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Sternentänzer, Band 25 - Voller Einsatz für Lina
Sternentänzer, Band 25 - Voller Einsatz für Lina
Sternentänzer, Band 25 - Voller Einsatz für Lina
Ebook181 pages2 hours

Sternentänzer, Band 25 - Voller Einsatz für Lina

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About this ebook

Carolin Baumgarten versteht die Welt nicht mehr. Ihre Freundin Lina muss die Wohnwagenwiese verlassen, und niemanden außer ihr und Lina scheint dies zu interessieren. Ausgerechnet jetzt kann sie nicht mit ihrem wunderschönen Hengst Sternentänzer ausreiten, um mithilfe seiner magischen Gabe einen Blick in die Zukunft zu werfen. Oder sollte sie trotz seiner Verletzung einen Vollmondritt wagen? Aber noch bevor Caro eine Entscheidung treffen kann, meldet sich jemand, der behauptet, er habe Anspruch auf die Wohnwagenwiese …
LanguageDeutsch
Release dateJun 29, 2015
ISBN9783833231063
Sternentänzer, Band 25 - Voller Einsatz für Lina

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    Sternentänzer, Band 25 - Voller Einsatz für Lina - Lisa Capelli

    www.panini.de

    Voller Einsatz für Lina

    In einer stürmischen Vollmondnacht schlägt ein Blitz in eine jahrhundertealte Eiche ein, und eine Sternschnuppe fällt vom Himmel. Im gleichen Moment wird ein wunderschöner Schimmel mit einem kleinen schwarzen Stern auf der Stirn geboren.

    Hoffen und Bangen

    Es war ein herrlicher Vorfrühlingstag, einer dieser milden Tage, an denen man spürt, dass der Winter vorbei ist. An den Ästen einiger Bäume zeigten sich schon kleine Knospen, die ersten Krokusse spitzten am Wegesrand hervor.

    Carolin Baumgarten, genannt Caro, marschierte überaus gut gelaunt den schmalen Feldweg entlang, ihren geliebten Araberhengst am langen Zügel hinter sich her führend. Gemeinsam mit ihrem Freund Ferdinand Reifenbach hatte sie einen Spaziergang zu dem kleinen Wäldchen gemacht. Nun waren sie alle zusammen auf dem Rückweg zum Reiterhof Lindenhain.

    Ferdi blieb stehen und betrachtete den Schimmel. „Man merkt wirklich nicht mehr, dass Sternentänzers rechtes Vorderbein verletzt war", stellte er fest.

    „Gott sei Dank!, seufzte Carolin. Nach einem schweren Reitunfall hatte der Hengst lange Zeit auf dem Vorderbein gelahmt. Zwei Tierärzte hatten ihn untersucht, aber keine Ursache dafür gefunden. Carolin war fast verrückt geworden vor Sorge. Inzwischen ging es ihm wieder besser. „Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn …, fügte sie mit leiser Stimme hinzu.

    „Kann ich gut verstehen", nickte Ferdi.

    Carolin musste ein wenig schmunzeln. Ferdi war kein Pferdenarr wie sie. Er spielte Eishockey, und das Stadion war seine Welt. Es bedeutete für ihn so viel wie für Carolin der Reiterhof. Er liebte seine Schlittschuhe und das Eis so, wie Carolin Pferde liebte. Bisher jedenfalls. Weil sich Carolin bei diesem Reitunfall selbst verletzt hatte und im Bett liegen musste, war Ferdi eingesprungen und hatte immer wieder nach Sternentänzer geschaut. Dabei war der schöne Schimmel ihm richtig ans Herz gewachsen.

    „So ein Pferd ist halt beinahe so wie ein Mensch, ein Lebewesen sozusagen, das man mag und an dem man hängt", sinnierte Ferdi.

    Süß! So eine Bemerkung aus Ferdis Mund! So lange sind wir jetzt schon zusammen, aber noch nie hat er so etwas Nettes über Sternentänzer gesagt. Ein wohliges Glücksgefühl breitete sich in Carolins Bauch aus. „Freut mich, dass du das nun auch so siehst."

    Etwas verlegen schob Ferdi mit der Schuhspitze einen Stein zur Seite. „Schon ein tolles Gefühl, wie er immer schon auf mich gewartet hat und wie er dann vor Freude mit dem Schweif gepeitscht hat, als ich kam."

    Das mit dem freudigen Schwanzwackeln zur Begrüßung sind zwar die Hunde, aber macht nichts, schmunzelte Carolin in sich hinein.

    „Dein Sternentänzer ist echt ein ganz besonderes Pferd", lobte Ferdi.

    „Ganz besonders schön, ganz besonders lieb, bestätigte Carolin. „Ganz außergewöhnlich! Aber nicht nur das! Sternentänzer verfügte auch über eine besondere Gabe. Er war nämlich ein magisches Pferd. Wenn Carolin in Vollmondnächten auf ihm ausritt und ihm eine Frage stellte, konnte sie in die Zukunft schauen. Carolin bedachte Ferdi mit einem liebevollen Blick. „Und du bist ein ganz besonders toller Freund", sagte sie.

    „Und du eine supertolle Freundin, Carolinchen", gab Ferdi augenzwinkernd zurück.

    Carolin wandte sich zu Sternentänzer um und schmiegte sich liebevoll an seinen Hals. „Irgendwann kann ich auch wieder auf dir reiten, so wie früher, mein Schöner", murmelte sie dabei. Solange sie nämlich nicht sicher wusste, dass Sternentänzers Vorderbein wieder hundertprozentig in Ordnung war, wollte sie ihr Pferd nicht mit ihrem Gewicht zusätzlich belasten. Daher unternahm Carolin zurzeit nur Spaziergänge mit ihm oder ließ ihn auf die Koppel.

    „Ende gut, alles gut!", meinte Ferdi munter.

    Carolin richtete sich kerzengerade auf. „Na ja, fast! Wenn das mit Lina nicht wäre." Lina Schniggenfittich war Carolins beste Freundin.

    „Was ist denn mit ihr?, fragte Ferdi verwundert nach. „Sie war doch ganz vergnügt, als ich sie das letzte Mal getroffen habe.

    Carolin schaute ihn mit großen Augen an. „Stimmt!, nickte sie dann. „Du weißt ja noch gar nichts davon.

    „Wovon denn?"

    Carolin holte tief Luft. „Von diesem schrecklichen Brief!"

    Ferdi runzelte die Stirn. „Welchem Brief denn?"

    „Die arme Lina ist voll mies drauf."

    Ferdi sah Carolin alarmiert an. In seinen wasserblauen Augen stand große Sorge. „Ist was Schlimmes passiert? Mit ihren Eltern?"

    „Nee!"

    „Mit jemandem aus ihrer Familie? Etwa mit Ami, ihrer Großmutter?"

    „Nee!"

    „Was dann? Mach’s nicht so spannend!", drängte Ferdi.

    „Du kennst doch die Wohnwagenwiese, auf der Lina mit ihrer Familie lebt", begann Carolin. Sie hatte die Zügel wieder aufgenommen und alle drei marschierten sie Richtung Lindenhain.

    „Klar, meinte Ferdi etwas verständnislos. „Aber jetzt sag endlich, was mit Lina ist!

    „Linas Eltern haben einen Brief bekommen. Darin steht, dass sie die Wiese räumen müssen, weil dort irgendein bescheuertes Modezentrum gebaut werden soll. Das ist doch krass, oder?"

    Ferdi schaute Carolin ungläubig an. „Äh … ja … und weiter?"

    „Wie weiter? Nun bedachte Carolin den Freund mit einem verständnislosen Blick. „Das reicht doch, das ist doch echt voll der Oberhammer!

    „Moment mal! Ferdi kniff die Augen zusammen. „Auf die Wohnwagenwiese kommt vielleicht irgendwann ein Modezentrum, und das ist alles?

    „Alles? Carolin machte große Augen. „Ey, ein Outlet-Center! Das ist ja wohl schlimm genug.

    „Ja, schon, erwiderte Ferdi mit gespielt ernster Miene. „So ein Center ist Horror pur.

    „Das ist nicht lustig", fauchte Carolin. Ihre braunen Augen funkelten aufgebracht.

    Ferdi zuckte nur die Schultern. „Nee, im Ernst, Caro! Ich versteh das Problem gerade echt nicht ganz. Coole Läden, neue Shops, was ist denn daran so schlimm? Und wer weiß, vielleicht ist ja auch noch Platz für ein Eisstadion. Das wär’s doch! Ein Eisstadion in Lilienthal!"

    „Du verstehst gar nichts!" Sauer nahm Carolin Sternentänzers Zügel straffer und stapfte weiter.

    „Was ist denn? Ferdi lief hinter ihr her. „Wo ist das Problem, Caro?

    „Lina!", fauchte Carolin, ohne sich umzudrehen.

    „Was hat denn Lina mit diesem Shoppingcenter zu tun?"

    „Manno! Carolin blieb stehen und stampfte mit dem Fuß auf. „Das ist Linas Heimat. Das ist Linas Wiese. Was bitte soll aus ihr werden, wenn da ein blödes Outlet-Center steht? Wo soll sie dann hin? Dann muss sie wegziehen, aber sie ist doch meine allerbeste Freundin. Carolin stockte und schluckte den Kloß in ihrem Hals weg.

    „Mensch, Caro! Ferdi legte den Arm um sie. „Jetzt beruhig dich doch! So schnell geht das alles nicht. Das kann Jahre dauern, bis solche Grundstücksverhandlungen abgeschlossen sind. Und selbst wenn, dann wird die Gemeinde Linas Familie vermutlich ein Ausweichgrundstück irgendwo in Lilienthal anbieten.

    „Meinst du echt?"

    Ferdi nickte. „Jedenfalls gibt es absolut keinen Grund, sich aufzuregen. Ich finde die Idee prima. So ein Center könnte ein bisschen Leben in das verschlafene Lilienthal bringen."

    „Lilienthal ist mir so was von egal. Mir geht es nur um Lina. Aber dir ist offenbar völlig gleichgültig, was mit Lina passiert!" Carolin sah die Freundin vor sich. Am Teich. Als sie ihr von diesem Brief erzählt hatte. Sie sah Linas trauriges Gesicht, ihre rot geweinten Augen, ihre Angst vor einer ungewissen Zukunft. Wütend kickte Carolin mit dem Fuß ein Steinchen zur Seite.

    „Aber Caro …"

    „Du verstehst echt gar nichts!" Völlig genervt ließ Carolin Ferdi einfach stehen und stiefelte mit Sternentänzer Richtung Stall.

    Schon von Weitem sah sie Gunnar Hilmer, den Besitzer des Reitstalls, an der Tür des Haupthauses stehen.

    „Caro?", hörte sie ihn rufen.

    „Was ist denn?", rief Carolin, als sie näher kam.

    „Kommst du nachher kurz mal in mein Büro!?"

    „Mach ich, wenn ich Sternentänzer versorgt hab, antwortete Carolin. Sie führte ihren schönen Hengst in die Box. „Ich versteh nicht, wie Ferdi so drauf sein kann, murmelte sie, während sie Sternentänzer eine Stalldecke überlegte. „Was, wenn Lina ganz weit wegziehen muss? Nur wegen so eines blöden Centers. Ich geh nicht gern shoppen. Ich hasse Einkaufen. Was soll ich mit so doofen Läden? Ich will nur, dass Lina in Lilienthal bleibt …"

    Gunnar Hilmer saß in seinem Büro und brütete über einem Stapel Papier, als Carolin wenig später an die Tür klopfte.

    „Hi, hier bin ich!"

    „Hi, Caro! Gunnar legte den Stift zur Seite, den er in der Hand hielt. Er schob seinen Cowboyhut zurück, den er sommers wie winters trug, und deutete auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. „Setz dich doch.

    Carolin nahm Platz. „Was gibt’s denn?"

    „Ich bin gerade dabei, ein paar neue Programme für Feriengäste auszuarbeiten, erklärte Gunnar und schmunzelte vielsagend. „Der Hof läuft zwar gut, aber ein bisschen die Werbetrommel rühren, schadet nicht. Er machte eine Pause und schaute Carolin an. „Willst du gar nicht wissen, was ich vorhab?"

    Carolin schwieg. Es gab weiß Gott andere Dinge, die sie im Moment beschäftigten.

    Gunnar breitete die Arme aus. „Ich will nämlich aus Lindenhain den tollsten Reiterhof weit und breit machen. Vielleicht hast du ja auch noch die eine oder andere Idee, was wir den jüngeren Reitgästen anbieten können."

    Carolin verschränkte die Arme. „Keine Ahnung!"

    Gunnar sah sie prüfend an. „Schlechte Laune?"

    „Nee!"

    „Was dann?"

    „Nichts!"

    „Caro, wie lange kennen wir uns jetzt? … Ewig! Mir kannst du nichts vormachen. Was ist los? Rück schon raus!" Gunnar nickte ihr aufmunternd zu.

    „Ach, es ist wegen dieses blöden Outlet-Centers", bekannte Carolin schließlich.

    „Und was soll damit sein?, fragte Gunnar verwundert zurück. „Das ist doch super!

    „Das ist das Letzte", erwiderte Carolin.

    „Mensch, Caro! Darauf bau ich doch mit meinen Plänen. Gunnar lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Das kommt wie gerufen.

    „Was bitte schön soll daran so toll sein?" Carolin merkte, wie ihre Wut wieder wuchs.

    „Na alles, Caro! Es kommen mehr Besucher in die Stadt, und vielleicht sind da ja auch Reitgäste dabei. Wenn’s so weit ist, müssen wir dort unbedingt Werbeprospekte verteilen. Vielleicht können wir in dem Center auch ein paar Plakate aufhängen. Ich seh es schon vor mir … Gunnar machte eine ausholende Handbewegung. „Besuchen Sie den wunderschönen Reiterhof Lindenhain. Unser Hof wird boomen. Die Gäste werden von weither kommen.

    „Ey, Gunnar!, unterbrach Carolin ihn aufgebracht. „Es geht um Lina. Sie muss mit ihrer Familie wegziehen, wenn dieses Einkaufscenter gebaut wird, das kein Mensch braucht.

    Gunnar runzelte die Stirn. „Nun ja, das ist natürlich nicht schön. Aber ich bin sicher, dass die Gemeinde den Schniggenfittichs einen Ersatzplatz anbieten wird. Mach dir da mal keine Sorgen."

    Na toll! Und wo? In Madagaskar? „Aber es gibt weit und breit keine freie Wiese in Lilienthal!, gab Carolin zurück und stand auf. Ihr Blick fiel aus dem Fenster. „Obwohl … eigentlich könnten sie ja die Koppel hier als Wohnwagenwiese nutzen, fügte sie dann bitter hinzu.

    Gunnar verzog das Gesicht. „Jetzt mach aber mal halblang, Caro! Da findet sich schon eine Lösung. Erstens dauert es in der Regel sehr lang, bis so ein Center gebaut wird, und zweitens findet sich bestimmt ein passender Platz in Lilienthal."

    Mit einem wütenden und ungerechten „Ihr habt alle gut reden! Euch betrifft es ja nicht!" rauschte Carolin aus Gunnars Büro und lief zu ihrem Fahrrad.

    „Hi, Caro!" Nicht weit von ihr entfernt stand Jan, neben sich einen großen Strohballen. Jan war der Neffe von Gunnars Lebensgefährtin Vicky und Lindenhains Mann für alles. Jan kümmerte sich um die Pferde und die Stallungen. Der junge Mann mit den blonden Haaren hatte

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