Wege zum schadensfreien Wohnen: Schäden erkennen, beseitigen, verhüten
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Genau der richtige Leitfaden dafür ist dieses Buch. Knapp und verständlich führt es vom Keller bis zum Dach in die jeweilige Problematik ein und beschreibt Erkennung, Ursache und mögliche Beseitigung der Schäden.
Themenbezogene Checklisten leiten den Leser zur Kontrolle im eigenen Haus an und verhelfen zu planmäßigem Vorgehen.
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Book preview
Wege zum schadensfreien Wohnen - Horst Fischer-Uhlig
Heizung/Warmwasser
VORWORT
Warum regelmäßige Kontrollen nötig sind
Ein Haus ist vielerlei Einflüssen ausgesetzt, die es schädigen, in seiner Nutzung beeinträchtigen, in seiner Substanz mindern können. Schäden, die in den meisten Fällen das Wohnbehagen spürbar beeinträchtigen.
Da die Einflüsse aufeinander einwirken, sich gegenseitig bedingen oder gar verstärken können, ist es hilfreich, eine klare Übersicht über ihre Folgen zu gewinnen. Ständige Einflüsse sind dabei von speziellen Ursachen zu trennen. An der Spitze der ständigen Einflüsse steht die Witterung je nach Lage: Kälte und Wärme, Frost und Hitze, Feuchtigkeit durch Regen und Schnee. Spezielle Einflüsse werden je nach Haustyp, Hausgestalt, Baustoffwahl, Verarbeitung, unsachgemäßer Nutzung und Alter schwanken.
Für beide Schadensursachen gilt: je früher Schäden erkannt werden, desto geringer ist ihre Auswirkung, desto weniger Geld kostet meist ihre Beseitigung. Dass erkannte Baumängel behoben werden sollten, bevor sie größere Schäden anrichten, versteht sich dabei von selbst.
Schadenserkennung kann nicht dem Zufall überlassen bleiben. Dazu ist vielmehr regelmäßige Kontrolle nötig: Kontrolle mit den Augen zu allererst. Sie ist bequem auszuführen, ohne großen Zeitaufwand, wenn man die Bauteile je nach Belastung und Gefährdung in Gruppen fasst, die in bestimmten Zeitabständen zu überprüfen sind.
Die Checklisten dieses Buches leiten dazu an. In speziellen Kapiteln wird auf die möglichen Schäden detailliert eingegangen, werden die Probleme erhellt und Hinweise zur Schadensbeseitigung gegeben.
SCHADENSVERHÜTUNG
Kontrollen bieten Sicherheit, helfen sparen
Winterfest
Kein Hauseigentümer sollte bei seinem Eigentum vernachlässigen, was ihm für sein Auto selbstverständlich ist: die regelmäßige Pflege, Überprüfung und Wartung.
In der Praxis haben sich dafür Kontrollen in bestimmten Zeitabständen bewährt: jedes halbe Jahr, jedes Jahr, alle zwei, alle fünf Jahre.
Da in der kalten Jahreszeit die Belastung der Hausteile durch die Witterung extrem wachsen kann, ist eine zusätzliche Kontrolle vor dem Winter ratsam. Sie sollte so rechtzeitig geplant werden, dass nötig werdende Instandsetzungsarbeiten ohne lästigen Termindruck zu Ende gebracht werden können. Zumal Handwerker, vor allem in den Städten, nicht von heute auf morgen anrücken. Warum diese Vorsorge vor dem Winter besonders nötig ist, lässt sich überzeugend an einigen Beispielen verdeutlichen.
Frost
Feuchtigkeit im Mauerwerk, Urfeind des Hauses von jeher, kann im Winter ihre zerstörerische Wirkung vervielfachen: weil gefrierende Nässe eine Sprengwirkung erzeugt.
Undichte Außenhülle
Außenluft, die durch undichte Stellen der Außenhülle eindringt, ist in den warmen Monaten wenig spürbar:
Als Kaltluft dagegen beeinträchtigt sie das Raumklima und damit Wohnbehagen und Gesundheit.
Wärmebrücken
Wärmebrücken in der Außenwand, im Sommer kaum zu bemerken, werden im Winter zu Flächen, die Kälte abstrahlen, an denen sich der Wärmestrom nach außen verstärkt, feuchte Raumluft kondensiert und Schimmelrasen sich bilden können.
Lecks im Dach
Zu vergleichbaren Verschärfungen kann es durch die Kälte am Dach kommen. Undichte Stellen in der Luft-/Dampfsperre auf der warmen Raumseite, ohne Folgen in der warmen Jahreszeit, können bei Kälte zu Schäden führen, deren Beseitigung kostspielig ist: innerhalb der Konstruktion schlägt sich die warme, feuchte Raumluft als Wasser nieder, vermindert die Wirkung der Wärmedämmschicht und begünstigt Schädlingsbefall.
Kurz: Ein in der warmen Jahreszeit auf den ersten Blick schadensfrei wirkendes Haus kann durch kalte, nasse Witterung so beansprucht werden, dass die Wohnqualität und damit der Wert des Hauses beträchtlich absinken.
Qualität der Verarbeitung
Bewohnerverhalten
Häufig lässt sich auch dann erst erkennen, ob das für Instandsetzung und Modernisierung verwendete Material geeignet war, auch im Hinblick auf die Verträglichkeit mit den Baumaterialien aus der Entstehungszeit. Erst dann zeigt sich mitunter die Qualität der Planung und der Verarbeitung. Nicht zuletzt schließlich kann die Nutzung selbst Ursache von Schäden sein, vor allem die achtlose, modernen Baustoffen und Wohngegebenheiten nicht entsprechende Nutzung. So dass auch hier Korrekturen nötig werden können.
KELLERMAUERWERK
Im Bereich des Kellers
Feuchteschäden
Zum Verständnis der Probleme: In vielen Wohnhäusern erweisen sich die Keller als Schwachstellen und haben Feuchteschäden. Vor allem dort, wo falsche oder nachlässige Ausführung, ungeeignete Baustoffe und Witterungseinflüsse zu bautechnischen oder bauphysikalischen Mängeln geführt haben. Doch auch falsches Nutzerverhalten kann sich auswirken: So wird sich z.B. bei Kellerlüftung im Sommer die feuchtwarme Außenluft an kalten Kellerwänden als Tauwasser (Kondensat) niederschlagen und nur bei kaltem, trockenem Wetter vorübergehend wieder abführen lassen.
sorgfältige Analyse nötig
Da Feuchtigkeit die Bausubstanz auf Dauer schädigen und auch das Raumklima beeinträchtigen kann, ist bei Schäden im erdberührenden oder erdnahen Bereich eine besonders sorgfältige Erforschung der Ursachen durch ausgewiesene Fachleute nötig. Vor allem, was die Feuchtigkeitssituation und die Belastung durch bauschädliche Salze aus dem Erdreich betrifft. Andernfalls können selbst Sanierungsmaßnahmen das Übel noch verschlimmern.
Schadenserkennung:
Feuchte Wände, von innen oder außen feststellbar, feuchte Fußböden. Als Flecken oder Streifen sichtbar oder spürbar als kalte Feuchte der Wand. Auch Ausblühungen, abgeblätterter Putz, loser Putz oder Putzaufwölbungen sind Hinweis. Ebenso muffiger Geruch in Kellerräumen.
Ursachen & Beseitigung
Anlass für Feuchteschäden im Keller können sein: fehlende oder unvollständige Fundamente, Bodenplatten mit Rissen und undichten Anschlüssen, undichte Rohrdurchdringungen, fehlende oder schadhafte senkrechte Außenabdichtung und Wärmedämmung gegen das Erdreich, fehlende waagrechte Abdichtungen im aufgehenden Mauerwerk, falsch ausgeführter Sockelbereich, fehlende Dränung. Doch auch defekte Fallrohre oder Putzschäden können z.B. bei Schlagregen zu Durchfeuchtungen führen. Diese Feuchtigkeit zu beseitigen und künftig zu verhindern wird erschwert durch komplizierte Mechanismen der Wasseraufnahme. Allem voran die kapillare Wasseraufnahme, durch die in den Kapillaren, den feinen Poren des Mauerwerks, Erdfeuchte aufsteigt.
Die Durchlässigkeit der Bodenschichten ist entscheidend für die Abdichtung des Kellers. Bei gut durchlässigen Sand- und Kiesböden, also bei nichtbindigen Böden, ist nur Schutz gegen Bodenfeuchtigkeit nötig. Denn das Wasser staut nicht und sickert senkrecht ab.
Bei nichtdrückendem Wasser, Oberflächen- und Sickerwasser, bindigen, schlecht durchlässigen Böden oder in Hanglagen kann sich Stauwasser bilden. Eine Dränung ist deshalb erforderlich.
Bei Böden mit Grundwasser, das ständig von allen Seiten Druck ausübt, sind besondere Schutzmaßnahmen zur Abdichtung erforderlich. Zumal das Grundwasser auch Beton angreifende Substanzen enthalten kann.
kapillare Wasseraufnahme
Salze aus dem Erdreich
Dazu kann es kommen, wenn die senkrechte Außenabdichtung des Mauerwerks gegen das Erdreich fehlt oder schadhaft geworden ist oder/und, die waagrechte Abdichtung im Mauerwerk fehlt, wie häufig in älteren Häusern. Natürlich spielen auch Bodenbeschaffenheit und Grundwasserverhältnisse eine Rolle. Grundsätzlich gilt: je geringer der Durchmesser der Poren im Baustoff, desto höher steigt die Feuchtigkeit im Mauerwerk, je größer der Durchmesser, desto schneller steigt sie. Wäre die im Mauerwerk aufsteigende Erdfeuchte reines Wasser, würde sie wenig Schaden stiften; sie würde verdunsten. Aber leider enthält die Feuchte hauptsächlich