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Quirin und die Mondprinzessin
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Ebook117 pages59 minutes

Quirin und die Mondprinzessin

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About this ebook

Der achtjährige Quirin lebt im fernen Land Gündelsbühl.
Seine kleine Welt besteht aus grünen Wiesen, blühenden Obstbäumen und dunklen Tannenwäldern, in denen die Erdtrolle ihr Unwesen treiben.
Bei einem seiner Ausflüge findet Quirin einen geheimnisvollen Mondstein. In diesem Stein hält der Trollkönig Murga die wunderschöne Mondprinzessin Lunnia gefangen. Quirin will Lunnia befreien und den Zauber des Trollkönigs brechen.
Kann er den Kampf gegen Murga gewinnen oder wird Quirin wie all die anderen sein Herz verlieren und für immer in den dunklen Höhlen der Trolle gefangen sein?
LanguageDeutsch
Release dateMay 7, 2015
ISBN9783945387115
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    Quirin und die Mondprinzessin - Thomas Wuchterl

    Wuchterl

    PROLOG

    Hier beginnt das Abenteuer eines kleinen achtjährigen Jungen namens Quirin Björns, der im fernen Lande Gündelsbühl lebte.

    Quirin hatte kurzes blondes Haar, das ihm vorne frech ins Gesicht fiel. Auf seiner kleinen Nasenspitze tummelten sich ein paar Sommersprossen und seine klaren blauen Augen blickten neugierig in die große weite Welt. Quirin wohnte zusammen mit seinen Eltern in einem schönen alten Bauernhaus am Rande der weiten Wälder. Diese Häuser waren aus den uralten Eichenwäldern von Gündelsbühl erbaut worden. Seit Jahrhunderten fest verwurzelt in der wilden Landschaft, widerstanden sie den stürmischen Angriffen der Jahreszeiten.

    In diesen besonderen Häusern hatten schon viele Generationen gewohnt, die alle eine große Gemeinschaft bildeten. Im Winter, wenn es abends früh dunkel wurde, erzählten die Großväter die Geschichten und Sagen des Landes. Am knisternden Kaminfeuer saßen die Familien beisammen und lauschten gespannt den Erzählungen der Alten.

    Das große Bauernhaus der Familie Björns war wie ein kleiner bunter Farbklecks in der Weite der grünen Landschaft zu sehen. Es war umgeben von saftigen Wiesen und knorrigen Obstbäumen, die sich bis an die Grenzen des dunklen Tannenwaldes erstreckten. Nur eine einsame schmale Straße, die von vielen bunten Kieselsteinen gesäumt war, schlängelte sich bis zum Hof der Björns.

    Die Menschen in Gündelsbühl führten ein beschauliches und einfaches Leben. Sie besaßen keine Reichtümer und ihre Tage waren durch harte Arbeit geprägt. Aber es gab dort keinen Unmut. Auf ihren Gesichtern fand man immer ein freundliches Lächeln.

    Wie fast jeden Tag sprang und tobte Quirin nach Leibeskräften über die grünen saftigen Wiesen von Gündelsbühl. Es machte ihm großen Spaß, die unzähligen Pusteblumen auf den Feldern mit seinen Füßen wegzuschießen. Jedes Mal, wenn er eine Blume mit voller Wucht traf, zersprang sie in tausend kleine schwebende, sich drehende Silbersterne. Diese flogen sanft schaukelnd durch die Lüfte, getragen von einem leichten Windhauch.

    Ein schmaler sprudelnder Wildbach schlängelte sich durch die Wiesen und Felder. Sein sanftes Plätschern erfüllte die Luft mit einem leisen Murmeln. Kleine unsichtbare Wassergeister tanzten, sich freudig windend, durch die fließende Strömung dahin. Quirin mochte diesen kleinen Wildbach und oft verfolgte er seinen Wasserlauf kreuz und quer über die Felder. Alle Arten von Wassertieren konnte man im sprudelnden Wasser entdecken. Sie weckten in Quirin eine wilde Jagdleidenschaft. Wenn dies passierte, holte er sein rotes Fangnetz aus dem Haus und hetzte hinter Fischen, Fröschen und Insekten her. Hatte er dann ein Tier mit seinem Netz gefangen, beobachtete er seine Beute voller Neugierde. Aber zum Glück für seine Gefangenen verlor Quirin schon nach kurzer Zeit das Interesse an ihnen und leerte sein Netz schnell wieder aus.

    Der Sommer war ins Land gezogen und alle Bäume waren mit Blüten und Früchten geschmückt. Die Luft war erfüllt mit all den Düften, die der sanfte Südwind über die Wiesen wehte.

    Tag für Tag, immer gleich nach dem Frühstück, stürmte Quirin hinaus in seine große bunte Abenteuerwelt. An der Tür schenkte er seiner Mutter immer noch einen flüchtig zugeworfenen Abschiedskuss. Beim Hinausrennen hörte er, wie an jedem Tag, die sorgenvolle Stimme seiner Mutter im Hintergrund erklingen. Sie mahnte ihn jedes Mal zur Vorsicht, er solle nicht die dunklen Tannenwälder von Gündelsbühl betreten. Sonst würden ihn die bösen Erdtrolle einfangen und dann in ihre dunklen Höhlen verschleppen. Quirin blieb dann immer kurz stehen, drehte den blonden Wuschelkopf zu seiner Mutter um und lachte sie frech an. Dann rief er ihr freudig zu, niemand könnte ihn fangen, weil er ja so schnell laufen würde. Im gleichen Augenblick schlug die schwere Eichentür ins schmiedeeiserne Schloss und Quirin war verschwunden.

    Als er so über die Felder rannte, dachte er an seine Mutter. Warum sie ihm wohl jeden Tag immer das gleiche sagte? Das verstand er einfach nicht. Schließlich war er ja kein Baby mehr. Nein! Er wusste selbst am besten, dass der große Wald gefährlich war. Auch Quirin hatte schon die merkwürdigen Geschichten gehört, die der alte Großvater Sojen an den langen Winterabenden erzählte. Sie waren voll von seltsamen Wesen, die sich in den Wäldern herumtrieben.

    Da waren die unheimlichen Trolle. Sie wohnten tief unter der Erde und kamen nur in der Nacht hervor. Dann streiften sie durch die Finsternis des Waldes auf der Suche nach Essbarem. Seit Quirin denken konnte, war der finstere Wald die Grenze zu ihren Wiesen und Feldern. Noch nie hatte der Junge diese Grenze überschritten, denn dahinter begann die Welt der Erdtrolle.

    Mit seiner langen Angelrute bewaflhet wollte er heute sein Glück beim Forellenfischen versuchen. Er folgte dem Bachlauf, bis er an die Stelle kam, wo sich das Wasser an einer großen flachen, hell schimmernden Stelle sammelte. Im klaren eisigen Quellwasser schwammen kleine, silbrig glänzende Fische. Genau an dieser Stelle wollte er seine Angelrute auslegen. Quirins Augen suchten aufmerksam den braunen weichen Grasboden nach zappelnden Regenwürmern ab. Aber er konnte keinen einzigen entdecken. Sein Vater hatte ihm erklärt, dass Fische besonders gerne Regenwürmer fressen würden. Sie waren deshalb die besten Angelköder für jeden Fischer. Nachdem Quirin aber keine Würmer fand, beschloss er einfach eine rote Kirsche vom nächsten Baum als Köder zu benutzen. Die saftigen Kirschen schimmerten purpurrot im hellen Sonnenlicht. Als er die erste große Kirsche am Angelhaken befestigt hatte, warf er die

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