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Translationen: Otto. F. Walter und Paul Celan – Ein kleines Kapitel Verlagsgeschichte
Translationen: Otto. F. Walter und Paul Celan – Ein kleines Kapitel Verlagsgeschichte
Translationen: Otto. F. Walter und Paul Celan – Ein kleines Kapitel Verlagsgeschichte
Ebook46 pages26 minutes

Translationen: Otto. F. Walter und Paul Celan – Ein kleines Kapitel Verlagsgeschichte

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About this ebook

1956 startete der Walter Verlag in Olten, angeregt durch den Schriftsteller und Sohn des Firmengründers, Otto F. Walter, ein bemerkenswertes literarisches Programm, in dem 1961 auch der Roman »Im Bereich einer Nacht« von Jean Cayrol erschien, übersetzt von Paul Celan. Weil Celan einige Zeit danach Schwierigkeiten mit dem S. Fischer Verlag in Frankfurt hatte, bot ihm Otto F. Walter an, sein bisheriges und künftiges Werk im Walter Verlag zu veröffent­lichen. Er versprach Celan, dieses mit aller Kraft und Liebe editorisch zu betreuen. Für den nächsten Gedichtband Celans, der 1967 erscheinen sollte, offerierte Otto F. Walter dem Lyriker eine unglaubliche Honorargarantie von mehr als 20.000 Franken.
Um die Gunst des bedeutenden Lyrikers und Übersetzers Celan begann ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Otto F. Walter und Siegfried Unseld vom Suhrkamp Verlag. Um ein Haar wäre es Otto F. Walter gelungen, Paul Celan in den Walter Verlag zu holen. Wie anders würde sich die Firmengeschichte der Verlage Walter und Suhrkamp heute lesen.
LanguageDeutsch
Release dateMay 7, 2015
ISBN9783739250953
Translationen: Otto. F. Walter und Paul Celan – Ein kleines Kapitel Verlagsgeschichte
Author

Martin Zingg

Martin Zingg lebt als Autor, Essayist, Literaturkritiker und Herausgeber in Basel.

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    Book preview

    Translationen - Martin Zingg

    Inhaltsverzeichnis

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    Kapitel 7

    Kapitel 8

    Kapitel 9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Kapitel 12

    Anmerkungen

    ÜBER DEN AUTOR

    1

    Das schriftstellerische Werk von Otto F. Walter ist bekannt – kaum aber seine Arbeit als Verleger. Das war früher anders. Da war er zunächst einmal und für lange Zeit der erfolgreiche Leiter eines literarischen Programms mit hohem Ansehen: »Ich brauchte zehn und mehr Jahre, um mich als Schriftsteller gegen das eigene Bild des Verlagsmenschen durchzusetzen.«

    Rund 35 Jahre ist Otto F. Walter im Buchhandel und im Verlagswesen tätig gewesen. 1944, nach dem Tod seines Vaters Otto Walter, eines bekannten Verlegers und Politikers, beginnt er in Zürich eine Buchhändlerlehre. Nach deren Abschluss treibt es ihn an verschiedene Orte, nach Luzern, nach Köln; in Verlagshäusern und Druckereien sammelt er erste Erfahrungen, bis er die für ihn wohl entscheidende Begegnung macht: Zu Beginn der fünfziger Jahre nämlich wird Otto F. Walter Sekretär des legendären Verlegers Jakob Hegner.¹

    Gegen Mitte der fünfziger Jahre rutscht Hegners Verlag in die roten Zahlen, und in der Folge verkauft der Walter-Verlag seine Anteile an Hegners Verlag. Auf Anraten Hegners kann Otto F. Walter ² 1955 in den Walter-Verlag hinüberwechseln.

    Der Walter-Verlag in jener Zeit: ein Unternehmen mit zeitweilig vierhundert Angestellten; im Mittelpunkt steht eine große Druckerei, verlegt werden neben Zeitschriften für katholische Besinnung und Erbauung vor allem Sachbücher, etwa Biographien, Reiseführer für den Gebildeten und kulturgeschichtliche Handbücher sowie Jugendbücher. Otto F. Walter lektoriert Musikerbiographien und Jugendromane. Ein erster großer Erfolg des von ihm betreuten Programms ist das Jugendbuch »Die Insel der Delphine« von Scott O’Dell, das den Deutschen Jugendbuchpreis erhält und damit zum Bestseller wird.

    Nach langem Zögern erlaubt ihm die Geschäftsleitung auf seinen Vorschlag hin, ein literarisches Werk ins Programm zu nehmen, eines pro Jahr zunächst. »Triboll. Lebenslauf eines erstaunlichen Mannes« heißt das Buch, das erste, das er verantwortet, eine Folge von kurzen Geschichten um eine Figur, geschrieben von Klaus Roehler und Gisela Elsner. Zwei damals, 1956, vollkommen unbekannte Namen. Relativ unbekannt, jedenfalls in Olten und zu jener Zeit, ist auch der Mann, der den Band illustrieren soll,

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