in allen sozialen Feldern: ökonomisches, kulturelles und soziales Kapital. Hierbei handelt es sich um nichts anderes als akkumulierte Arbeit, akkumuliertes Wissen und mobilisierbare Kontakte bzw. die Organisationsmacht einer Gruppe. Diese sind distributiv, das heißt, ihr Nutzen ist vom relativen Seltenheitswert abhängig und sie sind in begrenztem Maße wechselseitig transformierbar, etwa wenn eine Gruppe zur eigenen Bereicherung Raubüberfalle organisiert, oder wenn Individuen vorhandene Geldmittel zur Durchführung eines Vollstudiums nutzen.

    Dauerhafte Machtpositionen werden vor allem durch institutionalisierte Formen der jeweiligen Kapitalsorten abgesichert: Das Eigentumsrecht schützt den Besitz, Diplome und Zeugnisse sichern die Exklusivität von Wissen und Fertigkeiten und dauerhafte Beziehungsnetzwerke zeigen sich in Ehren- und Adelstiteln. Was alle Kapitalsorten eint – und was sie gesellschaftlich zu einem Unterscheidungs- und Hierarchisierungsinstrument werden lässt – ist die Zeit, die man zu ihrer Akkumulation aufwenden muss. Monopole wie Parteien und Staaten können gebildet und verteidigt werden, weil in ihnen über Jahrzehnte oder Jahrhunderte Kapital angehäuft wurde, was die Gruppe potenzieller Herausforderer mit einer ähnlichen Kapitalausstattung eng begrenzt.

    Inwiefern die Kapitalsorten aber in symbolischen Konflikten auch tatsächlich eingesetzt werden können, hängt von der Verschleierung dieser Machtformen durch das symbolische Kapital ab, das Machthandeln erst als legitime Herrschaft erscheinen lässt. Fehlt dieses symbolische Kapital, dann werden nicht selten Besitz als Enteignung, Diplome als verschleierte Inkompetenz und Beziehungen als Klüngel diffamiert. Damit beruht die Wirkung des symbolischen Kapitals immer auf der stillschweigenden Einwilligung der Machtunterworfenen, die prinzipiell auch entzogen werden kann. Entsprechend ist das symbolische Kapital nicht distributiv, sondern evaluativ und abhängig von Diskursen und sozialen Kämpfen um die Definitionsmacht auf einem Feld (Eder 2002, S. 65). Da es an andere Kapitalsorten gebunden ist, kann Prestige nie unabhängig, wohl aber relativ autonom sein, da es grundsätzlich auf Anerkennung beruht.

    Politisches Kapital kann aber auch institutionalisiert werden, indem es in Machtsymbole wie etwa die Krone überführt wird (Bourdieu 2001a, S. 98). Aber auch Gebäude wie Regierungssitz und Parlament haben einen solchen symbolischen Wert und werden daher bei Putschversuchen und Revolutionen zum Ziel der Aufständischen. Die entscheidende materielle Kapitalsorte, die hinter dem politischen Kapital steht, ist das soziale Kapital (Bourdieu und Wacquant 2006, S. 152). Die politische Macht einer Gruppe erwächst zunächst aus der gegenseitigen Anerkennung ihrer Mitglieder und ihr Zusammenhalt beruht auf dem Glauben an die Höherwertigkeit der eigenen Gruppe. Da bewaffnete Gruppen ebenso politische Akteure sind, gilt für sie das Gleiche: Ihre Mitglieder müssen sich gegenseitig darin anerkennen, dass der gemeinsame Gebrauch von Gewalt gegen politische Gegner grundsätzlich legitim ist. Ihr Zusammenhalt ist bedroht, wenn dies nicht mehr der Fall ist.

    Ob Partei, politische Fraktion oder bewaffnete Gruppe, alle begrenzen die Beteiligung von Individuen an der Politik, wenn sie ein Monopol auf politisches Kapital herausbilden (Bourdieu 2001a, S. 69). Zwar können unabhängige Politiker durch eigene Heldentaten und die Bewältigung von Krisen persönliches Charisma akkumulieren (Bourdieu 2001a, S. 100f.). Ebenso können Adelige und Notabeln auf das persönliche Charisma ihrer Familie zurückgreifen. Dennoch wird der Spielraum charismatischer Individuen begrenzt, wenn sich das politische Feld institutionalisiert und von professionellen Parteien kontrolliert wird, die über die Aufstellung von Kandidaten entscheiden. Die Beteiligung von Laien wird schon allein dadurch eingeschränkt, dass sie nicht von der Politik leben und daher weniger Zeit investieren können. Außerdem wird der politische Diskurs von den Parteien beschränkt, die darüber befinden, ob etwas im Feld relevant ist oder nicht.

    Laut Bourdieu (2001a, S. 53) ist die Partei damit „eine Art Bank mit einem politischen Kapital und der Generalsekretär eine Art Bankier", welche den Zugang von Personen zu politischen Spitzenpositionen kontrollieren. In planwirtschaftlich organisierten Staaten, in denen die Bildung unabhängiger ökonomischer Machtpositionen unterbunden wird, ist der Zugang zum politischen Kapital sogar grundlegendes Unterscheidungsmerkmal und Hierarchisierungsprinzip (Bourdieu 2007b, S. 31). Dies zeigt sich dann in einer dem Adel ähnelnden Politikerdynastie und der privaten Aneignung öffentlicher Güter, wie etwa Dienstwohnung und -wagen und einem privilegierten Zugriff auf staatliche Dienstleistungen.

    Auf den ausdifferenzierten politischen Feldern westlicher Staaten kämpfen somit Personen mit einem Politikerhabitus mit- und gegeneinander, deren Macht von der Position ihrer Partei und ihrer Position innerhalb dieser Partei abhängt, die alle zusammen der Illusio unterliegen, dass sich die Investition von Zeit in endlose Debatten und magere Kompromisse prinzipiell lohnt und dem gemeinsamen Glauben anhängen, dass ihr Spiel vor einer lethargischen und apolitischen Mehrheit geschützt werden muss. Das politische Feld bildet dann eine Arena, in der Politiker und Parteien gegeneinander antreten. Eine solche Arena ist aber nicht nur ein Kampfplatz, sondern gleichzeitig auch Bühne und Schauplatz, auf dem Inszenierungen strategisch eingesetzt werden, um bei einem oder mehreren Publikumskreisen eine bestimmte Wirkung zu erzielen (Willems 2009, S. 80, 105 Fn 62).

    1.2 Konkurrenz- und Klassifizierungskämpfe

    In parlamentarischen Demokratien stehen sich Parteien wie Kampforganisationen gegenüber. Dort findet aber eine „sublimierte Form des Bürgerkriegs" (Bourdieu 2001a, S. 83) statt und in der Regel wird mehr debattiert als geschossen. Dies ist in anderen Weltgegenden allerdings nicht der Fall, wo politische Gewalt einen wichtigen Stellenwert in der Bekämpfung von Konkurrenten einnimmt. Wie kann die Anwendung von physischer Gewalt in symbolischen Kämpfen erklärt werden?

    Zunächst einmal muss man zwischen Konkurrenz- und Klassifizierungskämpfen unterscheiden. In Konkurrenzkämpfen sind sich Parteien über den Streitgegenstand einig – etwa der Sieg über den Feind oder der Kampf gegen die Armut – und versuchen, die Unterstützung anderer Gruppen zu mobilisieren. Aus dieser Organisationsmacht einer Fraktion, dem persönlichen Kapital ihrer Mitglieder und den Koalitionen mit anderen Gruppen ergibt sich somit ihr relatives Machtpotenzial vis-à-vis anderer Fraktionen auf dem politischen Feld. In Konkurrenzkämpfen muss die Organisationsmacht allerdings über die Praktiken des Regierens in die Praxis von Entscheidungen überführt werden, wodurch eine materielle Ebene von einer symbolischen Ebene der Inszenierung unterschieden werden kann.

    Die Kluft zwischen materiellem Sein und symbolischen Schein ermöglicht überhaupt erst Strategien des Blendens und Täuschens in symbolischen Kämpfen (Schwingel 1993, S. 102f.). Dies machen sich gerade bewaffnete Gruppen zunutze, wenn sie als politische Akteure die von ihnen repräsentierte Gruppe vor einem externen Gegner zu schützen versuchen. In westlichen Staaten besitzt das Militär ein Monopol auf den Kampf gegen externe Gegner und Parteien verfügen nicht über eigene Milizen, um sich in symbolischen Kämpfen hierüber profilieren zu können. Im vorliegenden Fall bildet dieser Kampf jedoch einen Teil der politischen Auseinandersetzung. Auf einer materiellen Ebene befinden sich die Gruppen unmittelbar mit ihrer Organisationsmacht in Konkurrenz zueinander, die sich in der Anzahl an Militäroperationen oder an mobilisierter Gefolgschaft auch direkt messen lässt. Darüber hinaus gibt es allerdings noch die symbolische Ebene, auf der die Repräsentationsbeziehung inszeniert wird.

    Die Anerkennung auf der symbolischen Ebene folgt der Logik des Gabentauschs (Mauss 2007/1924, S. 58, 84): Repräsentanten inszenieren die Beziehung, indem sie ihr Handeln als stellvertretendes Handeln, als Gabe an die Repräsentierten darstellen. Ob diese Gabe durch eine Gegengabe der Anerkennung akzeptiert wird, hängt dann von der Glaubwürdigkeit der Inszenierung und ebenso davon ab, ob ihr wichtige Gruppen widersprechen. So können bewaffnete Gruppen mit dem minimalen Aufwand eines Sprengstoffanschlags auf ein Herrschaftssymbol des Gegners, maximale symbolische Profite erzielen. Strategisch eingesetzt kann die Performance somit als „Camouflage hinter dem tatsächlichen Machtpotenzial zurückbleiben oder als „Bluff darüber hinausweisen. Materiell-distributive und symbolisch-evaluative Logiken sind somit nur lose gekoppelt, da materielle Kapazitäten immer auch symbolisch inszeniert werden müssen, um wirksam zu werden.

    Es geht aber in den Kämpfen auf dem Feld um mehr als die bloße Akkumulation symbolischen Kapitals zur Erhaltung der Hegemonie über die Mitkonkurrenten. Politische Kämpfe sind vor allem auch Klassifizierungskämpfe um die Durchsetzung einer bestimmten Weltsicht, um die Definition symbolischer Grenzen, mit der soziale Gruppen unterschieden und ihnen unterschiedliche Attribute zugeschrieben werden. Dabei greifen politische Agenten meist auf bereits bestehende soziale Unterschiede zurück, um diese dann mit Bedeutung aufzuladen. Die Repräsentationsbeziehung ist somit zirkulär, da irgendwann nicht mehr erkennbar ist, ob die Gruppe ihren Repräsentanten oder der Repräsentant die Gruppe erschafft (Schwingel 1993, S. 155–160).

    Aus diesem Grund ist jeder Versuch, die eigenen Sicht- und Teilungsprinzipien öffentlich durchzusetzen, ein politischer Akt. Damit verbunden ist auch jeder Anspruch auf Repräsentation einer Gruppe ein politischer Akt und muss sich dem Spiel auf dem politischen Feld stellen, wo er meist von Konkurrenten in Frage gestellt wird. Auf dem politischen Feld kämpfen die Repräsentanten somit immer um die Absicherung ihrer Machtpositionen als legitime Herrschaft, indem sie ihre Sicht- und Teilungsprinzipien als allgemeingültig durchzusetzen versuchen. In institutionalisierten politischen Feldern mündet dies in einen Kampf um die Macht über den Staat als zentrale Instanz, die Klassifikationen und Normen festschreibt und für andere soziale Felder handlungsrelevant werden lässt (Bourdieu 2001a, S. 55).

    Hierzu positionieren sich die Kämpfenden mit charismatischen Ideen im politischen Feld, die den Repräsentierten eine eigene Weltsicht und einen Zukunftsentwurf bereitstellen. Sie präsentieren somit eine eigene Interpretation des Feldes und relevanter Probleme, die sie zu lösen beabsichtigen, um damit das Leben der Repräsentierten zu verbessern. Das heißt, dass charismatische Ideen etablierter Gruppen von aufstrebenden Gruppen immer nur mit Hilfe einer neuen charismatischen Idee herausgefordert werden können, die einerseits die „Doxa" des Feldes aufgreift und anerkennt, diese aber anderseits mit anderen Inhalten besetzt und damit den Repräsentierten eine neue Perspektive auf die Welt präsentiert:

    Politik ist ein Kampf um Ideen, aber einen ganz besonderen Typ von Ideen, fundamentale Ideen (idées-forces), die als Mobilisierungskraft fungieren. Wenn das von mir vorgeschlagene Teilungsprinzip von allen anerkannt wird, wenn mein nomos zum universellen nomos wird, wenn alle die Welt so sehen, wie ich sie sehe, dann habe ich die ganze Kraft der Personen, die meine Sicht teilen, hinter mir (Bourdieu 2001a, S. 51).

    Da diese Ideen jedoch abhängig von den Positionen auf dem Feld und der dort als Adressaten zu mobilisierenden Gruppen sind, können sie auch als Stellungnahmen untersucht werden, die sich aufeinander beziehen und Repräsentationsansprüche darstellen (Saward 2006, S. 298). Diese müssen nicht ausschließlich Sprechakte sein, auch (Gewalt-) Handlungen können im Kontext der Beziehungen als Stellungnahme gelten oder eine solche bekräftigen. Die Feldanalyse untersucht dann die Beziehungen auf dem Feld, indem sie diese aus den sich aufeinander beziehenden Stellungnahmen dechiffriert.

    Durch den Inhalt, die Art und den Adressaten einer Beleidigung können unter Berücksichtigung der Reaktionen der betroffenen Gruppe sowohl die sozialen Positionen der Gruppen auf dem Feld als auch die zwischen ihnen stattfindenden symbolischen Kämpfe rekonstruiert werden. Während die Gemeinsamkeiten in den Stellungnahmen die Konkurrenz der Fraktionen in der Repräsentationsbeziehung gegenüber der gemeinsamen Bezugsgruppe darstellt, kann man aus den Unterschieden und den wechselseitigen Bezügen in den Stellungnahmen den Kampf auf dem Feld ermitteln. Sich aufeinander beziehende politische Ideen zeigen somit die Machtbeziehungen auf dem Feld, wobei häufig eine charakteristische Konfliktbeziehung zwischen pragmatischen Realisten (etablierte Arrièregarde) und Idealisten (aufstrebende Avantgarde) erkennbar ist (Bourdieu 2001a, S. 88–95). Solch eine stabile Konfliktbeziehung ist aber nur ein Grenzfall, da es in der Regel mehrere Konflikte gibt, wodurch sich Koalitionen je nach Streitgegenstand ständig verschieben.

    Woher aber beziehen charismatische Ideen ihre Glaubwürdigkeit, warum vertrauen die Repräsentierten den Repräsentanten? Da sich politische Ideen auf Projekte in der Zukunft beziehen, sind es Versprechungen, deren Umsetzbarkeit im Moment der Formulierung kaum überprüft werden kann. Die Glaubwürdigkeit steht damit zunächst in enger Verbindung mit der Organisationsmacht derjenigen Fraktion, die hinter dieser Idee steht und die für ihre Gültigkeit bürgt. Wie bei einer Bonitätsprüfung kann nur an dem Unterstützerkreis, dessen Opferbereitschaft und den früheren Heldentaten der Fraktion abgeschätzt werden, ob die Bürgschaft trägt. Analog zu den Konkurrenzkämpfen ist auch hier die richtige Inszenierung für die Glaubwürdigkeit entscheidend. Politische Ideen sind somit anerkennungsbedürftige Zukunftsversprechen, deren Glaubwürdigkeit sowohl von dem politischen Kapital der Fraktion als auch von der Performance, einer Bewährung durch Taten abhängt:

    Was im Munde des einen ‚inkompetentes Gerede‘ wäre, ist eine vernünftige Vorhersage im Munde des anderen. Politische Äußerungen, Programme, Versprechen, Prognosen […] sind nie logisch verifizierbar oder falsifizierbar; sie sind nur in dem Maße wahr, wie derjenige, der sie äußert […] imstande ist, sie vor der Geschichte wahr zu machen, indem er sie in der Geschichte geschehen lässt (Bourdieu 2001a, S. 97).

    Eine charismatische Idee kann man daher auch als einen Scheck bezeichnen, von dem nicht ganz klar ist, ob er gedeckt ist oder nicht, ob also das Versprechen am Ende tatsächlich eingelöst werden kann. Nun liegt es in der Natur politischer Utopien, dass deren Versprechen von „Befreiung, „sozialer Gerechtigkeit, oder „Wohlstand in der Regel nie voll eingelöst werden können. Solange eine Fraktion allerdings nicht unmittelbar Regierungsverantwortung übernehmen muss, haben die Charismagläubigen kaum die Möglichkeit, eine Kluft zwischen Versprechung und tatsächlichem Handeln zu entdecken. Auch ein ungedeckter Scheck ist damit glaubwürdig, solange er nicht eingelöst wird. Die Hoffnung auf eine Verwirklichung des politischen Heilsversprechens bildet somit die Mobilisierungskraft der „idées forces.

    Eine Fraktion schöpft somit ihr politisches Kapital aus dem Vertrauen der Repräsentierten, dass die charismatische Idee insgesamt Gültigkeit besitze und prinzipiell umsetzbar sei. Gemäß der Logik des Gabentausches wird ihr dadurch der oben beschriebene Kredit zuteil. Die Repräsentierenden sind aufgrund dieser Schuld gezwungen, bis zur Gegengabe – eine im Prinzip nie vollständig eintretende Erfüllung der Prophezeiung – eine gute Figur zu machen und ihrer Idee gegenüber Ernsthaftigkeit zu beweisen. Daher sind politisch Handelnde, seien es Individuen oder Gruppen, so stark von allem betroffen, was ihre Glaubwürdigkeit bedrohen könnte.

    Es sind also Verleumdungen, Verdächtigungen und Skandale, die das Versprechen auf eine Erfüllung der Gegengabe in Frage stellen (Bourdieu 2001a, S. 99). Ist stellvertretendes Handeln einer politischen Fraktion im Kern immer eine Form der Amtsanmaßung, dann begründet die vorgegebene Repräsentation ein Schuldverhältnis der Repräsentierenden gegenüber den Repräsentierten. In symbolischen Kämpfen versuchen die Kontrahenten daher die Glaubwürdigkeit der eigenen Idee zu bewahren und diejenige des Gegners durch Diffamierungen zu unterminieren. Das heißt, dass sie sich gegenseitig die Ausgabe ungedeckter Schecks unterstellen und hierfür Belege nennen bzw. das eigene Handeln gemessen an dem Wohl der Repräsentanten als höherwertig darzustellen versuchen. Diese Angriffe treffen vor allem deshalb, weil die Kontrahenten dabei eine Form von symbolischer Gewalt gegeneinander ausüben können.

    Symbolische Gewalt wirkt, weil sie das Handeln des Gegners an Standards misst, denen er sich selber unterwirft, er also im Prinzip sein Fehlverhalten anerkennen muss. Emotional drückt sich dies dann in Gefühlen wie Scham und Peinlichkeit aus. Das heißt, symbolische Gewalt beruht in politischen Kämpfen immer darauf, dass die Kontrahenten einen gemeinsamen Herrschaftsglauben teilen und sich den gleichen Standards unterwerfen. Etablierte Gruppen verteidigen ihre Position dann mit Verweis auf ihre zentrale Position durch „offizielle Nominierungen und werden von aufstrebenden Gruppen durch „Beleidigungen herausgefordert (Bourdieu 1985, S. 732).

    Die palästinensische Nationalbewegung zeigte, dass bewaffnete Gruppen sehr erfolgreich darin sein können, ihre spezifische „Doxa auf die gesamte Bezugsgruppe auszuweiten. Gerade diese Ausweitung der Herrschaft erzeugt dann aber einen Widerstand von Machtgruppen, die eine Beschränkung ihres Spielraums zu bekämpfen versuchen. Sie können in der symbolischen Auseinandersetzung dann unweigerlich selbst Teil des Feldes werden, wenn sie Repräsentationsansprüche der hegemonialen Gruppe im Feld durch die Formulierung eigener Ansprüche herausfordern. Feldgrenzen sind somit flexibel und werden häufig erst in symbolischen Kämpfen definiert, etwa indem Herausforderer ihre Feldzugehörigkeit demonstrieren und etablierte Gruppen ihnen diese abzusprechen versuchen. Überall dort, wo Gruppen auf Basis einer geteilten „Doxa um Inklusion und Exklusion ringen, herrscht somit die Logik des Feldes (Bourdieu und Wacquant 2006, S. 131).

    Diese Kämpfe sind somit doppelt determiniert, da die Kontrahenten neben der Verschiebung symbolischer Grenzen ein gemeinsames Interesse an deren Aufrechterhaltung entwickeln, um Übergriffe aus anderen Feldern abzuwehren und den gemeinsamen Glauben zu schützen. Das bedeutet, dass die Kontrahenten durch die Kämpfe im Feld sozialisiert werden, indem sie sich in ihrem gemeinsamen Interesse anerkennen und eigene Standards in Form einer Kodifizierung von Praktiken entwickeln (Bourdieu 2002, S. 103). Diesen Standards unterwerfen sie sich dann gemeinsam und versuchen, sie dem Rest des Feldes aufzuoktroyieren, etwa durch die Initiation neuer Individuen und Gruppen (Monopolbildung). Durch diese kodifizierten Praktiken weisen soziale Felder eine soziale Geschichte auf, die beständig herausgefordert und bekräftigt wird, wodurch sich die Feldtheorie deutlich von den formalisierten Spielmodellen der rationalen Wahlhandlung unterscheidet.

    Wie Anerkennungsprozesse gemeinsamer

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