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Gerettet!: Wenn es darum geht, nicht unterzugehen. Erzählt von Kapitänen, die dem Tod ins Auge sahen.
Gerettet!: Wenn es darum geht, nicht unterzugehen. Erzählt von Kapitänen, die dem Tod ins Auge sahen.
Gerettet!: Wenn es darum geht, nicht unterzugehen. Erzählt von Kapitänen, die dem Tod ins Auge sahen.
Ebook60 pages29 minutes

Gerettet!: Wenn es darum geht, nicht unterzugehen. Erzählt von Kapitänen, die dem Tod ins Auge sahen.

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About this ebook

Sicherheitsoffizier Richard Neu kämpft im fünf Grad kalten Wasser treibend vor den äußeren Hebriden ums Überleben. Kapitän Robert Maringer wird mit seinem Schwergutschiff "Jolly Indico" in den zum Ziel eines Raketenangriffs. Und Klaus D. Weinacks "MS Starman Australia" wird von einem gewaltigen Tsunami überrollt. In GERETTET! berichten Kapitäne, Offiziere und Matrosen von ihren Momenten größter Not und Entschlossenheit.
LanguageDeutsch
Release dateNov 28, 2014
ISBN9783958982048
Gerettet!: Wenn es darum geht, nicht unterzugehen. Erzählt von Kapitänen, die dem Tod ins Auge sahen.

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    Gerettet! - Stefan Kruecken

    GERETTET!

    Wenn es darum geht, nicht unterzugehen.

    Erzählt von Kapitänen, die dem Tod ins Auge sahen.

    Logo_E-WERK_4farbig.ai

    Inhalt

    Umschlag

    Titel

    Möwenangriff

    Rakete

    Tsunami

    Wasserwand

    Der Untergang von Ocean City

    Über Autor und Verlag

    Impressum

    +++ 69° 30’ N, 16° 28’ W +++ Atlantik, nördlich der Hebriden +++ Fischereischutzboot Poseidon +++ im Januar 1977

    MÖWENANGRIFF

    Der Test eines Überlebensanzugs geht schief und das Wetter schlägt um. Verzweifelt erkennt RICHARD NEU, der im kalten Nordatlantik abtreibt, dass man ihn auf der Brücke der Poseidon im Schneetreiben verloren hat. Nun beginnt ein Überlebenskampf in den Wellen und gegen Angreifer mit scharfen Schnäbeln.

    Auf See bekam jeder Kapitän einen Spitznamen. Wir kannten »Büddel-Harry« Büther, Gerhard »Brackermann« Karnatz, Willy »Der Vater« Dahnke oder Albert Knüller, den »Pastor vom Mehlsack«. Knüller wurde so genannt, weil er oft vor dem »Mehlsack« fischte, einem Felsen vor Island, und weil er außerdem dafür bekannt war, besonders salbungsvoll über Funk zu sprechen. Warum man mich »King Richie« nannte, weiß ich nicht, aber an meiner Statur kann es nicht liegen, denn ich bin eher klein gewachsen. Mein Spitzname mag mit meinem »Löwenherzen« zu tun haben, denn ich bin dafür bekannt, dass mich Ungerechtigkeiten mächtig aufregen. Es gab auch eine Zeit, in der ich, das gebe ich zu, bisweilen ziemlich jähzornig wurde. Alles kam zusammen, als ich im Oktober 1972 in eine Art Seeschlacht gegen die norwegische Marine geriet.

    In den Kühlräumen von Hans Pickenpack, einem Trawler von 78 Metern Länge und 13,6 Metern Breite, lagerten gegen Ende unserer Fangreise 520 Tonnen Fischfilet: Kabeljau, Seelachs, Rotbarsch und Schellfisch. 80 Tonnen fehlten noch, bevor wir die Heimreise nach Altona antreten konnten. Wir fischten nördlich der Lofoten, unweit des Anda-Fjordes. Wenige Wochen zuvor hatten die Norweger in einem Referendum gegen den Beitritt zur Europäischen Wirtschaftsunion (EWG) gestimmt; auf den Fangplätzen vor den 12-Meilen-Hoheitsgewässern herrschte eine angespannte Stimmung, denn die norwegische Marine sah ungern, dass eine ausländische Flotte ihre Bestände abfischte.

    Ich hatte kurz nach 21.00 Uhr das Netz einholen und die Maschine stoppen lassen, weil der Bestmann zwei defekte Flügel am Rollengeschirr auswechseln sollte. Hans Pickenpack trieb außerhalb der Fischereigrenze, der Wind wehte mit Stärke fünf bis sechs. Etwa 20 Minuten dauerte die Reparatur, 20 Minuten, in denen uns der Golfstrom in nordöstliche Richtung, also in norwegische Hoheitsgewässer, schob. Was ich wusste, mich aber nicht beunruhigte, denn wir fischten nicht. Unser Fanggeschirr lag an Deck.

    Nach der Reparatur nahm unser Trawler wieder Fahrt auf. Ich peilte unsere Position, stellte fest, dass wir wieder in internationalen Gewässern waren, und ließ das Grundschleppnetz ausbringen. Was ich nicht ahnen konnte: Der Erste Steuermann hatte bereits einige Minuten zuvor das Fischereilicht eingeschaltet, mit dem man signalisiert, dass man die Netze aussetzt. Über Funk plauschte ich mit Kapitän »Brackermann« Karnatz, der mit seinem Trawler ganz in der Nähe fischte.

    »Irgendwas auf dem Fischfinder-Echolot zu sehen?«, fragte ich.

    »Nein, keine Laus«, entgegnete er.

    Ich wunderte mich, denn auf meinem Radarschirm erkannte ich keine Laus, aber einen Schatten. Ich trat auf die Nock, um nachzuschauen, doch konnte nichts erkennen. Trawler Hans Pickenpack zog seine Bahn durch eine sehr schwarze Nacht. Um 21.40 Uhr wurde es mit einem Mal sehr hell auf der Brücke. Ein Scheinwerfer strahlte mich aus kurzer Distanz an. »Unverschämtheit«, fluchte ich, was sollte das? Ich schaltete das Funkgerät auf den internationalen Kanal 16 und schimpfte:

    »Welches Schiff ist längsseits?«

    »Hier spricht der Kommandant der Senja. Sie fischen verbotenerweise in norwegischen

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