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Farbgestaltung: clever fotografieren, Workshop 3
Farbgestaltung: clever fotografieren, Workshop 3
Farbgestaltung: clever fotografieren, Workshop 3
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Farbgestaltung: clever fotografieren, Workshop 3

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"Farbe macht das Leben bunter". Und das nimmt der beliebte Autor Anselm F. Wunderer in seiner charmanten Art wörtlich. Er zeigt in diesem Grundkurs - dem dritten Band der erfolgreichen neuen Serie "clever fotografieren" - wie man mit dem bewussten Umgang mit der Farbe die Bildwirkung steuern kann. Das geht nicht ohne ein gewisses Grundverständnis aktueller Farbtheorien und Farbmodelle, die Wunderer im ersten Abschnitt des Workshops kenntnisreich erklärt, um sich dann im zweiten Hauptkapitel ganz der reinen Praxis der Farbgestaltung zu widmen. Anselm F. Wunderer versteht es, den Leser auch in seinem dritten Workshop zu fesseln und ihm unterhaltsam die komplexe Materie der Farbe in der digitalen Welt der Fotografie zu erschließen. Mit dem bewährten Konzept auf theoretisches Wissen nur dann zurückzugreifen, wenn es zum besseren Verständnis der Gestaltungsgrundlagen notwendig wird; über zahlreiche Merksätzen das Verständnis zu fördern, und mit Hilfe der Aufgabenstellungen das Erlernte in Bilder umzusetzen, erleichtert dieser Workshop auch höher gesteckte Lernziele zu meistern. Wer den Band 1 der Workshopreihe "clever Fotografieren" durchgearbeitet hat, wird Lust auf Fortsetzung haben. Band 2 beschreibt die "Bausteine" des Bildaufbaus, Band 3 widmet sich ganz der Farbgestaltung. Bestens geeignet für ein Selbststudium und als Begleitbuch für Fotokurse.
LanguageDeutsch
Release dateOct 4, 2012
ISBN9783943125528
Farbgestaltung: clever fotografieren, Workshop 3

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    Farbgestaltung - Anselm F. Wunderer

    Farbstich.

    Hintergrund Kapitel 1

    Farben des Lichts

    Farbe steht in einem engen Abhängigkeitsverhältnis zum Licht. Licht ist, wie Sie bald feststellen werden, nicht gleich Licht. Von der Sonne bis zur Leuchtstoffröhre (Lampe), spannt sich der Bogen. Und jede Lichtquelle hat so ihre Eigenheiten. Sie zu kennen lohnt sich vor allem dann, wenn die Farben unserer Aufnahmen der Wirklichkeit oder unserem Geschmack entsprechen sollen. Ehe ich die einzelnen Lichtquellen unter die „Lupe" nehme, muss ich, selbst wenn es ein wenig an Physikunterricht erinnert, Licht kurz definieren.

    Ein Glas- oder Kunststoffprisma macht die im weißen Licht enthaltenen Farben sichtbar.

    In unserer Welt sind Unmengen „Wellen unterwegs. Manche wärmen, manche kann man hören und einige sind sogar höchst ungesund. Irgendwo dazwischen gibt es welche, die von unseren Augen registriert und zu bunten Informationen verarbeitet werden können. Diese Lichtwellen – also solche die wir Menschen sehen können, sind unvorstellbar klein. Sie bewegen sich zwischen 380 und 750 nm (Nanometer). Wenn man bedenkt, dass in einem Zentimeter 10 Millionen Nanometer stecken…. Die Summe dieses engen Wellenbereichs entspricht „Weiß. 700 - 750 nm registrieren wir als dunkles Rot, die darüber liegenden Frequenzen sind im Bereich Infrarot, während unterhalb von 380 nm (Dunkelblau bis Violett) die ultravioletten Strahlen zu finden sind.

    Gehen wir zunächst davon aus, dass wir unser „weißes Licht von der Sonne beziehen, so ergeben sich die „Farben durch die Reflexion. Manche Oberflächen reflektieren praktisch das gesamte einfallende Licht, somit sind sie für uns weiß. „Schluckt ein Gegenstand so ziemlich alles einfallende Licht, so erscheint er für uns schwarz. Dazwischen liegen Millionen von Farbnuancen die für eine „bunte Welt sorgen. Fehlen dem Spektrum, aus welchen Gründen auch immer, einige Wellenlängen, hat das natürlich Auswirkungen auf die Farbwiedergabe.

    Regentropfen brechen das weiße Licht und machen das Spektrum sichtbar.

    Die Sonne, die seit Millionen von Jahren die Erde mit Energie versorgt, ist auch für die Fotografie die Lichtquelle schlechthin. Kontinuierlich sendet sie uns auch die passenden Lichtwellen – also weißes Licht, und das ist genau betrachtet die Summe aller möglichen Farben. Jede Wellenlänge steht für eine bestimmte Farbe. Völlig unterschiedlich verhalten sich die einzelnen Wellenbündel sobald sie zum Beispiel durch Wassertropfen müssen. Das Licht der Sonne wird zu bunten Ringen. Die roten Strahlen wandern nach außen, die gelben und grünen bleiben in der Mitte und die blauen bevorzugen den inneren Bereich. Da die Hälfte dieser Ringe am Boden nicht zu sehen ist, bleibt nur die obere Hälfte, die dann den Regenbogen ergibt. Der bekannte Wissenschaftler Isaac Newton sprach im 17. Jh. von den sieben Farben des Regenbogens. (Rot, Orange, Gelb, Grün, Cyan, Blau und Violett.)

    Noch deutlicher kann man das Auffächern von Licht mit Hilfe eines Glas- oder Kunststoffprismas sichtbar machen. Die Millionen an Farbnuancen gehen getrennte Wege, auch wenn wir nur rund 300 erkennen können. Doch weißes Licht lässt sich nicht nur zerlegen, es kann auch durch Filter verändert werden. Sicher haben Sie schon einmal eine rot-grüne Stereobrille verwendet und dabei festgestellt, dass Sie mit dem linken und dem rechten Auge die Umgebung (also abseits vom spannenden Film) recht unterschiedlich sehen. Beleuchten wir ein Motiv ausschließlich mit rotem Licht, so bleiben nur noch die verschiedenen Rottöne. Wie bei der Stereobrille mit dem linken Auge. Das gleiche geschieht mit grünem und blauem Licht. So gesehen, lässt sich die Welt auch recht einfach umfärben. Doch das wird wohl nur selten Sinn machen. Also zurück zum weißen Licht der Sonne.

    Wie war das, sie sendet immer das gleiche Licht? Und doch erscheint sie am Morgen so richtig kräftig rot. Die Mayas in Zentralamerika hatten dafür eine plausible Erklärung. „Am Abend macht sich die Sonne für den Krieg zurecht. Die ganze Nacht kämpft sie gegen Dämonen und am Morgen kehrt sie blutig und geschwächt zur Erde zurück. Von der Mythologie zur Wirklichkeit. Durch feinste Partikel wird das flach einfallende Sonnenlicht morgens und abends gefiltert. Die „kürzeren Wellen, und damit das blaue und grüne Licht, werden zurückgehalten. Rot, Orange und ein wenig Gelb können passieren.

    Nur mit weißem Licht sind alle Farben sichtbar Bild 1. Gäbe es nur rotes Licht, wäre auch nur diese Farbe zu sehen (Bild 2); Grün bei nur grünem Licht (Bild 3); Blau, bei nur blauem Licht (Bild 4).

    Wenn die Sonnenstrahlen am Morgen oder Abend, waagrecht auf ein Motiv treffen, werden Sie durch unzählige Partikel gefiltert. Nur rot-oranges Licht erreicht uns. Die Farbtemperatur sinkt dabei auf den Wert von Kerzenlicht, ca. 1.800 K.

    So sehen wir die untergehende Sonne (linkes Bild). Unsere Kamera bildet sie nur dann so ab, wenn der Weißabgleich auf „Tageslicht steht. Manche Modelle bieten im Menü auch ein eigenes „Sonnenuntergang-Programm an. Über den manuellen Weißabgleich kann man die Sonnenfarbe korrigieren (rechtes Bild). Doch wer will das schon…

    Sonnenlicht

    Knapp über dem Horizont ist sie an manchen Tagen als rein rote Scheibe zu sehen. Berge, Wiesen und Gebäude zeigen sich dann im gleichen Farbton. Genau genommen liefert uns das Zentralgestirn also einen fürchterlichen Farbstich. Hat er Sie schon einmal gestört? Sie könnten ihn ja mit dem Weißabgleich Ihrer Kamera ausfiltern (siehe Tipp). Aus der roten würde so eine fast weiße Sonnenscheibe werden.

    Auch wenn die Sonne schon (oder noch) ein wenig höher steht, erreicht uns kein rein weißes Licht. Die Landschaft und auch alle anderen Motive werden gelblich gefärbt. Ähnlich wie bei Lampenlicht. Die Farbtemperatur kann dann zwischen 3.200 und 4.000 K liegen.

    Wenn die Sonne flach einfällt, zaubert ihr Licht so manche tolle Stimmung. Brennweite 250 mm, 400 ISO, Blende 8.

    Seltsamerweise habe ich noch nie jemanden kennengelernt, den die rot-orangen Sonnenstimmungen gestört haben. Ganz im Gegenteil, vielfach besteht der Wunsch zum Übertreiben. Wie sich das machen lässt, finden Sie wieder im Tipp.

    Mit dem Einfallswinkel verändert sich das Sonnenlicht recht rasch. Am frühen Vormittag oder späten Nachmittag (der Zeitpunkt hängt natürlich ganz von der Jahreszeit ab) gibt es immerhin noch ein mehr oder weniger starkes „Gelbfilter". Die Farben kommen dann ähnlich wie bei Glühlampenlicht.

    Und wen diese warmen Töne stören, der kann sie ja durch die Weißabgleich-Einstellung „Kunstlicht" (das Symbol mit der Glühlampe) beseitigen. Sobald sich die Sonne aber weiter nach oben gearbeitet hat, gibt es kaum noch Partikel in der Luft und somit liefert die Sonne uns das gesamte Farbspektrum. Das ist dann das sogenannte Tageslicht, an der Kamera das Weißabgleich-Symbol Sonne.

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