Der Club der runden Gesichter: Ringe des Lebens
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wurde von der kleinen Elisabeth gegründet, die mit sehendem Herzen durch die Welt geht und vom Leben Weisheiten erfährt. Diese Lehren aus zweiundzwanzig alltäglichen Geschichten bezeichnet sie als ihr Saatgut. Mutig beschreitet sie den Weg der geistigen Meisterschaft und findet Erfüllung in ihrem Leben.
Die Ringe des Lebens
werden etwa zeitgleich von einem jungen Mann entdeckt. Er studiert das Leben, forscht nach den tiefen Ursachen und nach den Dingen hinter den Dingen. Die neun Ringe des Lebens begleiten fortan sein weiteres Lebensstudium. Auf seinem verantwortungsvollen Weg erreicht er wahre Freiheit und harmonisches glücklich Sein.
Die Geistlosigkeit der Medien
führen Elisabeth Hohenforst und Max Achterath etwa fünfunddreißig Jahre später zusammen. Sie geraten in die erbarmungslose Maschinerie der Medien, werden von der schweigenden Mehrheit gehetzt. Der Treibjagd können sie nur ihre Werthaltungen, die sie seit ihrer Jugend erworben haben, und ihren Anspruch auf einen eigenständigen Weg entgegensetzen. Für sie gibt es keine Alternative; nur Eines wird nicht verziehen.
Jürgen Hogeforster
Jürgen Hogeforster wurde 1943 am linken Niederrhein geboren. Nach einer Ausbildung und Tätigkeit als Landwirt, einem Ingenieurstudium, Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Promotion hat er bis heute sieben ganz unterschiedliche Berufe ausgeübt und immer Berufung gefunden. Daneben bezeichnet er sich als Erzähler von Märchen für Erwachsene. Jürgen Hogeforster ist nebenberuflich journalistisch tätig, gestaltete und moderierte eine monatliche Fernsehsendung und hat zahlreiche Fachbücher und verschiedene Erzählungen und Romane publiziert.
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Der Club der runden Gesichter - Jürgen Hogeforster
In Dankbarkeit für Elisabeth und Max, die den Weg der geistigen Meisterschaft beschreiten und mein Leben begleiten.
Der Autor
wurde 1943 am linken Niederrhein geboren, ist gelernter Landwirt und bewirtschaftete einige Jahre ein Gut. Nach Wanderjahren in England, Schweden und Russland folgte ein Ingenieurstudium, anschließend studierte er Agrarwissenschaften und promovierte mit einem regionalpolitischen Thema. Langjährig war er als Politikberater in Deutschland und in der Schweiz tätig und widmete sich viele Jahre in Führungsfunktionen der Entwicklung des Handwerks und der mittelständischen Wirtschaft. Hogeforster baute die Zukunftswerkstatt auf, die er bis heute betreibt, und gründete das Hanse-Parlament, in dem er sich aktuell engagiert.
Der Autor hat zahlreiche Fachpublikationen veröffentlicht, verschiedene Erzählungen, die er als „Märchenbücher für Erwachsene" bezeichnet, verfasst und moderiert eine monatliche Fernsehsendung.
Das Buch
Der Club der runden Gesichter
wurde von der kleinen Elisabeth Hohenforst gegründet, die mit sehendem Herzen durch die Welt geht und vom Leben Wissen erfährt, das sie als ihr Saatgut bezeichnet. Mutig beschreitet sie den Weg der geistigen Meisterschaft und findet Erfüllung in ihrem Leben.
Die Ringe des Lebens
werden etwa zeitgleich von dem jungen Max Acherath entdeckt. Er studiert das Leben, forscht nach den tiefen Ursachen und nach den Dingen hinter den Dingen. Die neun Ringe des Lebens begleiten fortan sein weiteres Lebensstudium. Auf seinem verantwortungsvollen Weg erreicht er wahre Freiheit und harmonisches glücklich Sein.
Die Geistlosigkeit der Medien
führen Elisabeth Hohenforst und Max Achterath etwa fünfunddreißig Jahre später zusammen. Sie geraten in die erbarmungslose Maschinerie der Medien, werden von der schweigenden Mehrheit gehetzt. Der Treibjagd können sie nur ihre Werthaltungen, die sie seit ihrer Jugend erworben haben, und ihren Anspruch auf einen eigenständigen Weg entgegensetzen. Für sie gibt es keine Alternative; nur Eines wird nicht verziehen.
Erster Teil
DER CLUB DER RUNDEN GESICHTER
Jürgen Hogeforster
Kathrin Seher (Graphiken)
Inhalt des ersten Teils
Der Club der runden Gesichter
DIE WEISHEITEN DES LEBENS
Der Vater
Die Freiheit des Adlers
Die Verantwortung des Löwenzahns
Der Geist der Raupe
Die Veränderung des Spiegels
Die Stärke des Wassers
Die Ursache des Hamsters
Die Wirklichkeit des Elefanten
Die Kräfte der Waldgeister
Die Ordnung der Ameisen
Die Energie des Getreides
Das Wissen der Schwalben
Die Ewigkeit der Birne
Der Wille des Tänzers
Das Universum der Bienen
Die Nähe des Schmetterlings
Das Wesentliche des Einhorns
Die Liebe der Mutter
Der Reichtum der Rose
Die Leidenschaft des Gras Hüpfers
Die Genialität des Pferdes
Der Erfolg des Fuchses
Das Wachstum des Baumes
Der Eremit
Der Vater
Vati, können Blumen zu mir sprechen?
, will die kleine Elisabeth wissen.
Der Vater sucht nach einer Antwort: Kinder haben viel Phantasie, und vielleicht sprechen sie in ihrer Phantasie mit Blumen. Später als Erwachsene wissen sie dann, dass das nicht geht.
Dann will ich nicht erwachsen werden
, platzt Elisabeth heraus, denn die Blumen, Tiere und Steine erzählen mir die schönsten Geschichten.
Der Vater ist ratlos: Kinder halten vieles für möglich, was in der Wirklichkeit nicht existiert. Später finden sie dann das Richtige heraus und lachen selbst über ihren Kinderglauben.
Was ist Wirklichkeit?
, will nun Elisabeth wissen. Ist es keine Wirklichkeit, wenn die Blumen mir Geschichten erzählen?
Doch, doch
, beschwichtigt der Vater. Die Geschichten der Blumen sind sicherlich schön. Doch in Wirklichkeit gibt es sie nicht. Schau, es gibt keinen Professor, der herausgefunden hätte, dass Blumen sprechen können.
Dann will ich auch kein Professor werden
, begehrt Elisabeth auf. Die sind ja richtig dumm, wenn sie nicht mit Blumen reden können.
Der Vater denkt nach. Ich habe eine Idee. Hier hast du ein schönes Buch mit vielen leeren Seiten. Darin kannst du ja deine Geschichten aufschreiben, die dir die Blumen erzählen. Später, wenn du erwachsen bist, kannst du dann die Geschichten nachlesen und dich daran freuen, dass du als Kind mit den Blumen sprechen konntest.
Oh fein
, antwortet Elisabeth begeistert, das wird ein schönes Buch.
So begann Elisabeths Abenteuer mit den Geschichten, die ihr die Welt erzählte und die ihr Leben bestimmen sollten.
Die Freiheit des Adlers
In den Ferien an der See sieht Elisabeth oben am blauen Himmel einen Adler schweben. Sie ruft dem Adler zu: Du bist ein großer, starker Vogel. Du bist so frei und kannst hinfliegen, wohin du willst.
Der Adler fliegt auf Elisabeth zu und antwortet ihr: Du bist auch als freier Menschgeboren und kannst ebenso ein Leben in Freiheit fuhren. Du bist einzigartig auf der Welt. Kein Mensch ist so wie du. Du bist für die Freiheit bestimmt.
Nein, nein
, entgegnet Elisabeth, wir Menschen können nicht frei sein. Wir haben Pflichten. Mein Vater muss arbeiten. Ich muss zur Schule gehen. Ich muss meinen Teller leer essen und immer mein Zimmer aufräumen.
Freiheit bedeutet Verantwortung haben
, sagt darauf der Adler. Die Menschen verwechseln immer Freiheit mit Frechheit. Wer Freiheit ohne Verantwortung will, der ist nicht frei, sondern nur frech.
Das ist aber eine schwere Freiheit
, meint Elisabeth, das kann ich gar nicht verstehen.
Schau, ich habe dort oben in der großen Eiche meinen Horst gebaut und darin drei Adlerküken ausgebrütet. Die füttere ich nun und ziehe sie groß. Deshalb bin ich aber doch nicht an meinen Horst und meine Küken gefesselt. Ich habe mich dafür entschieden und übernehme für diese Entscheidung und alle Folgen daraus die Verantwortung. Das ist Freiheit.
Elisabeth fragt nachdenklich: Freiheit entsteht durch Verantwortung?
Ja, so ist es
, bestätigt der Adler. Wenn du für dein Denken und Handeln immer die volle Verantwortung übernimmst, dann wirst du ein Leben in Freiheit führen.
Mit diesen Worten erhebt sich der Adler in die Lüfte, fliegt hoher und hoher der Sonne entgegen und zieht dort oben im Blau des Himmels frei, unabhängig und stark seine weiten Kreise.
Noch lange schaut Elisabeth dem Adler zu und denkt über seine Worte der Freiheit nach. Am Abend schreibt sie in ihr Buch, das ihr der Vater geschenkt hatte:
Vom Adler habe ich erfahren, dass ich einzigartig auf der Welt bin. Ich bin frei geboren. Ich kann ein freies Leben führen, wenn ich Verantwortung übernehme. Ohne Verantwortung gibt es nur Frechheit.
Die Verantwortung des Löwenzahns
Das mit der Verantwortung beschäftigt Elisabeth noch lange. Tage später sieht sie auf einem gepflasterten Gehweg in einer Ritze zwischen den Steinen einen Löwenzahn wachsen, der aus der kleinen Rosette seiner staubigen Blatter eine dunkel-gelbe Butterblume der Sonne entgegenstreckt.
Elisabeth hockt sich zu der kleinen Pflanze. Du armer Löwenzahn. Du hast es hier zwischen den Steinen so schwer. Das macht dir sicherlich große Probleme.
Was sind Probleme?
, will der Löwenzahn wissen, ich kenne das Wort nicht.
Elisabeth ist überrascht. Der Löwenzahn kennt keine Probleme? Stockend erklärt sie: Probleme, das ist etwas Schweres. Wenn man nicht weiter weiß. Wenn man Kummer oder Sorgen hat.
Warum soll ich denn etwas so Schreckliches haben?
, fragt der Löwenzahn. Warum haben die Menschen überhaupt Probleme erfunden? Wenn das so schwer ist, dann muss man doch sofort etwas tun, damit man es nicht hat. Nein, nein, ich habe so etwas nicht und will auch keine Probleme haben.
Hilfesuchend schaut sich Elisabeth um und sieht auf dem nahen Rasen viele große Löwenzahnpflanzen. Schau, dort auf dem Rasen der Löwenzahn hat es gut. Der hat viel Platz zum Wachsen, ist nicht wie du eingeengt zwischen den Steinen. Macht es dir keine Probleme, dass du in diesem schmalen Spalt lebst und drüben der Löwenzahn im weichen Boden wachsen kann?
Warum sollte mir das Probleme bereiten? Drüben, mein Bruder, das ist er, und ich bin ich. Ich wachse hier. Das ist meine Chance. Ich habe die Verantwortung, dass ich hier an dieser Stelle gut wachse.
Schon wieder diese verflixte Verantwortung
, murmelt Elisabeth. Was ist eigentlich Verantwortung? Und für wen und was hast du Verantwortung?
Dumme Frage
, lacht der Löwenzahn. Das ist doch ganz einfach. Zunächst hat man Verantwortung nur für sich selbst. Als ich als kleiner Samen hier hinkam, hatte ich die Verantwortung, Wurzeln zu schlagen und zu wachsen. Als ich dann größer wurde, habe ich auch immer mehr Verantwortung übernommen. Beispielsweise für die nächsten Löwenzahn-Generationen. Meine Blüte wird bald zur Pusteblume und ihren Samen weit verstreuen.
Also, du wächst, weil du Verantwortung hast?
, fragt Elisabeth.
Na klar, weil meine Verantwortung immer größer wird, wachse ich auch.
Welche größere Verantwortung hast du denn noch?
Oh, meine Verantwortung entfaltet immer größere Bereiche
, erklärt der Löwenzahn strahlend. Ich habe Verantwortung für die Menschen, damit sie sich an meiner Blume freuen oder die Kinder mit meiner Blüte als Pusteblume spielen können. Dann habe ich Verantwortung für die Tiere, für die Ameisen, die meinen Saft trinken, und für die Kaninchen, die meine Blatter fressen. Auch für den Boden habe ich Verantwortung übernommen. Mit meinen Wurzeln lockere ich das Erdreich auf. Ich sorge auch für die Luft und den Regen. Denn in meinen Blättern stelle ich Sauerstoff her und verdunste Wasser, das als Dampf zum Himmel steigt und später als Regen zurückkommt.
Elisabeth hört staunend zu: Du hast ja Verantwortung für alles. Das habe ich ja gar nicht gewusst.
Nun, ich mache es ja nicht allein
, wirft der Löwenzahn ein. Für mich selbst habe ich die Verantwortung allein. Die danach immer größer werdenden Verantwortungsbereiche teile ich mit allen anderen. Entscheidend ist, dass ich zunächst für mich selbst Verantwortung übernehme, um dann auch in die größeren Bereiche hineinwachsen zu können.
Das ist ja toll
, entfahrt es Elisabeth. Wenn alle Menschen für sich Verantwortung übernehmen würden und dann in immer größere Verantwortungsbereiche hineinwachsen, gäbe es ja keine Umweltverschmutzung, keine Kriege, überhaupt gar keine Probleme mehr.
Genauso ist es, Probleme gibt es nicht
, bestätigt der Löwenzahn und strahlt mit der ganzen Pracht seiner Blüte in Elisabeths Herz hinein. Später kommt Elisabeth ihrer Verantwortung nach, holt etwas Wasser für den Löwenzahn und lockert mit ihren kleinen Fingern die Erde in der schmalen Steinritze, damit der Löwenzahn gedeihen und an seiner Verantwortung wachsen kann. Sie sieht den Löwenzahn mit völlig neuen Augen. Später schreibt sie in ihr Buch:
Der Löwenzahn kennt keine Probleme, sondern nur Chancen. Von ihm habe ich gelernt, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist. Ich wachse mit immer größer werdenden Verantwortungsbereichen, bis ich schließlich alles verantworten kann.
Der Geist der Raupe
Im Garten spielend, entdeckt Elisabeth eine kleine Raupe, die mühsam eine Kohlpflanze emporklettert. Soll ich dir helfen, damit du schneller nach oben kommst?
, bietet Elisabeth der Raupe ihre Hilfe an.
Nein, nein, das geht schon
, antwortet die Raupe. Heute krieche ich noch auf meinem Bauch. Morgen kann ich fliegen und die ganze Welt erobern.
Eine unscheinbare Raupe will auf dem Bauch kriechend die Welt erobern? Darüber kann Elisabeth sich nur wundem. Als hätte die Raupe ihre Gedanken erraten, fährt sie fort: Ja, wundere dich nur. Unser heutiges Denken bestimmt unsere Situation morgen. Heute bin ich eine Raupe. Aber mein Geist weiß, dass ich ein Schmetterling werde. Dieses Denken wird sich erfüllen. Ich werde ein Schmetterling.
Du wünscht dir also, ein Schmetterling zu werden
, entgegnet Elisabeth, und hoffst, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht.
Nein, Hoffen und Wünschen ist viel zu schwach
, erklärt die Raupe, das machen die Menschen. Sie hoffen und wünschen immer nur, und es tut sich nichts. Man muss es ganz fest wissen. Tief im Inneren muss man das sichere Wissen in sich tragen, was man morgen erreichen will. Wer die Welt verändern will, darf nicht mit dem Materiellen anfangen. Alles beginnt mit dem Geist. Wenn wir heute unser Denken verändern, schaffen wir morgen eine andere materielle Welt.
Was bist du denn nun heute wirklich, Raupe oder Schmetterling?
, will Elisabeth wissen.
Ich bin das, was ich denke
, erklärt die kleine Raupe einfach. Du siehst mich heute noch als Raupe. In meinem Denken bin ich aber schon ein Schmetterling. Also werde ich morgen ein Schmetterling sein.
Dann schafft ja dein Denken deinen Körper.
Genauso ist es
, versichert die Raupe. Der Geist formt die Materie. Schau, viele Menschen denken immer, sie seien arm, klein und schwach. Und was werden sie dann? Genau das was sie denken: arm, klein und schwach. Nur wenige denken, dass sie reich, groß und stark sind. Und das werden sie dann auch.
Elisabeth denkt über diese Worte nach und findet viele Bestätigungen. Hat nicht der Lehrer in der Schule immer wieder gesagt, die Kinder würden ihn krank machen? Und nun ist er auch krank geworden. Hatte sie selbst nicht immer gedacht und gewusst, dass sie mit Pflanzen und Tieren sprechen konnte? Und nun unterhält sie sich mit der Raupe.
Bestätigend nickt die Raupe mit ihrem kleinen Kopf: Siehst du, wie recht ich habe? Deshalb denke immer groß, in großer Qualität, in großer Verantwortung. Dann wirst du auch Großes erreichen.
Hier legt die Raupe eine kleine Pause ein, beißt herzhaft in das frische Kohlblatt und murmelt zwischen zwei Bissen: