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Signaturen des Glaubens: Ein Lesebuch
Signaturen des Glaubens: Ein Lesebuch
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Signaturen des Glaubens: Ein Lesebuch

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About this ebook

Dieses Lesebuch versammelt Aufsätze, Essais und Beiträge des Verfassers aus mehreren Jahren, die alle durch ein Band zusammengehalten werden und alle von einem Denk- und Erfahrungsweg herkommen, von dem Erfahrungsweg des Glaubens.

Erfahrungen, vor allem geistliche und geistige Erfahrungen, sind nicht dazu da, dass man sie allein bei sich bewahrt, sondern sollen geteilt, genauer: mit-geteilt werden. Die Mitteilung ist die Einladung, in ein Gespräch einzutreten, ein Gespräch, das durch Worte, vor allem aber auch durch Gedanken geführt werden kann und in die Stille zurückführen soll, in der das Denken erst gedeihen kann.

Die Mitteilung dieses Lesebuches ist zugleich eine Mitteilung aus der Erfahrung des Glaubens; notwendigerweise kann das nur eine persönliche Erfahrung sein, die, ohne ein Amt, ohne einen Auftrag und ohne Autorität nichts anderes versucht als einzuladen, sich auf den spannenden, erfahrungsreichen und Sinn stiftenden Weg des Glaubens einzulassen.

Signaturen sind Zeichen; sie zeichnen den Gang einer Erfahrung nach, die sich aus dem Kreuz und aus der Auferstehung Christi bestimmt.
LanguageDeutsch
PublisherStudienVerlag
Release dateSep 23, 2013
ISBN9783706557306
Signaturen des Glaubens: Ein Lesebuch

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    Signaturen des Glaubens - Michael E. Sallinger

    Nachweise

    Hinführungen

    Zuvor

    I

    Dieser Band versammelt Texte – Texte, die ein im Letzten „spekulatives" Thema betreffen: den, in meinem Falle, konfessionell gebundenen Glauben an Gott. Es ist zu betonen, dass dies kein Glaubensbuch ist, auch keine Konfession. Es will nicht überzeugen, es will zeugen.

    Es geht nicht von der Vormacht, nicht von der Vorherrschaft und nicht von dem besonderen Anwert eines bestimmten Glaubens aus; es sonnt sich nicht in dem Glanz einer Überlieferung, die sich für unüberwindbar hält. Hier ist kein Wort von Triumph.

    Ich veröffentliche diese Texte, weil ich der festen Überzeugung bin, dass jedes Leben in und aus einem bestimmten Geist nur dann lebhafte und vor allem lebendige Kraft erreicht, wenn es bezeugt wird und sich stellt. In diesem „Sich stellen" ist vieles an Hin und an Her, an Trauer und Trost, an Freude und an Besorgtheiten, an Schwäche und an Stärke. Es ist ein gelebtes Leben, das sich nicht groß wähnt, gelebt aus der Überzeugung, dass es nicht viel Sicheres gibt und dass die wenigen Schätze, die man sammeln kann, in der Liebe wurzeln und damit im Leben, im Lebhaften.

    Was aber, wenn nicht das Lebhafte, soll ein Zeugnis sein?

    Solche Zeugenschaft ist regelmäßig unfertig; infinit. Das ergibt sich, zugleich, aus dem Wesen des Menschen.

    Das Fundament meines Glaubens, für das ich unendlich dankbar bin, weil es mir ein Leben erst erlaubt, verdanke ich meiner Großmutter, der ich dieses Buch widme. Ich verdanke es ihr und ihrer Familie, die, in Jahren auch großer materieller Not, einen Glauben nicht verloren und sich nicht versagt hat, der an den Ursprüngen ruhte. Mein Glaube entspricht jenem Glauben nicht, aber er hat eine gemeinsame Wurzel.

    Das ist ein Glaube, der uns Heutigen schwer vorstellbar ist. Ein Glaube, der nicht fragt, sondern im Schweigen und im Stillen ist. Solcher Glaube lebt aus der kostbaren Wurzel der Überlieferung; Tradition ist hier nicht als die dürre Hand des mühsam und künstlich Erhaltenen, an einem schwachen Leben Erhaltenen zu denken, sondern als die geheimnisvolle Quelle, aus der sich, wie aus einer Wurzel, Echtes speist.

    Diese Tradition ist aber kein ritualisierender Selbstzweck, sie dient nicht der Anbetung der Überlieferung. Was diese Tradition trägt und weitergibt, ist das Geheimnis Christi selbst: das Geheimnis der lebhaften Liebe.

    Die Seele dürstet nach Einfachheit. Nach der Pracht des Schlichten, einer Pracht, die uns entglitten ist. Nach der Ruhe der Stille und der Zeit für die Liebe.

    Der Mensch von heute, der Mensch, dem es geschieht, hat nichts als eine Erinnerung an diese Quellen.

    Er ist, hinein in alles Krude und Krause seiner vielfach verworrenen und zugleich auch ausgesetzten Existenz, dazu verhalten, sich den Glauben zu erringen, ohne je die Gewissheit zu erhalten, ihn auch halten zu können.

    Das vergangene, das zwanzigste Jahrhundert kennt beredte Beweise genug für das historisch erwiesene Scheitern des ganz auf sich gestellten, des sich überhebenden Menschen als dem Maß aller Dinge.

    Dass eine neue Spiritualität allenthalben um sich greift, verwundert nicht. Dass diese – leider – das Angebot der Kirche ausschlägt, schmerzt. Wieder sind es die falschen Propheten, die die Menschen in die Irre führen. Aber: schon hier stockt man – darf man sich ein solches „Urteil" anmaßen? Ich gestehe, dass ich es zu der Zeit, als ich begonnen habe, die in diesem Lesebuch versammelten Beiträge zu schreiben, noch ohne Weiteres getan hätte. Heute bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich weiß, wie brüchig alles ist, und ich weiß auch, dass Gewissheiten allein nichts und niemandem helfen, selbst wenn es sie gäbe.

    II

    Was sich hier also als eine immerhin mögliche Gewissheit darstellt, ist mühsam errungen und täglich aufs Neue angefochten; es bricht sich im Spiegel der eigenen Erfahrung, des eigenen Lebens, der eigenen Schwäche, der eigenen Scham, der eigenen Sünde und der eigenen Schwachheit.

    Der hier schreibt, erhebt sich nicht. Er weiß um seine Mängel, die ihn manches Mal fast zerbrechen machen, um die Endlichkeit seines Daseins, seines Wollens und auch seines Tuns. Er weiß um seine Grenzen und um seine Anfechtungen. Er weiß um die Bedrohung, auch die Bedrohung durch sich selbst.

    Es wird Zeit, dass die Autoren sich wieder bekennen. Das will heißen, dass es an der Zeit ist, das Lügenhafte des künstlichen Selbstbildes im mainstream einer sich selbst hedonistisch gefallenden so genannten Geisteswelt radikal abzulehnen.

    Autorschaft ist nicht das Schielen nach dem käuflichen Zu-Spruch, sondern ist das ehrliche und damit auch endliche Bemühen, Anteil zu geben, einzuräumen und eigenes Denken zu zeichnen.

    Man kann es auch einfacher sagen: der Autor, der sich bekennt, pfeift auf die möglichen Befindlichkeiten, die seine Arbeit erwarten, und er pfeift auch auf das Wohlwollen der eitel verfassten Mehrheitsmeinung, der heut dies und der morgen das gefällt.

    III

    Es ist viel gedacht worden, zumal gegen den christlichen Gott. Heideggers Beiträge zur Philosophie, sein Denken und sein Anschreiben gegen den christlichen Gott sind ein Beispiel dafür:

    Er steht wie kaum ein anderer Denker für den Versuch, Nietzsches Wort „Gott ist tot. Wir haben ihn getötet" in die Moderne zu denken.

    Hier ist nicht der Ort, zu entwickeln, dass Heideggers Kehre nichts anderes ist als die theologische Unterlegung seiner Philosophie durch den ursprünglicher gedachten, den ersten, den letzten Gott.

    Der „letzte" Gott ist nicht angekommen und wird es auch nicht. Das ist die Spannung, aus der das katholisch-theologische Denken zu Heidegger stehen muss.

    Das ist aber auch eine Spannung, in die hinein die Beiträge dieses Bandes gedacht sind.

    IV

    Der Autor dieses Buches bekennt sich als konfessionell gebunden. Das soll ebenso vorangestellt werden, weil es Missverständnisse ausräumt. Aber er geht nicht davon aus, dass der Gegenstand und die Quelle seiner Bindung aus seiner Sicht, von seiner Warte aus, für sich beanspruchen dürfte, überlegen zu sein. Menschen sind niemals überlegen, auch dann nicht, wenn sie sich aus einer Überzeugung zusammengeführt sehen. Der dies schreibt, schreibt nicht gegen andere, sondern für etwas.

    V

    Vieles ist skizzenhaft geblieben, weil meine Zeit durch die Ausübung eines mich sehr beanspruchenden Berufes gemessen ist.

    Bruchstücke, Fragmente, auch Zeitgebundenes also. Das Vielfältige mag den Leser verwirren; es ist keiner Zusammenwürfelung geschuldet, sondern der Erfahrung, dass das Wort richtig ist, wonach der Geist wehe, wo er will. Das tut er, in der Tat; mühelos erhebt er sich dabei über die Grenzen des Dogmatischen, mühelos zugleich über die Grenzen, die der Mensch selbst aufzurichten in der Lage ist. Es findet sich eine Vielzahl von Formen, von Überlegungen und von Inhalten in diesen Seiten.

    VI

    Der überwiegende Teil der in diesem Band versammelten Schriften ist unveröffentlicht.

    Diese Schriften stehen in Niemandes Sold, sind keinem verpflichtet, sind in keinem Auftrag geschrieben und mischen sich nicht in aktuelle Diskussionen ein; wer möchte, kann eine Antwort auf die Frage, warum dem so sei, in den Beiträgen des Buches finden. Sie stehen für ein Leben aus dem Glauben, das nicht versucht, sich der Fülle zu verschließen. Es sind Texte aus vielen Jahren; im Text wurde auf Datierungen überall dort verzichtet, wo diese nicht Teil des ursprünglichen Titels waren. In den Nachweisen sind auch Angaben enthalten, wann die Texte entstanden sind.

    Diese Schriften sind ein Fingerabdruck des Denkens, des Nach-Denkens, der Besinnung, des Versuches, sich selbst bewusst und gewahr zu sein; sie möchten zeigen, dass Glaube nichts ist, was einen eng gezirkelten Bereich angeht, sondern das Prinzip, aus dem das ganze Leben geht.

    VII

    Vor allem denke ich, wie stets, an meine Frau und meine Tochter, wenn ich dieses Buch abschließe; ich schließe es nach mehr als fünf Jahren kontinuierlicher Arbeit an den Ideen ab, die mir wichtig sind; zurückblickend auf Zeiten, die ich gern erlebt habe, und auf solche, die ich nicht nochmals ertragen möchte. Zugleich habe ich beim Schreiben dieses Buches an jene gedacht, die ich eingangs mit deren freundlicher Zustimmung nennen durfte, als meine Freunde zumal.

    Ich schließe es ab als ein Zeichen, nicht als eine Wegmarke; dies hier ist keine „Summe", kein Abschluss; nein, es ist nur ein Innehalten auf dem kostbaren, mühevollen, anstrengenden und doch einzigartigen Lebensweg, dessen Geheimnis ich nicht entdecken möchte.

    VIII

    Dies Buch ist eines, das nach dem Zeugnis jemandes, der mir sehr nahe stand, nie geschrieben worden wäre.

    Mein verstorbener Kanzleipartner und Freund, Christian C. Schwaig- hofer, der im Mai 2008 nach langer Krankheit mit nur 49 Jahren verstorben ist, hat mir gesagt: „Du wirst dieses Buch nie schreiben."

    Nun, da es fertig ist, lege ich es auch zu ihm hin, wo immer er sich befindet. Ich habe das Buch geschrieben, aus der Spannung, die ich der Auseinandersetzung mit ihm immer verdankt habe und noch heut verdanke. Schreiben kann ein Antrieb, auch ex negativo sein: geschrieben gegen die Vermutung, die Brüche und die Spannungen wären zu groß, es zu schreiben.

    IX

    Es ist, sagt der Dichter, wie es ist; und so geht es auch mir. Es ist, wie es ist. Es ist kein Verdienst, dass ich dies schreiben durfte, und keine Leistung, dass es geschah. Es musste sein, wie manches andere, das ebenfalls geschah und dessen Ursache im Dunklen bleibt.

    Mit den Jahren wächst nicht die Gewissheit, mit den Jahren wächst die Einsicht dahinein, dass vieles im Dunklen bleibt, vieles Gnade ist und nur das wenigste Verdienst.

    Man kann an diesem Lesebuch vieles, wenn nicht alles kritisieren, vor allem dass ich es unfertig, nicht harmonisiert, vorlege, gleichsam, wie einen Steinbruch oder wie eine Sammlung von möglichen Themen, die sich weiterdenken und entwickeln lassen. Im Bewusstsein meines Ungenügens und in der Hoffnung, dass die Grundfesten, die meine Standflächen tragen, auch in Zukunft nicht brechen werden, lege ich diese Gedanken dennoch vor, wie stets und weitum dankbar meinem Verleger, der mir seit vielen Jahren eine öffentliche Stimme gibt.

    Innsbruck, Anfang Februar 2013

    Texte

    I

    Was ist das: „Texte". Es klingt nach einer literarischen Gattung; man weiß nicht, was gemeint ist.

    Texte: das sind Abbreviationen, Verkürzungen, Eindickungen, Verdichtungen, Brennflächen, wie wir hoffen, für das Essentielle.

    II

    Texte sind Spiegel. Sie zeigen jedem Leser ein anderes Gesicht. Im Letzten verfügen Texte nicht, sondern halten frei für die Fügung aus dem Gedachten.

    Dies Letzte ist keine Floskel, sondern ein Weis; eine Weise, ein Hinweis, ein Aufweis, eine Zurückhaltung.

    Das Letzte ist die unmittelbare Zurückhaltung des Denkens hinter die Mitteilung.

    Mitteilung will aus-, um- und zurichten. Das wollen Texte nicht, diese zumal.

    III

    Texte sind eine Kategorie, die in der deutschen Literatur wenig gebräuchlich ist; aus dem Spanischen, dem Iberisch-Katholischen kommen sie zu uns, etwa in der Gestalt der frühen Schriften von Gómez Dávila.

    Texte sind eine Kategorie, die das Suppletorische anzieht: wie ein Baumstamm, um den im Laufe der Jahre neue Ringe sich bilden.

    Diese neuen Ringe sind die Adnoten, die Scholien, die Residuen des Gedachten. Die neuen Ringe stellt der Leser bei; es kommt dabei nicht auf die Zahl der Leser an, sondern darauf, dass Leser zuhanden sind.

    IV

    Texte sind notwendigerweise persönlich, das heißt subjektiv. Sie verschanzen sich nicht hinter der Einsicht; sie haben kein geschlossenes Visier, hinter dem sie sich verbergen.

    Texte sind der Eingang in den Austausch. Deshalb erfordern sie ein Herz. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich nun um so genannte „religiöse" Texte handelt oder nicht.

    Brüche

    I

    Fundamentale Brüche

    Aus der rückblickenden Perspektive des Jahres 2005 wird es nun langsam möglich, die Konturen jenes fundamentalen Bruches zu erfassen, der sich 1989 in Europa als paradigmenwechselnder Epochenbruch zeigt. Es war ein Bruch im wahrsten Wortsinn; ein Abbrechen des Gewohnten, ein Abbrechen politischer Ordnungen und Gleichgewichte, sorgfältig tarierter Bezugsrahmen und – bei aller Abgrenzung – ex negative korrespondierender staatlicher und metastaatlicher Gefäße. Im Fall des politischen Ostens ergab sich ein Vakuum, das längst, unter den Folien des Tradierten, schon vorhanden war. Aus diesem Vakuum brach ein gewandelter Materialismus im Kleide der Acceleration, der alle Visionen eines kommenden johannäischen Zeitalters des Geistes Lügen strafte. Dazu das Band der Verdichtung („Globalisierung") und die Einlösung der ersten drei Gewalten durch die vierte (Ökonomie) und fünfte (Medien).

    II

    Rück-Züge

    Mit den Brüchen korrespondieren die Rück-Züge; der Rück-Zug des Staates und der Rück-Zug des Rechts ergänzen einander. Solche Rück-Züge können positiv wirken, wenn sie zu größerer Freiheit bei gleichbleibender Ordnung und Verantwortung führen; sie wirken negativ, wenn sie den Einzelnen der rechtlichen und der wirtschaftlichen Willkür in einem existentiellen Sinne aussetzen. Ich verkenne nicht, dass ich zur Auffassung gelangt bin, dass ein Rückzug im zweiteren Sinne zu konstatieren ist.

    III

    Verlust der gemeinsamen Sprache

    Die Sprache – das viel berufene Haus des Seins – ist mehr als eine bloße Standfläche der Kommunikation. Sie ist zugleich das bergende Gefäß der kulturellen Überlieferung historisch und gesellschaftlich konnexer Entitäten. Das betrifft nicht die Frage nach dem (Ur-)Grund oder (Ur-)Sprung solcher Konnexität, sondern bloß ihren Befund.

    Die Tradition ist das sinn-stiftende Band der Sprache. Der Verlust der gemeinsamen Sprache ist ein verlässlicher Anzeiger für Auflösungserscheinungen, Zersplitterungen und Verwerfungen.

    IV

    Ausflachungen

    Zur Vielfalt in der Einheit gehört der Fächer als das Bild des Fächers. In der Auffächerung erst entsteht das Ganze, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Die Einebnung im Sinne der Ausflachung vieler – ursprünglich unterschiedlicher – Ganzheiten ist das gegenteilige Bild. Ausflachung ist die Globalisierung ex negativo, Auffächerung die Globalisierung ex positivo.

    V

    Ratlosigkeiten und Besinnung

    Wenn einem die gemeinsame Sprache fehlt, flüchtet man sich: in Hülsen, in Ausflachungen, in das weniger Anspruchsvolle. Das ändert nichts daran, dass die Fragen bleiben. Das empfundene Missbehagen sucht sich Ausflüchte, die Ratlosigkeit geht Hand in Hand mit dem Billigen. Das geht bis zu einem wesentlichen Punkt: dem Punkt, an dem die Besinnung einsetzt; solche Prozesse wiederholen sich gegen die Auffassung Spenglers nicht zyklisch; sie unterliegen einem Wandel. Allen solchen Prozessen gemein ist jedoch, dass der Sinn als das Stiftende des Denkens seinen gebührenden Rang einnimmt.

    VI

    Begriffe als Griffe

    Das Denken verfolgt seinen ansteigenden Weg, indem es sich Griffe setzt, an denen es fortkommt. Ernsthaftes Denken prüft die Belastbarkeit der Griffe und ihre Abstände; zugleich lässt es nicht mehr brauchbare Griffe hinter sich; doch zugleich verwirft es die alten nicht sogleich.

    Ernsthaftes Denken heißt Denken, das sich seiner Verantwortung bewusst ist; in der Verantwortung ist das Wort der Grund-Zug, in dem das Denken in die Sprache reicht. Verantwortetes Denken nimmt die Sprache also ernst.

    VII

    Systembeschreibung

    Es führt kein Ausweg an der Standortbestimmung der Ur(be)griffe vorbei: Staat, Recht, Menschenrecht, Würde, Lebensrecht, Freiheit, Ordnung und Gewalt, Macht. Auch in der Auffaltung des Neuen in den Zeiten des Umbruchs müssen diese Begriffe inhaltlich bestimmt werden; im besseren Falle in einem verantworteten Sinn.

    Jede Beschreibung der Materiale eines Begriffs setzt einen Bezugsrahmen voraus, innerhalb dessen Verhältnisse zu- und gegeneinander in ein Verhältnis gesetzt werden können.

    VIII

    Werte

    Die Fuge der Begriffe im Sinne des eigentlichen Zusammenhängens, des Bezugsrahmens ist in einem tradierten westlichen Satz der Satz des Werts. Werte dienen der Beschreibung der Begriffe als Auslotung ihrer Grenzen wie auch der Bestimmung ihres Begriffs; das erstaunt als erste Einsicht und ernüchtert beim zweiten Hinsehen. Die Werte, auf die rekurriert wird, stehen zueinander oftmals in einem unentwirrbaren Verhältnis des Widerspruchs.

    Sie stehen häufig nicht unter dem Dach eines gemeinsamen Hauses; die Berufung auf gemeinsame Werte entpuppt sich als Hülse. Der innere Ton ist leer.

    IX

    Güter

    Bleiben die Güter als die sinn- und Sinn-fälligen Zeichen des schöpferischen Einklangs. Sie zu orten ist die große Aufgabe künftiger Identität.

    Von Auschwitz her denken

    Mir bleibt nichts anderes übrig: ich kann die Welt nur von Auschwitz her denken: das ist weder zwingend, noch hat es zwingende Gründe. Ich gehe mit dieser Gewissheit zu Bett und des nächsten Tages stehe ich mit dieser Gewissheit wieder auf; ich betrachte die Welt und ich betrachte Gott durch die Gewissheit dieses Geschehens: durch die Gewissheit der organisierten Auslöschung der europäischen Juden durch Deutsche, zu denen in dieser Hinsicht naturgemäß die Österreicher gehören; sie waren ja, gegen späteres Lügen und gegen die spätere Klitterung der Geschichte, eins, die Deutschen und die Deutschösterreicher, in jenen Jahren zwischen 1938 und 1945, nicht alle, aber die meisten. Ich kann, vor allem als katholischer Christ, die Welt nur von Auschwitz her denken: während Sonntag für Sonntag in den Kirchen aus den Schriften eines so genannten Alten Bundes vorgelesen wurde, die Priester in ihrem Stundengebet aus den Psalmen, jener kostbarsten Überlieferung der ersten Liebe Gottes, beteten, fuhren die Züge nach Auschwitz, nach Treblinka, nach Sobibor, in die anderen Vernichtungslager. Sie fuhren und fuhren: sie fuhren und fahren immer noch täglich in meinem Herzen. Sie fuhren und fahren und legen immer dieselbe eine Frage auf: wie konnte es geschehen: wie konnte Gott das zulassen; aber vor allem: wie konnten die Menschen, die sich als Katholiken er- und bekannten, das zulassen; wie konnte es geschehen. Keine der möglichen Antworten befriedigt mich und keine gibt mir einen Sinn; es ist dies „zu groß und „zu schwer zu denken. Gewiss: aber jedes Mal, wenn ich einen Psalm lese, und jedes Mal, wenn ich aus der Schrift des Alten Bundes lese, muss ich an dieses Versagen und mit ihm an das Versagen der ganzen Theologie denken: jenes Buch, das Buch über den katholischen Glauben im Angesicht der Vernichtung, wurde nie geschrieben. Statt dessen hat man Gott aus dem Zentrum der Liturgie geräumt: wohl auch deshalb, um sich nicht ständig fragen zu lassen, was Jesus hinterließ: Was Du dem geringsten meiner Brüder getan hast, das hast Du mir getan.

    Betrachtungen

    Ut unum sint

    Zur Einführung in das Thema

    I

    Die ist ein Versuch, Essais, Versuche, Texte über Glauben, Religion und Kirche zusammenzufassen und vorzulegen; genauer, ein Versuch über den erfahrenen und gelebten Glauben eines Angehörigen der römisch-katholischen Kirche. Es unterscheidet sich vielfach von anderen Büchern solcher Art:

    Der Autor ist kein Theologe und kein Philosoph, auch kein Sozialwissenschaftler. Wer in diesem Buche theologisch-wissenschaftliche Argumente sucht, wird vergebens nach ihnen Ausschau halten. Kein scholastisches System, auch keine wissenschaftliche Kritik, sondern persönliche Erfahrungen und Erlebnisse, vor allem aber Gedanken enthält dieses Buch.

    Es ist entstanden aus Dankbarkeit. Dankbarkeit darüber, in einer Umgebung aufgewachsen zu sein, in der die Vermittlung des Glaubens noch zu den Selbstverständlichkeiten zählte; Dankbarkeit über die vielen geistlichen Erfahrungen und Begegnungen, die mein Leben begleitet haben; Dankbarkeit schließlich, der römisch-katholischen Kirche anzugehören.

    II

    Der Plan, meine Versuche über den Glauben zu edieren, geht seit Jahren mit mir um; noch erinnere ich das abendliche Gespräch mit einem Freunde aus Anlass des Weihnachtsfestes 1994: Du wirst dieses Buch nie schreiben. Nun schreibe ich es doch, freilich im Abstand eines Jahrzehnts.

    Das unmittelbare Motiv ist die Erkenntnis, dass ein persönliches Zeugnis vielleicht zu helfen in der Lage ist. Zu helfen gegen die Sinnleere und Kirchenferne unserer Zeit. Der Verfasser ist kein Missionar; der Verfasser ist ein Skeptiker. Er hat keinen Auftrag. Deshalb, und in niemandes, außer in Gottes dankbarer Schuld entsteht dieser Versuch.

    III

    Vorangestellt: ich gehöre der römisch-katholischen Kirche gerne an. Ich bin kein „Kirchenkritiker" und doch auch keiner, der alles, was vorgeht, bedenkenlos akzeptiert. Jedoch bin ich von der Gewissheit getragen, dass Liebe zu Gott zugleich Bindung an die Kirche bedeutet; dass Glaube ohne Gehorsam nicht möglich ist und Liebe ohne Übung kalt bleibt. Dass der Glaube das ganze Leben umspanne, zu einer Einheit des Menschen mit Gott führe: das ist kein idealistisches Ziel, sondern Teil der Wirklichkeit, von der dies Buch berichtet.

    IV

    Glockenklang, supra urbem: der Beginn der Erzählung „Der Erwählte", die Thomas Mann, spät schon im Laufe seiner Arbeit als Schriftsteller, geschrieben hat. Diese kleine, seltsame Erzählung, in der sich der Verfasser weit von den Standards seiner Erzählkunst entfernt, in der Ironie und Satire weit außen vor bleiben, diese kleine und seltsame Erzählung birgt das Symbolhafte der Annäherung des geistigen Menschen an das Wesen des Glaubens: einfacher werden, still und staunend. Glockenklang, Glockenklang, supra urbem. Bald wird der vertraute Klang der rufenden Glocken vielleicht endgültig vertönt sein und die Kirchen nur noch leere Gefäße und stumme Zeugnisse einstmals geübten Glaubens. Freilich, nicht überall, allenthalben nur bei uns, im Westen.

    V

    Missverständnisse gilt es auszuräumen: nichts will der Verfasser über das Verhältnis der Religionen untereinander, womöglich über deren „Wert" sagen. Ebenso nichts über jene, die nicht glauben. Keine Superioritätsbeweise, keine Zeugnisse der Überlegenheit. Ihm geht es nur um ein Einziges: um jene Zeugenschaft, die er sich, eingedenk der Konzilsüberlegungen zur Stellung der Laien, zu erlauben in der Lage wähnt.

    Das Buch ist aus der Not des mangelnden Gesprächs entstanden. Es ist aber auch aus der Not der Dürftigkeit heraus entstanden. Wann immer in all diesen Jahren eine öffentliche oder private Diskussion über Glaube und Religion geführt wurde oder wird, beschränkt sich diese auf zweitrangige Fragen. Meist geht es um hinreichend Bekanntes: Fragen der Sexualmoral, bestimmter Dogmen und dergleichen. Das sind Spiegelfechtereien, die geführt werden, um vom Wesentlichen abzulenken. Solange die Diskussion auf solcher Ebene geführt wird, besteht keine Sorge, dass allzu viele sich dem Mysterium des Glaubens in freier Entscheidung suchend annähern. Was an der Oberfläche bleibt, kann nicht in die Tiefe gehen. Oftmals habe ich den Eindruck gewonnen, dass solche Diskussionen geführt werden, um die Kernfragen des Glaubens zu verhüllen.

    VI

    Die Postmoderne kann mit vielem offenbar nicht dienen: nicht mit Nächstenliebe, nicht mit Mitleid, nicht mit der Freude des Miteinander. Vor allem aber ist sie kaum in der Lage, mit Sinn zu dienen. Wir alle nehmen das wahr, erfahren die Sinn-Krise an vielen Bei-Spielen; mag es nun „schwarze Magie sein, mögen es nachgebaute, säkularisierte Rituale sein in Musik und Tanz, Esoterik, ja, auch das Aufstellen acht Meter hoher Kreuze in privaten Gärten gehört dazu. Als „gläubig bezeichnen sich viele, freilich, um sofort hinzuzusetzen, dass es dafür weder einer Kirche, noch einer Lehre bedürfe. Diese Gläubigkeit, ohne ihr nähertreten zu wollen, entratet der Form und der Übung.

    Nicolás Gómez Dávila hat darauf hingewiesen, dass der Mensch von heut jeden Unsinn unternehmen würde, um nur nicht an Gott glauben zu müssen. Und so erscheint es in der Tat: jeder Umweg, alle Sekundarien werden vorgezogen, wenn es darum geht, Gott auszuweichen.

    VII

    Theologische Rede und Beschreibung erscheint oftmals nicht in der Lage, den Weg zu den Menschen zu finden. So abgehoben sind Diktion und Verständnis; man muss berücksichtigen, dass das Lehrgebäude der Theologie zudem tiefe Veränderungen erfahren hat in den letzten paar Jahrzehnten. Der Aufbruch aus dem System der scholastischen Rede von Gott hat zu keinem neuen Commune der Theologie geführt.

    Die ganz Großen der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts haben nach Wegen gesucht, die sie oft nur alleine beschritten haben und beschreiten konnten. Hier denke ich etwa an Karl Rahner, dessen stupendes Wissen und dessen philosophisch theologische Ausbildung zu einem Werk ganz eigener Art geführt haben, das man bewundern kann.

    Allein, der Einzelne, auf die fundamentalen Fragen seines Da-Seins geworfen, vermag solcher Explikation selten zu folgen, weil es ihm an der Werk-Zeugen gebricht, die erforderlich wären, zu verstehen, wovon die Rede geht.

    VIII

    Weit davon entfernt anzunehmen, in der Lage zu sein, diesem Zustand etwas entgegenzuhalten, beschreite ich einen anderen Weg: den des Berichtes und der Reflexion. Das tue ich nicht, ohne zu zögern; man zeigt sich. In der heutigen Zeit ist das wenig à la mode. Und doch meine ich, das einem Leben schuldig zu sein, dessen Fülle ich dankbar als Gottesgeschenk angenommen habe.

    Nichts als ein Versuch, den ich in die Hand, mehr noch aber in das Herz des Lesers legen will. Ut unum sint, das will vor allem die Einheit des Menschengeschlechtes anrufen, die verantwortete, in Gläubigkeit verortete Einheit der Menschen, die den einen Leib bilden.

    Nichts als ein Versuch, der sich außerhalb der tagesaktuellen Diskussion bewegt. Die Sekundarien, die unseren Alltag mit einer dicken Kruste überzogen haben, sind bei weitem nicht so gewichtig, wie allseits und immer getan wird. Sie sind vergänglich. Das gilt, in besonderer Weise für das Ansehen, den Ruhm, den Erfolg, das Geld, die Sicherheit und alles Materielle.

    Im Angesicht des Todes ist alles lächerlich, hat Thomas Bernhard gesagt. Im Angesicht des Todes ist alles überdenkenswert, wendet diese Sentenz zum Sinn.

    IX

    Diesem Sinn ist dieser Versuch gewidmet. Diesem Sinn und seiner Verwirklichung. Oftmals denke ich an Viktor Frankl, den Schöpfer der Logotherapie. Jeden Morgen, im Anlegen der Gebetsriemen, hielt er im Aufruf des Namens des Herrn inne. Das ist mehr als Tradition, mehr als Übung, mehr als ein Reflex. Es ist die Einkehr des Menschen in die verantwortete Zeugenschaft Gottes, seine Gegenwart als reale Gegenwart und nicht als ein Geschwätz, mit dem man beliebig herumfahren kann, herumtun, wie man nur will.

    X

    Freude: Freude über den Glauben, Freude über die Kirche, Freude über das Geschenk dabeizusein, dazuzugehören, anzuhangen in einem ganz alten Sinn. Solche Freude ist das eigentliche movens dieser Niederschrift. Freude und Hoffnung, Hoffnung gegen den Zug der Zeit, der einem leicht wird, wenn man an das Mögliche des Glaubens denkt. Auf-Ruf zugleich, in die Reflexion, in das Gespräch einzutreten und die Rede vom Glauben an Gott wieder als das zu erfahren, was sie ist: das essentiale des würdigen Mensch-Seins.

    Anfänge

    I

    Wie weit die Erinnerung auch zurückreicht, oder vielmehr, wie weit das Bild, das wir uns von der Erinnerung machen, zurückreichen mag, einmal kommt der Punkt, an dem die individuelle Erinnerung erinnert. Das ist die Stunde, zu der wir ins Bewusstsein gekommen sind.

    Als Kind auf dem Land aufgewachsen, vor fast vierzig Jahren. Die große Patronatskirche im einfachen Barockstil war das erste sichtbare Gehäuse von Glaube und Kirche. Ich erinnere noch die prall gefüllten Bänke; an manchen Sitzplätzen eine kleine Tafel, darauf der Name dessen, der auf diesem oder jenem Platz allsonntäglich saß. Keine andere als die nachkonziliare Messfeier habe ich erlebt. Doch wurde sie zögernd umgesetzt, immer in der Sorge, das eigentliche Mysterium nicht aus der Liturgie zu reformieren. Ein Landpfarrer, dessen hier gedacht sein soll: Karl Rechberger (1920–2001). Kein großer Rhetor, aber ein Zeuge seines Glaubens.

    II

    Der Jahreslauf hat diese Kindheit be-stimmt: der religiöse Jahreslauf. Mit dem Beginn des Kirchenjahres, am Advent, die Andachten, zu denen man geduckt ging, es war klirrend kalt in der Früh, finster und die Straße nicht beleuchtet. Manches Mal näherte sich ein Fahrzeug durch den knirschenden Schnee; die Lichter erschreckten einen. Dann trat wieder Stille ein und man versah seinen Weg. Zu Weihnachten die Christmette spätabends, eben um Mitternacht, Menschen, die mit Lichtern aus allen Enden zusammenströmten. Eine Blechmusik, die das Stille Nacht spielte; dann das feierliche Amt. Die Fülle der Feiertage, nicht denkbar ohne den Besuch der heiligen Messen, am ersten, am zweiten Feiertag. Der Altjahressegen, der in seinem Gedenken an die Toten des vergangenen und seiner Fürsorge für die des kommenden, in Erinnerung blieb. Eingeleitet oft von der scheinbaren Monotonie des Rosenkranzgebetes, vom Sing-Sang der sich wiederholenden Absätze und Strophen. Der deutliche Hinweis auf das Schwergewicht des liturgischen Geheimnisses. Das selbstredende Knien, das Abnehmen der Kappe, die einem vom Mesner auch recht unsanft vom Kopfe gezogen wurde, wenn man sie vergaß.

    Der Zugriff der religiösen Etikette in ländlicher Handfestheit. Zurück: die Verortung des Rück-Schauens, des Rück-Blickens in der Andacht des Alten Jahres: der Herr krönt das Jahr mit seinem Segen. Einen Tag später: freudiges Eintauchen in das Neue, der Neujahrsgottesdienst (in meiner Kindheit noch vormittags; damals konnte man abends offenbar trinken und vormittags dennoch den Gottesdienst besuchen). Die Weihnachtszeit, endend erst am 2. Februar, zu Maria Lichtmess. Bis dorthin blieb zumindest die Krippe in den Wohnungen, manches Mal auch der Baum.

    Die Fastenzeit mit den Mahnungen zur Ein- und Umkehr, die Karwoche, begangen mit dem Einzug nach Jerusalem am Palmsonntag, der Einsetzung des heiligen Sakramentes am Gründonnerstag, Jesu Leiden und Tod am Karfreitag, seiner Auferstehung in der Nacht des Karsamstags, schließlich die großen Feste des Ostersonntags und Ostermontags.

    Im Mai die der Muttergottes gewidmeten Andachten, die mit dem Aufbruch des Sommers verbunden waren, den lauer werdenden Abenden, den sich öffnenden Blumen. Die großen Feste, kurz vor den Ferien: Pfingsten; Fronleichnam mit seiner Prozession, davor die Bittgänge um das Gedeihen der Feldfrüchte. Schließlich der Sommer, in dem das liturgische Jahr zwar nicht ruhte, aber sich deutlich zurückhielt, um in den Tagen des Marienfestes im August nochmals deutliches Zeichen der Gegenwart zu geben.

    Im Herbst: mit dem Erntedankfest hatte ein neues Jahr begonnen, als es stattfand, war dies Jahr schon eingerichtet. Das Ende des Kirchenjahres, der Beginn des Advent, die wachsende Zahl brennender Kerzen am Adventkranz, die Erwartung, ganz auf das Kommende bezogen.

    Ein Jahreslauf. Im Zurück-Denken erinnere ich vor allem die

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