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Geliebtes Opfer: Sex & Crime 6
Geliebtes Opfer: Sex & Crime 6
Geliebtes Opfer: Sex & Crime 6
Ebook197 pages2 hours

Geliebtes Opfer: Sex & Crime 6

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About this ebook

Eine heiße Büro-Affäre. Ein eiskalter Mord. Eine blutige Intrige?
Thomas Nieß, Inhaber einer PR-Agentur, steht unter Mordverdacht. Seine Chefsekretärin wurde zu Hause tot aufgefunden. Gerüchte machen die Runde. Hatte er eine Affäre mit ihr? Die Indizien gegen Nieß sind erdrückend, doch er behauptet, das Opfer geliebt zu haben und bestreitet die Tat. Zunächst. Doch dann kommt alles anders...
Während Hauptkommissarin Esther Streit sich noch in Rekonvaleszenz befindet und nicht arbeiten kann, heuert ihr Lebensgefährte und Bestsellerautor Jörg Rock wieder einmal bei der Kripo an und widmet sich dem Fall. Doch dann taucht wie aus dem Nichts ein 14-jähriger Teenie namens Lena auf - Rocks Vergangenheit holt ihn ein, Esther fällt aus allen Wolken und der Albtraum beginnt...
LanguageDeutsch
Release dateMar 10, 2014
ISBN9783944124421
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    Book preview

    Geliebtes Opfer - Harry Hold

    1

    „Nieß & Partner, Ina Schreiber am Apparat, was kann ich für Sie tun?"

    Das Lachen eines Mannes erklang. „Ich wollte nur mal deine Stimme hören."

    „Oh, nette Überraschung. Aber du sollst doch nicht…, flüsterte sie und hielt die Hand über die Hörmuschel. „Wenn das jemand mitbekommt.

    „Mir doch egal. Wann sehen wir uns?"

    „Wo steckst du eigentlich?"

    „Auf der A5, bin in zwanzig Minuten in Frankfurt."

    „Wie war dein Termin?"

    „Die Unterschrift ist unter dem Vertrag. Bringt uns mindestens vierhunderttausend."

    „Das müssen wir feiern!"

    „Sag ich doch. Wann hast du Zeit?"

    „Ich arbeite. Für dich übrigens. Hast du das vergessen?"

    „Mir würde es heute prima passen. Bin Strohwitwer."

    „Ich kann erst ab acht heute Abend."

    „Okay, im Hotel. Wie immer?"

    „Und wenn uns jemand beobachtet?"

    „Ich halte es nicht mehr aus ohne dich. Ich will dich unbedingt sehen!"

    „Gut. Ich werde da sein."

    Ina Schreiber legte auf und ein zartes Lächeln umspielte ihre vollen Lippen.

    2

    brathähnchen@web.de an diedeldumm@email.de:

    Und ich sag dir die ficken!

    diedeldumm@email.de an brathähnchen@web.de:

    Wie kommst du darauf?

    brathähnchen@web.de an diedeldumm@email.de:

    Hast du gesehn, wie er sie anglotzt?

    diedeldumm@email.de an brathähnchen@web.de:

    Und wenn schon. Das sagt gar nix!

    brathähnchen@web.de an diedeldumm@email.de:

    Du weißt doch, dass die Schreiber alles mitnimmt, was ihr vors Loch kommt

    diedeldumm@email.de an brathähnchen@web.de:

    Aber doch keine Verheirateten!!!

    brathähnchen@web.de an diedeldumm@email.de:

    Der doch egal. Vielleicht ein ganz neues Opferfeld…

    diedeldumm@email.de an brathähnchen@web.de:

    Und noch dazu ihr Chef. So abgebrüht ist sie nicht

    brathähnchen@web.de an diedeldumm@email.de:

    Nee, aber notgeil:-)

    diedeldumm@email.de an brathähnchen@web.de:

    Bist du etwa selbst scharf auf ihn?

    brathähnchen@web.de an diedeldumm@email.de:

    Quatsch mit Soße! Die nervt mich halt mit ihrem Gehabe. „Aaaah, ich bin die Schönste und Tollste, aaah, ich krieg jeden, den ich will." Ätzend, die Alte! Ich kann mit der überhaupt nicht mehr arbeiten. Aber ich hätte da eine Idee, um die beiden etwas zu provozieren … lass dich überraschen!

    diedeldumm@email.de an brathähnchen@web.de:

    Was hast du vor? Raus mit der Sprache!

    brathähnchen@web.de an diedeldumm@email.de:

    Geduld, Geduld!

    3

    Rundmail vom 26.3.

    Absender: Frankfurterin

    Wichtig: sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz

    An die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Nieß & Partner,

    Gerüchte sind Ihnen vielleicht auch schon zu Ohren gekommen, aber jetzt ist es sicher: In den letzten Wochen ist es in der Firma vermehrt zu sexuellen Übergriffen am Arbeitsplatz gekommen. Betroffene sollten Maßnahmen ergreifen, z.B. rechtliche Hilfe in Anspruch nehmen und die Fälle zur Anzeige bringen. Mitarbeiterinnen, die sich bedroht fühlen, sollten Rat und Hilfe bei Kolleginnen, der Gewerkschaft oder der Polizei suchen.

    Gemeinsam sollten wir das Schwein zur Strecke bringen!

    gez. Frankfurterin

    4

    Thomas Nieß tröpfelte Champagner in Ina Schreibers Bauchnabel und saugte ihn genüsslich aus. Das machte er zu gern. Sie schmeckte herrlich. Und der Anblick ihres flachen Bauchs, ihrer schmalen Hüften und ihrer rasierten Scham beflügelte ihn.

    Sie waren beide nackt, bester Laune und rochen nach Sex. Kaum hatten sie das Hotelzimmer betreten, waren sie nicht mehr zu bremsen gewesen, hatten sich die Klamotten vom Leib gerissen und wild geliebt. Es war zwar nur ein einfaches Zimmer, niveaulos eingerichtet, in einem mittelmäßigen Hotel, aber das spielte keine Rolle. Sie hatten sich. Das genügte.

    Jetzt lagen sie beisammen, ineinander gekuschelt, und während Ina Schreiber ihre flinken Finger schon wieder in Richtung seines Schwanzes wandern ließ, wollte er sich Zeit lassen und genießen. Sie hatten nicht oft Gelegenheit, einige Stunden miteinander zu verbringen.

    „Wir müssen uns öfter sehen, sagte er. „Irgendwie geht das schon.

    „Red‘ nicht so viel. Fick mich lieber nochmal!"

    „Du kannst ja gar nicht genug kriegen?"

    „Genau. Los!"

    Er rückte ein wenig von ihr ab. „Ich fände es halt netter…"

    „Wir müssen uns in acht nehmen, unterbrach sie ihn harsch und zog ihre Hand, die eben noch zart aber fordernd seine Eier umspielt hatte, schnell zurück. „Es gibt Gerüchte.

    „Spielst du auf diese dubiose Rundmail an?" Er griff sich die Champagnerflasche und nahm einen Schluck.

    „Klar. In der Agentur liegt eine merkwürdige Spannung in der Luft als würde alles vibrieren. Da stimmt was nicht."

    „Wie meinst du das?"

    „Na ja, du bekommst das nicht mit. Bist ja meistens allein in deinem Büro oder unterwegs bei Kunden. Aber ich merke so etwas. Die Kolleginnen schauen mich an, als wollten sie mir die Augen aushacken."

    „Jetzt übertreib mal nicht."

    „Ist aber wahr. Sie ahnen es nicht nur, sie wissen von uns."

    „Meinst du wirklich?"

    „Sicher."

    „Okay, dann müssen wir noch besser aufpassen!"

    „Und was heißt das? Ist ja offensichtlich schon zu spät."

    Nieß legte sich mit dem Rücken aufs Laken und starrte die weiße Decke an. „Ich weiß auch nicht. Wollen wir uns eine Weile in Verzicht üben?"

    „Kommt nicht in Frage. Wegen denen verzichte ich doch nicht auf deinen geilen Schwanz."

    Sie beugte sich über ihn und nahm seine Schwanzspitze sanft zwischen ihre Lippen. Er trank einen weiteren Schluck Champagner, versuchte zu entspannen und sich seinen Gefühlen hinzugeben. „Ich liebe es, wenn du mir einen bläst."

    Sie ließ einen Moment von ihm ab. „Ich hasse es, wenn du dabei redest."

    Teil I

    5

    Für Ende März war es angenehm mild in Frankfurt. In den letzten Tagen hatte sich die Sonne wieder gezeigt und Carlo Funke atmete tief durch. Den Winter konnte er noch nie leiden. Dieses Jahr war er heftig, aber kurz. Es schien, als wolle der Frühling unbedingt sein grünes Kleid über die Bäume der Stadt und die Landschaft breiten.

    Funke parkte seinen Dienstwagen Marke Opel in einer Sackgasse in Ginnheim, die direkt am Niddapark lag, und in der seine Kollegin, Hauptkommissarin Esther Streit, wohnte. Seit einiger Zeit gemeinsam mit ihrem Freund Jörg Rock, der sich um sie kümmerte. Die Kommissarin war seit ihrem letzten Fall, Anfang Dezember, krankgeschrieben und in psychologischer Behandlung. Damals war sie um Haaresbreite einer Vergewaltigung durch einen durchgeknallten Gynäkologen entgangen, und das nur weil er, Funke, sie im letzten Moment gerettet hatte.

    Hauptkommissar Funke stieg aus dem Wagen und roch die warme Luft. Von hier aus sah er am Horizont die Spitzen des Taunus, die noch weiß waren.

    Mit einem beklemmenden Gefühl nahm er die paar Stufen, trat zur Tür und klingelte. Er hatte Esther seit Wochen nicht besucht und nur sporadischen E-Mail-Kontakt zu ihr gehabt. Noch dazu war es ein Montagmorgen, die Woche lag vor ihnen und es würde keine gute werden. Das sagte sein Bauch, der dank der vielen Plätzchen, der Dominosteine, des Gänsebratens und des Glühweins, in den letzten Wintermonaten nochmal etwas üppiger geworden war. Funke seufzte tief und laut, als er noch einmal klingelte.

    Jörg Rock öffnete und begrüßte ihn mit einem gewinnenden Lächeln. „Carlo-Bärchen!"

    Funke verzog den Mund. Den Spitznamen hatte Funke weg, seit er mit Rocks Cousine ein kleines Techtelmechtel gehabt hatte und er würde ihm wohl ewig anhaften bleiben.

    „Schön dich zu sehen, sprach Rock weiter. „Komm doch rein!

    Sie gaben sich die Hände.

    Jörg Rock war ein 1.80 Meter großer Sunnyboy mit dunkelblonden leicht gewellten Haaren. Meistens hatte er großartige Laune. Insbesondere seit er gefeierter Bestsellerautor war, lag ihm stets ein Lächeln auf den Lippen und seine Laune schien grenzenlos gut. Einzig die Vorkommnisse mit Esther in der gynäkologischen Praxis hatten seinen Gemütszustand kurzfristig erschüttert. Aber das lag ja inzwischen Monate zurück.

    „Wie sind die neusten Verkaufszahlen?", erkundigte sich Funke und folgte Rock ins Wohnzimmer der 100 Quadratmeter großen 4-Zimmer-Wohnung.

    „Kann nicht klagen. Mein Verleger schickt mir jeden Tag eine Liebesmail." Rock bot Funke einen Sessel an und setzte sich selbst auf die Couch.

    „Wo ist Esther?"

    „Im Schlafzimmer. Sie schläft noch. Soll ich sie wecken?"

    „Nee, du. Lass mal."

    „Kann ich dir was anbieten? Kaffee? Wasser? Bier? Apfelwein?"

    „Keinen Alkohol. Kaffee wäre super."

    Rock stand auf, ging in die Küche, warf dabei einen Blick auf die Schlafzimmertür, die nur angelehnt war, holte eine Tasse Kaffee mit Milch und extra Zucker für Carlo-Bärchen, das Süßgesicht, und stellte sie vor ihn auf den Tisch.

    „Was treibt dich her?", fragte er, während er sich wieder setzte.

    „Hmmm, machte Carlo vieldeutig. „Fällt mir nicht ganz leicht, es so direkt zu sagen.

    „Dann versuch es indirekt." Rock legte die Beine auf die Couch und machte es sich gemütlich.

    „Tja, wir haben einen undurchsichtigen Fall."

    „Ach, du bist wegen einer Jobsache hier?"

    „Ja."

    „Soll ich Esther wecken? Wenn es wirklich wichtig ist, mache ich das gern."

    „Du, lass mal."

    „Brauchst du fachlichen Rat?"

    „Nein."

    „Einen Tipp oder so was?"

    „Nein, nein."

    „Was ist es denn?"

    „Ich wollte dich fragen, ob du uns noch einmal aushelfen kannst. Carlo lehnte sich zurück, trank seinen Kaffee und wartete auf eine Reaktion. Um seiner Frage Nachdruck zu verleihen, fügte er an: „Die Oberen haben es abgesegnet. Sie wären froh, wenn du aushilfsweise wieder einsteigst. Hat sich ja bewährt in früheren Fällen. Er lächelte, als erinnere er sich gerne zurück.

    Rock schaute ihn an, die Augen zu Schlitzen verengt. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Du weißt doch genau, dass ich eigentlich raus bin."

    „Ja, eben. Eigentlich. Und genau darauf setze ich. Es brennt wirklich an allen Ecken und Enden. Und Esther ist wohl noch eine ganze Weile aus dem Verkehr gezogen."

    „Worum geht es denn überhaupt?"

    „Ein Mordfall. Bislang wissen wir nur, dass es sich um die Chefsekretärin einer PR-Agentur handelt. Sie wurde gestern tot in ihrer Wohnung aufgefunden."

    „Und wie wurde sie getötet?"

    „Erstochen. Es gibt keine Einbruchspuren."

    „Also kannte sie den Täter."

    „Sieht so aus."

    Rock seufzte. Konnte er sich das antun? Konnte er Esther das antun? Es lief gerade perfekt zwischen ihnen. Geradezu harmonisch. Sie hatten sogar Pläne geschmiedet – vom eigenen Häuschen, irgendwo im Grünen. Esther war zwar eine typische Großstadtfrau, aber sie konnte sich offenbar vorstellen, mit ihm hinaus aufs Land zu ziehen. In den Taunus. Oder in die – was Immobilien anbelangte – noch günstige Wetterau, nordöstlich von Frankfurt gelegen, zwischen zehn und dreißig Kilometer entfernt. Der Weg nach Frankfurt war immer noch akzeptabel.

    Früher hätte Rock Reißaus genommen bei einer solchen Überlegung, heute dachte er ernsthaft darüber nach. Was wollte er mehr vom Leben? Er hatte eine tolle Frau. Bald ein Häuschen. Vielleicht einen Hund? Nur das Thema Kinder hatten sie bislang glücklicherweise umschifft. Nicht einmal gestreift. Denn dann hätte er wohl doch kapituliert.

    Carlo merkte, wie Rocks Gedanken abschweiften. „Hey, was ist los? Ich warte auf eine Antwort."

    „Ja, ja. Moment. Rock brauchte eine Weile, um ins Hier und Jetzt zurückzufinden. „Also, Carlo, nimm‘s mir nicht übel, aber ich kann euch momentan nicht helfen. Ich wäre nicht bei der Sache. Glaub mir. Es ist besser so. Auf Dauer kann das sowieso nicht so weitergehen. Es wäre besser, wenn ihr euch ab sofort allein durchschlagt. Hast du schon mal bei eurem Chef nach personeller Verstärkung gefragt?

    „Meinst du Henning Klaus? Vergiss es!"

    „Aber wieso? Der Leiter einer Mordkommission muss doch gewisse Möglichkeiten haben."

    „Die einzige Möglichkeit, die er hat, ist zu kuschen. Sonst fliegt er. Die ganz oben machen ernst. Mit immer weniger Personal immer mehr Fälle lösen. Das wollen die und das setzen sie durch."

    „Sie versuchen es, aber es wird schiefgehen."

    „Das wissen du und ich. Und noch ein paar mehr, die nichts zu sagen haben. Bei dem aktuellen Fall ermittle ich quasi allein. Nur ab und zu bekomme ich einen Assistenten. Das ist

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