Chemie ist gar nicht so schwer...: Grundlagen
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Dieter Wolber
Dieter Wolber wurde 1961 in Datteln / Westf. geboren. 1980 legte er die Abiturprüfung in Villingen-Schwenningen, Baden-Württ., ab. Er studierte zunächst Chemie an der Universität Konstanz, wechselte dann aber zum gehobenen, nichttech- nischen Verwaltungsdienst und studierte an der Fachhoch- schule / University of applied sciences in Kehl. Seit vielen Jahren arbeitet er in der Kommunalverwaltung in Baden-Württemberg. Nebenberuflich unterrichtete er über längere Zeit Chemie, Physik und Sprachen. Die Liebe zum Schreiben begleitet Dieter Wolber schon lange. Bereits in seiner Schulzeit erstellte er sein erstes Buch, später folgten weitere Manuskripte zu Sachbüchern, ferner zu seinem ersten Roman. Seit 2005 folgten mehrere umfangreiche Dokumentationen, ferner erste Kurzgeschichten.
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Chemie ist gar nicht so schwer... - Dieter Wolber
Die Informationen in diesem Buch wurden mit großer Sorgfalt erarbeitet. In erster Line wurden hierzu vom Autor eigene Aufzeichnungen aus Schule und Studium ausgewertet. Weitergehende Quellen, sofern nicht von Lehrkräften selbst zusammengestellt, waren im Regelfall nicht bekannt. Fehler können trotz aller Sorgfalt nicht vollständig ausgeschlossen werden. Verlag, Autor und Übersetzer übernehmen daher keine juristische Verantwortung oder Haftung für eventuelle Fehler und deren Folgen.
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Dieses Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte einschließlich Vervielfältigung, Mikroverfilmung, Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie Übersetzung bleiben vorbehalten.
Inhaltsverzeichnis
TEIL I Grundlagen
1 Kurzer Abriss zur Geschichte der Chemie
2 Die chemische Formelschreibweise
3 Das Periodensystem der Elemente
4 Chemische Gleichungen
5 Wertigkeiten
Übungsaufgaben
6 Vorkommen von Elementen
7 Die Aggregatzustände
8 Analyse und Synthese
Übungsaufgaben
9 Die Brown’sche Molekularbewegung
10 Wasserstoff – Sauerstoff – Wasser
11 Anomalien des Wassers
12 Die Luft und ihre Zusammensetzung
Übungsaufgaben
13 Sauerstoff – die Verbrennung
14 Metallhydroxide
15 Reaktionen von Nichtmetalloxiden mit Wasser
16 Funktionelle Gruppen
Übungsaufgaben
17 Halogene
18 Neutralisationsreaktionen
19 Atommasse
20 Das Mol
21 Diffusion von Gasen
22 Der Satz von Avogadro
23 Die exotherm verlaufende Reaktion
24 Katalysatoren
25 Alkalimetalle
Übungsaufgaben
26 Reaktion der Alkalimetalle mit Halogenen
27 Die Elemente der 2. Hauptgruppe - Erdalkalimetalle
28 Hinführung zum Atommodell
29 Allgemeines zum Atombau
30 Das Bohr’sche Atommodell
Übungsaufgaben
31 Ionenbildung und Elektronegativität
32 Ionisierungsenergie
33 Gitterenergie
34 Die Ionenbindung
Übungsaufgaben
35 Die Atombindung
36 Die polarisierte Atombindung, Reaktionen mit Protonenübergängen
37 Die elektrische Leitfähigkeit – metallische Bindung
38 Das Wasser als Lösungsmittel für Salze
39 Elektrolyse
TEIL II Mengenverhältnisse und Stoffmengen
40 Chemisches Rechnen
41 Redox – Reaktionen, Oxidationszahlen
42 Der Stickstoff und seine Verbindungen
43 Die Säure- Base-Definition nach Brönstedt
44 Das Massenwirkungsgesetz und die Energie bei chemischen Reaktionen
Die Reaktionsgeschwindigkeit
Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von der Konzentration c der Reaktionspartner
Die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von der Konzentration des Reaktionspartners
Die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von der Temperatur
Die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von Katalysatoren
Die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von der Angriffsfläche
Die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von vom Molekülbau
45 Das chemische Gleichgewicht und seine Beschreibung durch das Massenwirkungsgesetz
Umkehrbare Reaktionen
Das chemische Gleichgewicht
46 Zusammenfassung
47 Die Änderung der Gleichgewichtskonstanten bei Gasreaktionen
48 Protolyse und Dissoziation
49 pH-Wert und Indikatoren
50 Beispielberechnungen
51 Das Ostwald’sche Verdünnungsgesetz
52 Die Normalität
TEIL III Atommodell und Bindungen
53 Das Orbitalmodell
54 Die s – Orbitale
55 Die p – Orbitale
56 Die d- und f – Orbitale
57 Die Kästchendarstellung der Orbitale
58 Der Elektronenspin
59 Die Quantenzahlen
60 Die Sicht des Atoms in der Vergangenheit
61 Der Aufbau des Atoms
62 Neutronen, Massezahl, Isotope
63 Radioaktivität und Zerfallsgesetze
64 Halbwertszeit, Zerfallsreihen
65 Die Bohr’schen Postulate, Grenzen der klassischen Physik
66 Strahlungsquanten, Photonen und Materiewellen
67 Das Wasserstoffatom
68 Das Wasserstoffspektrum
69 Spektroskopie
70 Orbitalmodell – Teil II
71 Hybridisierung und Elektronenpromotion
72 Van der Waals’sche Kräfte, Wasserstoffbrückenbindungen
73 Atombindung, Atomorbitale, Molekülorbitale Linearkombination
74 Ionenbindung, Ionengitter, Elektronenaffinität
75 Metallbindung, Bändermodell, VB-Theorie
76 Kerntechnik und Kernkraftwerke
77 Kernspaltung
78 Kernfusion
79 Das Standardmodell der Teilchenphysik
TEIL IV Organische Chemie
80 Erdöl
81 Verarbeitung und Gewinnung von Erdöl-Bestandteilen
82 Thermisches Cracken
83 Katalytisches Cracken
84 Das Steam-Crack-Verfahren
Übungsaufgaben
85 Die Alkane
86 Reaktionen von Halogenalkanen
87 Isomerie
88 Namensgebung verzweigter und substituierter KWS
89 Die Alkene
90 Reaktionen der Alkene
Übungsaufgaben
91 Die Alkine
92 Die Alkohole
93 Reaktionen der Alkohole
Übungsaufgaben
94 Die Ether
95 Die Aldehyde
96 Die Ketone
97 Die Carbonsäuren
98 Die Ester
Übungsaufgaben
99 Polycarbonsäuren und Seifen
100 Die Amine
101 Die Aminosäuren
102 Die Eiweiße, Proteine
103 Kolloide, Fette, Waschaktive Substanzen
Übungsaufgaben
104 Mesomerie, das aromatische Bindungssys. am Benzol
105 Reaktionen des Phenols
106 Reaktionen des Toluols, aromatische Säuren
107 Aromatische Sulfonsäuren
108 Heterocyclische Verbindungen
109 Farbstoffe
Übungsaufgaben
110 Biologisch wichtige Moleküle, Übersicht
111 Kohlehydrate, Optische Aktivität
112 Licht als Auslöser chem. Reaktionen, Sehvorgang
113 Enzyme
114 Vitamine
115 Hormone
Übungsaufgaben
116 Kunststoffe – die Plaste
117 Polyreaktionen
118 Thermoplaste und Duroplaste in der Übersicht
119 Vollsynthetische Plaste
120 Kunststoffe – die Elaste
121 Silikone
122 Chromatographie
TEIL V Energie, Spannung und Nebengruppen
123 Exotherme und endotherme Reaktionen
124 Quantitative Energiemessungen
125 Bildungsenthalpie und Reaktionsenthalpie
126 Exotherme Reaktionen
127 Endotherme Reaktionen
128 Die Entropie
129 Die Gibbs’sche Freie Energie
130 Rektionen bei abweichenden Druckverhältnissen
131 Reaktionen in Lösungen
132 Die Spannungsreihe der Metalle
133 Normalpotentiale
134 Die Nernst’sche Gleichung und ihre Anwendung
135 Elektrolyse
136 Zersetzungsspannung und Überspannung
137 Praktische Anwendung der Elektrolyse
138 Korrosion
139 Technisch wichtige galvanische Elemente
140 Nebengruppenelemente und ihre Verbindungen
141 Die Elemente der I. Nebengruppe
142 Die Elemente der II. Nebengruppe
143 Die Elemente der III. Nebengruppe
144 Die Lanthaniden
145 Die Actiniden
146 Die Elemente der IV. Nebengruppe
147 Die Elemente der V. Nebengruppe
148 Die Elemente der VI. Nebengruppe
149 Die Elemente der VII. Nebengruppe
150 Die Elemente der VIII. Nebengruppe
1. Kurzer Abriss zur Geschichte der Chemie; Übersicht
2. Die chemische Formelschreibweise
Im 18. Jahrhundert entwickelte der schwedische Mediziner und Chemiker Berzelius die heute international gebräuchliche Kurzschreibweise für Elemente und Verbindungen. Ausgehend von der Epoche wird verständlich, warum viele Elemente mit der Abkürzung ihres lateinischen oder griechischen Namens aufgeführt werden. So stehen z.B. die Symbole
usw. Insgesamt gibt es heute (2013) 118 verschiedene Symbole, welche allesamt chemische Elemente symbolisieren.
Elemente sind chemisch reine Stoffe, bei denen alle Teilchen der gleichen Sorte angehören. Beim Element Eisen sind z.B. alle darin enthaltenen Teilchen Eisen – Teilchen mit dem chemischen Symbol Fe. Alle Eisen – Teilchen haben die gleichen Eigenschaften. Sie können mit chemischen Mitteln nicht weiter in kleinere Bestandteile zerlegt werden.
Bei der Formelschreibweise gibt es Elemente, deren Name mit nur einem Buchstaben abgekürzt wird, z.B. H für Wasserstoff. Dieser Buchstabe wird groß geschrieben. Andere Elemente werden mit zwei Buchstaben abgekürzt, um sie auseinander halten zu können. So gibt es das Symbol P für Phosphor und z.B. Pb (s.o.) für das Blei. Erst in den letzten Jahren in aufwändigen Verfahren künstlich hergestellte, radioaktive Elemente werden zum Teil „übergangsweise" bis zur endgültigen Namensgebung auch mit drei Buchstaben abgekürzt. Immer, wenn ein Element mit mehr als einem Buchstaben abgekürzt wird, werden der erste Buchstabe groß und der oder die nachfolgenden Buchstaben klein geschrieben. Kleine Buchstaben in Formeln gehören also stets zum voranstehenden Großbuchstaben.
Zum Elementsymbol gehören auch kleine, tiefgestellte Zahlen. Dieser sog. „Index (pl. = Indices) gibt an, wie viele Teilchen dieser Sorte in einer Verbindung enthalten sind. Der Index wird erst ab der Zahl 2 aufwärts geschrieben. Ist also nur ein Atom einer Sorte in einem Molekül vorhanden (oder tritt das Atom allein auf) so wird kein Index „1
verwendet, sondern nur das Elementsymbol allein geschrieben. Wie viele Atome eines Elements mit wie vielen Atomen eines anderen Elements in einem Molekül verbunden sein können, orientiert sich an Wertigkeitsregeln, welche weiter hinten erläutert werden.
Einzelne Teilchen eines Elements werden „Atome genannt. Verbinden sich mehrere Atome (mindestens zwei!) der gleichen oder auch unterschiedlicher Sorte, so wird das sich ergebende, zusammengesetzte Teilchen „Molekül
genannt.
Besteht ein Molekül aus mehreren Atomsorten, so werden diese einfach aneinander geschrieben (Summenformel).Hierfür gibt es bestimmte Regeln, welche weiter hinten noch erläutert werden:
3. Das Periodensystem der Elemente
Der russische Wissenschaftler Mendelejew und zeitgleich in Deutschland der Arzt und Chemiker Lothar Meyer erkannten 1869, dass man die seinerzeit bekannten Elemente in ein System aus Zeilen und Spalten schreiben konnte. In einer Spalte untereinander standen dabei solche Elemente, die bestimmte gleiche Eigenschaften hatten. Da Atommassen schon seit 1805 bekannt waren, zeigte sich, dass bei richtiger Anordnung der Spalten nebeneinander die Masse der Elemente in den Zeilen von links nach rechts zunahm. Dies war freilich noch ungenau, und erst fünfzig Jahre später mit der Entdeckung des Aufbaus des Atomkerns wurde klar, dass der Platz im Periodensystem bestimmt war durch die Zahl der Protonen im Atomkern. So ist die Ordnungszahl, die Nummerierung, welche im Periodensystem fortlaufend von links nach rechts jeweils um den Wert 1 ansteigt und gewissermaßen die „Hausnummer" des Elements angibt, gleichzeitig die Zahl seiner Protonen im Atomkern. Das Element mit der Ordnungszahl 1, der Wasserstoff, hat also 1 Proton in seinem Atomkern. Das Element mit der Ordnungszahl 50, das Zinn, hat folglich 50 Protonen im Atomkern, usw. Da kurz nach der Entdeckung des Protons auch das Neutron gefunden wurde und deren Massen als nahezu gleich bestimmt wurden, konnte von der Massezahl eines Elements nun auf die genaue Zusammensetzung eines Atomkerns dieser Sorte geschlossen werden.
Massezahl = Ordnungszahl + Neutronenzahl
Hat ein Element also die Massezahl 19 und die Ordnungszahl 9, so ergibt sich die Neutronenzahl zu 10. Der Atomkern besteht also aus 9 Protonen (Ordnungszahl) und 10 Neutronen. Zum Ausgleich der positiven Kernladung, welche durch die jeweils einfach positiv geladenen Protonen entsteht, hat das Atom eine Hülle aus je einfach negativ geladenen Elektronen. Die Zahl der Elektronen ist gleich groß wie die Zahl der Protonen. Da die Elektronen im Vergleich zu den Protonen und Neutronen extrem leicht sind, spielen Sie bei Betrachtungen der Massezahl keine Rolle. Die Elektronenhülle ist wichtig in der Chemie, da in ihr chemische Verbindungen stattfinden. Atomkerne sind an chemischen Reaktionen nicht beteiligt.
Abb. 1: Periodensystem der Elemente (Hauptgruppen)
Im Periodensystem sind Elemente mit ähnlichen Eigenschaften zu Gruppen innerhalb einer Spalte zusammengefasst. Folgende Namen sind gebräuchlich:
Die Hauptgruppe entspricht hierbei im Periodensystem der Spalte mit der entsprechenden Spaltenüberschrift.
4. Chemische Gleichungen
Reagieren Atome oder Moleküle miteinander, so wird eine Reaktionsgleichung unter Verwendung der chemischen Formelzeichen aus dem Periodensystem geschrieben. Anders als bei einer mathematischen Gleichung wird hier lediglich kein Gleichheitszeichen verwendet sondern ein Pfeil, welcher den Verlauf von den eingesetzten Stoffen (Edukten) hin zu den Reaktionsergebnissen (Produkten) weist.
Eisen und Schwefel reagieren miteinander unter Bildung eines neuen Stoffes, des Eisensulfids. Zu Beginn lagen Eisen und Schwefel getrennt voneinander vor, es wurden Eisenpulver und Schwefelpulver zusammen in ein Gefäß gegeben, durchmischt und erhitzt. Wenn genügend Wärme zugeführt wurde, reagieren die beiden Stoffe miteinander. In diesem Beispiel wäre dies erkennbar durch ein Glühen, welches in dem Gemisch plötzlich entsteht. Das Reaktionsprodukt, Eisensulfid, sieht erkennbar anders aus als das Gemisch der beiden Ausgangsstoffe.
Von einer chemischen „Gleichung" wird gesprochen, weil die Summe der Atome auf der linken und auf der rechten Seite des Pfeils gleich ist. Ist dies beim Schreiben der Gleichung zunächst nicht der Fall, muss die Anzahl der an der Reaktion beteiligten Teilchen geändert werden, bis die Gleichheitsbedingung erfüllt ist.
Hier ist noch auszugleichen, da auf der linken Seite je zwei Teile Wasserstoff und Sauerstoff eingesetzt werden, auf der rechten Seite beim Reaktionsprodukt (H2O, Wasser) aber nur zwei Wasserstoffteilchen und ein (!) Sauerstoffteilchen verbraucht werden. Lösung:
Die groß geschriebene Zahl vor dem Symbol für Wasserstoff und auch vor dem Symbol des Reaktionsprodukts Wasser (H2O) wird Vorzahl genannt. Vorzahlen sind von den Indices zu unterscheiden, sie beziehen sich auf das gesamte danach genannte Molekül.
Im vorstehenden Beispiel reagieren zwei Wasserstoffteilchen (die jeweils aus zwei Wasserstoffatomen bestehen) mit einem Sauerstoffmolekül (welches aus zwei Sauerstoffatomen besteht). Die Vorzahl „1 vor dem Sauerstoffmolekül wird nicht geschrieben. Insgesamt reagieren also vier Wasserstoffatome mit zwei Sauerstoffatomen. In einem Wassermolekül (auf der rechten Seite der Gleichung) sind zwei Wasserstoffatome und ein Sauerstoffatom enthalten. Zwei Wassermoleküle (Vorzahl „2
) enthalten in der Summe also auch wieder vier Wasserstoffatome und zwei Sauerstoffatome.
Die Gleichheitsbedingung für die linke und die rechte Seite der Reaktionsgleichung ist also erfüllt. Wie viele Atome eines Elements mit wie vielen Atomen eines anderen Elements in einem Molekül verbunden sein können (warum es also „H2O heißt und nicht nur „HO
oder „HO2"), orientiert sich an Wertigkeitsregeln, welche nachfolgend erläutert werden.
5. Wertigkeiten
Im Periodensystem der Elemente stehen solche Elemente in einer Spalte untereinander, welche ähnliche Eigenschaften haben. Zu diesen Eigenschaften gehört auch die sog. „Wertigkeit". Die Wertigkeit gibt an, wie viele Bindungen ein Atom zu anderen Atomen eingehen kann.
Bildlich dargestellt, kann man sich die Wertigkeit als Anzahl von „Ärmchen vorstellen, mit welchen sich ein Atom mit einem oder mehreren anderen Atomen zu einem Molekül verbinden kann. So hat ein Atom eines „einwertigen
Elements nur ein Ärmchen, ein Atom eines „zweiwertigen" Elements hat zwei Ärmchen, usw.
Abb. 2: Vereinfachte Darstellung der Wertigkeit eines Elements
Wir betrachten zunächst nur die Hauptgruppen des Periodensystems. Hierbei gelten folgende Regeln:
Die Elemente der sind …-wertig
Hinweis: bei der Angabe der Wertigkeiten handelt es sich um Regelfälle, auf deren Betrachtung wir uns hier beschränken. Insbesondere in den Hauptgruppen 5 bis 7 können auch andere Wertigkeiten auftreten.
Die Elemente der ersten Hauptgruppe, die Alkalimetalle (und der Wasserstoff), sind also alle einwertig, haben also nur ein „Ärmchen", mit welchem sie Verbindungen zu anderen Atomen eingehen können. In der Folge der Hauptgruppen nimmt die Wertigkeit bis zur vierten Hauptgruppe zu und dann wieder ab. So sind auch die Elemente der siebenten Hauptgruppe, der Halogene, alle einwertig. Die Elemente der achten Hauptgruppe, der Edelgase, sind nullwertig,