Translationen: Otto. F. Walter und Paul Celan – Ein kleines Kapitel Verlagsgeschichte
By Martin Zingg
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Um die Gunst des bedeutenden Lyrikers und Übersetzers Celan begann ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Otto F. Walter und Siegfried Unseld vom Suhrkamp Verlag. Um ein Haar wäre es Otto F. Walter gelungen, Paul Celan in den Walter Verlag zu holen. Wie anders würde sich die Firmengeschichte der Verlage Walter und Suhrkamp heute lesen.
Martin Zingg
Martin Zingg lebt als Autor, Essayist, Literaturkritiker und Herausgeber in Basel.
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Book preview
Translationen - Martin Zingg
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Anmerkungen
ÜBER DEN AUTOR
1
Das schriftstellerische Werk von Otto F. Walter ist bekannt – kaum aber seine Arbeit als Verleger. Das war früher anders. Da war er zunächst einmal und für lange Zeit der erfolgreiche Leiter eines literarischen Programms mit hohem Ansehen: »Ich brauchte zehn und mehr Jahre, um mich als Schriftsteller gegen das eigene Bild des Verlagsmenschen durchzusetzen.«
Rund 35 Jahre ist Otto F. Walter im Buchhandel und im Verlagswesen tätig gewesen. 1944, nach dem Tod seines Vaters Otto Walter, eines bekannten Verlegers und Politikers, beginnt er in Zürich eine Buchhändlerlehre. Nach deren Abschluss treibt es ihn an verschiedene Orte, nach Luzern, nach Köln; in Verlagshäusern und Druckereien sammelt er erste Erfahrungen, bis er die für ihn wohl entscheidende Begegnung macht: Zu Beginn der fünfziger Jahre nämlich wird Otto F. Walter Sekretär des legendären Verlegers Jakob Hegner.¹
Gegen Mitte der fünfziger Jahre rutscht Hegners Verlag in die roten Zahlen, und in der Folge verkauft der Walter-Verlag seine Anteile an Hegners Verlag. Auf Anraten Hegners kann Otto F. Walter ² 1955 in den Walter-Verlag hinüberwechseln.
Der Walter-Verlag in jener Zeit: ein Unternehmen mit zeitweilig vierhundert Angestellten; im Mittelpunkt steht eine große Druckerei, verlegt werden neben Zeitschriften für katholische Besinnung und Erbauung vor allem Sachbücher, etwa Biographien, Reiseführer für den Gebildeten und kulturgeschichtliche Handbücher sowie Jugendbücher. Otto F. Walter lektoriert Musikerbiographien und Jugendromane. Ein erster großer Erfolg des von ihm betreuten Programms ist das Jugendbuch »Die Insel der Delphine« von Scott O’Dell, das den Deutschen Jugendbuchpreis erhält und damit zum Bestseller wird.
Nach langem Zögern erlaubt ihm die Geschäftsleitung auf seinen Vorschlag hin, ein literarisches Werk ins Programm zu nehmen, eines pro Jahr zunächst. »Triboll. Lebenslauf eines erstaunlichen Mannes« heißt das Buch, das erste, das er verantwortet, eine Folge von kurzen Geschichten um eine Figur, geschrieben von Klaus Roehler und Gisela Elsner. Zwei damals, 1956, vollkommen unbekannte Namen. Relativ unbekannt, jedenfalls in Olten und zu jener Zeit, ist auch der Mann, der den Band illustrieren soll,