Rezeptlos glückliche Naturküche: Köstliche kreativ-vegane Rohkost - Pi x Grüner Daumen
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Sofia Sörensen
Sofia Sörensen wurde 1946 in Rom als Halbitalienerin geboren. Sie studierte an der Musikhochschule Hamburg Operngesang. Konzertauftritte, Musik- und Sprachunterricht neben der Erziehung ihrer drei Kinder füllten sie viele Jahre hindurch aus. Ihr wechselvolles Leben in verschiedenen Ländern brachte aber auch reichlich schmerzvolle Erfahrungen mit sich. Mehrere psychotherapeutische und medizinische Fehlbehandlungen weckten ihr Interesse an einer ganzheitlichen Selbstbehandlung und führten sie zu der Erkenntnis: "Irren kann ich mich auch selbst. Dafür benötige ich keinen Arzt." Daraufhin absolvierte sie ein umfassendes, neunjähriges Heilpraktikerstudium mit Spezialisierung auf Homöopathie und Ernährungstherapie (ohne Abschluss) und hat sich intensiv mit allen Geisteswissenschaften befasst. Sie ergründete ihr Leiden in einer einzigartigen Selbsttherapie, und es gelang ihr nachhaltige Heilung. Zu ihrem Leben gehören Ganzheitlichkeit, Achtsamkeit und Bewusstheit, Vegetarismus, Naturheilkunde, Poesie und Musik.
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Book preview
Rezeptlos glückliche Naturküche - Sofia Sörensen
Copyright © Alle Rechte liegen bei der Autorin Sofia Sörensen
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede private oder gewerbliche Verwendung außerhalb dieses Schutzes ist ohne Zustimmung der Autorin unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere auch für Vervielfältigungen jeder Art, für Übersetzungen, Abschriften und Speicherungen auf irgendwelchen bekannten oder zukünftigen Systemen.
Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-8448-7146-3
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Das Landgericht Hamburg hat mit Urteil vom 12.05.1998 entschieden, dass man durch die Ausbringung eines Links die Inhalte der gelinkten Seite ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann - so das LG - nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert. Ich betone daher, dass ich keinerlei Einfluss auf Gestal -tung und Inhalte gelinkter Seiten habe. Deshalb distanzieren ich mich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten auf allen aufgeführten Websites einschließlich aller Unterseiten. Diese Erklärung gilt für alle in diesem Buch genannten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen Links oder Banner führen. Ich verbürge ich mich auch nicht für die in der folgenden umfangreichen Liste aufgeführten Klinikanschriften und gebe keinerlei Empfehlung.
Der Reinerlös aus dem Autorenhonorar ist wieder für die Berufsausbildung ehemaliger Kindersoldaten in Afrika bestimmt (Misereor).
Besuchen Sie mich gern auf meiner Homepage:
www.emdr-selbsttherapie.de
www.sofia-soerensen.de
Hinweis auf Teil I
Rezeptlos glücklich
25 Jahre Erfahrungen
mit vegetarischer und veganer Vollwertkost
sowie reiner Rohkost
Teil I
592 Seiten als Hardcover oder Paperback-Ausgabe
10 Abbildungen
27 Tabellen
Chronik von Vegetarismus und Naturheilkunde
Kirchenschichte und Christentum im Spiegel vegetarischer Ethik
Tierschutz und Vegetarismus
Naturwissenschaftliches
Persönliche Erfahrungen
Vegetarische Vereine und Ausbildungsstätten
-----------------------------
Das Inhaltsverzeichnis auf den Seiten 221ff
ermöglicht einen kurzen Einblick in den I. Teil
Buchdeckel-Abbildung: Die Erschaffung Adams
Ausschnitt aus dem Deckengemälde in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan von Michelangelo (1475-1564)
Wir kennen alle die Geschichte von Adam und Eva im Paradies und dem Apfelbaum mitten darin: dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Diesen fruchtbaren Baum hat Gott für sich selbst reserviert und verboten, davon zu essen. Bei Zuwiderhandlung: Ausweisung aus dem Paradies! Doch die Schlange war listig und überredete Eva, davon zu essen. Mitnichten würde sie sterben. Sie würde sogar ebenso viel wissen wie Gott, versprach sie ihr. Und da der Apfel so lecker schmeckte, überredete Eva sogleich ihren Adam, auch davon zu kosten.
Während ich den Kunstdruck über meinem Bett betrachtete, der mir Michelangelos Die Erschaffung Adams
zeigt, dachte ich mir einen Apfel in die Hand Gottes hinein. Oder in die Hand Adams? Hat der Schöpfer ihm diesen Apfel nicht mehr oder weniger selbst gereicht? Oder hat Adam ihn einfach aus Gottes Hand an sich gerissen? Der Gedanke ließ mich nicht mehr los, ob der Schöpfer es nicht doch eingeplant haben könnte, dass Adam und Eva dieses köstliche runde Ding auf jeden Fall bekommen sollten. Und so haben die Malerin und Grafikerin Gudrun Schlemmer und ich schließlich gemeinsam darüber nachgedacht und unserem guten alten, ewig neuen Adam diese saftige Frucht in die Hand gedrückt.
Der Mensch soll kreativ sein, denn er wurde nach SEINEM Bilde als phantasievoll erschaffender Mensch erschaffen. Die Klugheit der freiwilligen Selbstbeschränkung allerdings hat nicht jeder mitbekommen, denn Egoismus, Egozentrik und - in allem - die Angst, womöglich nicht genug zu bekommen, stehen dem Menschen im Wege. Er steht sich selbst ebenso wie der gesamten Schöpfung entgegen, weil es ihm an Mitgefühl, Einfühlungsvermögen und Liebe fehlt. Denn als der Schöpfer Paralogismus und Paradoxum erschuf, legte er beides in den Menschen hinein. Und darum beißt sich der Hund selbst in den Schwanz und der Mensch sägt fleißig den Ast ab, auf dem er sitzt, während er sich obendrein noch selbst ins Knie schießt und einen Apfel nach dem anderen verdrückt.
Wird sich das je ändern oder sind wir für unseren eigenen Untergang erschaffen worden? Kommen daher Hoffnung und Errettungsgedanke, dass diejenigen, die anders handeln, errettet würden? Wer wird dazu gehören? Etwa diejenigen, die immer weiter den Haudegen spielen und unterdessen noch fromme Gebete sprechen?
Hamburg, den 15. Juli 2010
Inhaltsverzeichnis
Im Inhaltsverzeichnis werden nur Grundvorschläge genannt.
Wir wollen weder strenge Rezepturen noch festgelegte Geschmacksformeln vorgesetzt bekommen sondern von vornherein selbständig eigene Abwandlungen der Zubereitungsvorschläge erschaffen können. Darum werden meistens bei jedem Grundvorschlag verschiedene Variationsmöglichkeiten und weitere Anregungen genannt.
Die Alphabetische Anordnung erleichtert das Auffinden der Speisen.
Bitte machen Sie auch reichlich Gebrauch
vom alphabetischen Nachschlageverzeichnis auf den Seiten 209ff
Vorwort
Einführung: Kulturkost und ihre Verdauung
Was darf man denn überhaupt noch essen
Umstellung auf Rohkost mit 8-Tagesplan
Ernährungsfahrplan
Wissenswertes
Alphabetisches Brevier
Geschmacksneutrale Grundlagen für verschiedene Speisen.
Gifte in Lebensmitteln
Hochwertige Küchenmaschinen vorteilhaft
Ausspracheregeln
Köstliche Rohkost
Getreide- und Maisgerichte
Frischkornmüsli (nach Kollath, Bruker, Schnitzer)
Getreide zum Keimen bringen
Frischkornmüsli nach Joseph Evers
Eingeweichte Getreidekörner
Eingeweichter und uneingeweichter Buchweizen
Eingeweichter und uneingeweichter Sprießkornhafer
Eingeweichter Reis
Buchweizengericht
Dinkelgericht
Getreide-Rohkost-Knödel - herzhaft
Getreide-Rohkost-Knödel - süß
Hafergericht - herzhaft
Maiskolben
Bunter roher Reis mit Algen
Roher Reis mit Kokosraspeln - herzhaft
Roher Reis mit Kokosraspeln - süß
Roher Reis mit gekeimtem Weizen
Roggengericht - herzhaft
Italienisches Weizengericht
Kochkost - Reis mit Kokosraspeln
Kochkost - Grünkerngericht
Kochkost – Bratlinge
Kochkost - Reis mit Weizen
Kochkost - Polenta Italiana
Brot, Brötchen (roh und gebacken)
Kochkost - Sauerteig
Kochkost - Drei-Stufen-Sauerteigbrot
Kochkost - Brötchen (Grundregeln)
Kochkost - Einstufen-Roggen-Sauerteigbrot
Rohgebäck
Rohbrot und -brötchen
Rohkuchen
Buchweizen - Keks und Kräcker
Spanische Polvorones (Weihnachtsgebäck)
Mohn-Kokos-Rohkuchen
Hafer-Obstkuchen
Erdbeertorten-Variante
Rohkost-Mahlzeiten: Unter - auf - über der Erde gewachsen
Unter der Erde Gewachsenes
Karotten
Knollensellerie
Knollensellerie – Veganer Waldorfsalat
Pastinaken
Soßenvarianten
Radieschensalat
Rettich
Rote Beete
Schwarzrettich
Steckrüben
Süßkartoffeln
Topinambur
Auf der Erde Gewachsenes
Blumenkohl
Brokkoli
Chicorée-Salat
Grünkohl anstelle von Blattsalat
Grünkohlspeise mit Tomaten und Paprika
Grünkohlspeise mit Obst - herzhaft
Karottenkraut-Salat
Mangoldspeise
Petersiliensalat
Radieschenblätter-Salat
Rosenkohlgericht
Rotkohlgemüse
Grüne süße Salatmischung
Sauerkrautgericht
Spargel
Spinatsalat
Spitzkohlgericht
Stangensellerie
Weißkohlgericht
Wildkräuter-Salat
Wirsingkohlspeise
Über der Erde Gewachsenes
Obstspeisen
Ananas-Bananen-Creme
Blutorangen-Mix
Chirimoya-Fruchtsalat
Durian - Grundvorschlag
Exotischer Obstsalat I
Exotischer Obstsalat II
Zitronenspeise
Gemüsefrüchte
Artischocken
Auberginengericht
Avocado
Erbsenschoten
Gurken mit Pinienkernen
Gefüllte orangene Minipaprika
Gefüllte Paprikaschoten
Kleines Ratatouille
Großes Ratatouille
Tomaten-Salat
Gefüllte Tomaten
Zucchinigericht
Rohkost-Hauptgerichte und Sprossen
Algensalat
Kohlgericht
Sojamung-Sprossensalat
Kichererbsen und Knuspersprossen
Linsensprossen-Salat
Bunter Sommersalat
Wintersalat
Kochkost-Hauptgerichte
Kochkost - Kartoffelrösti
Gebratene Tomaten
Rohsuppen
Gazpacho Andaluz - Spanische Kaltsuppe
Heller Mandel-Gazpacho
Rote Eintopfsuppe
Kürbissuppe
Spargelcremesuppe
Tomatensuppe
Zucchini-Fenchelsuppe
Herzhafte und süße Soßen
Standard-Salatsoße
Ananas-Bananensoße - herzhaft mit süß
Avocadosoße - herzhaft
Avocadosoße - süß
Birnensoße
Blutorangen-Soße
Buchweizen-Soße
Duriansoße - herzhaft
Duriansoße - süß
Mayonaise - Vegane Variante
Salateintopf-Soße
Senf (fast roh)
Tomatensoße
Weizen-Mandelsoße
Zitronensoße
Eingelegtes Gemüse
Milchsauer eingelegtes Gemüse
Eingelegte Gemüsefrüchte
Zwiebel-Kapern-Beilage
Pesto
Bärlauch-Pesto
Lauchzwiebel-Pesto
Roter Paprika-Pesto
Petersilien-Pesto
Brotaufstrich-Anregungen
Herzhafter Brotaufstrich
Avocadoaufstrich
Bärlauch-Sonnenblumen-Creme
Buchweizen-Topinambur-Mus
Paprika-Feigenaufstrich
Haselnuss-Karottenmus - herzhaft
Vegane Leberwurst
Meerrettich-Aufstrich
Veganer Obatzter
Veganes Schmalz
Tomaten-Brotaufstrich
Tomaten-Brotaufstrich mit Kalamata-Oliven
Sesam-Mus - Grundvorschlag
Kochkost - Tomaten-Brotaufstrich
Kochkost - Tomaten-Mehlschwitze
Kochkost - Vegetarische Leberwurst
Kochkost - Vegetarisches Schmalz
Süßer Brot-Aufstrich mit Trockenfrüchten
Aprikosenaufstrich
Dattelaufstrich
Feigenaufstrich
Haselnuss-Karottenmus - süß
Mandelaufstrich
Trockenobst-Mix-Aufstrich
Pflaumenaufstrich
Schoko-Haselnuss-Aufstrich
Süßer Brot-Aufstrich mit frischen Früchten
Apfel-Bananenaufstrich
Apfel-Mandelaufstrich
Apfelmus
Frisches Aprikosenmus
Bananen-Aufstrich
Bananen-Mandelaufstrich
Beerenobstaufstrich
Mangoaufstrich
Mispelmus
Zwetschgenmus
Antipasti, Snacks und Tapas
Vegetarische Lachs-Ceviche - Peruanisches Rezept
Süßigkeiten
Aprikosen-Rosinenkonfekt
Dattelkonfekt
Königsberger Marzipan
Marzipan - Grundvorschlag
Marzipan-Kartoffeln
Mohn-Rosinen-Kokoskonfekt
Mohn-Kokos-Mandel-Schokosweets
Pflaumen-Korinthenkonfekt
Schokomarzipan
Trockenobst-Mix-Kügelchen
Nachtisch
Eis und Sorbet - Grundvorschläge
Bananen-Mohn-Pudding
Mandel-Birnen-Rosinennachtisch
Mango-Bananen-Orangenspeise
Obstsalate, Obstpürree, Sorbets
Getränke
Milchalternativen, allgemein
Buchweizenmilch
Hafermilch
Haselnussmilch
Horchata – Spanische Erdmandelmilch
Kokosmilch
Mandelmilch
Milchkaffee, veganer (teilweise nicht roh!)
Kakao- oder Karob-Getränk
Vollwertige, artgerechte Tiernahrung
Artgerechtes Hamsterfutter
Artgerechtes Hunde- und Katzenfutter
Vegetariervereine und Ausbildungsstätten
für GesundheitsberaterInnen
Liste naturheilkundlicher Ärzte, Zahnärzte und Heilpraktiker
Gesellschaft für Gesundheitsberatung eV (GGB)
Verband unabhängige Gesundheitsberatung EV (UGB)
Deutscher Verein für Gesundheitspflege eV (DVG)
Alphabetisches Nachschlageverzeichnis
Ernährungscoaching durch Claudia Sofia Sörensen
Inhaltsverzeichnis zu Rezeptlos glücklich
– 25 Jahre Erfahrungen mit vegetarischer und veganer Vollwertkost sowie reiner Rohkost
Weitere Bücher der Autorin
"Gesagt ist nicht gehört,
gehört ist nicht verstanden,
verstanden ist nicht einverstanden,
einverstanden ist nicht durchgeführt,
durchgeführt ist nicht beibehalten."
Aus dem Sender-Empfänger-Modell
von Konrad Lorenz (1903-1989)
Vorwort
Das vorliegende Nicht-Kochbuch Rezeptlos glückliche Naturküche – Köstlich kreativ-vegane Rohkost – Pi x Daumen ist der II. Teil und ergänzt den 592 Seiten umfassenden I. Teil Rezeptlos glücklich - 25 Jahre Erfahrungen mit vegetarischer und veganer Vollwertkost sowie reiner Rohkost.¹
Wir kommen, wie jede Hausfrau und jeder Hobbykoch, ohne exakte Mengenangaben, Waage oder Messbecher aus. Fast allen Rezepten
- sie werden als Grundvorschläge vestanden - folgen Variationsmöglichkeiten mit weiteren Vorschlägen. Ich selbst habe in meinem ganzen Leben noch niemals Mengenangaben benötigt noch habe ich jemals eine Küchenwaage oder einen Messbecher besessen. Mit Pi x Daumen habe ich auch die vierzig Jahre vor meiner Kostumstellung meine Kochkünste bis zum hohen C² hinauf bestens zur Geltung gebracht. Kochbücher mit exakten Mengenangaben erscheinen sehr gelehrt, engen aber den Spielraum für eigene Ideen ein. Die Kreativität wird gekappt, und der Anwender bekommt das Gefühl, jeden einzelnen Schritt nur an der Hand des großen Meisters gehen zu können. Dabei ist die Zubereitung um so einfacher, je weniger direkte Anleitungen gegeben werden. Die Lust an der Zubereitung beginnt tatsächlich erst dann, wenn der eigene Handlungsspielraum genügend weit bleibt und immer auch Alternativen möglich sind.
Wir finden in diesem Buch lediglich dort Mengenangaben, wo es bei den ersten Versuchen nötig erscheint: Beim Brotbacken. Sie werden aber sehr rasch ihr eigenes Brot mit allerlei Varianten backen und ganz sicher weder Waage noch Messbecher benötigen. Lassen wir also die Musen in unsere Küche einziehen, die uns mit Pi x Daumen und rechtem Augenmaß die Grundvoraussetzungen allen guten Gelingens bescheren. Ich verrate ihnen noch ein kleines Geheimnis: Mut auch zu ausgefallenen Geschmackskompositionen ist die Voraussetzung für jede Äußerung ihrer lukullischen Kreativität! Sie müssen nur das verbindende Moment dafür finden, und schon werden krasse Gegensätze zu einer wunderbaren neuen Einheit. Phantasie ist angesagt und erwünscht. Setzen sie selbst nach eigenem Geschmack Lebensmittel und Gewürze zueinander in Beziehung, indem sie mutig improvisieren. Natürlich können sie eine Improvisation auch aufschreiben. Sie wird dadurch als niedergeschriebene Komposition zum Rezept, das sie wiederholen können.
Chronisch gesunde Ernährung zieht chronische Gesundheit nach sich. Darum wollen wir uns in diesem eingefriedeten, friedlich-paradiesischen Gebiet der Nahrungszubereitung bewegen und keinerlei Übergriffe auf prozessierte Industrienahrung mehr unternehmen noch uns von ihr jemals wieder gefangen nehmen lassen. Nur das ganz natürliche Lebensmittel sei unser Grundstoff, und eine selbst auferlegte Bescheidenheit sei unsere Führung.
Da es oftmals an Ideen mangelt, wie man denn Rohkost abwechslungsreich und schmackhaft gestalten kann, liegt der Schwerpunkt des vorliegenden Buches in allererster Linie auf der unerhitzten Rohkost. Sollten Sie jedoch Kochkost essen wollen, dann gilt die Grundregel: Frischkost sollte immer in ausreichender Menge vor der gekochten Mahlzeit gegessen werden. Ein kleiner Salat ist dafür nicht ausreichend. Ich empfehle, ohne dogmatisch zu sein, eine Kostform, die der Schnitzer-Kost entspricht, und zwar 100% Rohkost (Schnitzer-Intensivkost). Sie kann vom Gesunden ab und zu ergänzt werden mit gekochten Kartoffeln, Vollreis, Brot und dergleichen.
Gemüse sollte nicht gekocht gegessen werden. Damit mache ich allerdings keine eine dogmatische Aussage, denn einem gesunden Menschen schadet es sicher nicht, wenn er ab und an seine Gemüsereste zu einer Suppe verarbeitet oder anlässlich einer Einladung auch ein paar gegarte Gemüsestücke im Salat mit Appetit genießt. Dasselbe gilt für Milchprodukte und Eier. Ausnahmen bestätigen die Regel. Jeder möge das nach eigenem Gutdünken handhaben. Uns alle vereint aber die selbst gewählte maßvolle Bescheidenheit.
Es sei jedem selbst überlassen, ob und falls ja, wie viel und wie oft er/sie Gekochtes oder gar ab und zu auch Käse und/oder Eier essen möchte. Nur eines sollten wir uns aneignen: Reichliches und umfangreiches Wissen. Nur nachzuplappern, was wir hier oder dort gehört oder gelesen haben, ist nicht ausreichend, da unglaublich viele Irrtümer kursieren, und es ist tatsächlich so, dass einige fanatische Veganer im Krankenhaus gelandet sind. Das ist ja gerade der Grund, warum ich nach 25jähriger Erfahrung, die auch durch Irrtümer und Neuorientierungen geprägt wurde, dieses umfassende, zweibändige Werk herausbringe: Als Erfahrungsbericht und Orientierungshilfe.
Im I. Teil des Werks erläutere ich umfassend die Chronik des Vegetarismus seit ihren Anfängen im Paradies. Wir machen eine vegetarische Reise nach Asien, Vorderasien, zu den Orphikern und Griechen, nach Süditalien und zu den Juden und untersuchen, wie Menschen damit gelebt haben. Danach beschreibe ich Persönlichkeiten der Lebensreform und deren Forschungen und Erkenntnisse im Zeitraum von 1664 bis heute und gebe zugleich eine sehr umfassende Schau über die naturheilkundlichen und ernährungsphysiologischen Facetten. Im vorliegenden Buch finden wir als Resümee aus meiner ganzen Studiererei und Praxis meine eigenen Nicht-Rezepturen, die – außer in Brotrezept, Getreidebratlingen, ein paar Brotaufstrichen und einem Reis-Weizengericht – allesamt rohköstlich sind.
Auf den Rat meiner Masseurin hin und ohne irgend ein Buch über Vegetarismus oder Vollwertkost gelesen zu haben, stellte ich 1986 meine Ernährung auf vegetarisch um. Ich lebte mit Mann, drei Kindern und unserem Pudel Bella in Panamá und sah zunächst kaum Möglichkeiten, rasch an passende Bücher heran zu gelangen. Erst drei Wochen später bekam ich durch eine deutsche Körnerfresserin
das Buch Der alternative Weg zur Gesundheit von Johann G. Schnitzer in die Hand. Während der ersten sechs Wochen schmeckte unsere Kost nach Kokolores, aber dann wurde es von Tag zu Tag immer besser. Die ersten beiden Jahre nach meiner Ernährungsumstellung habe ich ausschließlich von veganer Rohkost gelebt und danach bei jedem geringfügigen Versuch, wenigstens ein wenig Kochkost zu essen, enorme Probleme gehabt.
Ich war jahrelang aus unerklärlichen Gründen siechend, voller Schmerzen und schleppte mich müde und erschlagen nur mühsam durch den Tag. Am 23. Januar 1986 stellte ich auf vollwertig-vegetarisch um und innerhalb von nur drei Tagen verschwanden die furchtbaren Schmerzen. Aber schon im Jahr 1992 hatte ich aufgrund einer erneuten Zeckenborreliose und reichlich ehelichem Stress wieder Gesundheitsprobleme und nahm meine Tochter mit zu Prof. Dr. Schulz in die Uniklinik Dresden, der sofort davon überzeugt war, dass unsere Ernährung unzureichend sei. Er ließ bei meiner Tochter und mir untersuchen: Vitamingehalt, Mineraliengehalt, Eiweiße, allgemeines Blutbild und kam zu dem Schluss, dass wir bestens genährt waren. Er konnte das Ergebnis gar nicht fassen! Wir ernährten uns ausschließlich vegan unter etwa 70% rohem Frischkostanteil. Ich antwortete dem Universtitätsprofessor, dass ich hoffe, dass dies Ergebnis für ihn eine einschneidende Erkenntnis darstellt. Weder er noch zwei bekannte Orthopäden stellten jedoch eine Borreliose-Diagnostik an. Das geschah erst viel später durch den Allgemeinmediziner Dr. Eisenkrätzer in Radebeul, dem ich es letztlich zu verdanken habe, dass ich nicht nur die beiden Borrelioseinfektionen nach 14 Jahren endlich vollständig ausheilen sondern auch meine Ehe als Krankheitsfaktor erkennen und ablegen konnte.
Mir liegt jeglicher Dogmatismus fern! In meinen Büchern kommen neben reichlichem Studium und von daher hoffentlich auch fundiertem Wissen vor allem meine persönlichen Erfahrungen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse zum Tragen und sind die Grundlage für alle meine Aussagen. Lehre ja, Dogmatismus nein
ist nach wie vor meine Devise.
Wenden wir uns meiner bevorzugten Ernährungsweise zu, so stehe ich am ehesten dem auch durch seine Internet-Präsentationen weithin bekannten Dr. Johann G. Schnitzer am nächsten. Die Schnitzer-Normalkost enthält sporadisch auch Eier und Käse. Ich persönlich empfehle, aus gesundheitlichen Gründen, völlig ohne Milchprodukte auszukommen. Die ernährungsphysiologischen Gründe habe ich in im Teil I dieses Gesamtwerks, in Rezeptlos glücklich - 25 Jahre Erfahrungen mit vegetarischer und veganer Vollwertkost sowie reiner Rohkost ausführlich dargelegt und verweise in dem Zusammenhang auf den im Internet zu sehenden abendfüllenden Vortrag von Dr. Walter Veith.³
Mein gut gemeinter Rat lautet: Kommen Sie möglichst weitgehend vom Ersatzdenken weg! Fleischersatz durch Tofu- und Sojatex-Produkte, Milchersatz durch Sojamilch, Hafermilch, Nussmilch, nicht-alkoholische Fantasiegetränke als Ersatz für alkoholische Getränke, Getreidekaffee als Ersatz für Bohnenkaffee, Rapadura als Ersatz für weißen Zucker und dergleichen mehr haben wir als abschiedlich lebende, kreative Menschen nicht mehr nötig. Als Rohköstler werden wir ohnehin auf den nicht rohen Getreidekaffee verzichten.
Abschied nehmen bedeutet, sich wirklich zu verabschieden und nicht laufend umzudrehen oder immer wieder nach Ähnlichem, Vergleichbarem zu suchen. Wer das tut, unterstützt in jeder Weise eine Symptomverschiebung. Wer aber mit leichtem Gepäck reist, statt sich zu viel Gepäck aufzuladen, kommt leichter ans Ziel. Er entdeckt Neuland im neuen Land und kann mit dem dort Vorhandenen wirklich Neues erschaffen. Wer mit leichtem Gepäck reist und aus der hohlen Hand aus dem Bach am Wegrand trinkt, sich umschaut, was es an Früchten auf dem Wege gibt und sein Haupt auf Moos bettet, findet nicht nur das Paradies sondern muss sich erst einmal im Sinne des Wortes durch Dickicht durchschlagen, Wüsten durchqueren. Er / sie wird viel Unverständnis begegnen. Suchen wir nicht danach, verstanden zu werden sondern uns selbst und vor allem das unbearbeitete Naturgesetz zu verstehen. Dabei begegnen wir so ganz von selbst auch unserem Schöpfer und Lebensspender, und alles andere erscheint uns nichtig und klein.
Wir denken uns auf unsere eigene kleine Insel, auf die unser Schöpfer ein in sich geschlossenes Ökosystem gesetzt hat. Wir Menschen sind Teil davon, und auch für uns ist rundum