Julia Jones' Tagebuch - Teil 2 - Mein heimlicher Mobber
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About this ebook
Julia ist eine ganz normale 12-Jährige, die es liebt, zu tanzen und mit ihren Freunden in der Schule Zeit zu verbringen – das heißt, bis Sara Hamilton in ihre Klasse kommt und sich alles verändert.
Nie zuvor hatte sie es mit einem Mädchen zu tun, das so gemein ist und sie bei jeder Gelegenheit heruntermacht und demütigt. Julia hat das Gefühl, sich an niemanden wenden zu können und schlägt sich ganz allein mit Sara herum. Kann sie es schaffen, sich gegen Sara aufzulehnen? Oder wird Sara am Ende triumphieren?
Diese Geschichte ist aus dem echten Leben gegriffen. Sie zeigt jungen Mädchen, wie man sich gegen Mobber verteidigen und lernen kann, zu sich selbst zu stehen.
Ein weiteres Tagebuch, das junge Leserinnen mitreißen und inspirieren wird.
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Book preview
Julia Jones' Tagebuch - Teil 2 - Mein heimlicher Mobber - Katrina Kahler
Widmung
Dieses Buch ist für alle netten Mädchen da draußen, die sich mit fiesen Mädchen herumschlagen müssen.
Habt Selbstvertrauen und lasst euch nicht unterkriegen ... keine ist besser als ihr!
Angst ...
„BITTE HILF MIIIIIIIR!"
Ich hörte einen schrillen Schrei, doch die ganze Situation war so unwirklich, dass ich fast sicher war, er wäre von jemand anderem gekommen als von mir. Die Panik, die mich in diesem Moment erfasste, war schlimmer als alles, was ich je zuvor erlebt hatte. Sie schien mich in eine so erstickende Furcht einzuhüllen, dass ich Schwierigkeiten hatte, zu atmen.
Wie kann so was nur passieren?, dachte ich. Wie kann Sara mir so etwas antun? Ihr Gesicht blitzte vor meinem inneren Auge auf und ich spürte das Böse, das von jedem Teil ihres Körpers auszugehen schien.
Blut strömte aus einem tiefen Schnitt an meiner Hand und mein Puls raste so wild, dass ich schon glaubte, mein Herz würde explodieren. Was, wenn ich verblute?, konnte ich nur denken, als ich noch heftiger gegen die fest verschlossene Schuppentür hämmerte. „LASS MICH RAUS!", brüllte ich zum scheinbar tausendsten Mal. Meine Stimme wurde schon ganz heiser und ich krächzte. In dem Augenblick dachte ich, das wäre das Ende. Keiner würde kommen, um mich zu retten.
In einem letzten verzweifelten Versuch warf ich mich noch einmal gegen die Holztür – und zu meiner absoluten Überraschung flog sie plötzlich auf. Als ich mein Gleichgewicht wiederfand, stand ich einen Augenblick still da, schockiert, dass ich es tatsächlich geschafft hatte, zu entkommen. Und dann fing ich an zu rennen.
Blind hastete ich durch das dichte Gebüsch und war dankbar, dass wenigstens der Mond mir etwas Licht spendete, damit ich meinen Weg fand. Nicht, dass ich eine Ahnung gehabt hätte, in welche Richtung ich rennen sollte, aber ich wusste, dass ich weiterlaufen musste. Der Schnitt an meiner Hand war ziemlich übel und je schneller ich rannte, desto schneller schien das Blut zu fließen.
Vorhin in dem Schuppen hatte ich riesige Angst. Sobald mir klar wurde, dass ich eingesperrt worden war und niemand in der Nähe war, der meine Hilferufe hören konnte, musste ich mich um jeden Preis befreien. Obwohl ich wusste, dass ich niemals durch das winzige Lüftungsfenster passen würde, probierte ich es trotzdem. Aber der Versuch, die dicken Glaslamellen zu entfernen, war ein großer Fehler, denn eine zerbrochene Scheibe schnitt sich tief in meine Haut. In dem dünnen Streifen Mondlicht, der durch das restliche Glas fiel, erkannte ich, dass es eine ernste Verletzung war. Und innerhalb von Sekunden war meine Hand blutüberströmt. Mir wurde klar, dass ich jetzt erst recht alles daran setzen musste, zu entkommen. Das gab mir den Adrenalinschub, den ich brauchte, um die Tür aufzubrechen.
Als ich mich im Wald umschaute und versuchte, mich für eine Richtung zu entscheiden, fragte ich mich, ob ich es überhaupt zurück zum Lager schaffen würde. Dann machte ich stolpernd einen weiteren Schritt nach vorne und brach auf dem Boden zusammen.
Meine letzten Gedanken, bevor ich das Bewusstsein verlor, drehten sich um Sara und darum, wie dieses ganze Drama vor so vielen Monaten angefangen hatte. Ich war damals so glücklich gewesen, ohne jegliche Ahnung von dem Albtraum, der mir bevorstand.
Fünf Monate zuvor ...
Ich wollte nicht in die Schule gehen! Schon vor dem Gedanken, das Klassenzimmer zu betreten und ihr wieder gegenüberzustehen, graute es mir. Ich rollte mich im Bett herum und hoffte, dass Mom mir heute erlauben würde, zu Hause zu bleiben, aber es sollte nicht sein. „Beeil dich, Julia! Wenn du jetzt nicht sofort aufstehst, verpasst du deinen Bus!", rief mir Mom von unten zu. An ihrer Tonlage konnte ich erkennen, dass ich in ernsten Schwierigkeiten stecken würde, wenn ich mich nicht in den nächsten 60 Sekunden am Frühstückstisch blicken ließ.
„Warum so traurig?, fragte sie mich, als ich mich mit einem großen Seufzer vor meine Müslischale setzte. „Ich bin einfach müde
, konnte ich nur erwidern. „Heute geht’s zeitig ins Bett, sagte sie. „Du warst die letzten Nächte wirklich zu lange auf.
„Ja, von mir aus", murmelte ich so leise, dass sie es nicht hören konnte. Sie hatte wirklich keine Ahnung, was in der Schule los war. Sie dachte, alles liefe total super! Mrs. Jackson hatte ihr bei dem Elterntag letzten Monat vorgeschwärmt, wie gut mein Betragen und meine Leistungen wären,