Mythor 139: ALLUMEDDON
By Paul Wolf
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Somit bleibt es den auf der Welt weilenden Streitern für die Sache des Lichts allein überlassen, günstige Ausgangspositionen für den Kampf zu beziehen.
Doch Mythor, der Sohn des Kometen, auf den sich die Hoffnungen vieler gründen, hat erst vor kurzem seinen Zwangsschlaf im Todesstern beendet. Und Fronja, die Tochter des Kometen, hat ihren Geliebten verlassen und die Rückreise nach Vanga angetreten.
Auch Luxon, der junge Shallad, ist noch fern von seinem Herrschaftsbereich. Seine Suche nach der geraubten Flamme von Logghard hat ihn mit den letzten seiner Gefährten in das Zentrum des Inselreichs der Zaketer geführt.
Aber die Paladine des Lichts tun ihr Bestes, um sich vorzubereiten und ihren Mann zu stehen. Sie wissen, dass die bevorstehende Schlacht über die Zukunft ihrer Welt entscheiden soll, denn diese Schlacht - das ist ALLUMEDDON ...
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Book preview
Mythor 139 - Paul Wolf
Nr. 139
ALLUMEDDON
von Paul Wolf
Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
Allerorten auf Vangor mehren sich die Zeichen, dass die Stunde der großen Schlacht zwischen den Mächten des Lichts und der Finsternis unaufhaltsam heranrückt. Und es scheint so, als ob der Zeitpunkt die Finstermächte begünstigen würde, da das Kommen des Lichtboten noch nicht abzusehen ist.
Somit bleibt es den auf der Welt weilenden Streitern für die Sache des Lichts allein überlassen, günstige Ausgangspositionen für den Kampf zu beziehen.
Doch Mythor, der Sohn des Kometen, auf den sich die Hoffnungen vieler gründen, hat erst vor kurzem seinen Zwangsschlaf im Todesstern beendet. Und Fronja, die Tochter des Kometen, hat ihren Geliebten verlassen und die Rückreise nach Vanga angetreten.
Auch Luxon, der junge Shallad, ist noch fern von seinem Herrschaftsbereich. Seine Suche nach der geraubten Flamme von Logghard hat ihn mit den letzten seiner Gefährten in das Zentrum des Inselreichs der Zaketer geführt.
Aber die Paladine des Lichts tun ihr Bestes, um sich vorzubereiten und ihren Mann zu stehen. Sie wissen, dass die bevorstehende Schlacht über die Zukunft ihrer Welt entscheiden soll, denn diese Schlacht – das ist ALLUMEDDON ...
Die Hauptpersonen des Romans
Mythor – Der Sohn des Kometen inspiziert die Lichtheere.
Sigatai – Der letzte Herr des Lichts.
Luxon – Der Shallad kehrt heim.
Shaya – Mythors Gönnerin.
Coerl O'Marn – Er erhält Urlaub von den Toten.
Xatan – Heerführer der Finsternis.
1.
ALLUMEDDON: Wann?
Einundzwanzig – die Zahl des Lebens und der Lichtwelt!
Diese machtvollste aller Zahlen wohnte in ihrer höchsten Vollendung dem DRAGOMAE inne.
Mythor besaß es nun vollständig.
Neun der Bausteine hatte er bereits gehabt, als Shaya Pilger aus aller Welt zum Todesstern rief, die ihm weitere sieben DRAGOMAE-Kristalle zum Geschenk machten. Er besaß deren demnach sechzehn, als er sich dem Darkon zum Kampf stellte und ihm zwei weitere abjagte.
Mit achtzehn der Zauberkristalle im Rotarium des Feinwerkers Gafunkel schickte ihn Shaya mit Carlumen auf die Reise durch den Strom »Gestern und Morgen«. Das Feuer der Zeit brachte ihn schließlich an diesen unbekannten Ort, wo ihm Sigatai, ein sogenannter »Herr des Lichts«, die letzten beiden Bausteine des kristallenen Buches der Weißen Magie aushändigte.
Nun war er im Besitz aller zwanzig Zauberkristalle, und als er sie zusammenfügte, entstand auf wunderbare Weise ein einundzwanzigster Baustein. Er war unsichtbar, und Mythor konnte ihn nur mit dem Geist erfassen, wenn er ins DRAGOMAE blickte.
Bevor er jedoch den Berg des Lichts betreten konnte, um von Sigatai die letzten beiden Bausteine in Empfang zu nehmen, war seine Geduld auf eine harte Probe gestellt worden.
Das Feuer der Zeit hatte Carlumen nicht sofort entlassen. Die Fliegende Stadt war im Nirgendwo zwischen den Bereichen gestrandet und saß fest.
Caeryll war außerstande gewesen, seine Fliegende Stadt in irgendeine Richtung zu steuern.
»Eine fremde Macht hält uns fest«, hatte der einstige Albtraumritter aus seinen Lebenskristallen verkündet. »Ich glaube nicht einmal, dass sie bösartig ist – sie lässt uns nur einfach nicht los.«
Was auch Mythor versuchte, auch die magische Kraft seiner achtzehn DRAGOMAE-Kristalle reichte nicht aus, Carlumen vom Fleck zu bewegen.
Sie waren eingebettet in einen unwirklichen Nebel, durch den schattenhafte Gebilde geisterten.
»Es ist ganz ähnlich wie damals, als Carlumen in der Schattenbucht von Ganzak durch die Zeit trieb«, sagte Gerrek unbehaglich.
»Machen wir uns auf das Schlimmste gefasst«, meinte Steinmann Sadagar. »Vielleicht hat Xatan ...«
Der Kleine Nadomir fiel ihm ins Wort.
»Ich neige eher zu der Ansicht, dass Shaya – oder eine andere Lichtmacht – uns diese Wartezeit befohlen hat«, sagte der Königstroll. »Wo immer wir hier auch sind, wir scheinen zu früh dran zu sein.«
In der Schattenwelt strahlte ein helles Licht, das nah und doch unerreichbar schien. Mythor war diesem Licht schon lange nachgejagt, ohne es je zu erreichen. Es war sein Leitstern, seit er sich in der Schattenzone befand: die Neue Flamme von Logghard.
Und nun hatten sie dieses Ziel erreicht, waren jedoch immer noch durch eine unbekannte Barriere getrennt.
Das Warten wurde allen Carlumern unerträglich.
Da drang aus dem schattenhaften Nichts eine gewaltige Stimme zu ihnen. Sie sagte:
»Ich, der Lichtbote, werde zu euch zurückkommen! Ich werde euch in den Wirren und Kämpfen von ALLUMEDDON beistehen ...«
»Die Stimme scheint aus dem Leuchtfeuer zu kommen«, murmelte Gerrek. »Wie ist das möglich?«
Die allgegenwärtige Stimme fuhr fort:
»... habe ich noch einen langen Weg vor mir. Ich muss zur Welt des Kriegers Gorgan und zur Hexe Vanga. Aber ich schicke euch den Sohn des Kometen. Er wird mich würdig vertreten und an meiner Stelle handeln ...«
»Beim Kleinen Nadomir!«, entfuhr es Sadagar unwillkürlich.
»Du brauchst mich nicht anzurufen, ich bin bei dir«, erinnerte ihn der Königstroll treuherzig. Er wollte noch etwas hinzufügen, doch da erklang wieder und zum letzten Mal die Stimme des Lichtboten.
»Das ist Mythor, der Sohn des Kometen. Gehorcht seinen Befehlen, ihr Zaketer!«
Und der Nebel lichtete sich und gab die Umgebung frei. Ohne dass es für ihn einer besonderen Aufforderung bedurfte, trat Mythor hinaus in diese ihm fremde Welt. Aber sie wurde ihm bald vertraut, als er unter den unbekannten Gesichtern auch die von Freunden entdeckte.
Da war Luxon, den er trotz der eigenartigen Verkleidung sofort erkannte. Wie lange hatten sie einander nicht mehr gesehen? Eine Ewigkeit war es her ... Und er entdeckte Necron.
Aber es war nicht der Zeitpunkt, das glückliche Wiedersehen entsprechend zu begehen.
ALLUMEDDON warf seine Schatten voraus. Ein fernes, immer näher kommendes Grollen, das den Boden erbeben ließ, zeigte Mythor an, was der Grund für die in Trümmer gelegten Bauwerke war. Und es würde noch schlimmer kommen.
Ohne Fragen zu stellen, ließ Mythor die beiden uralten Männer, die in den verschlungenen Tentakeln quallenähnlicher Flugtiere hingen, zu sich kommen. Sie hatten jeder auf der Stirn einen großen, rubinroten Kristall. Und jeder von ihnen händigte ihm einen Baustein des DRAGOMAE aus.
Mythor fügte die beiden letzten Bausteine zu den anderen und warf das Rotarium fort. Das DRAGOMAE benötigte keine Fassung mehr. Es war komplett.
*
Der Berg des Lichts erbebte – und kam von nun an nicht mehr zur Ruhe. Die Stöße, die den Vulkankegel durchfuhren, wurden immer heftiger. Das donnerartige Grollen schwoll immer wieder zu ohrenbetäubender Lautstärke an.
Die letzten noch erhaltenen Bauwerke stürzten in sich zusammen. Zum Glück hatten die meisten Zaketer und calcopischen Krieger das HÖCHSTE schon während der ersten Beben verlassen, so dass kaum Menschenleben zu beklagen waren.
Inmitten des donnernden Chaos gab es nur zwei ruhige Pole, Carlumen und die Neue Flamme aus Logghard mit ihren Gebäuden.
»Der Berg des Lichts wird uns alle verschlingen!«, rief jemand. »Der Vulkan bricht wieder aus. Wie damals vor acht Menschenaltern.«
»Nein, dahinter steckt mehr!«, verkündete Mythor. Und mit erhobener Stimme, so dass alle es hören konnten, verkündete er: »Das ist ALLUMEDDON! ALLUMEDDON beginnt jetzt. Wappnet euch für den schwersten Waffengang.«
In Sigatai hallten noch die Worte des Lichtboten nach, der aus der Lichtsäule zu ihnen gesprochen hatte. Er stellte keine Fragen. Er handelte. Er glaubte an den Sohn des Kometen.
»Wir werden die Lichtsäule nach Logghard zurückschicken«, versprach der greise Herr des Lichts. Er entdeckte Quaron, den Hexenmeister, der in die Intrigen dreier anderer Hexer seines Standes verstrickt gewesen war, nun aber wieder auf den rechten Weg zurückgefunden hatte. »Du, Quaron, hast die Lichtsäule aus Logghard entführt. Du wirst es sein, der sie wieder zurückbringt.«
Quaron senkte demütig den Kopf.
»Wo ist Aiquos?«, erkundigte sich Hoenna, der zweite noch lebende Herr des Lichts. »Er war an deiner Seite, Quaron.«
»Er wollte mich dazu überreden, weiterhin mit Miquom und Cuyan für seine Sache zu kämpfen«, antwortete Quaron. »Als ich ablehnte, da floh er.«
»Wir werden alle drei ihres dritten Auges berauben«, beschloss Sigatai. »Komm, Hoenna! Wir müssen das dritte Auge des Lichtboten aus dem HÖCHSTEN retten, bevor der Tempel im Schlund des Berges versinkt. Wir brauchen dieses Machtinstrument, um das Zaketer-Reich in seiner schwersten Stunde regieren zu können.«
»Ist der Sohn des Kometen damit einverstanden?«,