Ohne Mutter geht es nicht: Fröhliche Familiengeschichten, die das Leben schrieb
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Christoph Fälbl/Roman Frankl/Niko Formanek "Christoph Fälbls Papa m. b. H."
Maria Happel "Das Schnitzel ist umbesetzt ..."
Katharina Grabner-Hayden "Jeder Tag ein Muttertag"
Katharina Grabner-Hayden "Ein himmlisches Chaos"
Sigrid-Maria Größing "Elisabeth"
Sigrun Roßmanith "Sind Frauen die besseren Mörder?"
Hugo Wiener "Der Blöde und der Gscheite"
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Book preview
Ohne Mutter geht es nicht - Amalthea Signum Verlag
Ohne Mutter
geht es nicht
Fröhliche Familiengeschichten, die das Leben schrieb
Polly Adler Christoph Fälbl/Roman Frankl/Niko Formanek Katharina Grabner-Hayden Sigrid-Maria Größing Maria Happel Sigrun Roßmanith Hugo Wiener
© 2014 by Amalthea Signum Verlag, Wien
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung: Kurt Hamtil, verlagsbüro wien
Umschlagbild: © istockphoto.com/jacekWoo
eISBN 978-3-902998-28-6
Besuchen Sie uns im Internet unter
www.amalthea.at
Inhalt
Polly Adler
Adieu, Fortpflanz
Wie man als Mutter richtig versagt
ISBN 978-3-85002-834-9
eISBN 978-3-902862-40-2
Christoph Fälbl/Roman Frankl/Niko Formanek
Christoph Fälbls Papa m. b. H.
ISBN 978-3-85002-848-6
eISBN 978-3-902862-73-0
Katharina Grabner-Hayden
Jeder Tag ein Muttertag
Satiren aus dem alltäglichen Familienchaos
ISBN 978-3-85002-790-8
eISBN 978-3-902862-29-7
Katharina Grabner-Hayden
Ein himmlisches Chaos
Satiren um die verrücktesten Familienfeste
ISBN 978-3-85002-829-5
eISBN 978-3-902862-28-0
Sigrid-Maria Größing
Elisabeth
Kaiserin aus dem Hause Wittelsbach
ISBN 978-3-85002-851-6
eISBN 978-3-902862-67-9
Maria Happel
»Das Schnitzel ist umbesetzt...«
Was bisher geschah ...
ISBN 978-3-85002-797-7
eISBN 978-3-902862-32-7
Sigrun Roßmanith
Sind Frauen die besseren Mörder?
Spektakuläre Fälle einer Gerichtspsychiaterin
ISBN 978-3-85002-843-1
eISBN 978-3-902862-74-7
Hugo Wiener
Der Blöde und der Gscheite
Die besten Doppelconferencen
ISBN 978-3-85002-784-7
eISBN 978-3-902862-57-0
Polly Adler
ADIEU,
FORTPFLANZ
Wie man als Mutter
richtig versagt
Inhalt
Keine Kinderjause
So eine Art verbales Fotoalbum
Die Landneurotikerin
Ein Alibi-Typ namens Wolfi
Die beriihrendste Wurst
Das Sisi-Karaoke
Die Stimme des Blutes
Die Aschenputtel-Phase
Großes Indianerinnenehrenwort
Das Vampir-Kind
»Mutter ist völlig erblindet!«
Polygamie mit fünf
Der Ernst des Lebens
Nacht, Mutter!
»Den hab’ ich ganz anders lieb«
Alles im lindgrünen Bereich
Ken im Weihnachts-Bullerbü
»Dick, hässlich, alt?«
Keuschheitsgürtel in den neuen Frühlingsfarben
Ach, Egon, Egon!
Wo wohnt Herr Salzamt?
»Was hast du an?«
Der Fluch des schwarzen Huhns
Sexuelle Einbrecher
Die Lizenz zum Fluchen
Selber Tussi!
Ein Spaß-Penis
Die Kammer des Schreckens
Mein Rampenferkelchen
Der Mann mit dem Schoß
Innsbruck oder Kinshasa?
Anna Karenina an Gummibärchen
Catch me if you can
Kein anständiger Partner
Wickeltisch im Westflügel
Emotional Freestyling
Richards Braut
Kenzo im Prater
Der Nerven-der-Mütter-Gedenktag
Mein Vadda, das Opfer
Eine Hölle namens Eduard
Die Wir-verstehen-uns-so-gut-Lüge
Brut und Tränen
Houston, Problem!
Friendly Fire
Unvorsichtig glücklich
Umarmung von Plüschtieren
Leben mit einem Alien
Du Gefühls-Calimero!
Mega-uncool
Lolex in Schweinsrosa
Im Würgegriff der Kirschblüte
Der Vorsorge-Waldkobold
Date in Hell
Operation Aschenputtel
Kommunikations-Kollaps
Im Bootcamp der Liebe
Schläft sie mit dem Gärtner?
Mehr Feuer in Hose
Get Yourself A Fucking Life!
Paris is burning!
Biologischer Pressluftbohrer
Job description: Beziehungsezzes
Brautkleid-Eskapaden
Ein Fall für Amnesty International
Ein hässlicher kleiner Fiepslaut
Einfach nur deppert
Emergency Room für gebrochene Herzen
Reality sucks!
Minderjährige Vamps
Zwischengeschlechtliches Wadenrichten
Pizza-Postillon d’Amour
Das neue Kind
Hobbyjugend ist keine Kinderjause
Pädagogisch nicht sehr toll
Lebensintoleranzen
Von der Maschek-Seite
Gorillas im Nebel
Mister Abfluss
Armes Malta!
Ich chill’ mein Leben!
Die »Früher«-Paranoia
Lebender Bankomat gesucht
Das Wollmützchen-Opfer
Der Facebook-Exodus
Ein Wintermärchen mit Bree
Todschicke Krankheiten
Prinzessinnen-Stahlbäder
Das Nervengas der Angst
Quietschfidele Kirchenmäuse
Der letzte Schultag
Emotionale Inkontinenz: Befriedigend
Keine Klageweiber-Nummer!
Verdammt unsexy
Ich bin da-da, Lady Gaga!
Hat Babylein ein Hüngerli?
Aufgebügeltes Protestg’wand
Die inneren Ponys
L’Isola Bonita
Uns bleibt immer noch Paris!
Ein seelisches Mega-Aspirin
Bravo, Omschi!
»Kann ich mich bitte jetzt endlich einmal
auf eine glückliche Kindheit konzentrieren?«
Stella, im Alter von acht Jahren
»Mothers are all slightly insane.«
J. D. Salinger, Schriftsteller
So eine Art
verbales Fotoalbum
Wie ich durch die Kindheit meiner Tochter wie in einem Schnellzug fuhr, mir den Luxus leistete, dabei recht unmuttrig zu sein, und der Fortpflanz dennoch weder Bankräuberin noch Serienkillerin geworden ist. Zumindest bis jetzt nicht.
Den Eva-Test machte ich im Beisein meiner engsten Freundinnen mit vorsorglich gekühltem Sekt. Wir waren fest entschlossen, ihn so oder so zu trinken.
Es war ein warmer Hochsommernachmittag im Jahr 1993 und wir saßen im Garten. Ich war gerade Housesitter bei meinen Eltern. Irgendwie fühlte sich die ganze Aktion an, als ob es sich um ein lustiges Gesellschaftsspiel handelte. Als sich im Kontrollfenster jene berüchtigte rosa Linie bildete, sprangen alle auf und umarmten mich kreischend, als ob ich im Lotto gewonnen hätte.
Ich versuchte meine sofort den Hals hinaufkriechende Angst mit Freude zuzudecken. Es wollte mir nicht gelingen. Ich ahnte schon damals, dass die Mutter-Nummer bei mir zu einem Solo-Flug werden würde. Aber ich hatte noch nicht die geringste Ahnung, wie anstrengend das alleine Fliegen ist.
Zuerst einmal hatte ich alle Hände damit voll, mich zu fürchten. Ich hatte Angst, meinen Kindsvater mit der Neuigkeit zu konfrontieren. Ich begann also mit dem kleineren Übel – mit der Frau, die mich im Alter von neunzehn Jahren geboren hatte.
Mein Vater ist nur zwei Jahre älter als meine Mutter. Sie sind bis heute mit Bluttemperatur verheiratet. Es fliegen die Fetzen, aber sie lieben sich. Meine Mutter ist keine emotionale Milchzuckerpackung, das kann manchmal ganz schön anstrengend sein. Im vergangenen Jahr haben wir ihre goldene Hochzeit gefeiert. Meine ganze Pubertät über hatte meine Mutter mir eingetrichtert: »Lass dir ja von keinem ein Kind anhängen.«
Jetzt war es umgekehrt gekommen: Ich hatte einem Mann knallhart ein Kind angehängt. Allerdings waren wir damals nicht drei Tage, sondern schon elf Jahre mehr, aber auch manchmal weniger zusammen gewesen.
Meine Intuitionsantennen signalisierten mir, dass sowieso immer ein ungünstiger Zeitpunkt für solche Entscheidungen war, aber dass eben jetzt der bestmögliche aller ungünstigen Zeitpunkte gekommen war. Wenn heute den Mädels suggeriert wird, dass sie erst einmal Karriere machen sollen, für das Kinderkriegen wäre dann ohnehin mit achtunddreißig-plus noch ausreichend Zeit, dann kann ich an dieser Stelle nur einen Warnschuss in die Luft gehen lassen. Statistisch gesehen liegt nämlich bei Frauen ab vierzig die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ohne turbomedizinische Hilfe bei unter zehn Prozent pro Monatszyklus, was mit dem reduzierten Vorrat an Eizellen und der Qualität des Eisprungs zu tun hat. Auch die Reproduktionsmediziner können nur beschränkt Gott spielen: Während eine gesunde Achtunddreißigjährige noch mit dreißigprozentiger Wahrscheinlichkeit künstlich befruchtet werden kann, sinkt ab vierzig die Chance massiv. Wie hochgradig seelisch belastend das Lotteriespiel der Fertilitätsmedizin für Frauen und Männer werden kann, weiß jeder, der derartige Prozeduren durchgemacht hat. Der Glaube an die gesellschaftliche Wunschvorstellung, dass man die Natur jederzeit an der Nase herumführen kann, wird für manche der »Delay-Mums« zum schmerzhaften Reinfall. Denn die Grenzen von der gewollten zur ungewollten Kinderlosigkeit verschwimmen ab vierzig weit häufiger als in den Jahren davor. Abgesehen davon, dass sich auch das Risiko von Fehl- und Frühgeburten, Schwangerschaftsvergiftungen und anderen Widrigkeiten erheblich erhöht.
Mütter jenseits der fünfundvierzig sind fünfzig Mal so gefährdet, ein behindertes Baby zu bekommen, wie solche unter der biologischen Demarkationslinie von fünfunddreißig Jahren. Und ja – auch in