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Medikamente: Vorsicht, Fälschung! (GEO eBook Single)
Medikamente: Vorsicht, Fälschung! (GEO eBook Single)
Medikamente: Vorsicht, Fälschung! (GEO eBook Single)
Ebook32 pages19 minutes

Medikamente: Vorsicht, Fälschung! (GEO eBook Single)

By GEO

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Nachgemachte Medikamente überschwemmen die Welt. Kein Land ist vor ihnen sicher. Längst hat sich das organisierte Verbrechen des lukrativen Geschäfts bemächtigt. Bedroht ist gerade das Leben derer, die Hilfe nötig haben.

Die großen Themen der Zeit sind manchmal kompliziert. Aber oft genügt schon eine ausführliche und gut recherchierte GEO-Reportage, um sich wieder auf die Höhe der Diskussion zu bringen. Für die Reihe der GEO eBook-Singles hat die Redaktion solche Einzeltexte als pure Lesestücke ausgewählt. Sie waren vormals Titelgeschichten oder große Reportagen in GEO.
LanguageDeutsch
PublisherGEO
Release dateMar 21, 2013
ISBN9783652002714
Medikamente: Vorsicht, Fälschung! (GEO eBook Single)

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    Medikamente - GEO

    Vorsicht, Fälschung!

    Nachgemachte Medikamente überschwemmen die Welt. Kein Land ist vor ihnen sicher. Längst hat sich das organisierte Verbrechen des lukrativen Geschäfts bemächtigt. Bedroht ist gerade das Leben derer, die Hilfe nötig haben

    von Klaus Bachmann

    Es ist eine Pest: Im Herbst 2006 sterben in Panama 115 Menschen, darunter viele Kinder, nachdem sie Hustensirup eingenommen haben. Der Saft ist mit Diethylenglykol vergiftet, einer süß schmeckenden Substanz, die normalerweise als Gefrierschutzmittel dient. 2007 gelangen in Großbritannien 72 000 Packungen dreier gefälschter Medikamente in den Handel: Präparate gegen Prostatakrebs, Herzinfarkt und Psychosen. Sie enthalten zu geringe Mengen Wirkstoff, lediglich zwischen 50 und 80 Prozent der auf den Schachteln gedruckten Werte. In Stichproben von Malariamitteln aus elf afrikanischen Ländern weisen Forscher 2011 statt der lebensrettenden Arzneistoffe den Schmerzstiller Paracetamol und den Viagra-Wirkstoff Sildenafil nach.

    Was gibt es Infameres, als Medikamente zu fälschen? Was ist niederträchtiger, als wirkungslose oder gar giftige Kopien ausgerechnet jener Mittel herzustellen, von denen Menschen sich Heilung erhoffen? Eine schlecht nachgemachte Gucci-Handtasche oder Rolex-Uhr schaden dem Geschäft des Originalproduzenten. Aber ein Antibiotikum, das nur Kreide enthält, und ein Krebsmittel, das aus dubiosen Zutaten zusammengepanscht ist, sind brutale Anschläge auf das Leben derer, die ohnehin schon leiden.

    Die Globalisierung der Pharmaproduktion hat die Verbreitung dieser Seuche gefördert; kein Land, das behaupten könnte, es sei frei davon. Das gesamte Ausmaß der Fälscherei ist nicht bekannt, doch Einzelstudien fördern Erschreckendes zutage. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass im südlichen Afrika, in Lateinamerika und Südostasien 30 Prozent der Arzneimittel unecht sind, entweder mit krimineller Absicht plagiiert oder aufgrund fahrlässiger Missachtung der Produktionsstandards von schlechter Qualität. In Industrieländern mit ausgefeilten Überwachungssystemen halte weniger als ein Prozent nicht,

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