Heinz Florian Oertel. Ein Leben für den Sport
By Jan Hofer and Heinz Florian Oertel
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Book preview
Heinz Florian Oertel. Ein Leben für den Sport - Jan Hofer
Impressum
ISBN eBook 978-3-360-50046-5
ISBN Print 978-3-360-02148-9
© 2012 Verlag Das Neue Berlin, Berlin
Umschlaggestaltung: Buchgut, Berlin,
unter Verwendung eines Motivs
von picture alliance/Olm/ADN
Das Neue Berlin Verlagsgesellschaft mbH
Neue Grünstraße 18, 10179 Berlin
Die Bücher des Verlags Das Neue Berlin
erscheinen in der Eulenspiegel Verlagsgruppe.
www.eulenspiegel-verlagsgruppe.de
Jan Hofer
im Gespräch mit Heinz
Florian
Oertel
Ein
Leben für
den Sport
Das Neue Berlin
Ich danke Heinz Florian Oertel, dass er mir Gelegenheit gab, ihm meine Fragen zu stellen. Es sind die eines jüngeren Kollegen, der voller Hochachtung auf die Lebensleistung dieses Mannes blickt.
Jan Hofer
Gespräch über
Stube und Küche
einen wunderbaren Lehrer
die Freude an Gedichten
den Wahnsinn des Krieges
die Bretter, die die Welt bedeuten
und glückliche Zufälle
Jan Hofer: Florian Oertel, geboren in Cottbus, kann man das, was du hattest, eine behütete Kindheit nennen?
Heinz Florian Oertel: Behütet in gewisser Weise, behütet unter ganz speziellen Umständen. Ich bin im ärmlichsten Teil von Cottbus geboren worden, und damit ist schon vieles gesagt. Da meine Eltern nichts hatten als Stube und Küche, wie es hieß, schlief ich auf einem alten Sofa, das vor den Ehebetten stand. Ich habe das erste eigene, nur für mich vorhandene Bett mit sechzehn Jahren kennengelernt. Ich trug Vaters abgelegte Sachen, mein erstes Jackett bekam ich zur Konfirmation. Einmal wurde ich für eine Zeitlang zu meiner Oma geschickt, Luise Bombeck, Cottbus, Nordstraße 6. Sie hatte nur eine Stube. Dort spielte sich alles ab, und ich schlief mit ihr in einem breiten Bauernbett. Ich würde für meine Kindheit nie das Wort »schlecht« gebrauchen, weil sich alle die größte Mühe mit mir gaben, aber sagen wir, meine Lebensanfänge waren kärglich. Ja.
Gab es so etwas wie eine politische Kindheit bei euch zu Hause?
Nein, überhaupt nicht. Mit dem Heranwachsen nahm ich zwar politische Dinge wahr, aber ohne einen bestimmten Bezug dazu, auch ohne eine politische Deutung vorzunehmen. Und so war es auch in meinem Elternhaus. Beide Eltern stammten aus sehr, sehr einfachen Verhältnissen. Meine Mutter arbeitete als Reinemachefrau im Lehrerbildungsinstitut, mein Vater als Weber in einer Tuchfabrik. Später wurde er in einen Rüstungsbetrieb als Chemiewerker verpflichtet. Meine Eltern waren unpolitisch. Es ging bei ihnen und auch bei mir in diesen ersten Lebensjahren immer nur darum: ist zu essen, ist zu trinken da, haben wir ein Dach überm Kopf. Aus. Feierabend.
Der Nationalsozialismus fand bekanntlich Widerhall in allen Kreisen der deutschen Bevölkerung. Wie hat er bei euch zu Hause stattgefunden?
Auch: Überhaupt nicht. Mein Vater war in keiner Weise politisch gebunden. Er war auch in keiner Partei, meine Mutter sowieso nicht. Ich selber kam auf einen politischen Weg, wenn man so will, durch den Sport. Ich merkte in der Schule bald, dass ich anderen in gewissen Dingen überlegen sein konnte. Und das schaffte so ein inneres Gefühl: Ich bin doch wer! Während ich sonst nichts vorzuweisen hatte gegenüber meinen Mitschülern, die ein ganz anderes Elternhaus hatten. Ihre Väter waren Ärzte, Studienräte, Ingenieure. Ich brachte nach der Schule meinem Vater das Essen in die Fabrik. Daher steht in meinem Lebensdankkalender als erster der Name von einem Lehrer Hildebrand. Der gab mir, als ich in der vierten Klasse war, eine sogenannte Freistelle, so dass ich auf die Mittelschule gehen konnte. Die besuchte ich sechs Jahre und war ein recht guter Schüler.
Waren deine Eltern damit einverstanden? Man kennt diese Fälle, dass gesagt wird, du brauchst keine großen Sprünge zu machen, lerne einen ordentlichen Beruf, was Anständiges kannst du auch ohne höhere Bildung werden. Wie war es bei euch?
Richtig, dass du das einwendest, das erinnert mich daran. Meine Mutter freute sich sehr, aber mein Vater war unsicher. Ich sehe es noch vor mir: Vater ging eines Abends mit mir in den Cottbusser Ortsteil Ströbitz, wo Lehrer Hildebrand wohnte. Dort klopften wir an seine Tür. Was ist denn? Ich bin der und der, sagte mein Vater, und mache das und das, und ich will nur fragen: Kommen da größere Kosten auf uns zu? Nein, wir haben doch gesagt, der Junge kriegt eine Freistelle. Aber trotzdem, die Bücher und Hefte und alles, kostet das nicht doch? Nein, nein, dafür wird schon gesorgt werden. Damit waren die Zweifel aus dem Weg geräumt, und so trat es auch ein. Ich habe später, als ich sechzehn war, für die Oberschule wieder eine Freistelle bekommen.
Von wem hast du deine Eloquenz, deine Auffassungsgabe, die Schnelligkeit? Von deiner Mutter, von deinem Vater? Lag das bei euch in der Familie?
Nein. Ich weiß es nicht. Als ich zwölf, dreizehn wurde und meiner Familie auffiel, dass ich vielleicht etwas eloquenter als die anderen war, zumindest in meiner Altersklasse, habe ich beobachtet und gehorcht, wie sie sich manchmal unterhielten. Ja, wo hat der Junge das nur her? Von dem nicht und von dem nicht, von Onkel Max nicht, von Onkel Rudolf nicht, nein, nein. Schließlich kamen sie auf einen entfernten Verwandten, von dem es hieß, dass er ziemlich helle und ein guter Redner sei, nun ja, aber mehr auch nicht … Keine Ahnung.
Gibt es so etwas wie Heimat für dich? Du hast die ganze Welt gesehen. Du bist seit vielen Jahren in Berlin zu Hause, hast Cottbus verlassen. Wo ist Heimat für dich?
Ich bezeichne mich als einen durch und durch überzeugten Brandenburger, Märker, Spreewälder. Heimat ist für mich vor allem das Lebensfeld zwischen Cottbus und Berlin. Wie oft bin ich diese Strecke gefahren! Mit dem Bummelzug, dann mit dem D-Zug, wenn er, aus Breslau kommend, in Cottbus hielt