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Die Weisheit der Delphine: Begegnung mit dem kosmischen Bewußtsein
Die Weisheit der Delphine: Begegnung mit dem kosmischen Bewußtsein
Die Weisheit der Delphine: Begegnung mit dem kosmischen Bewußtsein
Ebook294 pages16 hours

Die Weisheit der Delphine: Begegnung mit dem kosmischen Bewußtsein

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Eine Reise in die Dimensionen der Traumzeit

Seit in den siebziger Jahren das Interesse am Bewusstsein der Delphine erwachte, weiß man, dass sie nicht nur über eine überragende Intelligenz, sondern auch über andere ungewöhnliche Fähigkeiten verfügen: Sie bewegen sich mit Leichtigkeit in den Räumen der inneren Bewusstseinswelten, beherrschen mühelos die telepathische Kommunikation und besitzen ein enormes Heilpotential.

Ilona Selke ist diesen Meistern von Zeit und Raum jahrelang in die inneren Welten gefolgt. Dieser spannende Bericht beschreibt ihre ungewöhnlichen Erlebnisse und Erfahrungen, die die Grenzen unserer Alltagswelt sprengen und in ungeahnte Dimensionen führen
LanguageDeutsch
Release dateMay 15, 2013
ISBN9783848283217
Die Weisheit der Delphine: Begegnung mit dem kosmischen Bewußtsein

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    Die Weisheit der Delphine - Ilona Selke

    Selke

    1

    Der Ozean umhüllte mich. Kristallklares, türkisfarbenes Wasser erstreckte sich unter mir in stille Tiefen. Lichtstrahlen glitten an meinem Körper entlang und erzeugten in dieser schweigenden Unterwasserwelt ein surreales Gefühl. Nur das gleichmäßige Geräusch meines Atems im Schnorchel gab meinen menschlichen Ohren etwas Vertrautes, woran ich mich orientieren konnte.

    Don, mein geliebter Ehemann und ich schwammen mit einer guten Freundin in einer Bucht, die bekannt ist für ihr ruhiges Wasser und die Möglichkeit, dort Delphine anzutreffen.

    Und dann sah ich tatsächlich ihre schemenhaften Umrisse unter mir auftauchen. In Gruppen von zwei, drei und mehr, schwamm eine große Schar von Delphinen auf mich zu.

    Seit Jahren hatte ich damit experimentiert, den Delphinen auf geistigem Weg Bilder zu übermitteln. Als ich an diesem Tag ins Wasser stieg, visualisierte ich, daß ich mit zwei Delphinen schwimmen wollte, auf jeder Seite einer, die mir ihr Reich zeigen würden. Ich hatte gehofft, daß sie meine Gebete hören und zu mir kommen würden. Und tatsächlich - hier waren sie!

    Ich holte tief Luft, tauchte in die Tiefen des Ozeans hinab und schwamm ein Stück seitwärts von ihnen weg. So zeigte ich den Delphinen, daß ich wenigstens ein bißchen von dem bei ihnen üblichen guten Benehmen verstand. Zu meiner großen Überraschung schwamm ein Delphin dicht zu mir heran und schaute mir in die Augen. Trotz meiner Aufregung bemühte ich mich, ruhig zu bleiben, und paßte mich der spiralförmig kreisenden Bewegung des Delphins an, um Blickkontakt mit ihm zu halten. Drei weitere Delphine, die gerade zum Luftholen hinauf an die Wasseroberfläche schwammen, näherten sich uns. Wir tauchten gemeinsam auf, ich atmete tief ein und tauchte so rasch wie möglich wieder unter. Die drei Delphine waren schon hinabgeglitten und schwammen nun etwas unterhalb von mir.

    Plötzlich geschah etwas Sonderbares mit mir. Ich hatte das Gefühl zu schweben und schien gar keine Luft mehr zu benötigen. Ich glitt gemeinsam mit den drei Delphinen durchs Wasser, fühlte mich dabei von ihnen regelrecht mitgezogen und von einer Art Energiekugel eingehüllt. Wir wurden eins, wir gehörten zusammen. Die gewaltige Stille des Ozeans umgab mich, und ich fühlte mich getragen von einer anderen Wirklichkeit. Ich schwebte mit diesen drei Delphinen wie auf einer Woge des Einsseins. Für einen Augenblick gab es keine Trennung mehr zwischen Menschsein und Delphinsein. Meine menschliche Schwäche und mein Bedürfnis nach Atemluft verschwanden für kurze Zeit.

    Ich spürte nur noch die Freude des Augenblicks, von allen Sorgen befreit. Ich dachte nicht länger an Gestern und Morgen. Dankbarkeit durchströmte mein Herz und meinen Geist. Eine Ewigkeit schien vergangen, als ich schließlich auftauchte, um Luft zu holen.

    Was war geschehen? Hatten das Wasser und die Delphine meine Wahrnehmung verändert, so daß es mir lediglich so vorkam, als sei ich viel länger als sonst unter Wasser gewesen? Wie konnte ich das genauer überprüfen?

    Während ich noch über diese Fragen nachdachte, sah ich Don in perfektem Timing mit mehreren Delphinen hinabtauchen. Ein Delphinweibchen drehte sich und zeigte Don ihre weiße Unterseite, so wie Delphine es machen, wenn sie miteinander schwimmen. Don sah in seinem Taucheranzug elegant und geschmeidig aus, während er in synchronen Bewegungen mit den Delphinen durchs Wasser glitt. Die Anmut der Tiere und ihre offensichtliche Bereitschaft, uns Menschen in ihre Gruppe aufzunehmen, faszinierten mich.

    Als ich Don eine Weile zugesehen hatte, wurde ich ein bißchen nervös. Mußte er nicht bald auftauchen, um Luft zu holen? Er befand sich immer noch in ungefähr neun Metern Tiefe, und man mußte die Zeit einkalkulieren, die er zum Auftauchen benötigte. Unsere Freundin beobachtete Don ebenfalls und bekam schon vom Zusehen Atembeklemmungen. Doch Don schwamm weiterhin synchron mit der Delphingruppe. Endlich tauchte er gemeinsam mit den drei Delphinen zum Luftholen auf, als unserer Freundin und mir längst die Luft ausgegangen war.

    Don war vergnügt und überhaupt nicht erschöpft! Er hatte das Gefühl gehabt, ganz ohne Luft auskommen zu können. Die Delphine schienen jedoch seine körperlichen Grenzen zu kennen. Sie übermittelten ihm geistig, daß es Zeit zum Auftauchen war, und eskortierten ihn zur Wasseroberfläche!

    Ganz aufgeregt berichtete uns Don von seinen vorangegangenen Erlebnissen: Zwei Delphine waren links und rechts von ihm geschwommen und hatten ihn näher an den Strand begleitet, wo sie ihm ihren Unterwasser-Garten zeigten. Zwanzig Minuten lang führten sie ihn herum, blieben die ganze Zeit dicht bei ihm und versuchten offenbar, ihm etwas zu zeigen, das für sie sehr wertvoll war. Es mußte für Don ein unbeschreiblich schönes Gefühl gewesen sein. Seine Augen leuchteten, und seine überschäumende Energie ließ ahnen, welch ekstatische Freude er in Gegenwart der Delphine empfunden hatte.

    Warum hatte Don genau das erlebt, was ich eigentlich für mich selbst visualisiert hatte?

    Ich war inzwischen daran gewöhnt, daß sich das verwirklicht, was wir uns bildlich vorstellen. An diesem Tag hatte ich mir die Verwirklichung einer Erfahrung vorgestellt, die mir in all den Jahren mit den Delphinen nie zuteil geworden war. Ich wußte aus Erfahrung, daß Delphine offenbar in der Lage sind, unsere Gedanken zu lesen und auf unsere inneren Bilder zu reagieren. Aber an diesem Tag erlebte Don genau das, was ich mir vorgestellt und selbst zu erleben gehofft hatte.

    Ich versuchte, nicht neidisch auf seine Erfahrung zu sein, und dachte über dieses Phänomen nach, während ich mich wie ein Korken auf der Meeresoberfläche treiben ließ. Ich ruhte mich aus und schöpfte Atem für die weite Strecke zum Strand, die wir noch schwimmend bewältigen mußten. Tatsächlich führten die Delphine genau das aus, was ich visualisiert hatte, jedoch hatten sie dafür nicht mich, sondern Don ausgewählt. Warum diese Verwechslung? War es so, daß sie das richtige Bild aufgefangen, aber das falsche Ziel angesteuert hatten?

    Plötzlich kam mir die Erklärung. Innerlich hörte ich die Frage: »Seid ihr beide, du und Don, denn nicht eins?« Natürlich, nun war mir alles klar! Don und ich sind so eng miteinander verbunden, daß das, was der eine von uns erlebt, für den anderen beinahe ebenso wirklich ist.

    Vermutlich nehmen Delphine die Grenzen zwischen Individuen nicht so deutlich wahr, wie Menschen das tun. Delphine spüren die Gefühle ihrer Artgenossen sehr viel stärker, und zumindest bei wilden Delphinen scheint die gegenseitige Empathie erheblich höher entwickelt zu sein als beim Menschen. In diesem Licht fand ich es sehr aufregend, daß Don an meiner Stelle die von mir visualisierte Erfahrung gemacht hatte. Nun endlich konnte ich mein Herz ganz für die große Freude öffnen, die ihm, und somit auch mir, von den Delphinen geschenkt worden war.

    So lernte ich eine weitere Lektion von den Delphinen. Unsere Reise bis zu diesem Punkt war abenteuerlich gewesen und wurde mit jedem neuen Schritt immer aufregender. Ich hatte gelernt, daß unsere inneren Bilder unser Leben beeinflussen. Als ich diese Erkenntnisse in meinem Leben anzuwenden begann, baten mich die Delphine darum, ihnen in ihrem Überlebenskampf beizustehen. Ich bemühte mich, ihnen so gut wie möglich zu helfen, und entdeckte dabei, auf wie wunderbare Weise unsere Vorstellungskraft und unser Universum miteinander verbunden sind.

    Welch eine Reise lag auf dem Weg zu dieser Erkenntnis bereits hinter mir! Ich mußte an unseren ersten Flug nach Hawaii denken.

    2

    Wir liefen etwas ziellos auf dem Flughafen von San Francisco herum und warteten darauf, an Bord der Maschine nach Kauai gehen zu können, einer der grünsten unter den hawaiianischen Inseln. Die zurückliegenden Monate waren voller Träume und Hoffnungen gewesen. Wir beabsichtigten, in eine neue Welt einzutreten, und unsere Aufregung war wie unsere Hoffnung stetig gewachsen. Die geheimnisvolle Welt der Delphine hatte uns in ihren Bann gezogen, und nun standen wir kurz davor, in eine Realität einzutauchen, die uns bislang fremd gewesen war.

    »Meine Damen und Herren«, ertönte eine Stimme, »der Start von Flug Nummer 258 nach Honolulu muß wegen eines technischen Problems voraussichtlich um mehrere Stunden verschoben werden.« Die Ansage riß mich aus meiner Tagträumerei. Rings um uns stöhnten die anderen Passagiere entnervt auf. Langsam öffnete ich die Augen und begegnete dem sanften Blick Dons, der ebenfalls gerade aus seiner inneren Welt zurückkehrte. Wie war es möglich, daß uns so viel gemeinsames Glück geschenkt wurde? Helles blaues Licht strahlte von Dons innerem Wesen aus. Er nahm alle meine Gedanken und Gefühle wahr. Diese Bewußtheit ermöglichte es uns, häufig telepathisch miteinander zu kommunizieren. »Gefällt uns, was wir da soeben gehört haben?« fragten wir uns gleichzeitig.

    Don sagte schelmisch: »Hoppla, ich glaube, wir befinden uns im falschen Universum; in diesem hier werden wir erst spätabends in Honolulu ankommen und unseren Anschlußflug nach Kauai verpassen.«

    Ich nickte und fügte hinzu: »Wechseln wir also in ein anderes Universum hinüber.«

    Wir hatten von den neuen Ideen der Quantenphysik gelesen und gehört. Demnach gibt es nicht nur eine einzige Realität, sondern unzählige Realitäten existieren parallel nebeneinander. Die Quantenphysiker vermuten, daß viele mögliche Universen alle gleichzeitig am selben Ort existieren, lediglich durch unterschiedliche Frequenzen voneinander getrennt. Doch dieses neue Weltbild ist noch nicht ins allgemeine Bewußtsein gedrungen.

    Das alte Weltbild des mechanistischen, wie ein Uhrwerk funktionierenden Universums war Newtons Idee. Diese Welt funktionierte vorhersagbar, in geordneter Weise und völlig unabhängig von Gedanken, Gefühlen oder Bewußtsein. Diese geordnete, mechanische Sicht des Universums hatte jedoch ihren Preis. Das Manipulieren an den Zahnrädchen des Uhrwerks war die einzige aufregende Beschäftigung, die der Menschheit in einem solchen Universum übrigblieb. Die Folgen dieser Manipulation der Natur sind überall sichtbar, und die Zerstörung hat so gefährliche Ausmaße angenommen, daß unser Überleben bedroht ist.

    All das haben die Menschen ›erreicht‹, indem sie ihr Verständnis des Universums auf ein mechanistisches Modell gründeten. Die meisten Leute haben gelernt, daß sie lediglich ein kleines Rädchen in der Maschine sind und daß es ziemlich gleichgültig ist, was sie glauben und denken.

    Durch die Quantenphysik ist all das heute jedoch im Umbruch begriffen. Nun gibt es die Hypothese, daß ein beobachtendes Bewußtsein – also ein mit Bewußtheit ausgestattetes Wesen – ein für das Funktionieren des Universums unverzichtbarer Faktor ist. Das Licht unserer Aufmerksamkeit ist es, das den unendlichen Möglichkeiten der Manifestation Form gibt und bestimmt, welches der vielen parallelen Universen sich manifestiert.

    Ein neueres Experiment hat schließlich eine Hypothese widerlegt, mit der sich die wissenschaftliche Welt zu Einsteins Lebzeiten herumschlug. Ursprünglich vertraten Einstein, Podolsky und Rosen die These, daß das Licht sich mit der größten im Universum möglichen Geschwindigkeit bewegt. 1985 wurde jedoch in College Park, Maryland, ein Experiment durchgeführt, das etwas anderes bewies. Dort wurde demonstriert, daß Informationen sich schneller als das Licht bewegen und daß Photonen sich offenbar untereinander über die Erwartungen verständigen, die der Wissenschaftler bezüglich des Experimentes hegt.

    Der Gedanke, daß unser Bewußtsein und die uns umgebende Welt sich gegenseitig beeinflussen, ist jedoch viel älter als die Quantenphysik. Es handelt sich dabei lediglich um eine neue Version jenes uralten Wissens, das die Seher aller Kulturen seit ewigen Zeiten kennen und anwenden.

    Während wir wie betäubt von der Nachricht unseres verspäteten Abflugs dasaßen, fragte ich mich: »Hat diese Verspätung vielleicht einen Sinn? Ist sie ein Test, wie bereitwillig wir unsere Rolle als Schafe spielen und uns für Opfer der äußeren Umstände halten?«

    »Okay«, sagte Don, »wechseln wir in ein anderes Universum hinüber.« Wir schlossen beide die Augen und praktizierten, was wir gelernt hatten.

    Während ich immer tiefer in mein inneres Seinsgefühl eintauchte, wurde mir bewußt, daß alles miteinander verbunden ist. Ich war von einer Art flüssigem Licht umgeben. Alle Menschen um mich herum trugen ihren Teil dazu bei, daß die Wirklichkeit so war, wie sie sich gegenwärtig darstellte. Ich bewegte mich in meiner inneren Vision weiter aufwärts und sah das Bild aus einer höheren Perspektive. Ich gelangte auf jene Ebene, wo wir unsere Wahl treffen. Hier konnte ich mich dafür entscheiden, in eine der anderen möglichen und parallelen Realitäten hinüberzuwechseln. Mehr und mehr erfüllte strahlendes Licht meine innere Vision. Dann sah ich vor meinem geistigen Auge, wie auf einem Foto, welche Realität ich mir wünschte: Das Flugzeug ist technisch vollkommen in Ordnung; ich sehe, wie die Energiemuster am Rumpf und an den Triebwerken sich anpassen. Ich spüre, daß wir uns in einem Universum befinden, in dem alles zeitlich perfekt abläuft. Ich bin bereit, mich zu entspannen und zum optimalen Zeitpunkt zu fliegen, in Harmonie mit allem, was ist, und unter Berücksichtigung des höchsten Wohls aller Beteiligten. Bingo! Ich kann es spüren. In meinem Herzen ist es wahr. Jetzt.

    Ich öffnete blinzelnd die Augen und löste mich von allen Wünschen und Erwartungen, indem ich mich bewußt auf meine Umgebung konzentrierte.

    Alles in Ordnung! Ich freute mich, daß ich die Fähigkeit besaß, mein Universum bewußt auszuwählen. Wer behauptet, daß das Leben ist, was es zu sein scheint? Doch wieviel hatten wir lernen müssen, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen! Immer wieder hatten mich Zweifel gepackt, so daß ich mich innerlich zusammenzog und dachte: »Was ist, wenn ich mir das alles nur einbilde?« Immer wieder hatten die Engel schaudernd mitansehen müssen, wie ich meine selbsterschaffenen Wunder durch ein paar Sekunden des Zweifelns zunichte machte!

    Keine fünf Minuten später tönte eine neue Durchsage aus den Lautsprechern. »Meine Damen und Herren«, sagte eine helle Stimme, »wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, daß unsere Techniker den Fehler gefunden haben und beheben konnten. Wir werden in wenigen Minuten mit dem Einsteigen beginnen.«

    Wir hüpften vor Freude. Jaa!! Das Leben ist nicht, was es zu sein scheint! Von einem Universum in ein anderes hinüberwechseln – allmählich kamen wir auf den richtigen Dreh!

    3

    Fröhlich nahmen wir unser Handgepäck und gingen an Bord unseres Flugzeugs im ›neuen Universum‹. Es unterschied sich nicht sonderlich von jenem, in dem wir mehrere Stunden auf unseren Abflug hätten warten müssen. Hätte ich diesen Vorgang nicht schon so viele Male zuvor erlebt, hätte ich das alles leicht als bloßen Zufall abtun können. Aber ich hatte gelernt, nicht länger mit den Achseln zu zucken und von ›Zufällen‹ zu sprechen. Damit hätte ich mich leicht aus jeder Verantwortung davonstehlen und mich als bloßer Zuschauer in einem Uhrwerks-Universum fühlen können. Statt dessen hatte ich gelernt, daß das Gewebe des Universums viel flexibler ist, als ich je zu träumen gewagt hätte.

    Nun, alle Passagiere an Bord schienen genauso auszusehen wie zuvor. Ich konnte nachvollziehen, warum die meisten Menschen bei der Betrachtung der dreidimensionalen Welt zu dem Schluß gelangen, daß alles sich entsprechend jener Naturgesetze verhält, die wir in der Schule gelernt haben. Diese Sichtweise läßt die Welt sicher und stabil erscheinen. Stabilität hat ihre Vorteile, und in einem gewissen Maße ist sie sicher erforderlich, um überhaupt eine feste Wirklichkeit aufrechtzuerhalten. Doch ich war dabei zu lernen, auf eine weniger lineare Weise des Denkens zu vertrauen und mir die Richtigkeit jedes neuen Schrittes auf diesem Weg selbst zu beweisen. Ich war nur bereit, diese neuen Ideen zu akzeptieren, wenn sich herausstellte, daß sich die Qualität des Lebens für mich und andere dadurch verbessern ließ, daß sie im täglichen Leben funktionierten und im Einklang mit einer Energie standen, die ich Liebe, Gott oder die Quelle nenne.

    Wir schoben uns durch den schmalen Gang des Flugzeugs, fanden unsere Sitzplätze, verstauten unsere Taschen und machten es uns bequem. Don schaute mich mit leuchtenden Augen an. Sein Blick berührte mich wie ein vom Himmel herabgestiegener Stern, und mit einem Augenzwinkern sagte er: »Ich liebe es, mit dir in diesem magischen Universum zu leben.«

    Wir faßten uns bei den Händen, schlossen die Augen und nahmen uns einen Moment Zeit, uns bei Allem-was-ist zu bedanken. Mit einem Gefühl der Dankbarkeit atmeten wir tief durch und konzentrierten uns auf einen Raum der Stille in uns. So, als würden wir dichte Wolkenschichten durchdringen, stiegen wir immer höher hinauf, bis wir das strahlende Sonnenlicht über den Wolken erreichten, wo wir uns frei fühlten, umgeben von grenzenloser Freude. Wir ließen unser inneres Selbst sich in das Licht hinein ausdehnen, so daß unsere beiden Wesen einander durchdrangen. Ich konnte spüren, wie Dons Gegenwart in diesem Feld aus Licht sich mit meinem Sein vereinigte. »Was für eine Gnade, hier zu sein!« dachte ich.

    Unterdessen rollte unsere Maschine zum Start. Wie sich meine Welt verändert hatte, seit ich damals als Zwanzigjährige als Stewardeß für die Lufthansa gearbeitet hatte! Seither war mein Leben ein unaufhörlicher Wachstumsprozeß gewesen, der es erforderlich machte, daß ich mich selbst und meine Motivationen stets ehrlich und aufrichtig prüfte. Ich hatte mich weiterentwickelt, mit der Hilfe menschlicher Lehrer wie auch durch die Unterstützung von Wesen anderer Dimensionen und Seinsbereiche. So entdeckte ich immer größere Geheimnisse. Doch mitunter war der Preis dafür sehr hoch. Mein Bemühen, liebevoll zu bleiben, auch wenn meine Erkenntnisse von anderen geleugnet wurden, und andere Menschen zu verstehen, statt recht haben zu wollen und mich spirituell überlegen zu fühlen, hatte beträchtliche Wachstumsschmerzen mit sich gebracht. Es war eine lange Abfolge von Versuch, Irrtum und neuem Versuch gewesen.

    »Willkommen auf unserem Flug nach Hawaii!«

    Die aus den Lautsprechern dringende Stimme des Kapitäns unterbrach meine Gedankengänge. Bald darauf flogen wir über der Küste von San Francisco, ließen die Landmasse hinter uns und stiegen der Sonne entgegen. Um uns türmten sich Wolken auf, wir durchbrachen sie, und das Land immerwährenden Sonnenscheins umgab uns. Es ist seltsam, daß wir unten auf der Erde uns so häufig Sonnenschein herbeiwünschen, obwohl er doch eigentlich immer da ist. Nur die Wolken trennen uns vom Licht der Sonne. Und diese Wolken können manchmal ganz schön dick sein!

    4

    Mit einem nachdenklichen Seufzer drehte ich mich im Flugzeugsitz herum, und Don schaute mich fragend an. »Oh, ich denke nur gerade über die Bedeutung von Wolken nach«, sagte ich lächelnd zu ihm. Ich wußte, er würde verstehen, was ich meinte. Wir flogen jetzt über dem Pazifik. Die Wolkendecke hatte sich geöffnet, so daß sich uns atemberaubende Ausblicke auf weiter unten schwebende Wolkenlandschaften eröffneten.

    »Aus einer erweiterten Perspektive muß auch die Zeit so aussehen«, überlegte ich. Wenn wir uns einmal über dem Zeithorizont befinden, können wir die gesamte Zeitlandschaft überblicken. Doch innerhalb der zeitlichen Perspektive hat es den Anschein, als würde alles nacheinander und in linearer Abfolge geschehen. Warum haben wir Menschen nicht gelernt, uns gelegentlich über den Zeithorizont zu erheben und unsere gegenwärtige Situation aus einem größeren Blickwinkel zu betrachten?

    Jahre zuvor hatten Don und ich innerlich und äußerlich nach einer Zeitreise-Maschine gesucht. Wir stellten uns vor, daß eine solche Maschine ein aufregendes Abenteuer wäre. Mit ihr könnten wir uns zwischen verschiedenen Dimensionen von Zeit und Raum hin und her bewegen. Als wir auf das SE-5 stießen, war uns der Zusammenhang zunächst nicht klar. Das SE-5 ist ein Gerät, das dafür konstruiert wurde, subtile Informationsfelder zu messen und ins Gleichgewicht zu bringen. Diese Informationsfelder umgeben alle Materie, belebt und unbelebt, wie eine Art Blaupause.

    Mit Geräten dieser Art wurden für das amerikanische Landwirtschaftsministerium in den fünfziger Jahren Tests durchgeführt, um festzustellen, wie sich auf diesem Wege Schadinsekten ohne Einsatz von Pestiziden von Getreidefeldern vertreiben ließen – und zwar einfach, indem man mittels einer Fotografie Informationen an die Getreidepflanzen übermittelte. In Mother Barth News erschien ein Bericht über eine Frau, die in Utah mit Hilfe des SE-5 außergewöhnlich erfolgreich große Kartoffelpflanzen züchtete (www.SE-5.com)

    Es war auch möglich, damit die Lebensfunktionen eines Astronauten auf dem Mond zu überwachen, obgleich er Tausende von Kilometern entfernt war und keinerlei physischer Kontakt zu dem Gerät bestand. Die Meßwerte entsprachen exakt jenen, wie sie die NASA mit den normalen Methoden bei dem betreffenden Astronauten ermittelt hatte.

    Jahre später hörten wir von einem Experiment, bei dem ein Mann das

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