Kochen für´s Herz: Genussvoll vorbeugen - natürlich heilen
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Kochen für´s Herz - Dr. Claudia Nichterl
beratung@essenz.at.
Gesundheit
ist eine Herzensangelegenheit
Für ein aktives und unbeschwertes Leben ist ein gesundes Herz eine wichtige Voraussetzung. Hand aufs Herz: Was wissen Sie über Ihren Lebensmotor? Dass es schlägt, links in unserem Körper sitzt, Cholesterin als Risikofaktor gilt… manches ist uns geläufig. Auf den nächsten Seiten finden Sie die wichtigsten Informationen zum Lebensmotor Herz und zum Herz-Kreislauf-System. Wenn Sie das Leben in vollen Zügen genießen wollen, dann lohnt es sich, täglich etwas für ein gesundes Herz zu tun.
Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig. Wie Sie Ihrem Herzen etwas Gutes tun und mit Ihrer täglichen Ernährung genussvoll vorbeugen können, finden Sie im Anschluss an die allgemeinen Informationen.
Das Herz ist unser Lebensmotor
Unser Herz schlägt im Laufe unseres Lebens etwa drei Milliarden Mal. Jeder Herzschlag pumpt Blut durch ein zirka 100 000 Kilometer langes Gefäßnetz, das den Körper von Kopf bis Fuß mit Blut versorgt.
Dieses gigantische Versorgungsnetz tut viel für uns: Es versorgt die Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen und transportiert Kohlendioxid sowie Stoffwechselendprodukte ab. Außerdem befördert das Blut Hormone und andere Wirkstoffe zwischen den Zellen. Es reguliert die Aufrechterhaltung des Wasser- und Elektrolythaushaltes sowie die Körpertemperatur.
Auch bei Verletzungen (Blutgerinnung) spielt es eine wesentliche Rolle und ist neben vielen anderen Aufgaben ein wichtiger Teil unseres Immunsystems.
Das Herz – als Lebensmotor – ist für all das die treibende Kraft.
Es sitzt in unserem Körper zentral hinter dem Brustbein, mit einer kleinen Ausrichtung nach links. Legen Sie einmal die Hand auf Ihr Herz. Spüren Sie es pulsieren?
Bei den meisten Menschen wiegt das Herz etwa 350 Gramm. Bei Sportlern und Marathonläufern kann es sich auf bis zu 500 Gramm entwickeln, weil das Ausdauertraining den Herzmuskel und die Herzarterien vergrößert. Bei über 500 Gramm Herzgewicht (Ochsenherz) sprechen die Ärzte allerdings von einer kritischen Größe, bei der die Gefahr besteht, dass das Herz nicht mehr genug Sauerstoff bekommt, weil die Herzkrankgefäße zur Versorgung im übergroßen Muskel eventuell zu klein sein können. So große Herzen treten bei Doping auf und leider kommt es immer wieder zu tödlichen Vorfällen.
Ein großes Herz heißt leider nicht immer, dass es sich um ein sportlich gesundes Herz handelt. Viel häufiger wächst das Herz an, weil der schwache Herzmuskel von notorischen Bewegungsmuffeln versucht, seine fehlende Kraft durch mehr Volumen auszugleichen.
Wenn dazu noch verstopfte Blutgefäße, ein zu hoher Blutdruck oder starkes Übergewicht kommen, dann ist die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) nicht mehr weit.
Die ersten Beschwerden machen sich bemerkbar: Kurzatmigkeit beim Treppen steigen. Stresshormone (Adrenalin, Noradrenalin) versuchen dann zusätzlich das Herz zu mehr Leistung zu bringen, was den Motor weiter schwächt.
Die Folge sind Verengungen der Blutgefäße in Armen und Beinen – begünstigt durch die Hormone Renin und Angiotensin II – die den Kreislauf stabilisieren sollen. Bei manchen Menschen werden dann die Beine sehr dick (Wasseransammlungen) und schwer, nachts muss man dauernd auf die Toilette. Das Leben mit einem schwachen Herzen wird insgesamt sehr beschwerlich. Medikamente helfen beim Entwässern oder bei der Blutdrucksenkung, ein Herz-Kreislauf-Training soll dem Herzen wieder Schwung geben.
Hätte man früher damit begonnen, wäre das Herz vielleicht nie so schwach geworden.
Das Wunder Herz
Wenn Sie einen Moment lang über Ihr Herz nachdenken – darüber, wie es funktioniert, wie es Ihren Kreislauf jede Sekunde, jede Minute, jede Stunde und jeden Tag in Gang hält – dann werden Sie feststellen, dass es Erstaunliches leistet.
■ Pro Minute pumpt das Herz 5 – 6 Liter Blut durch den Körper. Dies entspricht pro Tag einem Volumen von rund 7 200 Litern Blut.
■ Das Herz schlägt pro Tag etwas 100 000 Mal. Hochgerechnet auf ein Jahr sind das 36,5 Millionen Mal und bei einem Lebens-alter von 70 Jahren sogar mehr als 2,5 Milliarden Mal.
■ Das aus Arterien, Venen und den Kapillaren, also den kleinsten Blutgefäßen, bestehende Gefäßsystem ist mehr als 100 000 Kilometer lang (das reicht, um mehr als zweimal die Welt zu umrunden).
■ In einem Mikroliter Blut – das ist etwa soviel wie das Volumen eines Stecknadelkopfes – sind bis zu 5 Millionen lebenswichtiger roter Blutkörperchen enthalten. Sie transportieren vor allem Sauerstoff und Kohlendioxid..
■ Die Größe eines menschlichen Herzens entspricht nur der einer geballten Faust.
■ Die Hauptschlagader (medizinisch: Aorta) ist fast so dick wie ein Gartenschlauch.
■ Die Kapillaren sind so klein, dass zehn von ihnen zusammen so dick sind wie ein menschliches Haar.
Takt für Takt – Tag für Tag
Unser Herz funktioniert Tag und Nacht, ohne dass wir groß darüber nachdenken oder etwas dafür tun. Die beiden elektrischen Taktgeber, Sinus- und AV-Knoten, geben den Takt an. Auch das sympathische Nervensystem (unser Fluchtsystem) und das parasympathische Nervensystem (unser Erholungssystem) beeinflussen die Taktgeschwindigkeit. Ersteres sorgt für einen schnelleren Herzschlag, letzteres verlangsamt ihn. Ein gesundes Herz schlägt im Durchschnitt 60 Mal pro Minute im Ruhezustand, bei einem leichten Spaziergang schlägt es etwa 100 Mal und bei schwerer Anstrengung pumpt es 140 bis 180 Mal pro Minute. Es passt sich ständig der Leistung an, die Sie brauchen. Das Herz kann binnen Sekunden statt der üblichen fünf Liter pro Minute auch 20 Liter durch die Adern schicken. Insgesamt werden so täglich rund 10 000 Liter durch den Körper gepumpt. Aber nicht nur Anstrengung oder sportliche Bewegung bringen das Herz zu einer höheren Leistung. Auch Gedanken und Gefühle haben einen Einfluss auf die Geschwindigkeit und Pumpleistung. Wenn Sie an einen Menschen denken, den Sie lieben, fängt Ihr Herz an schneller zu schlagen. Bei Ärger über Kollegen, Angst oder Stress kann das Herz „bis zum Hals" schlagen oder rasen. In entspannten Situationen bei angenehmer Musik, in der Badewanne oder einem Spaziergang am See kehrt Ruhe in Ihren Körper ein und das Herz schlägt langsamer. Gelegentlich kann es auch vorkommen, dass das Herz aus dem Takt kommt oder auch einmal kurz stolpert oder aussetzt. Das ist normalerweise harmlos, aber wenn es im Alltag oder nachts passiert, kann einen das schon erschrecken. Die Ursache ist, dass die Reizleitung oder die Schrittmacherfunktion des Sinusknotens kurz gestört war. Wie gesagt, im Normalfall ist dies harmlos, aber wenn das Herz häufiger aus dem Takt gerät, sollten Sie zum Arzt gehen.
Effizientes Herz-Kreislauf-Training im Alltag
Wenn Sie wissen möchten, wie schnell Ihr Herz schlägt, dann fühlen Sie einfach Ihren Puls: Mittelfinger an die Halsschlagader legen und für 15 Sekunden die Schläge zählen, dann mal vier nehmen und Sie kennen Ihre Herz-Geschwindigkeit. Ein Ruhepuls von 60 bis 70 ist normal. Bei sehr sportlichen Menschen geht der Ruhepuls auf etwa 50 Schläge pro Minute herunter, weil das Herz sehr trainiert ist und in Ruhe ökonomisch langsam schlägt. Wenn Sie in Ruhe mehr als 80 Schläge gezählt haben, dann könnte etwas mehr Bewegung und Training nicht schaden.
Das Herz ist ein starker Muskel, der jung und fit bleibt, wenn man ihn trainiert. Bereits in den 1950iger Jahren zeigten Untersuchungen, dass Busschaffner in Londons Bussen länger leben als die Busfahrer. Die den ganzen Tag sitzenden Chauffeure erkrankten eher am Herzen als die Schaffner, die ständig die Treppen in den Doppeldecker-Bussen rauf- und runterstiegen. Vielleicht ein Grund auch für Sie wieder öfter die Treppe zu benutzen.
Was sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen ?
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind heute die häufigste Todesursache in westlichen Industrieländern. An der Spitze steht der Herzinfarkt, dessen Ursache Verengungen in den Blutgefäßen sind, die das Herz durchbluten.
Ablagerungen verhindern den Durch-fluss und im Extremfall kommt es zum Verschluss der Blutgefäße, was zum Herzinfarkt führen kann.
Aber was genau sind eigentlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen?
Der Begriff meint eine Reihe von verschiedenen Krankheiten, die das Herz, das Gehirn und die Blutgefäße betreffen:
■ Herzgefäßerkrankungen (koronare Herzkrankheit, Angina Pectoris)
■ Herzinfarkt
■ Herzmuskelschwäche
■ Bluthochdruck
■ Schlaganfall
■ Verengung von Beinarterien (periphere arterielle Verschlusskrankheit)
■ Arteriosklerose (auch: Atherosklerose oder Arterienverkalkung)
Steifes Herz
Hin und wieder ist von einem „steifen Herzen" die Rede.
Das ist eine noch nicht ausreichend untersuchte Form der Herzschwäche – ein Stiefkind der modernen Forschung, Diagnostik und Therapie.
Der „Terminus technicus" für diese Erkrankung lautet diastolische Herzinsuffizienz und es zeigt sich, dass Frauen davon etwa doppelt so häufig betroffen sind wie Männer Die betroffenen Patienten besitzen eine normale Herzauswurfleistung, aber eine schwere Herzfüllungsstörung. Bei der isolierten diastolischen Dysfunktion im Alter nimmt in der Regel die Gewebemasse der linken Herzkammer zu, das führt zur vermehrten Steifigkeit der Kammer und zu einer verminderten Dehnungsfähigkeit.
Für Mediziner ist eine Herzschwäche als Folge von diastolischer Dysfunktion schwieriger zu diagnostizieren als die systolische Herzinsuffizienz. Mit der Echokardiographie und einer Magnet-resonanzuntersuchung stoßen Kardiologen diagnostisch an ihre Grenzen. Dadurch gesellen sich zur Dunkelziffer von Patienten mit diastolischer Herzinsuffizienz jene, bei denen die Erkrankung trotz Untersuchung nicht erkannt wurde.
Was die Therapie anbelangt, sind Behandlungserfolge kaum beschrieben und spezielle therapeutische Methoden derzeit nicht im Einsatz.
Ein Haupt-Risikofaktor für ein „steifes Herz ist Bewegungsmangel. Menschen, die in ihrem Alltag nur selten körperlich aktiv werden und den Kreislauf kaum einmal richtig in Schwung bringen, bekommen mit der Zeit ein „steifes
Herz.
Speziell im Frühstadium einer Herzschwäche profitieren die Patienten von einem regelmäßigen und moderaten Ausdauertraining: Wie wissen-schaftliche Studien zeigen, nehmen typische Symptome wie Kurzatmigkeit, Herzklopfen,