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Der Riese Haymon: oder die wahre Geschichte, wie ein frommer Adelsherr zum Drachentöter und Klostergründer und nach Jahrhunderten zum Namenspatron für einen Literaturverlag wird
Der Riese Haymon: oder die wahre Geschichte, wie ein frommer Adelsherr zum Drachentöter und Klostergründer und nach Jahrhunderten zum Namenspatron für einen Literaturverlag wird
Der Riese Haymon: oder die wahre Geschichte, wie ein frommer Adelsherr zum Drachentöter und Klostergründer und nach Jahrhunderten zum Namenspatron für einen Literaturverlag wird
Ebook60 pages39 minutes

Der Riese Haymon: oder die wahre Geschichte, wie ein frommer Adelsherr zum Drachentöter und Klostergründer und nach Jahrhunderten zum Namenspatron für einen Literaturverlag wird

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Erstmals beschreibt der Gründer des Haymon Verlags, selbst Historiker, was es mit diesem Haymon auf sich hat, der zum Namenspatron für seine Bücher wurde. Der lokalen Sage nach ein Riese, der als Sühne für eine Missetat das bedeutende Kloster Wilten gründete. "Dort gab es sicher schon eine Bücherstube, wo Texte abgeschrieben und somit vervielfältigt wurden. Haymon, historisch gesehen wahrscheinlich ein bayerischer Adeliger namens Haimo, war also im weitesten Sinne ein Verlagsgründer", erzählt Forcher und geht in seinem neuen Buch auf die Hintergründe und diversen Fassungen der Sage und auf überregionale Zusammenhänge ein, etwa mit den in Belgien und im Rheinland sehr bekannten Haymonskindern aus dem karolingischen Sagenkreis.
LanguageDeutsch
PublisherHaymon Verlag
Release dateApr 15, 2014
ISBN9783709973608
Der Riese Haymon: oder die wahre Geschichte, wie ein frommer Adelsherr zum Drachentöter und Klostergründer und nach Jahrhunderten zum Namenspatron für einen Literaturverlag wird

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    Book preview

    Der Riese Haymon - Michael Forcher

    bezeichnen

    WIE ANFANGEN?

    oder

    Man soll das Pferd nicht vom Schwanz her aufzäumen

    Wie soll ich denn anfangen? Man weiß doch gar nichts über diesen angeblichen Riesen Haymon. Gut, dann wenigstens die Sage erzählen. Wenn das so leicht wäre. Es gibt sie in den verschiedensten Fassungen. Nur dass der Riese Haymon das Kloster Wilten gründete, bleibt immer gleich. Oder interessiert es Sie mehr, was der historische Hintergrund ist, wer der wirkliche Klostergründer gewesen sein könnte? Spekulationen. Dann werde ich Ihnen wohl sagen müssen, warum ich vor 25 Jahren meinem Verlag ausgerechnet diesen Namen gab. Und seither immer wieder gefragt werde, was es damit auf sich habe. Also der Reihe nach oder das Pferd vom Schwanz her aufzäumen?

    Als Historiker, den ich auch nach zwei Jahrzehnten als Literaturverleger nicht verleugnen kann, fange ich mit den historischen Tatsachen an. Aber eine bedeutende wissenschaftliche Arbeit will ich nicht vorlegen, nur ein bisschen plaudern, erzählen. Was die Forscher über Haymon und Wilten herausfinden konnten, haben sie längst niedergeschrieben. Einiges davon, was mir richtig und wichtig scheint, erzähle ich nach und knüpfe daran eigene Überlegungen und Schlussfolgerungen.

    Man weiß, dass das Stift Wilten im gleichnamigen heutigen Stadtteil von Innsbruck in seinen Ursprüngen in das 9. oder 10. Jahrhundert, vielleicht sogar weiter zurückreicht. Eine frühmittelalterliche Klostergründung also, auch wenn nur wenige alte Mauern übrig sind und keine Urkunde, kein sonstiges Schriftstück genauere Aussagen erlaubt. Die Überlieferung besagt, und die Historiker stimmen dem ziemlich einhellig zu, dass es ursprünglich ein Kollegiatstift von Regularkanonikern war, eine Gemeinschaft von Klerikern also, die sich zu gemeinsamem Leben nach lockeren klösterlichen Regeln zusammengetan hatten. Bischof Reginbert von Brixen scheint an ihnen wenig Freude gehabt zu haben, denn 1140 löste er die Gemeinschaft auf und berief stattdessen Mönche des gerade gegründeten Prämonstratenserordens hier her. 1138 bestätigte Papst Innozenz II. die neue Ordensniederlassung. Die Patres und Fratres kamen aus der schwäbischen Abtei Rot und übernahmen Seelsorge, Wirtschaftsbetrieb und Kulturzentrum. Denn als solches muss man sich das Kloster Wilten seit seiner Gründung vorstellen, das älteste Kulturzentrum im Inntal mithin. Damit hängt der Verlagsname zusammen. Doch ich greife vor …

    Wer der Gründer dieses kirchlichen und kulturellen Zentrums war, weiß man nicht. Und hier setzt die Sage ein.

    Ich bin Held Haymon genandt

    Unnd in diesem Intahl wol bekandt.

    Nach Christ gepurt Achthundert und achtundsiebentzig Jahr

    Ist das bescheen furwar,

    Ich mein leben hie hab vollendt.

    Darumb Ich diese gegendt habe benendt

    Wilthan nach der ursach gestalt.

    Als ich war funff und dreyssig Jar Alt,

    Ich einem starcken Mann

    Sein mannlichs leben nam.

    Darumb Ich Puß entpfing

    Unnd in diese Wiltnus herging.

    Ein Kloster ich anfing zubauwen

    In Gottes Nahmen und unser lieben frauwen.

    Ein Track mich sehr bekummert,

    Mich hin unnd wieder mit dem bauwfuhret.

    Zu lezt ich mich besan,

    In Gottes Nahmen greiff ich das greulich thier an:

    Lang durch das Thal ab

    Ich Im viel schlege von Krefften gab,

    In der lezt in einer Klam

    Ich im mit Gottes hulff sein greuwlich leben nam,

    Ich Ime sein Zung aussschneidt,

    Den Kern Ich von dannen spilt.

    Diesen der Hochgeporn Erzherzog Sigmundt von Osterich

    In silber hat fassen lassen sicherlich,

    als mann das noch mag sehen.

    Zu meiner gedechtnus ist das bescheen.

    Nach dem wardt der Pauw vollbracht,

    auch mit Geistlichen Bruedern besezt wardt.

    Ich diesen Orden an mich thet nehmen,

    Haymon mann mich thet nennen,

    Darinn ich

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