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Der verschollene Planet
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Der verschollene Planet
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Der verschollene Planet

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About this ebook

Tim Porter, ein junger Mann von einem rückständigen Planeten, folgt dem Ruf seiner Familie und begibt sich auf die Suche nach Teresuma. Teresuma, ein sagenhafter Planet, dessen Ursprung in den Nebeln der Geschichte verschollen ist und von dem nur noch wirre Mythen übrig geblieben sind. Aus seiner anfänglich ruhigen Reise wird jedoch schnell eine abenteuerliche Odyssee, die ihn einem Wechselspiel aus Gefahr und Erstaunen aussetzt und ihm gelegentliche Einblicke hinter die Fassade gewährt, die bis jetzt sein Leben war. Eine kleine Gruppe sammelt sich um ihn und begleitet ihn auf seinem Weg. Ihre Hilfe hat er auch dringend nötig, denn wie sich bald heraus stellt, sieht er sich mit einem mächtigen Gegner konfrontiert, der mit allen Mitteln zu verhindern versucht, dass Tim sein Ziel erreicht.
LanguageDeutsch
Release dateJul 30, 2015
ISBN9783739274980
Der verschollene Planet
Author

Benjamin Fricke

Benjamin Fricke wurde 1981 in Hankensbüttel geboren. Er studierte zuerst Politikwissenschaften und Linguistik an der TU Braunschweig, wechselte dann jedoch in den naturwissenschaftlichen Bereich und begann mit dem Studium der Geoökologie. Seine schtiftstellerische Arbeit begann 2002 und umfasst Kurzgeschichten verschiedener Art und Romane aus dem Bereich Science-Fiction.

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    Der verschollene Planet - Benjamin Fricke

    Buch

    Tim Porter, ein junger Mann von einem rückständigen Planeten, folgt dem Ruf seiner Familie und begibt sich auf die Suche nach Teresuma. Teresuma, ein sagenhafter Planet, dessen Ursprung in den Nebeln der Geschichte verschollen ist und von dem nur noch wirre Mythen übrig geblieben sind. Aus seiner anfänglich ruhigen Reise wird jedoch schnell eine abenteuerliche Odyssee, die ihn einem Wechselspiel aus Gefahr und Erstaunen aussetzt und ihm gelegentliche Einblicke hinter die Fassade gewährt, die bis jetzt sein Leben war. Eine kleine Gruppe sammelt sich um ihn und begleitet ihn auf seinem Weg. Ihre Hilfe hat er auch dringend nötig, denn wie sich bald heraus stellt, sieht er sich mit einem mächtigen Gegner konfrontiert, der mit allen Mitteln zu verhindern versucht, dass Tim sein Ziel erreicht.

    Autor

    Benjamin Fricke wurde 1981 in Hankensbüttel geboren. Er studierte zuerst Politikwissenschaften und Linguistik, wechselte dann jedoch in den naturwissenschaftlichen Bereich und begann mit dem Studium der Geoökologie. Seitdem ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im wasserbaulichen Bereich tätig.

    Inhalt

    Prolog

    Akt I Unsicherheit

    Erstes Zwischenspiel Es braut sich etwas zusammen

    Akt II Neugier

    Zweites Zwischenspiel Die Lage spitzt sich zu

    Akt III Verwirrung

    Drittes Zwischenspiel Aufgestautes entlädt sich

    Akt IV Festigung

    Viertes Zwischenspiel Die Druckwelle breitet sich aus

    Akt V Erleuchtung

    Nachwort

    Die Große TM-Welt

    Dank gebührt:

    Meiner Familie für Vertrauen und moralische Unterstützung. Den Primaten für konstante gelebte Inspiration und Kreativität. Dem Herren Paeth für die Arbeit, die er in dieses Projekt gesteckt hat.

    PROLOG

    Auf dem kleinen, abgelegenen Raumhafen in der Provinz Grünenburg des Planeten Treloch IV wartete der junge Tim Porter ungeduldig auf die Ankunft eines alten, zerbeulten Raumtransporters, der in Kürze landen würde. Außer einigen Arbeitern war auf dem Gelände niemand zu sehen, der außer ihm ein Interesse an diesem Ereignis haben könnte. Aber warum auch? Abgesehen von einer Lieferung an Ersatzteilen befand sich nur noch eine Sache an Bord. Oder besser gesagt eine Person.

    Tims Vater.

    Sechzehn lange Jahre – er war damals gerade erst vier Jahre alt gewesen – war es nun her, dass er ihn das letzte Mal gesehen hatte. Obwohl seine Mutter Martine immer etwas gereizt reagierte, wenn er nach seinem Vater fragte und offensichtlich nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen war, freute er sich doch von ganzem Herzen auf das Wiedersehen mit ihm. Sein Vater hatte ihm zwar regelmäßig geschrieben, doch das konnte den persönlichen Kontakt einfach nicht ersetzen.

    Es würde nur noch wenige Minuten dauern, bis das kleine Raumschiff aufsetzen würde. Tim hatte sich für diesen besonderen Augenblick heraus geputzt. Man konnte zwar nicht unbedingt sagen, dass er ein prächtiges Bild abgegeben hätte, aber zumindest hatte er sich Mühe gegeben und schien nicht so zerzaust wie sonst.

    Aber letztendlich strahlte er mit seinem kreisrunden Gesicht, auf dem fast immer ein Lächeln lag, und seiner schmächtigen Statur nach wie vor eine Aura von Unschuld und Naivität aus. Was der Wahrheit auch recht nahe kam. Immerhin konnte man sagen, er würde einen schnuckeligen Eindruck hinterlassen. Ob das für einen – mehr oder weniger – aufstrebenden jungen Mann etwas Positives ist, sei zunächst dahingestellt. Es muss an dieser Stelle aber gesagt werden, dass er bei weitem nicht so dumm war, wie man auf den ersten Blick annehmen mochte. Naivität hat herzlich wenig mit Intelligenz zu tun. Genau genommen war er manchmal sogar zu außergewöhnlichen Überlegungen in der Lage. Aber diese Momente waren bis jetzt in seinem Leben äußerst rar gewesen, da die Umstände es so gut wie nie erforderten.

    Dies lag in erster Linie daran, dass Tim auf Treloch IV lebte. Das Einzige, das man über den Planeten sagen konnte, war, dass es nicht viel zu sagen gab. Auch gut sechshundert Jahre nach der Kolonisierung stellte er immer noch einen unbedeutenden Agrarplaneten dar, der auf dieser Entwicklungsstufe stagnierte. Dies hatte mehrere Gründe: Seine abgelegene Lage, die geringen Rohstoffvorkommen und eine über die Jahre hinweg durchgehend inkompetente Regierung, die immer krampfhaft bemüht war, den Status Quo zu erhalten und dadurch oft ungewollt Schaden angerichtet hatte. Doch da der Boden fruchtbar war und man hohe Erträge erzielen konnte, blieben die Einnahmen konstant und mit ihnen auch die gesellschaftliche Situation.

    Doch von solchen Gedanken war Tim momentan meilenweit entfernt, denn es war endlich soweit. Er starrte angestrengt zum Himmel empor und sah den Feuerschweif der Triebwerke des Transporters, mit dem sein Vater anreiste. Gebannt verfolgte er den Landeanflug.

    Als das Schiff endlich aufsetzte, stieß Tim hörbar den Atem aus. Mit einem lauten Zischen und einer Menge Dampf öffnete sich das Schott und ein kleiner Mann mit rundem Gesicht, wuscheligem, an einigen Stellen bereits leicht ergrautem Haar und einem breiten Lächeln trat heraus.

    Robert Porter …

    »Vater, endlich bist du zurück!«, rief Tim voller Freude und lief zu dem Neuankömmling, der den jungen Mann herzhaft in die Arme schloss.

    »Mein Sohn, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisst habe.« Er drückte seinen Sohn noch einmal kräftig und blickte ihn dann von oben bis unten an.

    »Es tut gut, dich wiederzusehen. Mensch, groß bist du geworden. Aber lass uns doch bitte gehen. Ich freue mich nämlich schon auf das Treffen mit deiner Mutter. Und außerdem habe ich dir eine Menge zu erzählen, für das das hier nicht der richtige Ort ist.«

    »Wo warst du bloß die ganze Zeit? Und was hast du alles erlebt?«, sprudelten die Fragen aus Tim heraus.

    Sein Vater lachte herzhaft.

    »Eins nach dem Anderen. Habe noch etwas Geduld, Tim. Wenn wir zu Hause sind und ich etwas gegessen habe, werde ich dir alles erzählen. Das verspreche ich dir. Doch jetzt lass uns schnell los. Ich sehne mich danach, Taubecken wieder zu sehen und durch seine Straßen zu spazieren. Sag Tim, gibt es den Weg durch den Wald noch?«

    »Ja.«

    »Gut. Ich hoffe, du hast nichts gegen einen kleinen Spaziergang ein zu wenden?«

    »Nein. Ich bin eh schon mit dem Bus her gekommen und es müsste noch etwas dauern, bis der Nächste kommt. Außerdem nimmt er die Umgehungsstraße über Farnberg. Zu Fuß sollten wir eigentlich fast noch eher zu Hause sein.«

    »Dann lass uns aufbrechen.«

    Gemeinsam gingen sie vom Landefeld fort und machten sich in Richtung des Waldweges nach Taubecken auf. Der Weg war nahezu ideal für ein allmähliches Wiederkennenlernen zwischen Vater und Sohn. Treffenderweise war sonst auch momentan niemand unterwegs. Der schmale, asphaltierte Weg schlängelte sich scheinbar ohne System durch den dichten Wald. Wahrscheinlich hatte man sich einfach eine bereits vorhandene Schneise gesucht und dann um die größten Bäume herum gebaut. Doch eben deswegen wirkte es trotz künstlichem Ursprung seltsam natürlich, als hätten Wald und Weg über die Jahrzehnte eine Einheit gebildet.

    »Aber erzähle erst mal«, begann Robert. »Was hast du alles gemacht? Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass du deinen Schulabschluss gemacht hast.«

    »Ja, das war vor anderthalb Jahren. Danach habe ich eine Weile beim alten Rupert im Laden gearbeitet. Du müsstest ihn ja noch kennen. Man kann seine Zeit definitiv besser verbringen, als unter ihm zu arbeiten. Ich habe mich jetzt für die Universität beworben.«

    »Oh, wirklich? Das freut mich zu hören. Hier in der Nähe?«

    »Nein. Ich möchte am liebsten nach Grünenburg.«

    »Gleich in die Hauptstadt, wie?«

    »Ja. Ich war noch nie dort. Ich habe zwar schon viel gehört, aber ich glaube, man muss mindestens einmal selbst da gewesen sein. Du bist doch bestimmt weit herum gekommen. Was hast du alles gesehen?«

    »Ach, wie du schon selbst gesagt hast, man muss es selbst erleben. Es ist ganz anders als hier in Taubecken. Viel hektischer und unübersichtlicher. Und die Menschen sind nur selten so freundlich wie hier.«

    Der letzte Abschnitt des Weges führte sie aus dem Wald heraus über eine niedrige Hügelkette, hinter der das beschauliche Taubecken lag, doch Robert verließ den Weg und erstieg die Spitze eines höher gelegenen Hügels, um einen besseren Ausblick zu haben.

    »Ah, Taubecken. Wie habe ich diesen Anblick vermisst.«

    Robert ließ seinen Blick über sein Heimatdorf schweifen, das sich ruhig, beinahe verschlafen vor ihnen abzeichnete. An den Dorfrändern fingen oft ohne genau auszumachenden Übergang bereits die Felder und Weiden an, die sich über einen Großteil der Umgebung erstreckten. Das Dorf selbst nahm mit seinen knapp zehntausend Einwohnern bei weitem nicht so viel Platz ein. Eigentlich gab es nichts Spektakuläres zu sehen. Das beeindruckendste und größte Gebäude war immer noch das Rathaus, doch selbst das zeichnete sich durch keine außergewöhnlichen Merkmale aus. Dennoch war ein gewisser Charme nicht zu leugnen. Diese Schlichtheit versprach Geborgenheit. Und Ruhe.

    Der leicht abwesende Ausdruck in seinen Augen deutete darauf hin, dass er nur kurz das Dorf betrachtet hatte und dann seine Wahrnehmung von alten Erinnerungen überlagert wurde. Nach einigen Sekunden zeugte ein leiser Seufzer von seiner geistigen Rückkehr in die Gegenwart.

    »Komm, mein Sohn. Lass uns weitergehen. Ich war schon zu lange fort.«

    Er eilte zum Weg zurück und Tim musste seinen Gang beschleunigen, um mit ihm Schritt halten zu können. Sie gingen durch die spärlich bevölkerten Straßen, auch wenn die von überall her erklingenden Geräusche, von denen die meisten von Arbeit herrührten, doch von einer gewissen, wenn auch nicht offen sichtbaren Aktivität zeugten.

    Ihr Ziel lag nahe der Dorfmitte. Das Haus war bereits seit mehreren Generationen in Familienbesitz der Porters, die einst sogar mit zu den Gründerfamilien gehörten, die Treloch IV kolonisierten, auch wenn sie nie eine tragende Rolle gespielt hatten.

    Das Haus ließ erahnen, wie es zu Glanzzeiten ausgesehen haben musste; eine leichte Abnutzung im Laufe der Zeit war aber nicht zu leugnen. Doch man sah, dass sich jemand bei der Instandhaltung Mühe gab, trotz offensichtlichem Mangel an finanziellen Mitteln.

    Tim öffnete die Haustür und führte seinen Vater hinein. Martine trat den Beiden entgegen. Robert wollte sie gerade auf das Herzlichste begrüßen, als er feststellen musste, dass seine von ihm über alles geliebte Frau seine überschwänglichen Gefühle nicht in voller Weise erwiderte. Sie bedachte ihn lediglich in einem leicht gehässigen Tonfall mit einem beiläufigen: »Robert, sieht man dich auch mal wieder?«

    Entweder nahm er ihren Tonfall wirklich nicht war oder er ignorierte ihn einfach. So ging er einfach zu seiner Frau, umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

    »Schön dich wiederzusehen, Schatz. Bitte entschuldige, dass unser Wiedersehen so lange auf sich hat warten lassen. Und auch jetzt«, er räusperte sich, »muss ich dich erneut für kurze Zeit vertrösten. Es wird Zeit für ein besonderes Gespräch zwischen Vater und Sohn.«

    Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu. Martine drehte sich um und ging in die Küche, wobei sie einen deutlich hörbaren Seufzer von sich gab, der zu gleichen Teilen nach Verzweiflung, Resignation und unterdrückter Wut klang. Doch für so etwas war in Roberts Welt kein Platz. Er setzte sich mit seinem Sohn an den Tisch und begann zu reden: »Wie du ja weißt, habe ich nach Teresuma gesucht.«

    Bei diesem Namen weiteten sich Tims Augen und er nickte: »Der sagenhafte Planet unermesslicher Reichtümer.«

    »Eben dieser, mein Sohn.«

    »Hast du ihn etwa gefunden?« Tim wurde von Sekunde zu Sekunde aufgeregter und lehnte sich nach vorne, um seinem Vater aufmerksam zuzuhören.

    Doch dieser schüttelte lächelnd den Kopf.

    »Nein, leider noch nicht, aber ich habe die letzen sechzehn Jahre nach ihm gesucht und einige interessante Spuren verfolgt. Genau wie mein Vater vor mir. Und du weißt, wir sind eine sehr traditionsbewusste Familie!«

    An dieser Stelle muss gesagt werden, dass die wichtigste Frage, die Teresuma betraf, nicht die war, wo sich der Planet genau befand, sondern ob er überhaupt jemals existiert hatte. Die meisten Gelehrten und Wissenschaftler beantworteten diese Frage mit einem klaren Nein. Genau genommen glaubten nur diejenigen Gelehrten an seine Existenz, die von ihren Kollegen als schrullig, verschroben, eigenartig, paranoid, etwas realitätsfern oder ganz einfach als völlig plemplem beschrieben wurden. Der aufmerksame Leser wird mittlerweile festgestellt haben, dass einige dieser Umschreibungen durchaus auf Tims Vater zutreffen. Die ganz aufmerksamen Leser vermuten wahrscheinlich schon, dass dies wahrscheinlich auch auf Tims Großvater zutraf, womit sie nicht ganz falsch liegen.

    Carl, Tims Großvater, erhielt im Alter von 22 Jahren ein besonderes Privileg: Ein Stipendium für die Universität für Mythologie und Legendentum auf Zefot IX. Ein Abschluss an dieser Universität war mit einem sorglosen und einfachen Leben gleichzusetzen, da der Bedarf an Leuten, die interessante, längst verloren geglaubte Geschichten erzählen konnten, in einem Universum, das aus sehr vielen Planeten mit ihren jeweils eigenen Herrscherfamilien bestand, immens war. Während seines Studiums stieß Carl erstmals auf Aufzeichnungen, in denen Teresuma erwähnt wurde und die weitergehendere Informationen als den üblichen Tratsch enthielten, den man sich sonst erzählte.

    Er war von Anfang an fasziniert und widmete fast sein komplettes Studium diesem Thema, was von seinen seriöseren Kommilitonen, falls man in diesem Fachgebiet überhaupt von seriös sprechen kann, nur belächelt wurde. Jedenfalls führte Carls Interesse an Teresuma dazu, dass er sein Studium abbrach und einigen Hinweisen folgte, auf die er gestoßen war. Nach knapp 30 Jahren erfolgloser Suche gab er diese Aufgabe an seinen Sohn Robert weiter, womit sich der Kreis wieder schließt.

    »Ich? Du meinst, ich soll jetzt nach Teresuma suchen?«, entfuhr es Tim.

    »Genau das meine ich, mein Sohn. Ich werde langsam zu alt dafür.«

    »Aber ich weiß doch … Wo soll ich bloß anfangen?«

    »Natürlich genau dort, wo ich aufgehört habe.«

    Und so begann ein langes Gespräch, bei dem Robert seinem Sohn den ungefähren Verlauf seiner Suche erzählte.

    Währenddessen führte auch Martine ein Gespräch. Sie saß zwei Räume weiter in der Küche mit ihrer Freundin Tina zusammen, mit der sie sich schon vorher verabredet hatte.

    »Was ist los, Martine? Du siehst unglücklich aus«, fragte Tina besorgt.

    »Robert ist heute zurückgekehrt und redet gerade mit Tim. Ich bin mir ziemlich sicher, worauf es hinaus laufen wird. Und wie ich meinen Sohn kenne, wird er sich dieses Abenteuer nicht entgehen lassen. Ich kann ihn nicht dran hindern. Er ist ja schließlich schon volljährig.«

    »Das bedeutet bei Männern selten, dass sie auch schon erwachsen sind.«

    Martine konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, doch sofort wurde sie wieder ernst. »Das weiß ich ja auch, aber ich mache mir Sorgen um meinen Sohn.«

    »Ich weiß. Aber wenn er geht, ist es seine Entscheidung. Du hast ihn so gut es dir möglich war auf das Leben vorbereitet. Bei Männern ist Dummheit nun mal in gewissem Grad in den Genen verankert. Daran kann man auch als Mutter nichts ändern. Das solltest du doch langsam wissen.«

    »Du hast ja Recht. Es ist nur … Ach, du weißt schon. Da draußen kann so viel passieren.«

    »Jetzt mach dir mal nicht zu viele Sorgen. Es wird schon nichts passieren. Carl und Robert sind doch auch heil zurückgekommen. Versteh mich nicht falsch, es sind beides nette Kerle, aber nicht unbedingt die Hellsten, wenn du weißt, was ich meine. Und ihnen ist auch nichts passiert. Und weißt du warum? Weil sie einem Phantom hinterherjagen. Einem, das außer ihnen keiner sieht. Deswegen ist ihnen nie was Ernsthaftes passiert. Weil es einfach keine Gefahr gibt. Und ich halte Tim für intelligent genug, dass er das nach kurzer Zeit merkt und dann ganz schnell wieder zurückkommt. Sieh es mal so. Robert ist doch auch schon wesentlich früher wieder aufgetaucht als sein Vater.«

    »Ich hoffe, du hast Recht.«

    Unterdessen hatte Robert fast das Ende seiner Erzählung erreicht.

    »Keine Angst, wenn du nicht alles behalten hast. Ich habe mir größte Mühe gegeben, meine Ergebnisse auf dem Rückflug schriftlich zu bündeln und das Wesentliche hervorzuheben. Da kannst du das Wichtigste noch mal nachlesen. Aber wo war ich stehen geblieben …? Ah ja, richtig. In der Planetaren Bibliothek von Andreon. Wie gesagt, war ich zu diesem Zeitpunkt wirklich kurz vorm verzweifeln. Die Spuren führten in die verschiedensten Richtungen und es gab kaum zwei, die dieselbe einschlugen. Und zu allem Verdruss kam noch hinzu, dass meine letzten Hinweise sich als ergebnislos herausgestellt hatten und ich in einer Sackgasse steckte. Doch als ich die Bibliothek wieder verließ, wurde ich von einem alten Mann angerempelt, der anscheinend, wie mir aber erst später klar geworden ist, bestens über mich Bescheid wusste. War aber ziemlich schäbig gekleidet. Und etwas gemüffelt hat er auch. Aber seine Augen, Tim, seine Augen. Die haben förmlich geleuchtet. Jedoch wirkte er nicht sonderlich bedrohlich. Es gelang mir aber beim besten Willen nicht, den Blick von seinen Augen abzuwenden. Ich war wie hypnotisiert. So standen wir einige Zeit da, ohne dass sich einer von uns bewegt hat.

    Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie lange wir da nun so herumstanden, jedenfalls fing der alte Mann auf einmal an zu lächeln und sagte: »Deine Suche wird keinen Erfolg haben, doch ist die Sache an sich nicht sinnlos und es gibt noch andere Sucher.« Völlig verdutzt ließ er mich einfach stehen und ging weg. Auf dem Weg zurück in mein Hotel fand ich einen Zettel in meiner Manteltasche. Er konnte nur von ihm sein. Auf ihm stehen die Koordinaten eines Planeten.«

    »Ist es Teresuma?«, kam von Tim gleich die Frage.

    Sein Vater antwortete ihm mit ernster Miene: »Ich weiß es nicht, mein Sohn. Ich bin dieser Spur nicht nachgegangen, weil ich spürte, dass dies nicht meine Aufgabe ist. Und sollte ich es dennoch versuchen, würde bestimmt etwas Schreckliches passieren. Aber wie der alte Mann schon sagte, gibt es ja noch andere Sucher.«

    Und so begann Tims Suche nach Teresuma, dem sagenhaften Planeten unermesslicher Reichtümer.

    AKT I

    UNSICHERHEIT

    Tim fühlte sich an Bord des Linienkreuzers nach Klosek, dem regionalen Hauptplaneten des Raumsektors, so allein wie nie zuvor in seinem Leben. Fast zwei Wochen waren jetzt vergangen, seit Robert von seiner Reise zurückgekehrt war. Die Reise, die nun seine war. Es bedurfte mehr als nur ein wenig Überredungskraft auch die Zustimmung seiner Mutter zu kriegen, aber am Ende war es Vater und Sohn doch gelungen. Die Vorbereitungen waren seltsam spärlich ausgefallen. Sein Vater hatte ihn in weitere Details eingeweiht und ihm dann Flug und Hotel gebucht, damit Tim in Klosek den nächsten Schritt der Suche unternehmen konnte. Momentan war das alles aber weit weg. Die Erinnerung schien mit zunehmender Entfernung zu seinem Heimatplaneten zu verblassen.

    Er betrat den geräumigen Aussichtsraum des Schiffes mit seinem imposanten Panoramafenster, als aus den Bordlautsprechern eine Durchsage durch das Schiff tönte.

    »Die Crew des Linienkreuzers ‘Sogot’ heißt diejenigen, die erst jetzt auf Treloch IV zu uns gestoßen sind, herzlich an Bord Willkommen und wünscht Ihnen einen erholsamen und interessanten Flug. Wir bitten sie, sich in spätestens zwanzig Minuten auf den Weg zu ihren Kabinen zu begeben, beziehungsweise die für den Hyperraumsprung vorgesehenen und gesondert gekennzeichneten Aufenthaltsräume aufzusuchen. Wir werden in dreißig Minuten mit der Initialisierung des Hyperraumsprunges beginnen. Unser nächstes Ziel, den Raumhafen von Valhoun, werden wir morgen am 17. Mai 2305 um wahrscheinlich 16.00 Uhr erreichen.«

    Er wollte die Zeit, die sie noch im Normalraum waren, nutzen und einen Blick auf für ihn Fremdes werfen, bevor sie den Hyperraumsprung begannen. Das Gefühl der Einsamkeit wurde immer stärker, je länger er hinausstarrte. Er kam sich sehr klein vor, wenn er nur daran dachte …

    wie viele Sterne dort draußen waren …

    wie viele von Planeten umkreist wurden …

    wie viele davon bewohnbar waren …

    und wie viele Lebewesen auf ihnen lebten …

    Um sich abzulenken, beschloss er, sich mit dem Holochip™ zu beschäftigen, den sein Vater ihm für den Flug nach Klosek mitgegeben hatte. Ein Überblick über die Geschichte des Kaiserlichen Imperiums. Das Meiste würde er wahrscheinlich eh bereits aus der Schule wissen, aber man konnte ja nie wissen. Er legte ihn in seinen Reado-Block™ ein und begann zu lesen …

    Ein Einstieg in die Geschichte und einiger anderer wichtiger Aspekte des uns bekannten Universums

    Das uns bekannte Universum teilt sich in zwei große Blöcke auf. Da wäre zum einen das Kaiserliche Imperium und zum anderen die unabhängigen Planetenbündnisse in der Peripherie. Die genaue Anzahl der besiedelten Planeten und der auf ihnen lebenden Menschen anzugeben ist nicht möglich, da vor allem aus der Peripherie exakte Daten kaum vorhanden sind, doch seriöse Schätzungen belaufen sich auf insgesamt 2500 Planeten, die im Laufe der Zeit kolonisiert wurden. Davon gehören gut 1800 zum Kaiserlichen Imperium.

    Das Oberhaupt des Kaiserlichen Imperiums ist Kaiser Hosep III., der in ununterbrochener Abfolge der vierunddreißigste Kaiser des Reiches ist. Seine Amtszeit begann im Jahr 2278, als sein Vater Hosep II. nach langer Regentschaft einem Herzinfarkt erlag.

    Die Geschichte des Imperiums war über lange Zeit von Kriegen und Revolten geprägt. Im Jahre Null gegründet, ungefähr tausend Jahre nach Beginn der Besiedlung des Weltraums durch den Menschen, stellte es den ersten Versuch dar, eine Ordnung im Weltall zu etablieren. Die bis zu diesem Zeitpunkt bewohnten Planeten hielten nur über Handelsverbindungen sporadisch Kontakt, doch mit der Gründung des Imperiums kam es während der ersten fünfhundert Jahre zu einer enormen Expansion. Durch die zusammengelegten Kapazitäten waren die Möglichkeiten wesentlich vielfältiger und so konnten aufwendigere Projekte realisiert werden. Im wissenschaftlichen Bereich wurden große Fortschritte gemacht und die Kolonisierung neuer Welten ging mit hoher Geschwindigkeit voran.

    Doch mit der Zeit wurde das Reich immer instabiler und Korruption und Machtgier verbreiteten sich. Es begann das Zeitalter der Kriege und Aufstände., zu zahlreich um an dieser Stelle im Detail erwähnt zu werden. Einige Male sah es so aus, als ob die herrschenden Unruhen das Imperium in völlige Barbarei und Anarchie zurückstoßen würden, doch gab es glücklicherweise in der Geschichte des Imperiums viele engagierte und mutige Männer, die tapfer für seinen Erhalt gekämpft haben.

    Auch wenn zwischen den einzelnen Konflikten immer wieder Frieden herrschte, manchmal auch über einen längeren Zeitraum hinweg, so war dieser doch trügerischer Natur. Seiner schwersten Prüfung sah sich das Reich dann im Jahre 1457 gegenüber, als eine mächtige Seperatistenbewegung versuchte, an die Macht zu gelangen. Doch der Versuch eines schnellen Putsches schlug fehl und auf vielen Planeten kam es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen der Kaiserlichen Armee und paramilitärischen Gruppen.

    Durch den Krieg verringerte sich die Anzahl der verfügbaren Raumschiffe auf ein Minimum, da etliche zerstört oder von der Armee requiriert wurden. Als Folge löste sich das Planeten umspannende Netzwerk langsam auf, da es in erster Linie auf dem regen Waren- und Informationsaustausch per Schiff beruhte. Die interstellare Kommunikation war zu diesem Zeitpunkt noch recht rückständig und das Übertragen von Sendungen nahm sehr viel Zeit in Anspruch.

    Auf Grund der geringen Anzahl an Schiffen mussten viele Planeten auf wichtige Güter verzichten, was die Unruhen weiter anheizte. Zusätzlich zu den militärischen Auseinandersetzungen kam es bald zu Volksaufständen und mehrere Planeten erklärten ihre Unabhängigkeit und sagten sich vom Imperium los.

    34 Jahre nach Ausbruch der Krise war das Kaiserreich, von den Kernwelten abgesehen, praktisch nicht mehr existent und verschiedenste Gruppierungen bekämpften sich im gesamten Universum, ohne dass sich ein Sieger abzeichnete. Die Kriege zogen eine Schneise der Vernichtung und Verwüstung durch das Imperium und ließen dabei nur wenig aus. Ganze planetare Industrien wurden zerstört und wichtige wissenschaftliche Errungenschaften gingen im Chaos unter.

    Bündnisse wurden nur geschlossen, wenn man einen gemeinsamen Feind hatte und hielten meistens auch nur dementsprechend lange. Doch dann begann Samuel LeHarre, einer der letzten großen Admiräle der Kaiserlichen Flotte, damit, die Überreste der Kaiserlichen Armee wieder zu vereinen. Sie scharten sich um ihn und zogen aus, die rebellierenden Welten unter der Flagge des Imperiums erneut zusammenzubringen.

    Sie hatten Erfolg. Durch ihre Anstrengungen entstand das Kaiserliche Imperium in seiner heutigen Form. Nachdem erst einmal der Grundstein gelegt war, schlossen sich immer mehr Planeten dem wachsenden Reich an, da jetzt das erste Mal seit langem wieder Aussicht auf Frieden bestand. Da der damalige Kaiser Rimerus VIII. im Laufe des Konflikts ums Leben kam, wurde der einzige aufzufindende Nachfahre von ihm, ein unehelicher Sohn, als neuer Kaiser ernannt, doch bis zu seinem Tod im Jahr 1512 war Samuel LeHarre derjenige, der das Imperium de facto regierte.

    Es folgte eine Zeit ungeheuren wirtschaftlichen Aufschwungs, da die Zerstörungen des Krieges einen totalen Neuanfang bedingten. Doch dauerte es beinahe hundertfünfzig Jahre, bis der technologische und wirtschaftliche Stand vor dem Bürgerkrieg annähernd wieder erreicht worden war. Auch vollzog sich die weitere Besiedlung des Weltalls nur äußerst schwerfällig und man begnügte sich damit, die vorhandenen Gebiete zu konsolidieren.

    Mittlerweile herrscht im Universum seit achthundert Jahren ununterbrochen Frieden. Die Herrschaft der kaiserlichen Familie ist nach wie vor ein beruhigender Faktor auf die einzelnen Planeten, von denen die Meisten von autonomen Regierungen oder Herrscherhäusern verwaltet werden, welche einen Eid auf den Kaiser geleistet haben. Sicherheit und Stabilität sind kennzeichnende Worte und Werte für das heutige Reich.

    Hiervon ausgenommen sind jedoch die unabhängigen Planeten der Peripherie. Viele von ihnen beschlossen damals, sich dem neu entstehenden Imperium nicht anzuschließen oder waren einfach zu weit vom Mittelpunkt des Reiches entfernt, so dass ihnen keine Aufmerksamkeit galt. Es gibt viele Gerüchte, dass von den Peripherieplaneten weiterhin Schiffe mit dem Ziel aufbrechen, neue Welten zu besiedeln. Daher kann über die genauen Ausmaße nur spekuliert werden.

    Jedoch ist anzunehmen, dass dieses Vorhaben nicht sonderlich schnell voranschreitet, da die Peripherie unter technologischem sowie industriellem Aspekt weit hinter dem Kaiserlichen Imperium zurückliegt.

    Wie anfangs bereits erklärt, ist es schwer möglich, die genaue Bevölkerungszahl der Menschheit anzugeben, doch gehen vorsichtige Schätzungen von bis zu 3,5 Billionen Individuen aus. Das Überraschende dabei ist, dass der Mensch während seiner Ausbreitung über das Universum keine anderen großen Zivilisationen entdeckt hat. Man traf durchaus auf einige intelligente Lebewesen, doch leben alle anderen Völker bis heute recht zurückgezogen auf ihren Heimatwelten, ohne größeres Interesse an der Raumfahrt zu zeigen. Vereinzelt gibt es Ausnahmen, wenn sich Individuen in die menschliche Zivilisation einfügen. Sie sind durchaus kein seltener Anblick auf dichter besiedelten Planeten, doch …

    In diesem Moment betrat jemand den Raum. In seine Lektüre vertieft, hatte er das leise Zischen der sich öffnenden Tür nur unterbewusst wahrgenommen, doch ein betörender, dennoch dezenter Duft provozierte seine Aufmerksamkeit. Tim sah von dem ReadoBlock™ auf und drehte sich zur Tür um. Es war eine junge Frau. Eine sehr hübsche junge Frau. Sie trug ein modisches, sündhaft teures Kleid, dessen Farbpalette nahezu das komplette Spektrum ausreizte und man schon fast glaubte, sie würde wahrlich leuchten. Ein weiterer, nicht ganz unbedeutender und durchaus auch erwünschter Nebeneffekt war, dass es ihre überaus ansehnliche Figur betonte. Ihr schulterlanges schwarzes Haar und ihr etwas zu bleiches Gesicht bildeten einen angenehmen farblichen Kontrast zu ihrer restlichen Erscheinung. Die Art, wie ihr Haar geschnitten war und fiel, machte deutlich, dass sie dieses Potpourri gegensätzlicher Sinneseindrücke bewusst zur Schau stellte. Zu allem Übel lächelte sie Tim auch noch an. Es grenzte an ein Wunder, dass er überhaupt bei Bewusstsein blieb.

    »Hallo. Hast du etwas dagegen, wenn ich mich zu dir setze?«, erklang die klare, melodiöse Stimme der jungen Frau.

    Tims Antwort klang weitaus weniger klar und verständlich. Vorausgesetzt, man kann die sinnlose Aneinanderreihung einiger Buchstaben – vorzugsweise Umlaute – überhaupt als Antwort bezeichnen. Zumindest schien sie diese erraten zu haben, da sie sich neben ihn setzte.

    »Ich heiße Jaleesa. Und wie heißt du?«

    »Tim«, antwortete er ihr verunsichert.

    »Tim …? Das ist ein süßer Name«, erwiderte sie mit einem Lächeln, das einzuordnen Tim nicht in der Lage war. Er war sich nicht sicher, ob sein Name ihr wirklich gefiel, oder ob sie sich nur über ihn lustig machte. Für Jaleesa schien das Thema damit jedoch erledigt zu sein, da sie sich zum großen Panoramafenster umwandte, welches einen ungestörten Blick in den unendlich erscheinenden Weltraum gestattete.

    Nach mehreren Minuten des Schweigens nahm Tims Nervosität zu, da er nun zu einer Schlussfolgerung bezüglich ihrer letzten Bemerkung gekommen war– die sich nicht als sehr hilfreich in Bezug auf sein Selbstvertrauen entpuppte. Gerade als er sich vorgenommen hatte, den Raum einfach zu verlassen, ergriff Jaleesa etwas verträumt erneut das Wort.

    »Ich schaue mir gerne die Sterne an. Sie faszinieren mich. Von ihnen geht etwas Geheimnisvolles aus. Findest du nicht auch?«

    Eigentlich ging Tims Meinung genau ins Gegenteil. Die Sterne waren ihm schon eher zu geheimnisvoll, aber die Anwesenheit einer jungen, gutaussehenden Frau hat bekanntermassen Auswirkungen auf die Koordination zwischen dem Sprachzentrum im Gehirn und dem Sprachorgan selbst, so dass als Antwort letztendlich ein einfaches »Ja« herauskam.

    »Deshalb reise ich auch so gerne«, fuhr sie fort. »Es vermittelt einem ein Gefühl von Freiheit. Die Möglichkeit, sein normales Leben hinter sich zu lassen und neue Geschichten zu erleben. Mein Traum ist es, eines Tages ein Buch über die Erlebnisse auf meinen Reisen zu schreiben.«

    Jaleesa drehte sich zu Tim um und schaute ihn mit leicht abwesendem Blick an, woraufhin Tim etwas mulmig in der Magengegend wurde. Aber immerhin hatte das Gehirn die Kontrolle mittlerweile wieder übernommen.

    »Ich bin vorher noch nie durchs All gereist.«

    Mit einem Mal fiel jeglicher Anschein von Tagträumerei von Jaleesas Gesicht und sie betrachtete Tim mit einem kecken Grinsen.

    »Jetzt nimmst du mich aber auf den Arm. Du bist wirklich noch nie zuvor verreist?«

    »Nein. Aber warum auch? Zu Hause hatten …«

    »Warum auch? Was ist denn das für eine dumme Frage. Es gibt so viele fantastische,

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