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Zorn! - Brunk hat ein neues Projekt
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Zorn! - Brunk hat ein neues Projekt

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Zornig, Zorniger, ZORN!

Die Kindheits- und Jugenderlebnisse des Protagonisten in diesem Roman haben großen Zorn in ihm heranwachsen lassen. Zorn, der ihn nun mit aller Gewalt dazu drängt, an Macht zu gelangen. So stark, dass es zu seinem Lebensinhalt wird.

Nach Deutschland kommt die Welt?

Brunk, der Mann, dem es vor Jahren gelang die gesamte Regierung der Bundesrepublik inklusive Kanzlerin in seine Gewalt zu bringen und sich danach zum neuen Herrscher Deutschlands auszurufen, scheiterte letztendlich nach wenigen Tagen. Jetzt, Jahre später, arbeitet er an einem neuen Projekt. Was er sich wohl diesmal einfallen lassen hat? Seine damaligen Weggefährten unterstützen ihn jedenfalls noch immer.

Wenn Zorn beginnt, dich aufzufressen.

Aber ZORN! wäre nicht Zorn, wenn Brunk der einzige Protagonist mit tiefempfundenem Groll in seinem Herzen wäre. Dunkle Geheimnisse und Vorgeschichten, deren Folgen langsam aber sicher ans Tageslicht gelangen, begleiten so manchen der Charaktere. Schnell entsteht aus diesem explosiven Material ein regelrechtes Feuerwerk an Szenerien. Wird es Brunk abermals gelingen dieses mit einem großen Abschlussknall zu beenden?
LanguageDeutsch
PublisherXinXii
Release dateJan 7, 2015
ISBN9783957038173
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    Book preview

    Zorn! - Brunk hat ein neues Projekt - Wolf Kuhlmey

    45.

    Prolog

    Als ich begann, dieses Buch zu schreiben, hatte es erst einen Arbeitstitel – wie eigentlich immer. Als ich dann tiefer in die Geschichte einzusteigen begann, wuchs in mir der Wunsch nach einem endgültigen Titel. Ich verbiss mich regelrecht darin. So langsam begann er in mir Formen anzunehmen. Schließlich bekam er eine Richtung und ich musste mich nur noch zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden. Und da nahm ich meine Freunde zu Hilfe. Ich fragte sie danach, wo denn genau der Unterschied zwischen Wut und Zorn liege. Die Antworten widersprachen sich im Tenor nicht. Wut wurde eher als ein explosives, Zorn eher als ein tief sitzendes Gefühl beschrieben. Emotionen! Also ZORN! Das musste der Titel für dieses Buch sein! Denn es gibt einige Menschen in diesem Buch, die tief sitzenden Zorn in sich tragen.

    Brunk selbst, basierend auf seinen Kindheits- und Jugenderlebnissen, die ihn später mit aller Gewalt dazu trieben, Macht erlangen zu wollen. Dies gelang ihm auch, wenn auch nur vorübergehend, wie in meinem Buch „Macht – Brunks späte Rache" nachzulesen ist.

    Rolf , der kräftige, aber eher leise Kerl, der, wie er findet, immer in der zweiten Reihe steht und dem das natürlich stinkt.

    Frau Dr. Sabine Zöllner , die geprägt ist durch ein grausames Erlebnis in ihrer Studentenzeit und dadurch in ihrer Persönlichkeit vollkommen verändert wurde.

    Friedrich , der später Adlatus von Brunk wird. Ein Mann, der sein Leben lang unter der Herrschaft seiner dominierenden Mutter gelitten hat. Sie alle tragen einen tiefen Zorn in sich, der sich auf sehr unterschiedliche Weise Bahn bricht. Und da passt das, was Papst Gregor, mit dem Beinamen „Der Große" versehen, einmal gesagt hat:

    „Die Vernunft kann sich mit großer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht."

    Papst Gregor (540 – 604)

    Ich wünsche Ihnen eine vergnügliche Lektüre.

    Wolf Kuhlmey

    Berlin 2013

    1.

    Der Bendlerblock.

    Er sah es vor sich. Das Gebäude, den Gebäudekomplex mit seiner Geschichte. Hier waren die Schweine erschossen worden, die sein großes Idol hatten umbringen wollen. Stauffenberg und Konsorten. Mitten in Berlin. Mitten in Berlin? Am Rand des richtigen Berlin. An der Grenze zu Ost-Berlin. Ostberlin. Hauptstadt der DDR. Wie konnte es sein? Die Hauptstadt der Kommunisten in seiner, der deutschen Hauptstadt? Scheiße! Na, das haben wir geregelt, dachte er. Dieses Pack. Haben sich den schönsten Teil von Berlin unter den Nagel gerissen.

    Und wie sind sie damit umgegangen? Man sieht es ja heute noch, wenn man durch die Straßen fährt. Ganze Straßenzüge, ganze Viertel, ganze Bezirke stinken nach den Kommunisten. Sogar das Schloss haben sie gesprengt. Er hörte wieder die Schüsse. Gewehrschüsse. Zehn Schüsse aus zehn Gewehrläufen, sauber ausgerichtet. Sah, wie die zehn Menschen (Menschen?, dachte er) vor der Mauer zu Boden fielen, ihr verdientes Ende zugeteilt bekommen hatten …

    Jetzt wird eine neue Zeit anbrechen, dachte er. Der erste Versuch war gescheitert. Na – gescheitert würde ich nicht sagen, dachte er. War ja eine ganz gute Aktion damals. Und hatte Spaß gebracht. Alle Welt kannte ihn danach. Er hatte die Macht übernommen. Seinen Anspruch verkündet. Übers Fernsehen hatte er seine Ansprache gehalten. Die komplette Regierung, die Regierung der Bundesrepublik Deutschland inklusive der Kanzlerin, hatte er in seine Gewalt gebracht. Sie weggesperrt. Sie demoralisiert. Sie vorgeführt. Er lachte in sich hinein. Mann, was haben wir einen Spaß gehabt damals, dachte er. War schon ‘ne tolle Zeit. Hätte so bleiben können. Er dachte an seine Oma. Wenn man die fragte, wie es ihr ginge, sagte sie immer: „Gut. So kann es bleiben. Und sie setzte dann hinzu: Und dann besser werden." So war sie. Immer lustig, immer zu Späßen aufgelegt. Und immer positiv. Gut, das Lustige hatte er nicht von ihr geerbt. Aber das positive Denken. Er gab nie auf. Auch jetzt nicht. Ganz besonders jetzt nicht. Er plante bereits. Sehr sorgfältig. Er hatte analysiert, wieso das Ende so plötzlich gekommen war.

    2.

    Plötzlich hatten sich zwei Hände um seine gelegt. Mit festem Griff. Er ließ fallen, was er in den Händen hielt. Der Splint fiel zu Boden. Die Handgranate blieb in den Händen des Mannes, der ihn überrascht hatte. Woher war er nur gekommen? Fred Brodersen, sein Klassenkamerad, Kumpel, Geschäftspartner und „Mitmacher", wie er ihn jetzt in Gedanken titulierte, hatte sich in die Hosen gepisst, als es ernst wurde. Hatte versagt. Einmal in seinem Leben hätte er ein Zeichen setzen könne. Pfeife, Versager, Arschloch! Auf ihn hatte er nun gar keine Lust.

    Aber Brodersen war nicht nur ein Arschloch, er war auch ein Arschkriecher. Und er wollte ihn zwar nicht im Arsch haben – schließlich war er kein Schwuler! Aber einen so total (fast …, dachte er) Ergebenen brauchte er. Und wer wusste, wie lange es gedauert hätte, bis er sich wieder so was rangezogen haben würde. Er legte sich zurück. Ein bequemes Bett hatte er. Stand ihm auch zu, dachte er. Demnächst würde er wieder die Herrschaft haben. Er dachte noch einmal zurück an die Schüsse. Die Schüsse aus den Gewehren. Die ersten zehn waren erledigt.

    3.

    „Wer sind Sie denn? Brunk wirkte völlig irritiert. „Ich arbeite hier.

    „Sie arbeiten hier? Das wüsste ich aber. Habe ich Sie eingestellt? Bestimmt nicht. Und als was arbeiten Sie hier?"

    „Na, als … ähm, also als, ähm … Der Mann wand sich, wollte nicht mit der Sprache heraus. Er war groß, dick, mit strubbligen kurzen Haaren, ein Hemdenknopf fehlte ... Dazu kamen eine Hornbrille, dicke Ohren und ‘ne dicke, pickelige Nase. Große Füße und wulstige Finger. „Nun reden Sie schon, Mann! Sie sind bestimmt keiner meiner Soldaten. Das sehe ich auf den ersten Blick. So was wie Sie arbeitet doch sonst in einer Geisterbahn. Sind Sie da abgehauen?

    „Also – ich arbeite hier als … Wärter. Er schluckte und drehte die rechte Fußspitze am Boden hin und her. „Und was bewärtern Sie jetzt hier? Brunk machte mittlerweile einen etwas genervten Eindruck. Der Mann hörte nicht auf damit, seine Fußspitze am Boden zu drehen. Mittlerweile verursachte er dabei ein quietschendes Geräusch mit seiner Gummisohle. „Na, Sie. Ich bin ein Wärter für Sie. Herr Brunk. Chef."

    „Sie ticken wohl nicht ganz sauber! Brunk brüllte jetzt. Er holte tief Luft, aber bevor er weiterbrüllen konnte, übernahm sein Gegenüber das Wort. Dieser, ein waschechter Berliner, richtete sich zu seiner vollen Größe auf, drückte den Brustkorb raus. Er hob nicht nur den Zeigefinger, sondern auch seine Stimme und bölkte los: „Wenn ick von dir nochma Widerworte hör, denn hau ick dir uffn Kopp, dette durch die Rippen kiekst wien Affe durcht Jitta! Haste jehört? Unter seiner Jacke trug er Hosenträger, die schon etwas ausgeleiert waren. Die Schnürsenkel waren ständig offen. Was bedeutete, dass er Flüchtlingen nicht gut hinterherlaufen konnte ...

    4.

    Was war geschehen? Brunk erinnerte sich. Er stand in einem der Säle des Schlosses Winterburg. Mit im Raum waren seine Geiseln. Sechzehn an der Zahl. Besondere, ganz besondere Geiseln. Er hatte es nämlich geschafft, die gesamte Bundesregierung in seine Gewalt zu bringen. Sechzehn Minister und Ministerinnen inklusive Kanzlerin. War schon ein dolles Ding. Brodersen war sein Kumpel gewesen bei dieser Aktion. Aber irgendwann war diese Scheißtruppe von GSG 9 angerückt. Na, das war allerdings gründlich in die Hose gegangen. Zehn Tote.

    Auf der gegnerischen Seite. Er grinste. Aber letztlich hatten sie, also er, Brunk, und Brodersen doch einsehen müssen, dass sie keine Chance mehr hatten. Brunk hatte schon die Handgranate in der Hand, um Schluss zu machen. Endgültig. Er, alle. In einem radikalen Totalschlag wollte er der Aktion ein Ende setzen. Er hatte schon den Splint gezogen. In die Luft fliegen sollte alles. Er, sein Kumpel Brodersen und die ganzen verdammten, beschissenen Geiseln. Er wollte in die Geschichtsbücher eingehen. Als Held. Als der, der es geschafft hatte, die Macht zu ergreifen.

    Die Macht über Deutschland. Als der neue mächtige Führer. Der, der dieses versaute Land wieder zu dem machen wollte, konnte, was es mal war. So war es nur eine Aktion von recht kurzer Dauer geworden. Er überlegte. Wie viele Tage lang hatte ich eigentlich die Macht? Naja, dachte er, Adolfs tausendjähriges Reich hat auch nur zwanzig Jahre gehalten. Es gibt eben immer Menschen, die nicht erkennen, wenn ein Mann (er warf sich in die Brust) Größeres in sich trägt. Brodersen war auch ein Arsch. Der hatte nicht das

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