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Zirp und Rollewanst
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Ebook68 pages40 minutes

Zirp und Rollewanst

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About this ebook

Der ängstliche Zirp und der verfressene Rollewanst arbeiten für die Sandmannfabrik als Traumüberbringer. Jeden Abend fliegen sie auf einer Mondtaube unerkannt zu schlafenden Kindern, damit diese schön träumen können. Da Zirp und Rollewanst einerseits noch recht unerfahren, andererseits sehr tollpatschig sind, unterläuft ihnen eines Tages ein Fehler. Sie werden von einem Jungen entdeckt. Jedoch schließen die Männchen und das Kind schnell Freundschaft, was zu so manch kurioser Situation führt.


Almut Weitze ist Verfasserin wissenschaftlicher und belletristischer Bücher. In erster Linie schreibt sie Lyrik und Kurzprosa. Etliche Gedichte hat sie selbst vertont und u. a. im Album "Someday" veröffentlicht.
LanguageDeutsch
Release dateAug 24, 2015
ISBN9783739294872
Zirp und Rollewanst
Author

Almut Weitze

Almut Weitze, geboren in Jena, ist Autorin von Lyrik und Kurzprosa. Inzwischen sind fast ein Dutzend belletristische Werke von ihr erschienen, darunter auch zwei Kinderbücher.

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    Book preview

    Zirp und Rollewanst - Almut Weitze

    Urlaubsfahrt

    Die Besucher

    „Da ist noch Licht. Jetzt ist es weg. Sind wir zu früh?, brummte erstaunt eine tiefe Stimme. „Das kann nicht sein, piepste eine hohe. „Das sind wir nie. „Schau doch mal auf die Uhr!, drängte die tiefe Stimme. „Sie ist kaputt, schimpfte die hohe. „Hättest du dich vorhin nicht auf meine Hand gesetzt, dann wäre die Uhr jetzt noch ganz und wir wüssten, wie spät es ist. „Ich habe mich nicht auf deine Hand gesetzt, verteidigte sich die brummige Stimme. „Ach ja? Und was ist das?, ereiferte sich die andere Stimme. Betretenes Schweigen folgte. „Nun ja, sie ist kaputt. Da war es wieder, das Brummen. „Genau! Sie ist kaputt!, piepste es. „Die hast du selbst kaputt gemacht. Das Brummen war nun etwas leiser. „Hättest deine Hand ja wegnehmen können! „Wie denn, wenn sich ein so dicker Hintern wie deiner draufsetzt?, empörte sich die piepsende Stimme. „Mein Hintern ist nicht dick!, jammerte die tiefe.

    Tim hatte ganz ruhig in seinem Bett gelegen und zugehört. Aus Angst hatte er die Augen fest geschlossen und so getan, als würde er schlafen. Er hatte gehofft, dass die Stimmen von alleine wieder verschwinden würden. Jetzt aber wollte er wissen, wer sich da in seinem Kinderzimmer stritt. Vorsichtig hob er den Kopf und sah sich um. Das Zimmer war schon fast dunkel. Aber durch den Vorhang schien noch etwas Licht und warf ein hübsches Muster auf den Teppich. Tim schaute von links nach rechts. Überall sah er hin. Sein alter Teddy lehnte am Schrank, daneben war sein kleiner Roboter, sein Laster stand mit Bausteinen beladen in der Mitte des Zimmers, ein paar Bälle lagen hier und da. Aber außer seinem Spielzeug konnte er nichts erkennen.

    Da waren die Stimmen wieder. Sie kamen nicht aus dem Zimmer. Sie waren unter seinem Bett! Hastig knipste Tim das Licht an. „Da, das Licht! Das Licht ist wieder an!, piepste die hohe Stimme. „Halt den Mund! Wenn wir ruhig sind, geht es vielleicht wieder aus, schlug die brummende vor. Doch das Licht ging nicht aus.

    Neugierig streckte sich ein Kopf vom Bettrand herunter. Aha, dachte Tim. Da sind sie ja! Zwei winzig kleine Männchen sahen ihn mit großen Augen und offenen Mündern an. Der eine war schlaksig dünn, hatte viel zu große Schuhe und eine grüne Weste an. In der Hand hielt er so etwas wie eine Flöte oder Pfeife. Am Handgelenk konnte man deutlich eine von Bändern gehaltene Taschenuhr mit gesprungenem Glas erkennen. Der andere hielt sich mit beiden Händen unsicher seinen riesigen, dicken Bauch. Die Weste darüber war ihm viel zu eng und ging nicht zu, auch wenn er noch so stark den Bauch einzog. Außerdem fehlte ihm ein Knopf. Wahrscheinlich hatte er so lange aus Verlegenheit daran gedreht, bis er eines Tages einfach abfiel.

    „Glaubst du, er hat uns gesehen?, fragte der Dicke. Dem anderen schien es die Sprache verschlagen zu haben. Wie versteinert sah er Tims grinsendes Gesicht an, der auf dem Bett fröhlich mit den Beinen strampelte. So eine Überraschung hatte er nicht erwartet. Die Männchen scheinbar auch nicht. Ohne seine Augen von Tim abzuwenden stieß der Dicke den Schlaksigen an, der immer noch keinen Mucks von sich gab. Schließlich trat er ihm auf den Fuß, woraufhin der Dünne einen hohen Schrei ausstieß, auf einem Bein hüpfte und sich die Zehen hielt. „Warum hast du das getan? Warum hast du mich getreten?, schrie der Dünne mit Tränen in den Augen. „Ja, warum

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