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Chemie ist gar nicht so schwer...: Grundlagen
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Chemie ist gar nicht so schwer...: Grundlagen

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About this ebook

Chemie ist gar nicht so schwer… - wenn sie mit verständlichen Worten vermittelt wird. Der Autor, Dieter Wolber, arbeitete über Jahre hinweg Aufzeichnungen aus seiner eigenen Schul- und Studienzeit auf und suchte nach passenden, einfachen Formulierungen um z.T. komplexe Vorgänge dennoch verständlich, übersichtlich und einprägsam zu formulieren. Aus der Verwendung in etlichen Jahren eigener, erfolgreicher Unterrichtstätigkeit als Nachhilfelehrer ergab sich so dieses völlig andere Buch, abgerundet mit zahlreichen Übungsaufgaben, welches den Leser von der ersten Chemiestunde bis zum Schulabschluss begleitet.
LanguageDeutsch
Release dateMar 13, 2014
ISBN9783735799586
Chemie ist gar nicht so schwer...: Grundlagen
Author

Dieter Wolber

Dieter Wolber wurde 1961 in Datteln / Westf. geboren. 1980 legte er die Abiturprüfung in Villingen-Schwenningen, Baden-Württ., ab. Er studierte zunächst Chemie an der Universität Konstanz, wechselte dann aber zum gehobenen, nichttech- nischen Verwaltungsdienst und studierte an der Fachhoch- schule / University of applied sciences in Kehl. Seit vielen Jahren arbeitet er in der Kommunalverwaltung in Baden-Württemberg. Nebenberuflich unterrichtete er über längere Zeit Chemie, Physik und Sprachen. Die Liebe zum Schreiben begleitet Dieter Wolber schon lange. Bereits in seiner Schulzeit erstellte er sein erstes Buch, später folgten weitere Manuskripte zu Sachbüchern, ferner zu seinem ersten Roman. Seit 2005 folgten mehrere umfangreiche Dokumentationen, ferner erste Kurzgeschichten.

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    Book preview

    Chemie ist gar nicht so schwer... - Dieter Wolber

    Die Informationen in diesem Buch wurden mit großer Sorgfalt erarbeitet. In erster Line wurden hierzu vom Autor eigene Aufzeichnungen aus Schule und Studium ausgewertet. Weitergehende Quellen, sofern nicht von Lehrkräften selbst zusammengestellt, waren im Regelfall nicht bekannt. Fehler können trotz aller Sorgfalt nicht vollständig ausgeschlossen werden. Verlag, Autor und Übersetzer übernehmen daher keine juristische Verantwortung oder Haftung für eventuelle Fehler und deren Folgen.

    Evtl. Waren- oder Produktnamen wurden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit zur Erleichterung der Lesbarkeit und zur Anpassung an den üblichen Sprachgebrauch in der Schreibweise der Hersteller benutzt. Die Rechte an den Marken, Markennamen oder Markenbezeichnungen liegen unbenommen bei den jeweiligen Herstellern, Produzenten, Vertriebsorga-nisationen o.Ä.

    Dieses Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte einschließlich Vervielfältigung, Mikroverfilmung, Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie Übersetzung bleiben vorbehalten.

    Inhaltsverzeichnis

    TEIL I Grundlagen

    1 Kurzer Abriss zur Geschichte der Chemie

    2 Die chemische Formelschreibweise

    3 Das Periodensystem der Elemente

    4 Chemische Gleichungen

    5 Wertigkeiten

    Übungsaufgaben

    6 Vorkommen von Elementen

    7 Die Aggregatzustände

    8 Analyse und Synthese

    Übungsaufgaben

    9 Die Brown’sche Molekularbewegung

    10 Wasserstoff – Sauerstoff – Wasser

    11 Anomalien des Wassers

    12 Die Luft und ihre Zusammensetzung

    Übungsaufgaben

    13 Sauerstoff – die Verbrennung

    14 Metallhydroxide

    15 Reaktionen von Nichtmetalloxiden mit Wasser

    16 Funktionelle Gruppen

    Übungsaufgaben

    17 Halogene

    18 Neutralisationsreaktionen

    19 Atommasse

    20 Das Mol

    21 Diffusion von Gasen

    22 Der Satz von Avogadro

    23 Die exotherm verlaufende Reaktion

    24 Katalysatoren

    25 Alkalimetalle

    Übungsaufgaben

    26 Reaktion der Alkalimetalle mit Halogenen

    27 Die Elemente der 2. Hauptgruppe - Erdalkalimetalle

    28 Hinführung zum Atommodell

    29 Allgemeines zum Atombau

    30 Das Bohr’sche Atommodell

    Übungsaufgaben

    31 Ionenbildung und Elektronegativität

    32 Ionisierungsenergie

    33 Gitterenergie

    34 Die Ionenbindung

    Übungsaufgaben

    35 Die Atombindung

    36 Die polarisierte Atombindung, Reaktionen mit Protonenübergängen

    37 Die elektrische Leitfähigkeit – metallische Bindung

    38 Das Wasser als Lösungsmittel für Salze

    39 Elektrolyse

    TEIL II Mengenverhältnisse und Stoffmengen

    40 Chemisches Rechnen

    41 Redox – Reaktionen, Oxidationszahlen

    42 Der Stickstoff und seine Verbindungen

    43 Die Säure- Base-Definition nach Brönstedt

    44 Das Massenwirkungsgesetz und die Energie bei chemischen Reaktionen

    Die Reaktionsgeschwindigkeit

    Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von der Konzentration c der Reaktionspartner

    Die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von der Konzentration des Reaktionspartners

    Die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von der Temperatur

    Die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von Katalysatoren

    Die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von der Angriffsfläche

    Die Abhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit von vom Molekülbau

    45 Das chemische Gleichgewicht und seine Beschreibung durch das Massenwirkungsgesetz

    Umkehrbare Reaktionen

    Das chemische Gleichgewicht

    46 Zusammenfassung

    47 Die Änderung der Gleichgewichtskonstanten bei Gasreaktionen

    48 Protolyse und Dissoziation

    49 pH-Wert und Indikatoren

    50 Beispielberechnungen

    51 Das Ostwald’sche Verdünnungsgesetz

    52 Die Normalität

    TEIL III Atommodell und Bindungen

    53 Das Orbitalmodell

    54 Die s – Orbitale

    55 Die p – Orbitale

    56 Die d- und f – Orbitale

    57 Die Kästchendarstellung der Orbitale

    58 Der Elektronenspin

    59 Die Quantenzahlen

    60 Die Sicht des Atoms in der Vergangenheit

    61 Der Aufbau des Atoms

    62 Neutronen, Massezahl, Isotope

    63 Radioaktivität und Zerfallsgesetze

    64 Halbwertszeit, Zerfallsreihen

    65 Die Bohr’schen Postulate, Grenzen der klassischen Physik

    66 Strahlungsquanten, Photonen und Materiewellen

    67 Das Wasserstoffatom

    68 Das Wasserstoffspektrum

    69 Spektroskopie

    70 Orbitalmodell – Teil II

    71 Hybridisierung und Elektronenpromotion

    72 Van der Waals’sche Kräfte, Wasserstoffbrückenbindungen

    73 Atombindung, Atomorbitale, Molekülorbitale Linearkombination

    74 Ionenbindung, Ionengitter, Elektronenaffinität

    75 Metallbindung, Bändermodell, VB-Theorie

    76 Kerntechnik und Kernkraftwerke

    77 Kernspaltung

    78 Kernfusion

    79 Das Standardmodell der Teilchenphysik

    TEIL IV Organische Chemie

    80 Erdöl

    81 Verarbeitung und Gewinnung von Erdöl-Bestandteilen

    82 Thermisches Cracken

    83 Katalytisches Cracken

    84 Das Steam-Crack-Verfahren

    Übungsaufgaben

    85 Die Alkane

    86 Reaktionen von Halogenalkanen

    87 Isomerie

    88 Namensgebung verzweigter und substituierter KWS

    89 Die Alkene

    90 Reaktionen der Alkene

    Übungsaufgaben

    91 Die Alkine

    92 Die Alkohole

    93 Reaktionen der Alkohole

    Übungsaufgaben

    94 Die Ether

    95 Die Aldehyde

    96 Die Ketone

    97 Die Carbonsäuren

    98 Die Ester

    Übungsaufgaben

    99 Polycarbonsäuren und Seifen

    100 Die Amine

    101 Die Aminosäuren

    102 Die Eiweiße, Proteine

    103 Kolloide, Fette, Waschaktive Substanzen

    Übungsaufgaben

    104 Mesomerie, das aromatische Bindungssys. am Benzol

    105 Reaktionen des Phenols

    106 Reaktionen des Toluols, aromatische Säuren

    107 Aromatische Sulfonsäuren

    108 Heterocyclische Verbindungen

    109 Farbstoffe

    Übungsaufgaben

    110 Biologisch wichtige Moleküle, Übersicht

    111 Kohlehydrate, Optische Aktivität

    112 Licht als Auslöser chem. Reaktionen, Sehvorgang

    113 Enzyme

    114 Vitamine

    115 Hormone

    Übungsaufgaben

    116 Kunststoffe – die Plaste

    117 Polyreaktionen

    118 Thermoplaste und Duroplaste in der Übersicht

    119 Vollsynthetische Plaste

    120 Kunststoffe – die Elaste

    121 Silikone

    122 Chromatographie

    TEIL V Energie, Spannung und Nebengruppen

    123 Exotherme und endotherme Reaktionen

    124 Quantitative Energiemessungen

    125 Bildungsenthalpie und Reaktionsenthalpie

    126 Exotherme Reaktionen

    127 Endotherme Reaktionen

    128 Die Entropie

    129 Die Gibbs’sche Freie Energie

    130 Rektionen bei abweichenden Druckverhältnissen

    131 Reaktionen in Lösungen

    132 Die Spannungsreihe der Metalle

    133 Normalpotentiale

    134 Die Nernst’sche Gleichung und ihre Anwendung

    135 Elektrolyse

    136 Zersetzungsspannung und Überspannung

    137 Praktische Anwendung der Elektrolyse

    138 Korrosion

    139 Technisch wichtige galvanische Elemente

    140 Nebengruppenelemente und ihre Verbindungen

    141 Die Elemente der I. Nebengruppe

    142 Die Elemente der II. Nebengruppe

    143 Die Elemente der III. Nebengruppe

    144 Die Lanthaniden

    145 Die Actiniden

    146 Die Elemente der IV. Nebengruppe

    147 Die Elemente der V. Nebengruppe

    148 Die Elemente der VI. Nebengruppe

    149 Die Elemente der VII. Nebengruppe

    150 Die Elemente der VIII. Nebengruppe

    1. Kurzer Abriss zur Geschichte der Chemie; Übersicht

    2. Die chemische Formelschreibweise

    Im 18. Jahrhundert entwickelte der schwedische Mediziner und Chemiker Berzelius die heute international gebräuchliche Kurzschreibweise für Elemente und Verbindungen. Ausgehend von der Epoche wird verständlich, warum viele Elemente mit der Abkürzung ihres lateinischen oder griechischen Namens aufgeführt werden. So stehen z.B. die Symbole

    usw. Insgesamt gibt es heute (2013) 118 verschiedene Symbole, welche allesamt chemische Elemente symbolisieren.

    Elemente sind chemisch reine Stoffe, bei denen alle Teilchen der gleichen Sorte angehören. Beim Element Eisen sind z.B. alle darin enthaltenen Teilchen Eisen – Teilchen mit dem chemischen Symbol Fe. Alle Eisen – Teilchen haben die gleichen Eigenschaften. Sie können mit chemischen Mitteln nicht weiter in kleinere Bestandteile zerlegt werden.

    Bei der Formelschreibweise gibt es Elemente, deren Name mit nur einem Buchstaben abgekürzt wird, z.B. H für Wasserstoff. Dieser Buchstabe wird groß geschrieben. Andere Elemente werden mit zwei Buchstaben abgekürzt, um sie auseinander halten zu können. So gibt es das Symbol P für Phosphor und z.B. Pb (s.o.) für das Blei. Erst in den letzten Jahren in aufwändigen Verfahren künstlich hergestellte, radioaktive Elemente werden zum Teil „übergangsweise" bis zur endgültigen Namensgebung auch mit drei Buchstaben abgekürzt. Immer, wenn ein Element mit mehr als einem Buchstaben abgekürzt wird, werden der erste Buchstabe groß und der oder die nachfolgenden Buchstaben klein geschrieben. Kleine Buchstaben in Formeln gehören also stets zum voranstehenden Großbuchstaben.

    Zum Elementsymbol gehören auch kleine, tiefgestellte Zahlen. Dieser sog. „Index (pl. = Indices) gibt an, wie viele Teilchen dieser Sorte in einer Verbindung enthalten sind. Der Index wird erst ab der Zahl 2 aufwärts geschrieben. Ist also nur ein Atom einer Sorte in einem Molekül vorhanden (oder tritt das Atom allein auf) so wird kein Index „1 verwendet, sondern nur das Elementsymbol allein geschrieben. Wie viele Atome eines Elements mit wie vielen Atomen eines anderen Elements in einem Molekül verbunden sein können, orientiert sich an Wertigkeitsregeln, welche weiter hinten erläutert werden.

    Einzelne Teilchen eines Elements werden „Atome genannt. Verbinden sich mehrere Atome (mindestens zwei!) der gleichen oder auch unterschiedlicher Sorte, so wird das sich ergebende, zusammengesetzte Teilchen „Molekül genannt.

    Besteht ein Molekül aus mehreren Atomsorten, so werden diese einfach aneinander geschrieben (Summenformel).Hierfür gibt es bestimmte Regeln, welche weiter hinten noch erläutert werden:

    3. Das Periodensystem der Elemente

    Der russische Wissenschaftler Mendelejew und zeitgleich in Deutschland der Arzt und Chemiker Lothar Meyer erkannten 1869, dass man die seinerzeit bekannten Elemente in ein System aus Zeilen und Spalten schreiben konnte. In einer Spalte untereinander standen dabei solche Elemente, die bestimmte gleiche Eigenschaften hatten. Da Atommassen schon seit 1805 bekannt waren, zeigte sich, dass bei richtiger Anordnung der Spalten nebeneinander die Masse der Elemente in den Zeilen von links nach rechts zunahm. Dies war freilich noch ungenau, und erst fünfzig Jahre später mit der Entdeckung des Aufbaus des Atomkerns wurde klar, dass der Platz im Periodensystem bestimmt war durch die Zahl der Protonen im Atomkern. So ist die Ordnungszahl, die Nummerierung, welche im Periodensystem fortlaufend von links nach rechts jeweils um den Wert 1 ansteigt und gewissermaßen die „Hausnummer" des Elements angibt, gleichzeitig die Zahl seiner Protonen im Atomkern. Das Element mit der Ordnungszahl 1, der Wasserstoff, hat also 1 Proton in seinem Atomkern. Das Element mit der Ordnungszahl 50, das Zinn, hat folglich 50 Protonen im Atomkern, usw. Da kurz nach der Entdeckung des Protons auch das Neutron gefunden wurde und deren Massen als nahezu gleich bestimmt wurden, konnte von der Massezahl eines Elements nun auf die genaue Zusammensetzung eines Atomkerns dieser Sorte geschlossen werden.

    Massezahl = Ordnungszahl + Neutronenzahl

    Hat ein Element also die Massezahl 19 und die Ordnungszahl 9, so ergibt sich die Neutronenzahl zu 10. Der Atomkern besteht also aus 9 Protonen (Ordnungszahl) und 10 Neutronen. Zum Ausgleich der positiven Kernladung, welche durch die jeweils einfach positiv geladenen Protonen entsteht, hat das Atom eine Hülle aus je einfach negativ geladenen Elektronen. Die Zahl der Elektronen ist gleich groß wie die Zahl der Protonen. Da die Elektronen im Vergleich zu den Protonen und Neutronen extrem leicht sind, spielen Sie bei Betrachtungen der Massezahl keine Rolle. Die Elektronenhülle ist wichtig in der Chemie, da in ihr chemische Verbindungen stattfinden. Atomkerne sind an chemischen Reaktionen nicht beteiligt.

    Abb. 1: Periodensystem der Elemente (Hauptgruppen)

    Im Periodensystem sind Elemente mit ähnlichen Eigenschaften zu Gruppen innerhalb einer Spalte zusammengefasst. Folgende Namen sind gebräuchlich:

    Die Hauptgruppe entspricht hierbei im Periodensystem der Spalte mit der entsprechenden Spaltenüberschrift.

    4. Chemische Gleichungen

    Reagieren Atome oder Moleküle miteinander, so wird eine Reaktionsgleichung unter Verwendung der chemischen Formelzeichen aus dem Periodensystem geschrieben. Anders als bei einer mathematischen Gleichung wird hier lediglich kein Gleichheitszeichen verwendet sondern ein Pfeil, welcher den Verlauf von den eingesetzten Stoffen (Edukten) hin zu den Reaktionsergebnissen (Produkten) weist.

    Eisen und Schwefel reagieren miteinander unter Bildung eines neuen Stoffes, des Eisensulfids. Zu Beginn lagen Eisen und Schwefel getrennt voneinander vor, es wurden Eisenpulver und Schwefelpulver zusammen in ein Gefäß gegeben, durchmischt und erhitzt. Wenn genügend Wärme zugeführt wurde, reagieren die beiden Stoffe miteinander. In diesem Beispiel wäre dies erkennbar durch ein Glühen, welches in dem Gemisch plötzlich entsteht. Das Reaktionsprodukt, Eisensulfid, sieht erkennbar anders aus als das Gemisch der beiden Ausgangsstoffe.

    Von einer chemischen „Gleichung" wird gesprochen, weil die Summe der Atome auf der linken und auf der rechten Seite des Pfeils gleich ist. Ist dies beim Schreiben der Gleichung zunächst nicht der Fall, muss die Anzahl der an der Reaktion beteiligten Teilchen geändert werden, bis die Gleichheitsbedingung erfüllt ist.

    Hier ist noch auszugleichen, da auf der linken Seite je zwei Teile Wasserstoff und Sauerstoff eingesetzt werden, auf der rechten Seite beim Reaktionsprodukt (H2O, Wasser) aber nur zwei Wasserstoffteilchen und ein (!) Sauerstoffteilchen verbraucht werden. Lösung:

    Die groß geschriebene Zahl vor dem Symbol für Wasserstoff und auch vor dem Symbol des Reaktionsprodukts Wasser (H2O) wird Vorzahl genannt. Vorzahlen sind von den Indices zu unterscheiden, sie beziehen sich auf das gesamte danach genannte Molekül.

    Im vorstehenden Beispiel reagieren zwei Wasserstoffteilchen (die jeweils aus zwei Wasserstoffatomen bestehen) mit einem Sauerstoffmolekül (welches aus zwei Sauerstoffatomen besteht). Die Vorzahl „1 vor dem Sauerstoffmolekül wird nicht geschrieben. Insgesamt reagieren also vier Wasserstoffatome mit zwei Sauerstoffatomen. In einem Wassermolekül (auf der rechten Seite der Gleichung) sind zwei Wasserstoffatome und ein Sauerstoffatom enthalten. Zwei Wassermoleküle (Vorzahl „2) enthalten in der Summe also auch wieder vier Wasserstoffatome und zwei Sauerstoffatome.

    Die Gleichheitsbedingung für die linke und die rechte Seite der Reaktionsgleichung ist also erfüllt. Wie viele Atome eines Elements mit wie vielen Atomen eines anderen Elements in einem Molekül verbunden sein können (warum es also „H2O heißt und nicht nur „HO oder „HO2"), orientiert sich an Wertigkeitsregeln, welche nachfolgend erläutert werden.

    5. Wertigkeiten

    Im Periodensystem der Elemente stehen solche Elemente in einer Spalte untereinander, welche ähnliche Eigenschaften haben. Zu diesen Eigenschaften gehört auch die sog. „Wertigkeit". Die Wertigkeit gibt an, wie viele Bindungen ein Atom zu anderen Atomen eingehen kann.

    Bildlich dargestellt, kann man sich die Wertigkeit als Anzahl von „Ärmchen vorstellen, mit welchen sich ein Atom mit einem oder mehreren anderen Atomen zu einem Molekül verbinden kann. So hat ein Atom eines „einwertigen Elements nur ein Ärmchen, ein Atom eines „zweiwertigen" Elements hat zwei Ärmchen, usw.

    Abb. 2: Vereinfachte Darstellung der Wertigkeit eines Elements

    Wir betrachten zunächst nur die Hauptgruppen des Periodensystems. Hierbei gelten folgende Regeln:

    Die Elemente der sind …-wertig

    Hinweis: bei der Angabe der Wertigkeiten handelt es sich um Regelfälle, auf deren Betrachtung wir uns hier beschränken. Insbesondere in den Hauptgruppen 5 bis 7 können auch andere Wertigkeiten auftreten.

    Die Elemente der ersten Hauptgruppe, die Alkalimetalle (und der Wasserstoff), sind also alle einwertig, haben also nur ein „Ärmchen", mit welchem sie Verbindungen zu anderen Atomen eingehen können. In der Folge der Hauptgruppen nimmt die Wertigkeit bis zur vierten Hauptgruppe zu und dann wieder ab. So sind auch die Elemente der siebenten Hauptgruppe, der Halogene, alle einwertig. Die Elemente der achten Hauptgruppe, der Edelgase, sind nullwertig,

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