Geschichten aus der Küche
()
About this ebook
Daher auch die Idee Teile der Romaküche mit Teilen der österreichischen Küche zu verbinden und wenn es diese Verbindung schon gab, diese aufzuzeigen. Die Küche zeigt hier auf, was schon immer der Fall war und wovor manche die Augen verschließen: Als Rom/ni ist man nicht nur Rom/ni sondern immer auch Teil einer Mehrheitsgesellschaft. Man gehört dazu und ist soweit integriert, dass kaum ein Unterschied mehr auffällt -ebenso scheint es in der Küche. Genau dies wollten wir mit diesem Kochbuch deutlich machen: nicht die Differenzen aufzeigen, nicht das sich Abheben von der Mehrheitsgesellschaft, sondern das Teil sein davon – die Integration.
Etwas zum Lesen war unser Ziel, das man nicht nur zur Hand nimmt, wenn man gerade am Herd steht. Während wir recherchierten und Rezepte erarbeiteten ereigneten sich einige lustigen und unterhaltenden Anekdoten, die uns zu dem Schluss brachten, dass auch diese im Buch stehen sollten.
Related to Geschichten aus der Küche
Related ebooks
Fränkische Tapas - Das Kochbuch (eBook): Das Kochbuch Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Geschmack und das Leben: Vom Essen und Trinken in der Heimat Europa Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKochen mit Sinn Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEcht griechisch! Rating: 5 out of 5 stars5/5Il Gusto di Lauro – Lucas Rezepte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZungenbekenntnisse: Warum der Wein im Urlaub besser schmeckt und andere Fakten und Wunder aus der Welt der Sinne Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Fest ist ein Essen - das Essen ein Fest.: Autobiografische Notizen über Essen und Trinken Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVegetarische Winterküche Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWeltreise am Küchentisch: Stuttgarter Einwanderer kochen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsColette kocht: Genießen mit Flair Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFrom sunset to sunrise: Food, Drinks & Music Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAngebrannt und kalt serviert: Erlebnisse eines Küchenignoranten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWie Familie halt so isst: Das ehrliche Friends & Family Kochbuch Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWohlstandsblüten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVom Glück gemeinsam zu essen: Aufgetischt für jeden Ernährungsstil Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZauber der Gewürze: Indisch - westliche Küche neu komponiert Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Chaco Familienkochbuch Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAromenfeuerwerk: Gerichte mit Gewürzen, Kräutern und Früchten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Mund ist aufgegangen: Vom Geschmack der Kindheit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDilekerei: Torten - Törtchen - Tartes Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMit dem Herzen atmen: Erinnerungen und Erfahrungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSo kochten wir in Mecklenburg - Vorpommern Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPloogs Italien: Noch ein Kochbuch 1. Band: Winter Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVerrückt nach Herd: Gemeinsam kochen - leben - genießen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEntspannt kochen: Lieblingsrezepte aus Österreich Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLaut und Leise: oder Die Zärtlichkeit des Hammers Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRezepte Eines Bankangestellten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKursbuch 204: Essen fassen! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWein? Keller!: Weitere 101 Fragen aus der Welt der edlen Tropfen beantwortet von Peter Keller Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Cooking, Food & Wine For You
Selbstversorgertipps von Oma & Co Rating: 5 out of 5 stars5/5111 Rezepte aus Italien, die man gekocht haben muss Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKostbares Unkraut: Wildkräuter-Delikatessen & Grüne Smoothies vom Wegesrand Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSperma Kochbuch: 69 exquisite Rezepte vom Frühstück bis zum Dessert - Inklusive Tipps & Tricks für die richtige Geschmacksrichtung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Rating: 5 out of 5 stars5/5Fermentieren: Gemüse einfach und natürlich haltbar machen. Praktische Grundlagen. Bewährte Methoden. 140 köstliche Rezepte Rating: 0 out of 5 stars0 ratings...Als die Noten laufen lernten...Band 2: Kabarett-Operette-Revue-Film-Exil. Unterhaltungsmusik bis 1945 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas inoffizielle Harry-Potter-Backbuch: Von Kesselkuchen bis Felsenkeksen. Über 50 zauberhafte Rezepte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEssbare Wildpflanzen: Erkennen - Sammeln - Genießen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Airfryer-Ideenbuch: Die besten Rezepte für die Heißluft-Fritteuse Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBonbons: Die 50 schönsten Rezepte für Lollis, Bonbons, Toffees, Wagashi & Co. Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNatürlich koch ich! Erdäpfel: Vielfalt, die glücklich macht Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDDR Kochbuch: Das Original: Rezepte Klassiker aus der DDR-Küche Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUromas altes Kochbuch: 15 leckere Brotrezepte aus dem 19. Jahrhundert Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBrot backen einmal anders: Neue Ideen für Brot, Gebäck und Baguettes Rating: 4 out of 5 stars4/5Brennnessel: Die Alleskönnerin Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHypnoBirthing. Der natürliche Weg zu einer sicheren, sanften und leichten Geburt: Die Mongan-Methode - 10000fach bewährt! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKombucha - Anleitung zur Herstellung mit Bildern: Mit hilfreichen Hinweisen zur Kombucha Kultur Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPraktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche (Mit über 1500 Rezepten) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPommes Frites: Internationale Rezepte, Dips & Tricks Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHormon-Food - das große E-Book: Nahrung ist auch Medizin Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Einkoch-Bibel: 350 x Marmeladen, Gelees, Chutneys, Säfte & Co Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNatürlich genießen: Alkoholfreie Cocktails: Rezepte und Tipps für die 4 Jahreszeiten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsModerne Makrobiotik: Vegane Rezepte aus dem Wohnzimmerrestaurant Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSelbstgemacht im Glas: Zum Einkochen, Mitnehmen & Verschenken Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKochen nach Hildegard von Bingen: Gesunde Ernährung und Wohlbefinden im Einklang mit der Natur Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Reviews for Geschichten aus der Küche
0 ratings0 reviews
Book preview
Geschichten aus der Küche - Katharina Janoska
mit freundlicher Unterstützung von
www.buundbu-verlag.at
ISBN: 9783200037083
1.Auflage: Neusiedl am See, 2014
© Bu&Bu Verlag e.U. 2014
Alle Rechte vorbehalten
Gestaltung & Satz: Katharina Janoska, Martin Kugler
Musik: Ferry Janoska
E-Book Distribution: XinXii
http://www.xinxii.com
Was findet man wo in diesem Buch?
Vorwort
Kapitel 1
Gefülltes Faschiertes und die vergessene Beilage
Neue Kartoffelsuppe
Pannonische Tapas
Die gestohlene Suppe
Dankbarkeit
Kapitel 2
Letscho ist etwas für jeden …
Fözelék – was heißt das eigentlich?
Die Extrawurst für Vegetarier
Etwas Neues und doch schon ewig Gekanntes
Der gefüllte Paprikawolf im Kürbispelz
Kapitel 3
Alma slafrokban vs. Äpfelkiachl
Psst, der Teig schläft …
Gebacken oder gekocht?
Willi der Retter
Ein einzigartiger Vogel
Am Ende bleibt zu sagen …
Wer sind wir?
Die Musik
Welche Weine empfehlen wir?
Wer steht hinter den Weinen?
Danke…
Literatur
Vorwort
Als wir mit den Recherchen zu diesem Buch begannen, als wir Verwandte und Bekannte nach Roma-Rezepten fragten, gaben uns alle zuerst dieselbe „Eine typische Roma-Küche im herkömmlichen Sinne gibt es nicht. Das Essen ist immer auch typisch landesspezifisch." So zum Beispiel das Letscho, man könnte sagen, dass es sich um ein Roma-Essen handelt, genauso gut kann man aber sagen, dass es sich um ein typisch ungarisches Essen handelt. Ein wenig Frustration machte sich breit, denn worüber soll man ein Roma-Kochbuch machen, wenn es keine typischen Roma-Rezepte gibt? Erst später erkannten wir, dass dieser Umstand nichts Frustrierendes, nichts Schlimmes ist und unserem Vorhaben nicht schaden würde. Die Küche zeigt hier auf, was schon immer der Fall war und wovor manche die Augen verschließen: Als Rom/ni ist man nicht nur Rom/ni, sondern immer auch Teil einer Mehrheitsgesellschaft.
Man gehört (in den meisten Fällen) dazu und ist so weit integriert, dass kaum ein Unterschied mehr auffällt – ebenso scheint es in der Küche: Um noch einmal das vorher genannte Beispiel aufzugreifen, das Letscho ist sowohl Teil der Roma- als auch der ungarischen Küche, weil eben auch Roma Teil der ungarischen Kultur sind. Genau dies wollten wir mit diesem Kochbuch deutlich machen: nicht die Differenzen aufzeigen, nicht das Sich-Abheben von der Mehrheitsgesellschaft, sondern das Teil-Sein davon – die Integration.
Die Küche kennt keinen Rassismus: Jede Ethnie, Nationalität oder Kultur kann nebeneinander in Harmonie bestehen.
Daher auch die Idee, Teile der Roma-Küche mit Teilen der österreichischen Küche zu verbinden und wenn es diese Verbindung schon gab, diese aufzuzeigen.
Ein weiterer Grundgedanke war es, kein konventionelles Kochbuch – sprich reine Mengenangaben und Zubereitungsmethode aufzulisten – zu schreiben, vor allem da der Inhalt auch nicht an Konventionen orientiert ist. Es sollte ein „Lesebuch" entstehen, kein Kochbuch im herkömmlichen Sinne. Etwas zum Lesen war unser Ziel, das man nicht nur zur Hand nimmt, wenn man gerade am Herd steht. Während wir recherchierten und Rezepte erarbeiteten, ereigneten sich einige lustige und unterhaltsame Anekdoten, die uns zu dem Schluss brachten, dass auch diese im Buch stehen sollten. Schon alleine deshalb, um den Entstehungsprozess aufzuzeigen, zu dokumentieren, wie aus einfachen Begebenheiten Ideen entstanden, die zu den nachfolgenden Seiten führten. Wie Sie erkennen werden, liegt der Fokus in manchen Rezepten auf den kulinarischen Abläufen und in manchen auf den Geschichten dahinter.
Unserer Meinung nach steht alles in Verbindung miteinander: Unsere Geschichte, als auch jene unserer Familien, haben uns zu dem gemacht, was und wer wir heute sind und genau dieses Buch ist das Resultat dessen. Aber auch in anderer Hinsicht lassen sich Verbindungen feststellen: Der Wein er-gänzt das Essen, dieses wiederum hebt bestimmte Noten des Weines hervor, das Essen ist Teil der Kultur der Menschen und prägt diese maßgeblich: Die Essgewohnheiten eines Menschen können viel über seine Stimmung, Herkunft und seinen Charakter verraten. Zur Kultur gehören ebenso die Musik, die Kunst im Allgemeinen – denn auch Kochen ist eine Form der Kunst, wenn es, wie alle Bereiche, die zu diesem großen Wort gehören, mit einem gewissen Können, Kreativität und Leidenschaft ausgeübt wird. Martin war hierbei mit seinen Rezeptideen der Künstler und ich der Pinsel, der sein Kunstwerk in schriftlicher Form zu Papier brachte.
Kochen sollte keine mechanische Tätigkeit sein, die man vollbringt, um mit dem Resultat seinen Magen zu füllen. Kochen benötigt Zeit, die richtige Stimmung und Einstellung. Hört man dabei Musik, öffnet schon mal die Flasche Wein, um ihn atmen zu lassen und ein Gläschen vorzukosten, handelt es sich beim Kochen um kein pures Tun mehr, sondern um eine Art Ausdruck eines Lebensgefühls. All dies und die Summe dessen was wir sind – die Geschichten, die uns geprägt haben, manifestieren sich in unseren Koch- und Essgewohnheiten. Oder philosophisch formuliert: Man legt einen Teil von sich selbst in die zubereitete Speise, man konserviert etwas von sich im Gekochten. Meist handelt es sich dabei um den eigenen Gemütszustand: Es ist sicher jedem schon einmal aufgefallen, dass der Geschmack und die Qualität des Gekochten stark mit dem eigenen Befinden zusammenhängen. Ist man übel gelaunt, nicht wirklich in Stimmung, dann wird sich das Resultat geschmacklich an diesen Zustand anpassen. Oft gibt es Tage, an denen einem nichts gelingen mag, Gerichte, die man schon hunderte Male gekocht hat, schmecken plötzlich anders oder sehen anders aus. Das hängt unserer Meinung nach damit zusammen, dass man nicht die richtige Laune dafür an den Tag legt.
Ebenso wie ein Komponist nicht an jedem Tag und in jeder Gemütslage ein Symphonie komponieren kann, ein Schriftsteller seiner Kreativität nicht immer Wörter verleihen kann, ein Maler nicht immer ein Kunstwerk schafft, so kann ein Koch nicht immer ein kulinarisches Meisterwerk kreieren. Die Stimmung und Einstellung müssen passen. Kochen als Kunstform war folglich eine weitere unserer Intentionen, ebenso wie das Abgeben eines Teils von sich selbst an das Gericht.
Es können aber auch Erinnerungen sein, die man im Essen konserviert: Sicherlich erinnern sich viele von Ihnen an den herrlichen Strudel (oder ein anderes Gericht), den Ihre Großmutter immer gemacht hatte und den Sie selbst eben aufgrund dieser Erinnerung nachkochen – auch, wenn es nie so schmeckt wie bei Oma.
Hierzu ein wirklich schönes Zitat von Salman Rushdie aus dem Werk Mitternachtskinder. Der Protagonist kocht bzw. legt seine Erinnerungen in Chutneys und Pickles ein:
„Jedes Picklesglas enthält folglich (Sie verzeihen mir, wenn ich einen Au-genblick lang blumig werde) die erhabenste aller Möglichkeiten: die Er-möglichung der Chutnifizierung der Geschichte; die großartige Hoffnung, die Zeit einzulegen. […]; in Worten und Pickles habe ich meine Erinnerungen verewigt, wiewohl Verzerrungen bei beiden Methoden unvermeidlich sind. Wir müssen, fürchte ich, mit dem Schatten der Unvollkommenheit leben."
Nun, auch unser Unterfangen, obwohl wir uns weder mit Pickles noch mit Chutneys beschäftigt haben, hatte die Konservierung zum Ziel. Zum einen in schriftlicher Form: die Geschichte unserer Familien, die Rezepte unserer Großmütter festzuhalten. Zum anderen in kulinarischer Form: die Zubereitung zu bewahren, Gerichte um eine neue Beilage oder Hauptspeise zu erweitern und einzulegen in dieses Buch. Ebenso in kultureller Hinsicht: die Kulturen, die immer schon ineinander eingebettet waren, sich immer schon aufeinander bezogen haben, festzuhalten und aufzuschreiben.
Denn hinter jedem Rezept steht eine Geschichte, hinter jedem Geschmack eine Erinnerung, die man damit verbindet.
Nun noch ein paar Worte zu der beiliegenden CD: Wie schon erwähnt, gehören für uns Wein, Musik, Literatur und Essen untrennbar