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Butler Parker 3 – Kriminalroman: Der große Bluff
Butler Parker 3 – Kriminalroman: Der große Bluff
Butler Parker 3 – Kriminalroman: Der große Bluff
Ebook126 pages1 hour

Butler Parker 3 – Kriminalroman: Der große Bluff

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About this ebook

Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten. Diesen Titel gibt es nur als E-Book.

Als Butler Parker das straff gespannte Drahtseil erkannte, war es bereits zu spät …! Es tauchte ganz plötzlich im Scheinwerferlicht auf und blockierte die schmale, nasse Straße. Es strammte sich in Höhe der Windschutzscheibe zwischen zwei Bäumen und mußte verheerender und entsetzlicher wirken als eine Sprengladung. Josuah Parker stieg voll in die Bremsen. Er versuchte, den hinten wegrutschenden Wagen abzustoppen, wirbelte verzweifelt das Steuerrad herum und ließ sich blitzschnell vom Fahrersitz gleiten, als das Drahtseil den Wagen erfaßte und die Windschutzscheibe zerfetzte. Die beiden Seitenholme des Wagens wurden gleichsam wegrasiert. Das Autodach verfing sich in dem zum Bersten gespannten Drahtseil, kippte nach oben und schleuderte den Cadillac hoch in die Luft. Das häßliche Geräusch reißenden Blechs, das Splittern von Glas und der wie in Todesangst aufbrüllende Motor schufen eine Musik, die das Blut in den Adern gerinnen ließ. Das alles dauerte nur wenige Sekunden. Das Licht der Scheinwerfer kippte nach oben in den nachtschwarzen Regenhimmel, flackerte und erlosch. Es roch intensiv nach ausströmendem Benzin. Krachend landete der schwere, schwarze Cadillac an der Schutzplanke der Straße, durchbrach das dünne Eisenblech und polterte, sich überschlagend, den kleinen Abhang hinunter. Gleichzeitig damit zerriß das dicke Drahtseil. Ein Gewehrschuß schien aufzupeitschen, als es barst und sich dann aufrollte. Der Benzingeruch wurde stärker, füllte die feuchte Waldluft. Das Radio des Cadillac plärrte scheppernd, hustete und spuckte, um dann endgültig zu verstummen. Eine grelle Stichflamme stieg aus den verknäulten Trümmern des Wagens. Dieses überdimensional große Blitzlicht erhellte die Unfallstelle. Aus dem Blitzlicht wurden Flammenbündel, die den Rest des Wagens einhüllten. Explosionsartig riß der gefüllte Wagentank auf.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateJan 1, 2014
ISBN9783863778781
Butler Parker 3 – Kriminalroman: Der große Bluff

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    Butler Parker 3 – Kriminalroman - Günter Dönges

    Butler Parker

    – 3–

    Der große Bluff

    Günter Dönges

    Parker blufft die Mörder

    Roman von Günter Dönges

    Als Butler Parker das straff gespannte Drahtseil erkannte, war es bereits zu spät …!

    Es tauchte ganz plötzlich im Scheinwerferlicht auf und blockierte die schmale, nasse Straße. Es strammte sich in Höhe der Windschutzscheibe zwischen zwei Bäumen und mußte verheerender und entsetzlicher wirken als eine Sprengladung. Josuah Parker stieg voll in die Bremsen. Er versuchte, den hinten wegrutschenden Wagen abzustoppen, wirbelte verzweifelt das Steuerrad herum und ließ sich blitzschnell vom Fahrersitz gleiten, als das Drahtseil den Wagen erfaßte und die Windschutzscheibe zerfetzte.

    Die beiden Seitenholme des Wagens wurden gleichsam wegrasiert. Das Autodach verfing sich in dem zum Bersten gespannten Drahtseil, kippte nach oben und schleuderte den Cadillac hoch in die Luft.

    Das häßliche Geräusch reißenden Blechs, das Splittern von Glas und der wie in Todesangst aufbrüllende Motor schufen eine Musik, die das Blut in den Adern gerinnen ließ.

    Das alles dauerte nur wenige Sekunden.

    Das Licht der Scheinwerfer kippte nach oben in den nachtschwarzen Regenhimmel, flackerte und erlosch. Es roch intensiv nach ausströmendem Benzin. Krachend landete der schwere, schwarze Cadillac an der Schutzplanke der Straße, durchbrach das dünne Eisenblech und polterte, sich überschlagend, den kleinen Abhang hinunter. Gleichzeitig damit zerriß das dicke Drahtseil. Ein Gewehrschuß schien aufzupeitschen, als es barst und sich dann aufrollte.

    Der Benzingeruch wurde stärker, füllte die feuchte Waldluft. Das Radio des Cadillac plärrte scheppernd, hustete und spuckte, um dann endgültig zu verstummen. Eine grelle Stichflamme stieg aus den verknäulten Trümmern des Wagens. Dieses überdimensional große Blitzlicht erhellte die Unfallstelle. Aus dem Blitzlicht wurden Flammenbündel, die den Rest des Wagens einhüllten. Explosionsartig riß der gefüllte Wagentank auf. Brennendes Benzin spritzte durch die Nacht, verglühte zischend auf dem nassen Waldboden oder beteiligte sich daran, das Autowrack in eine weißglühende Hölle zu verwandeln.

    Im Widerschein der Flammen waren zwei Gestalten zu erkennen, die oben an der Straße standen und hinunter in die Flammengarbe stierten. Sie rührten sich nicht, waren wie verzaubert. Gebannt beobachteten sie das Ausglühen des Wracks. Sie vergaßen darüber jede Vorsicht, mußten sie doch damit rechnen, daß andere Autofahrer diese Waldstelle passierten.

    Diese beiden Männer waren fast gleich groß. Etwa 1,75 Meter mochten sie haben. Sie waren schlank, breitschultrig und trugen dünne, schwarze Nylonmäntel über ihren Anzügen.

    »Der is’ hin …!« sagte Ray Forest mit heiserer Stimme, die zu seinem breitflächigen, narbigen Gesicht paßte. »Der is’ hin, sag’ ich.«

    »Besser, ich seh’ mal nach.«

    Norman Irving sprach langsam, fast schleppend. Er hatte das ausdruckslose Gesicht eines Pokerspielers. Seine blendend weißen Zahnreihen waren zu regelmäßig, um echt sein zu können. Er kaute an seinem Nagel des kleinen, rechten Fingers, als er langsam über die niedrige Schutzplanke stieg und über den Hang auf das brennende Wrack zuging.

    Ray Forrest zuckte nur mit den Schultern. Er zündete sich eine Zigarette an, drehte sich um und kümmerte sich um die beiden Drahtseilenden. Er schaffte sie an die Straßenseiten und stieß mit dem Fuß die Glassplitter von der Fahrbahn. Besondere Mühe gab er sich nicht. Irving und er würden ja ohnehin in ein paar Minuten losfahren und diese Straße möglichst schnell verlassen.

    Ray Forest war sehr zufrieden.

    Der Auftrag hatte prächtig hingehauen, alles war planmäßig verlaufen. In spätestens einer Stunde konnten Irving und er die zweite Hälfte der vereinbarten Geldsumme abkassieren. Für jeden von ihnen also noch einmal 2500 Dollar. Eine Menge Geld, mit der sich schon etwas anfangen ließ. Ray Forest hatte vor, nach Los Angeles zu fahren und seine Freundin zu besuchen.

    Ungeduldig wartete er auf seinen Partner Irving. Er konnte nicht verstehen, warum Norman es so genau mit dem Wrack nahm. An fünf Fingern konnte er sich schließlich abzählen, daß der Mann am Steuer des Cadillac nicht mehr lebte.

    Norman Irving ahnte, daß Ray Forest ungeduldig wartete, doch das hielt ihn nicht davon ab, den Wagen genau zu prüfen. Er hatte den Job angenommen und sich für seine prompte und sichere Durchführung verbürgt. Irving war pedantisch, auf seine gute Arbeit bildete er sich sehr viel ein.

    Am Nagel des kleinen Fingers knabbernd, blieb er nachdenklich stehen und beobachtete die Trümmer des Cadillac, die in einem Schmelzofen zu sein schienen. Es war schon wegen der sengenden Hitze unmöglich, näher an den Wagen heranzukommen. Irving mußte darauf verzichten, einen Blick in das glühende Wageninnere zu werfen.

    Langsam wandte er sich ab und stieg hinauf zur Straße. Schön, die Leiche hatte er zwar nicht mit eigenen Augen gesehen. Doch er konnte ja wohl unterstellen, daß der Fahrer nicht nur tot war, sondern jetzt zu Asche wurde. Gewissensbisse hatte Irving nicht. So etwas kannte er nicht. Er hatte einen Auftrag ausgeführt und wollte dafür jetzt den Rest der vereinbarten Summe kassieren.

    »Na, was is?« fragte Ray Forest, als er den in einer Schneise stehenden Wagen erreicht hatte.

    »Hat geklappt«, antwortete Irving schleppend. »Der braucht nicht mehr eingeäschert zu werden. Los, hauen wir ab, bevor ein Streifenwagen erscheint. Die Flammen sind bestimmt bis ’runter nach Lakewood zu sehen.«

    Sie stiegen schweigend in den Wagen. Ray Forest übernahm das Steuer, lenkte den Chevrolet auf die Straße und umfuhr vorsichtig die Glasscherben auf dem nassen Asphalt. Dann drehte er stärker auf und hielt auf Denver zu, wo sie seit knapp einer Woche wohnten.

    »Wann verschwinden wir?« erkundigte sich Ray Forest während der Fahrt. »Länger als nötig will ich nicht in diesem Kaff bleiben.«

    »Ein paar Tage sollten wir noch bleiben«, meinte Irving und lächelte dünn. Seine Zahnprothesen glänzten.

    »Bist du verrückt?« Ray Forest sah seinen Partner kurz an. »Was glaubst du, wie die Bullen nach diesem Unfall wild werden …!«

    »Uns wird nichts passieren, Ray. Aber bevor wir Denver verlassen, möchte ich noch anständig abstauben.«

    »Na ja, die zweite Rate sollten wir ja gleich bekommen. Oder etwa nicht?«

    »Von dem Zaster spreche ich nicht.«

    »Von welchem denn noch, he?«

    »Unser Auftraggeber wird noch mehr spucken müssen, Ray.« Irving grinste wieder dünn. »Ich glaube zu wissen, wer der Mann ist. Den nehmen wir noch aus wie ’ne fette Ente, mein Junge. Der wird uns so schnell nicht wieder los.«

    Ray Forest blies die Backen auf und schnalzte. Endlich hatte er begriffen. Anerkennend fluchte, er. Er war sofort einverstanden. Gegen Geld hätte er nichts einzuwenden.

    »Du bist ja vielleicht ein toller Hund«, schmeichelte er seinem Partner. »Ich hab’ ja gleich gewußt, daß Denver mir gefallen wird. Und wer soll unser Geldgeber sein?«

    »Dreimal darfst du raten«, entgegnete Irving. »Mich können ’se doch nicht für dumm verkaufen. Ich weiß genau, was gespielt wird. Damit wir aber auch ganz sichergehen, werden wir uns mal diesen Mittelsmann kaufen und ihm auf den Zahn fühlen. Das wär’ doch was für dich, oder?«

    »Der Kerl wird innerlich von ’ner Viertelstunde in allen Tonarten singen«, schwor Ray Forest. »Ich kenn’ da ein paar Mittelchen, die den stärksten Neger umschmeißen …!«

    Josuah Parker lag reglos im Straßengraben und horchte in sich hinein. Er prüfte vorsichtig, welcher Knochen ihm nicht weh tat. Das Resultat war niederschmetternd. Alle Knochen schmerzten, jeder Muskel schien sich in glühendes Eisen verwandelt zu haben. Er wagte nicht, sich zu rühren, merkte aber, daß er noch atmete. In einer ersten, verfrühten Aufwallung wollte er sich darüber freuen, doch dann merkte er zu seinem grenzenlosen Entsetzen, daß er blind war.

    Er sah nichts mehr …! Und das hing nicht mit der regennassen Dunkelheit zusammen. Er riß die Augen weit auf, spürte, daß die Lider sich öffneten, doch er konnte nichts erkennen, noch nicht einmal den vagen Umriß eines Baumes oder den von einem mißmutigen Mond nur sparsam erhellten Nachthimmel.

    Unwillkürlich schluckte er, stellte bei der Gelegenheit fest, daß seine Kiefer wenigstens noch in Ordnung waren. Er zwang sich zur Ruhe. Gerade jetzt durfte keine Panik aufkommen. Parker rief sich zur Ordnung, war fest entschlossen, sein Schicksal mannhaft zu ertragen, wie es sich für einen original englischen Butler gehörte.

    Es kostete ihn sehr große Überwindung, den rechten Arm anzuheben. Zögernd kroch seine Hand zum Gesicht empor. Mit den Fingern wollte er feststellen, was mit seinen Augen passiert war. Die Erinnerung hatte sich nämlich längst wieder eingestellt. Er wußte überdeutlich, daß er mit dem Cadillac gegen ein quer über die Straße gespanntes Drahtseil gefahren war.

    Seine Hand zitterte nur ganz wenig, als die Fingerkuppe den Unterkiefer ertastete, dann die Nase ausmachten und schließlich mit einem entschlossenen Ruck hoch zu den Augenhöhlen zuckten. Er wollte die gnadenlose Wahrheit erfahren.

    Zu seiner Überraschung wurden die Finger aber von einem harten Gegenstand gebremst. Sie kamen nicht weiter, stießen gegen ein

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