Dänisch verliebt
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Andre Le Bierre
Andre Le Bierre (*1973) wurde in Kiel, Schleswig-Holstein (Deutschland) geboren. Nach einer normalen Schulbildung und dem Eintritt ins Berufsleben war der Autor 13 Jahre verheiratet. Nach seinem Ausstieg aus den einschlägigen Erotik- und Flirtportalen widmet sich der Autor überwiegend der erotischen Literatur. Seit 2009 ist Andre Le Bierre offizieller Botschafter des Welt-AIDS-Tages. Seit dem Ende seiner Ehe hat der Autor seine Werke, die seither in einschlägigen Foren und Communities bekannt wurden gänzlich öffentlich gemacht und schreibt weiter für die Anerkennung der Schwulen und Lesben in unserer Gesellschaft. Im Kreise der Erotikautoren hat er sich 2007 mit den Autoren und Lesern von VEG zusammen getan und steht dem Erotikforum mit Tat und Rat zur Seite. Zu seinem Repertoire gehören aber auch Werke aus Kurzprosa, Gedichten, Essays und Satire. Im Rahmen dieser Themengruppen schreibt Andre Le Bierre auch gelegentlich Charitybeiträge. Jüngstes Werk ist ein dreifach-Drabble über die kürzlich passierte Hochwasserkatastrophe. Weltfrauentag, Welt-AIDS-Tag, Fukushima und ähnliche Anlässe waren dem Autor stets ein paar Worte wert.
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Book preview
Dänisch verliebt - Andre Le Bierre
Ausgabe
Bundesrepublik Deutschland
ISBN-13: 978-1499679496
ISBN-10: 1499679491
1. Ausgabe Mai 2014
All copyrights by Andre Le Bierre
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
© 2014 by Andre Le Bierre
Printed in Germany
E-Book Distribution: XinXii
www.xinxii.com
http://x-story.de.tl
mailto://storywriter@fantasymail.de
Aus dem Repertoire von VEG
http://www.v-e-g.de/
Klappentext:
Homosexualität? Entsteht sie vor oder nach der Pubertät? Wird man schwul geboren oder schwul gemacht? Leben wir in einer Generation, die tolerant genug ist, Homosexualität an den eigenen Kindern zu zulassen? Das sind Fragen, die nicht einfach nur ein Ja oder Nein als Antwort haben.
Prolog
Nicht nur ein Mal in der Geschichte war Schleswig-Holstein unter dänischer Regierung. Mal regierten die Dänen bis zur Eider und mal auch bis an die Elbe. Noch heute gibt es dänische Minderheiten in unserem nördlichsten Bundesland, die auch regierungstechnisch immer vorhanden sein werden. Für viele Menschen endet die Bundesrepublik hinter Hamburg bzw. an der Elbe. Das ist seit Langem nicht mehr der Fall. Schleswig-Holstein ist ein Teil der Insel Jütland. Dort hat sich alles abgespielt und diese Region wird auch Kulisse dieser Geschichte sein. Wir im Norden gelten als warmherzig, aber auch kühl. Wenn man Jütland weiter nach Norden verfolgt, kommt man nach Dänemark, besser gesagt, dem auf dem Festland befindlichen Teil von Dänemark. Die Dänen nennen es „Jylland". Man sollte nicht nur die Schleswig-Holsteiner als Volk im Norden sehen. Nein, es sind die Jütländer, die diesen Flecken Erde besetzen.
Fern von den schwul-lesbischen Hochburgen leben wir hier oben etwas abgeschiedener und Homosexualität wird nicht in allen Gegenden von Jütland so gelebt, wie z.B. in Hamburg oder Berlin. Die Menschen sind dem Thema gegenüber verschlossen, aber nach außen hin immer offener geworden.
Dennoch sind mindestens 30-40% an genau dieser Konstellation interessiert oder leben diese bereits. Man muss allerdings unterscheiden zwischen Bisexuellen, die schwule Liebe als Neigung sehen und echten schwulen Gefühlen, wie es bei vielen Homosexuellen ist.
Das ist kein Vorwurf gegen die Bisexuellen, aber ein Denkanstoß, sich etwas mehr damit zu beschäftigen. Gefühl, das ist etwas, was ich bei vielen bisexuellen Menschen vermisse. In Dänemark ist die Einstellung zu diesem Thema ähnlich. Nach außen hin sind die Menschen offen für Beziehungsformen unterschiedlicher Art, aber um den Anschluss zu finden, muss man lange suchen. Es gibt einschlägige Portale für schwule Liebe und auch Locations, aber normal ist immer noch, was die Gesellschaft vorgibt. Diese steht immer noch für Heterosexualität und lebt diese auch. Eine weitere kleine Sache, die die Jütländer vom Rest der dänischen Bevölkerung unterscheidet ist, dass die Jütländer nicht den Begriff „ven oder „veninde
als wörtlich übersetzten Begriff „Freund benutzen, sondern „kæresten
oder kæreste
, was eigentlich „Geliebte(r) bedeutet. Das ist typisch jütländisch, oder auf Dänisch: „jysk
.
Da steht das Gefühl, auch wirklich geliebt zu werden im Vordergrund. Und genau um dieses Gefühl geht es in der Geschichte. Wir gehen zurück in das Kiel der 90er Jahre und treffen auf einen 16jährigen Jungen, der seine Pubertät wohl schon erlebt hat, aber über kaum sexuelle Erfahrungen verfügt. Viele Jahre war er mit einem Mädchen befreundet, dass sich in der letzten Zeit etwas zurückgezogen hat. Um sich diesem Mädchen wieder zu nähern, hat er unter Freunden eine Wette abgeschlossen, dass er es am Wochenende schafft, ihr im Schwimmbad auf die Pelle zu rücken. Dass alles anders kommen kann als geplant, konnte er nicht ahnen ...
Dänisch verliebt
Eigentlich bin ich gebürtiger Kieler. Vor fast vierzig Jahren wurde ich im damals noch städtischen Krankenhaus zu Kiel im Zeichen des Skorpions geboren. Am Anfang stand noch nicht fest, wie ich mich entwickeln würde, doch war klar, dass ich meinen Weg beschreiten würde. Dass dieser alles andere als bequem ist, wusste ich ja in dem Alter noch nicht. Sexualität! Sie fängt an mit dem sexuellen Empfinden es Menschen. Das ist nicht erst in der Pubertät der Fall. Nein, auch vor der Pubertät, sehnt sich der Körper und auch die Seele nach Zärtlichkeiten. Man entwickelt Gefühle, wie Ekel, Liebe, Angst und viele mehr.
Eigentlich sind es die Gefühle, die aus einem Menschen das machen, was er später darstellt. Bei einigen Menschen ist dieser Weg schon vorgearbeitet. Sie wachsen heterosexuell auf, haben irgendwann eine Frau, ein oder mehrere Kinder und sie heiraten, sind treu oder betrügen auch manchmal. Wenn die Gefühle einem einen Streich spielen, ist es schwer den Weg einzuhalten, der vorgegeben ist. Dinge, wie Homosexualität dürften wohl bei dem überwiegenden Teil der in Pubertät lebenden Jugendlichen kaum eine Rolle spielen, oder etwa doch? Sexualität selbst fängt im Kopf an. Man stellt sich etwas vor. Anfangs sind es nur Gefühle, die man sich vorstellt. Man will ein ganz bestimmtes Gefühl erleben.
Erst dann geht es darum, dieses Gefühl auch wahr zu machen. Man experimentiert. Gerade am Anfang der Pubertät versucht man mit allen Mitteln, diese Gefühle herbeizurufen. Dabei geht es nicht gleich um den eigentlichen Höhepunkt. Ein pubertierendes Mädchen, dass sich Gefühle verschaffen will, wird sich nicht öffentlich an irgendetwas kuscheln. Nein, es wird vor Scham die Flucht in die Nacht suchen, und erst wenn sie sich ganz unbeobachtet fühlt, wird sie ihre nackten Beine aus der Decke strampeln und sie um die Decke knoten. Die Decke ganz fest an sich drücken und sich so lange daran reiben, bis die zusammengerollte Decke an ihre Scham gewandert ist.
Dann fängt sie an zu strampeln und sich daran zu reiben, bis ein Glücksgefühl sie überrollt. Das Erobern der Scheide und erst später der Klitoris entwickelt sich noch.
Selbstbefriedigung, die erste Form der sexuellen Liebe fällt sehr unterschiedlich aus. Einige experimentieren mit Bedrängnis, andere spielen lieber mit Exhibitionismus. Das Spielen in der Badewanne ist ebenso wichtig, wie das Spielen mit Gleichgesinnten. Wer hat nicht schon mal eine Duschbrause an seine intimste Stelle gehalten, um sich vom Wasserstrahl massieren zu lassen. Bei Jungen ist es das Masturbieren, meist beginnt das nach dem ersten feuchten Traum. Einigen gefällt es so sehr, dass sie es ständig tun. Auch die Diskretion liegt dort im Vordergrund.
Anders als bei Mädchen entwickelt sich bei Jungen das Interesse für Potenz. Man gibt an, man probiert es mit anderen und man gibt damit an. Gleichgeschlechtliche Sexualität zwischen Mädchen entwickelt sich eher über Berührungen. Das ist etwas, was bei Jungen, die später heterosexuell leben, werden eine Sache, die seltener passiert. Allerdings kommt es doch öfter, als man denkt zu oralen Erlebnissen oder einfach zu gemeinsamer Masturbation. Es gibt teilweise auch ganze Jungengruppen, die ihre Onanie zusammen ausleben. Seltener kommt es zu zärtlichen Berührungen. Das passiert eigentlich nur unter Jungen, die wirklich etwas füreinander empfinden. Das ist der Beginn von schwuler