Die Antarktis-Diät: Eine andere Methode der Gewichtsreduktion
By Dudo Erny
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Anders als in den meisten Diätbüchern, die sich auf die Themen Ernährung und Sport konzentrieren, wird in dem Buch „Die Antarktis-Diät“ der Faktor Kälte und dessen Effekt auf das Gewicht in den Mittelpunkt gerückt. Der Ratgeber unterstützt dabei, schrittweise den gefassten Vorsatz, Gewicht zu reduzieren, in die Tat umzusetzen und gibt hilfreiche Tipps für den Alltag.
Dudo Erny
Dudo Erny wurde 1953 im heutigen Kroatien geboren. Seit 1965 lebt er in der Schweiz. Er hat an der Universität Zürich Geografie studiert und publiziert Bücher zu verschiedenen Themen.
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Die Antarktis-Diät - Dudo Erny
ausgeschlossen.
Die Antarktis
Die Erde rotiert um ihre Achse. Die Durchstoßpunkte dieser Rotationsachse sind der Nord- und der Südpol. Die Region um den Nordpol nennt man Arktis, diejenige um den Südpol Antarktis. (Fachleute nennen die ganze Region im Süden Antarktis und den eigentlichen Kontinent Antarktika, aber für den Laien ist das alles zu kompliziert, darum verwende ich im Buch immer den Begriff Antarktis.) Viele Menschen haben Mühe, die Arktis von der Antarktis zu unterscheiden. Die Arktis ist gefrorenes Meerwasser, das von Kontinenten umgeben ist. Das Meer ist in der Gegend des Nordpols etwa 4 km tief. Das bekannteste Tier der Arktis ist der Eisbär. Die Antarktis liegt am anderen Ende der Erdachse im Süden und ist ein etwa 13 Millionen km²großer Kontinent, der von Packeis und Meer umgeben ist. Das Packeis umfasst im Sommerhalbjahr etwa 2,5 Millionen km², im Südwinter wächst es auf 22 Millionen km². Die Antarktis ist von verschiedenen Eisschelfen umgeben, das größte ist das Ross-Eisschelf mit etwa 530.000 km². Die Antarktis ist der kälteste, trockenste, stürmischste, unzugänglichste und lebensfeindlichste aller Kontinente. Das Innere der Antarktis ist weit von den Ozeanen entfernt und deshalb sehr trocken. Es enthält weniger als 100 mm Jahresniederschlag. In der Polarnacht werden Temperaturen um –50 °C gemessen.
Das bekannteste Tier der Antarktis ist der Pinguin. Der Kaiserpinguin sucht Brutplätze auf dem antarktischen Kontinent oder Eis, die ziemlich weit weg von der Küste sind. Die Packeisgrenze verschiebt sich mit den Jahreszeiten und so müssen die Pinguine manchmal 80 km watscheln, bis sie das Meer erreichen. Nach der Eiablage übernehmen die Männchen das Ausbrüten des Eis. Die Temperaturen fallen bis auf –50 °C und häufig herrschen stürmische Winde. Das ist die Zeit, wo sich die Tiere zu einer engen Herde formieren, um möglichst wenig Wärme zu verlieren. Die Männchen verbrauchen pro Tag 160 g Fett. In dieser Zeit wandern die Weibchen zum Meer, fressen sich den Bauch voll, füllen die Körperfettreserven auf und nehmen Nahrung für den Nachwuchs im Magen mit. Ende August kehren sie zurück und übernehmen die frisch geschlüpften Jungen. Jetzt sind es die abgemagerten Männchen, die sich an die Packeisgrenze begeben, um nach Nahrung zu suchen. Nach vier Wochen kehren sie zurück, um die Jungen zu füttern. Diese verlieren im Dezember ihr Daunenkleid und begeben sich ebenfalls ins Meer, wo die Futterplätze liegen. Wir sehen am Beispiel des Kaiserpinguins, dass ihre Art, Nachwuchs aufzuziehen, ohne Körperfett gar nicht funktionieren würde. Diese ständige Gewichtszunahme im Meer und Hungerkur auf dem Eis gehört bei Pinguinen zum Leben. Beim Menschen nennt man das den Jo-Jo-Effekt. Das ständige Gewichtverlieren und Zunehmen ist beim Menschen nicht empfohlen, beim Kaiserpinguin ermöglicht es das Überleben der Art, denn nur so können sie für Nachwuchs sorgen.
Die Weddellrobbe ist ein Warmblüter wie der Mensch und lebt trotzdem vorwiegend auf dem Eis und im kalten Ozean in der Küstenregion der Antarktis. Sie kann nur dank der dicken Unterhautfettschicht in dieser ständigen Kälte überleben, denn Fett ist ein guter Wärmedämmer. Das Fett ist zudem ein wichtiger Energielieferant der weiblichen Weddellrobbe für die Milchproduktion. Die Milch, mit der die Jungen aufgezogen werden, ist dick wie Mayonnaise und hat einen Fettgehalt von 35%. Ich sehe schon Ernährungsberater auf dem Weg in die Antarktis, die den Weddellrobben die böse fettreiche Milch ausreden und ihnen stattdessen die Magermilch aufzwingen wollen.
James Cook
Seit der Antike dachte man, dass es auf der südlichen Halbkugel einen riesigen Kontinent (Terra Australis Incognita) geben müsse – als Gegengewicht zu den Landmassen des Nordens. England hatte Interesse daran, neue Territorien zu erschließen und so wurde James Cook beauftragt, diesen unbekannten Kontinent zu finden. Auf seiner zweiten großen Reise (13. Juli 1772 bis 30. Juni 1775) hat Cook den sagenumwobenen Kontinent im Süden gesucht und am 30. Januar 1774 sogar den 71. Breitengrad erreicht. Eisberge und Packeis zwangen ihn zur Umkehr und so hat er die Antarktis nie zu Gesicht bekommen. Man kann verstehen, dass die Antarktis im Gegensatz zu den nördlichen Regionen keine einheimische Bevölkerung hat.
Die größte Gefahr für Seefahrer war neben dem Schiffsuntergang der Skorbut, eine Krankheit, die durch das Fehlen von Vitamin C verursacht wird. Da sich die Matrosen auf hoher See von haltbaren Nahrungsmitteln wie Zwieback ernährten, kam es zum Vitaminmangel. Nach einigen Monaten auf See ohne frische Nahrungsmittel zeigten sich Symptome wie Zahnfleischbluten und schlechte Wundheilung. Die Krankheit endete oft tödlich. James Cook hat Sauerkraut und Fässer mit eingekochter Bierwürze gegen Skorbut auf seine Expeditionsreisen mitgenommen. Wenn die Schiffe während mehrjährigen Reisen wieder Land erreichten, wurden Früchte und Gemüse gebunkert und Cook ließ Zitronensaft verabreichen.
Wenn heute in einer Zeitschrift wieder eine neue Zauberdiät vorgestellt wird, bei der man sich vorwiegend von einem einzigen Nahrungsmittel ernähren sollte, dann könnte das nach einigen Monaten nicht nur zu Gewichtsverlust, sondern auch zu Mangelerscheinungen führen. Eine ausgewogene Ernährung kann überlebenswichtig sein.
Roald Amundsen
Roald Amundsen war ein norwegischer Entdecker und Expeditionsleiter. Berühmt wurde er durch das Durchfahren der Nordwestpassage von Grönland nach Alaska. Bei den kanadischen Inuit hat er den Gebrauch von Schlittenhunden gelernt. Von der einheimischen Bevölkerung des Nordens hat er die Art der Kleidung für die Polarreisen übernommen – Rentier- und Seehundfelle isolieren am besten gegen Kälte.
Amundsen wollte eigentlich zum Nordpol fahren, aber zwei amerikanische Forscher gaben an, bereits dort gewesen zu sein. Darum änderte er sein Ziel und statt zum Nord- ging die Reise zum Südpol. Auf dem Schiff Fram nahm er mehr als 100 grönländische Schlittenhunde mit. Die Expedition umfasste insgesamt 18 Teilnehmer. Am 9. August 1910 verließ die Fram die norwegische Hafenstadt Kristiansand. Alle glaubten, dass es zum Nordpol geht. Erst auf Madeira wurde die Mannschaft über das neue Ziel informiert.
Am 14. Januar 1911 ging die Fram am Rand der Antarktis in der Bucht der Wale vor Anker. Die Bucht befindet sich im Ross-Eisschelf, das vom Ozean aus wie eine etwa 60 m hohe Barriere aussieht. Diese im Meer schwimmende Eisplatte ist größer als Frankreich und wird von Gletschern des Inlandeises gebildet, die vom antarktischen Hochplateau gegen das Meer fließen. Die Bucht der Wale entsteht