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Joy und Jo: Liebesroman
Joy und Jo: Liebesroman
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Joy und Jo: Liebesroman

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About this ebook

Jo ist Professor an der Uni Bremen. Mit seinen achtundfünfzig Jahren genießt er es, in seinen Seminaren von jungen Menschen umgeben zu sein, wobei er immer darauf bedacht ist, Abstand zu halten. Sein Lebensmotto nach Theodor Adorno ist: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen". Jo ist ein Feingeist, er liebt Musik und er hat sich in seinem Dasein behaglich eingerichtet. So könnte dieses Leben gemütlich weiter vor sich hin plätschern, wäre da nicht Joy, eine ehemalige Studentin aus Kolumbien. Mit ihrer Schönheit, aber vor allem mit ihrem Temperament und ihrer Lebenslust bringt sie den Professor gehörig durcheinander. Jo kommt gar nicht auf den Gedanken, dass Joy ihn attraktiv finden könnte, sie ist immerhin fast dreißig Jahre jünger als er. Und so beginnt ihre Liebe dort, wo andere enden: mit Missverständnissen, Zurückweisungen, Eifersüchteleien und handfesten Krächen. Humorvoll und lebensklug nimmt der Autor Hajo Lucke seine Leser mit auf eine kurzweilige Reise in das richtige Leben.
LanguageDeutsch
Release dateMay 15, 2013
ISBN9783848283378
Joy und Jo: Liebesroman
Author

Hajo Lucke

"Im siebzigsten Lebensjahr" betont er, "darf ich nur glücklich sein". Er hält das sechste Enkellkind seiner Kinder auf der Schulter. Es soll rüpslen, die Luft aus seinem Magen vertreiben. "Ein schwerer Herzinfarkt vor achtzehn Jahren, jetzt Leukämie, drei geliebte Ehefrauen und wunderschöne Lieben und Orgasmen", erklärt er seiner Tochter, seinem jüngsten Enkel den Rücken streichelnd. "Das Leben ändert sich täglich", resümiert er leise, "es bietet Freude, Glück und Zufriedenheit". Sein dürrer Körper schwankt. Er schreitet durch das Wohnzimmer seiner Tochter, seinen Enkel festhaltend. Er ist glücklich.

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    Joy und Jo - Hajo Lucke

    passen."

    Peter

    Langsam zog über das blaue Wasser ein rötlicher Schleier. Er kam aus dem im Dunkel liegenden Teil des Pools zu den feiernden Gästen an der Bar. Kaum beachtet, breitete er sich aus.

    „Was ist das?, fragte Frauke, die nicht tanzte, sondern den warmen Abend genoss. „Schau nicht hin, antwortete ihr Mann, „sie probieren die Effekte für die Wassershow." Dann ging er zur Bar, ein neues Bier holen und um mit Gästen über den Tag im Hotel zu reden. Das Mittagessen war lauwarm, die Kellner kamen zu spät zum Nachschenken und der kalte Wind musste ohne ausreichende Decken am Strand ertragen werden.

    „Ich schreibe Tagebuch, prahlte ein Hamburger, „jeden Tag versagen die hier. Ich werde das Hotel verklagen! Er ergänzte laut: „Extra für diesen Urlaub eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen. Das muss sich auszahlen!"

    Peter genoss die deutsche Gemütlichkeit und Lebensart. Leicht schwankend erreichte er mit seinem Bier den Platz am Pool, an dem seine Frau saß.

    „Warum trinkst du nicht?", fragte er. Ihr Glas war leer.

    „Du hast mir nichts mitgebracht!"

    „Werde bloß nicht schnippisch. Ich bin nicht dein Bimbo, antwortete er aggressiv und rief laut nach der Bedienung: „Macker, siehst du nicht, dass meine Flamme nichts zu trinken hat? Schenk sofort nach, oder dein Trinkgeld kannst du dir am Arsch abwischen. Er zeigte eine Toilettenrolle, auf deren Blättern das Wort „Trinkgeld" stand.

    Frauke empfand Ekel vor ihrem Mann. Sie hasste sein Benehmen und sein Lieblingswort „Bimbo". Abends lehnte sie seine wenigen Liebkosungen ab. Er stank nach Bier und sein Körper roch nach Schweiß.

    Am ersten Abend kam er ungewaschen in das frisch riechende Hotelbett. Er legte sich auf sie und küsste ihren Mund. Schnell führte sie ihn ein. Dieser Urlaub war die letzte Chance für ihre Ehe.

    Aber Frauke konnte seinen Bieratem nicht ertragen. Sie wand ihren Kopf ab. Sein Körper lastete schwer auf ihr. „Bitte, gehe duschen", verlangte sie. Unwillig stand Peter auf.

    „Sie ist schlank und ich habe einen muskulösen Bauch, beschwerte sich Peter bei Freunden, „wenn ich sie will, soll ich vorher duschen. Danach bin ich nüchtern und habe keine Lust mehr.

    „Egal, ergänzte er, wenn ein Thekennachbar zuhörte, „sie schläft bei meiner Rückkehr.

    Peter erhielt ein gefülltes Glas mit Bier. Der Betrunkene neben ihm sah ihn an. Peter schüttete sein Herz aus: „Du glaubst nicht, wie schön es früher war. In einer „Arabella habe ich sie entjungfert. Kennst du die „Arabella? Das zuverlässigste Auto der Welt."

    Die Vorzüge seines geliebten Autos wurden erzählt. Sein Nachbar hielt mit einem Mercedes SLK dagegen.

    Peter erlebte einen frustrierenden Tag. Morgens bestellte er Fotos von sich und seiner Frau am Meer und in der Hotelanlage vor Palmen und Poollandschaften. Eine halbe Stunde musste er lächeln. Hinter oder neben seiner Frau stehen und den Anweisungen des Fotografen folgen.

    Er sah die Fotos auf einem Bildschirm an und war begeistert. Damit würde er seine Kollegen beeindrucken. Er in dieser südländischen Umgebung mit seiner hübschen Frau. Alle würden ihn beneiden. Er akzeptierte alle Fotos und das Angebot, diese in einem Album zu erhalten. In einer Stunde wäre alles fertig, wurde ihm versprochen.

    Pünktlich traf er den Fotografen. „Alles fertig, wie gewünscht. Es sind wirklich tolle Fotografien von ihnen und Ihrer Frau, Sie sind sehr fotogen", schwärmte der Fotograf. Er überreichte Peter das Album und verlangte seine Kreditkarte zur Bezahlung von hundertvierzig Euro.

    „Willst du mich verarschen?" Peter fühlte sich wie ein kleiner Junge, dem ein größerer sein Taschengeld abnehmen wollte. Unbeschreiblicher Hass stieg in ihm auf. Er schlug nicht zu. Er beherrschte sich.

    Nach dem Mittagessen fuhr Peter mit einem Taxi nach Antalya. Der Fahrer hielt plötzlich. Ein Mann öffnete die Tür und bot Peter die kostenlose Fahrt zu Leder- und Schmuckfabriken an. Peter rülpste ihm seinen stinkenden Atem ins Gesicht.

    In der Nähe vom Stadtgeschäft des Fotografen ließ er das Taxi warten. Er betrat wortlos den Laden und schlug der jungen Verkäuferin in das Gesicht. Sie prallte gegen eine Vitrine, die zerbrach. Der Fotograf hastete aus einem Hinterzimmer. Peter verprügelte ihn.

     Dann zog er ihn am Schlips vom Boden. „Sehe ich dich im Hotel, schwimmt deine Leber im Pool!" Er warf den Fotografen achtlos auf den Fußboden und ging grinsend zum Taxi zurück. Er war mit sich zufrieden. Sein Hass auf den Fotografen verflog. Er hatte es diesem unverschämten Bimbo gezeigt, dass niemand ihn betrügen durfte.

    Peter ging erst nach dem abendlichen Büfett zu seiner Frau. Er wollte nicht zu spät zum Abendessen kommen, vielleicht waren die besten Speisen schon von anderen Gästen aufgegessen oder sein Stammplatz neben dem Grill belegt.

    Er war gutgelaunt. Das Essen, Rippchen und Schweinesteaks vom Grill, aß er von vier Tellern. Dazu trank er Bier und einen Schnaps zur Verdauung. Alles war „all inclusive". Schade, dass er nicht wagte, noch einen Teller in sein Zimmer zu tragen. Andere Gäste erzählten ihm stolz, ihr Kühlschrank wäre schon voll, aber er besaß nicht den Mut.

    Langsam ging er zur Poolbar, in der Frauke auf ihn wartete. Er unterhielt sich mit ihr über den Rückflug nach Deutschland am nächsten Tag, er wollte ihre Bestätigung, dass sie die Koffer gepackt hatte.

    Frauke hörte die Frösche quaken. Sie vernahm die saugenden Schlürfgeräusche der Umwälzpumpen. Sie hasste ihren Mann, der ohne sie am letzten Urlaubstag in die Stadt gefahren war. Diese Woche sollte ihre Beziehung retten. Ihre Tochter wohnte bei ihrer Oma. Ihr Mann betrank sich jeden Abend. Er benahm sich ekelig. Nach Bier und Schweiß stinkend, versuchte er mit ihr zu schlafen. Es wurde eine Katastrophe. Sie ertrug ihn nicht. Sie bat ihn zu duschen.

    Als er aus dem Badezimmer kam, nackt und fett, stellte sie sich schlafend. Er legte sich in das Bett, ohne sie zu berühren. Frauke wartete bis seine Atemzüge ruhiger klangen. Sie ging in das Bad und duschte. Dabei berührte sie sich zärtlich. Sie fragte sich: „Warum nutzt er nicht seine letzte Chance?"

    Sie betrat das Hotelzimmer und hörte sein lautes Alkoholikerschnarchen, frei gestrampelt lag er auf dem Bett. Sie sah seinen Körper. Im Zimmer roch es nach seinen Ausdünstungen. Eine laute Blähung erklang.

    Frauke nahm ihre Bettdecke, legte sich auf die Couch und konnte nicht einschlafen.

    Nara

    Nara besuchte überraschend Jo. „Abschiednehmen", sagte sie und lachte.

    „Ich fahre für vier Tage nach Wien. Meine Schwester ist dort."

    Sie zog ihren Mantel und ihre Stiefel aus und ging wie gewohnt in die Küche, um aufzuräumen.

    „Du hast ja schon alles erledigt."

    „Ich wusste nicht, dass

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