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Singsand: Zwischen Beer Sheva und Bethlehem
Singsand: Zwischen Beer Sheva und Bethlehem
Singsand: Zwischen Beer Sheva und Bethlehem
Ebook182 pages2 hours

Singsand: Zwischen Beer Sheva und Bethlehem

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About this ebook

Als Marie und Rupert ihren Freunden sagen, daß sie für ein paar Wochen nach Israel reisen werden, reagieren die höchst unterschiedlich: Mit guten Wünschen, neidisch, manche auch bestürzt. Wie kann man in eine Krisenregion fahren, in der Attentate und Vergeltungsaktionen derart den Alltag bestimmen? Auf der Reise aber geht es darum, nicht vorschnelle Antworten zu geben, sondern genau hinzuschauen. Die Welt jenseits aller Vorurteile und allen scheinbaren Wissens über ein Entweder-Oder neu zu buchstabieren - ist das möglich? Erst einmal durch die Begegnung mit Menschen, mit Zvi und Mascha Vogel etwa, die seit fünfzig Jahren in Israel leben - vielleicht aber noch immer auch im galizischen Drohobyz. Und immer wieder spricht Marie mit Moshe Bibermann, der sich keinen Illusionen über die Schwierigkeit der Lage hingibt und dennoch ein fröhlicher Mensch ist. Oder deshalb? Am Center für German Studies in Beer Sheva, wo Marie Vorträge hält, trifft sie Amal, die israelische Palästinenserin, sie schließt Bekanntschaft mit Beduinen und mit einem Taxifahrer, der sie in die Westbank bringt, und sie erlebt am eigenen Leib, was halblegale Grenzübertritte bedeuten. Sabine Peters entfaltet ein Panorama menschlicher Verhaltensweisen, in denen das Eigene sich im Fremden spiegelt - und erkennt.
LanguageDeutsch
Release dateJul 25, 2013
ISBN9783835325142
Singsand: Zwischen Beer Sheva und Bethlehem

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    Book preview

    Singsand - Sabine Peters

    Wie nebenbei, eine kleine Folge von Tönen. Sie scheren sich um nichts. Es ist auch nichts da. Absolute Leere.

    Es gibt aber doch Sinne? Sie warten, verharren gespannt. Gedehnte, ins Zerreißen gedehnte Wachheit. Die Leere umfaßt alles. Gewalt, in sich selbst gefangen, alles umgreifend, wortlos, ganz und gar undurchdringlich. Ungewiß, ob aus solcher Dichte sich Töne befreien könnten.

    Der Tonfaden hat keine Wahl. Er kann nur entstehen wie nebenbei. Als sei er nicht recht da, zumindest nicht ganz ernst zu nehmen. Wie nebenbei nur ein paar Laute. Sie scheren sich um nichts, sie gehen voran, als wüßten sie nicht. Sie gehen einfach vorwärts. So kinderleicht. Es ist ja auch ein Kinderlied, das Mozart für Klavier gesetzt hat. Nur ein paar Noten, nicht mal eine ganze Oktave. Mehr braucht es nicht als die paar Noten, um anzufangen, wie nebenbei. Oder nein. Ja: Sie waren immer schon da. Immer schon da, die Schritte der Töne. Der Trotz.

    Winzige harte Kerne an einer Schnur. Natürlich wissen sie, sie sind zerstörbar. Sie scheren sich um nichts. Sie halten zusammen. Ein Ton nimmt einen anderen bei der Hand. So vielleicht erklären sich die Wiederholungen.

    cc gg aa g ff ee dd c. gg ff ee d. gg ff ee d. cc gg aa g ff ee dd c.

    Beiläufige Wechselrede. Bist da? Bin da.

    Ah, vous dirai-je. Ah, das werde ich Ihnen sagen. Der Trotz des französischen Kindes. Die Liedertöne reisten durch Europa, sie wurden mit unterschiedlichen Texten versehen. In Schweden sprach das Lied von funkelnden Sternen. In Deutschland kam der Weihnachtsmann. Ah, vous dirai-je. Ein Kind als ein einziger Widerspruch. Winzige harte Kerne.

    Töne unterwegs, von A bis Z. Irgendwem ist es mal eingefallen, die Melodie mit dem Alphabet zu unterlegen. Es würde ein singendes Lernen sein. Sechsundzwanzig Zeichen. Mit Hilfe dieser sechsundzwanzig Zeichen die Welt buchstabieren: Das wäre die Arbeit des Schreibens. Widerspruch: Es käme darauf an, die Welt ganz anders zusammenzulesen. Daher die zwölf Variationen.

    Zwölf ist eine gute Zahl. Stunde der Geister, Mitternacht. Beschwörendes Singen der Buchstaben, die alle Zeit der Welt haben. Die schließlich auch ganz anders aussehn können, Schrift ist nicht Schrift.

    Diese einfachen Töne, dieses umfassende ABC soll die Reiselektüre sein und das Reiselied. Wie beiläufig laufen die Töne fort.

    Das ist eine Krisenregion! Was hast du da verloren?

    Das ist ein ganz normales Land. Kein Grund zur Angst.

    Glückliche Reise euch beiden!

    Du kommst in die Sonne. Das Ministerium bezahlt dir Ferien und Strand und Sand. Vielleicht sogar Kamele. Unsereins rennt unterm Regenschirm durch die Pfützen zur Arbeit.

    Zu den Verrückten da unten würden mich keine zehn Pferde bringen. Auch wenn ich hundertmal den Paß habe. Lieber United States.

    Wir beten für euch.

    Die Welt ist mehr als der Flecken! Peinlich, wie alle Deutschen ausgerechnet auf das Land starren. Und ich sage dir, das ewige Gequatsche über Bombe hier und Sprengstoffgürtel da und Truppen rein und raus, das ist vor allem eins: langweilig.

    Jetzt ist die schönste Jahreszeit da unten. Außerdem: Man kann sich auch den Hals beim Duschen brechen.

    Du mußt nicht bei jeder Demonstration in der ersten Reihe mitlaufen.

    Bringst du mir einen Granatapfel mit? Wüstensand? Musik?

    Fahrt auf keinen Fall mit einem Bus. Und immer viel Wasser trinken!

    Schreibst du mir mal?

    Schreib keine Post, schreib auf.

    Der Geldumtausch ist günstiger direkt vor Ort.

    Eben haben sie wieder mit einer Vergeltungsaktion gedroht.

    Es gibt ganz andere Krisengebiete. Häng es nicht so hoch.

    Grüß die Freunde. Komm gut wieder.

    Was hast du da unten überhaupt vor?

    In case of an accident please inform my husband / my wife … Please inform my sister / my daughter … Thank you.

    Wahrscheinlich überflüssig. Wer weiß.

    Regen rauscht im Rheiderland, an der nordwestdeutschen Küste. Wolkenbrüche überziehen die Äcker, Felder, Straßen, das Dorf Ditzumerverlaat. April. Marie von ihrem Schreibtisch aus sieht Regensträhnen, sie fließen draußen am Fenster nach unten. Rinnender Wasservorhang. Auf der Oberfläche des Kanals, des Tiefs, wie man hier sagt, werfen die auftreffenden Tropfen Blasen. Ein Bisam rudert von einem Ufer zum anderen, das Maul voll Halme. Material fürs Nest. Der Garten ums geduckte Haus wartet auf Sonne. Regen entblättert die Kamelienblüten. Schwarz vor Nässe sind die Stämme von Pflaumen- und Quittenbaum. Auf der anderen Seite des Tiefs umstehen Ulmen einen Bauernhof. Starre Äste, reglose Knochen. Windbewegte Strichelchen die kleinen Zweige. Im Garten halten die grünen Tulpen sich aufrecht. Rupert geht krumm, er hat sich noch kurz vor der Reise den Rücken verrenkt. Marie muß Antibiotika schlucken. Der Arzt gibt beiden Schmerzmittel. Sie packen, er für eine, sie für fünf Wochen. Ruperts kleine Reisetasche ist schnell fertig. Marie kniet vor dem großen Koffer, wickelt platzsparend Mitbringsel ein. Reisen, sich reduzieren auf einen Kern. Sich schmal machen, um dann im Fremden Neues aufzunehmen, sich auszudehnen. Die beiden sehen noch mal nach Maries biegsamem Baum, der struppigen zähen Weide draußen im nassen Versteck am Deich im Schilf, und nach den Schwänen im Kolk. Auf dem Polderweizen gibt es zur Dämmerstunde ein Hasengetümmel.

    Die Swiss-Air fliegt am Ostersonntag Hamburg–Zürich–Tel Aviv, Abflug um 7.20, Ankunft 14.45 Ortszeit Tel Aviv.

    Frühmorgens teilt am Gate ein Bildschirm mit, der Leib des Papstes werde von Wächtern geschützt während der Messe, eine kugelsichere Weste lehne er ab. Urbi et orbi, der Stadt und dem Erdkreis ein Segen. Draußen taubenblaue Dämmerung, Flutlicht. Drinnen Kittelfrauen mit Putzwagen, Trauben von Stewardessen, Flugbegleiterinnen, gähnende Laptopträger. Die könnten hier auch Liegen aufstellen, zur Rückenschonung, zur Thromboseprophylaxe, anstatt überall Werbung für Medizin aufzuhängen, findet Rupert. Marie schlägt ihm vor, einen Gang durch die Halle zu machen, was für ihn schon wegen der Werbung nicht in Frage kommt, die ihn überall anblafft. Sie dachte, es ginge um seinen schmerzenden Rücken, beide seufzen gereizt. Im Waschraum der Frauen steht ein schwarzbärtiger Turbanträger. Marie sagt sich, er wartet auf seine kleine Tochter.

    Sie nimmt den Fensterplatz im Flugzeug. Draußen das Schreiten einer Krähe, als sei der Vogel taub. Was will er auf dem Flugfeld finden. Und jetzt das langsame Rollen, Marie und Rupert Hand in Hand, das rollende Rasen und auf in die Lüfte, wohin der Mensch nicht gehört, glaubt man Ovid und den Metamorphosen. Nicht mal aufs Wasser gehörte der Mensch, als die Zeiten noch golden waren und keine Bäume als Boote ins Wasser stiegen. Die Sonne bescheint jetzt Städte und Felder, Berge, Flüsse, Gerechte und Ungerechte. Außentemperatur bis zu minus 60 Grad. Eiskristalle vor dem Fenster bilden Muster. Die beiden lesen Zeitung, staunen runter auf die Wolkendecke, fummeln an der Verpackung des Essens, schneiden und löffeln. Alles Ablenkung, hetzt Marie später, daß man nur nicht grübelt über die Schwimmweste. Wo die Maschine doch gerade ein steinernes Meer überquert. Immer mit der Ruhe, sagt Rupert. Du bist doch schon geflogen. Auch nach Israel.

    Nie wollte sie nach Israel.

    Artist in residence. Das Center for German Studies der Universität Beer Sheva/Negev und das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur bieten Autoren die Möglichkeit eines bezahlten Stipendiums. Vier Wochen freie Zeit, für das, was einer sucht in Israel.

    Was hast du da verloren?

    Nichts, sagte Marie viele Jahre lang. Und klappte den Mund wieder zu.

    Kolonnen gestreifter Leute ziehen vorbei. Die Leute heben Gruben aus. Sie füllen Erde in andere ausgehobene Gruben. Schließlich ist alles wieder flach. Das Orchester baut sich auf. Der Dirigent hebt den Stab, das Orchester setzt ein. Es spielt auf einem einzigen Ton die Schläge der Uhr, und nach zwölf kommt eins. Das Horn bläst die Verlorenen. Der Jäger im grünen Wams legt sein Gewehr an. Alles, was sich jetzt regt, ist freigegeben.

    Es wäre dumm, ein israelisches Stipendium nicht anzunehmen. Außerdem war Marie schon einmal im Land, Herbst 2001, im ersten Jahr der zweiten Intifada. Rupert hatte dort zu arbeiten auf den Spuren von Bruno Schulz, sie hatte ihn begleitet. Lieber zusammen untergehn als ihn alleine lassen, sie reisten geflügelt Hand in Hand, eine emotionale Entscheidung, auch melodramatisch kann man sie nennen. Sie fielen nicht aus der Welt. Und auch in Israel kam es so wie in anderen Ländern. Sie fanden Leute, einige wurden Freunde. Die meisten von ihnen, Schüler von Bruno Schulz, waren sehr alt. So würde es, sagten sie sich, auch jetzt wieder eine Reise in unterschiedliche Zeiten werden.

    Eben noch unten blitzende Wolkenfelder, tief darunter karstige Berge, schon sehen sie ein dunkel türkises Meer, Inseln, winzige weiße Segel, eine rötlich wirkende Küste, dann sind da die Flachbauten um den Flughafen Ben Gurion. Schon winkt der Taxifahrer Izak, den sie noch von der letzten Reise her kennen, er wird sie wie abgesprochen zu seinen und ihren Freunden nach Jerusalem bringen. Draußen dicke wäßrige Wärme, sie schnappen nach Luft. Auf schwingenden Straßen geht es hoch in die alten Berge zur alten Stadt. Rauschen in den Ohren. Die Seelen flattern irgendwo weit hinterher. Rupert fragt nach einem Jungen, der draußen eine Schafherde vorübertreibt. Araber, sagt Izak, oder ein Jordanier. Ein Schafsjunge. Jetzt spielt er mit Tieren. Bald spielt er mit Sprengstoff.

    Jerusalem, Stadtteil Beit Hakerem, das Reich-Hotel kennen sie noch von der ersten Reise, edler Schmuddel, ein freundlicher kleiner Familienbetrieb. Und weiter zu Fuß, durch einen leicht ansteigenden Park. Zwischen Löwenmaul und Steinen und Bewässerungsschläuchen nimmt eine Eidechse ein Bad im untergehenden Sonnenschein. Else, sagt Rupert, wie geht es dir? Immer möcht ich auffliegen / mit den Zugvögeln fort / buntatmen mit den Winden / in der großen Luft. An der großen Kreuzung Kikar Dania, Denmark Square, sehen sie wieder die dunkle Skulptur, den Bootsrumpf, er erinnert an die Rettung dänischer Juden durch dänische Fischer im Oktober 1943. Sie gehen am Rand einer der städtischen Schnellstraßen bergauf und einen Boulevard hoch, dann kommt die Bank für Ruperts Rücken. Sie rauchen eine Zigarette.

    Zvi und Mascha Vogel leben in Israel seit fast fünfzig Jahren. So sagen sie es. So nickt man dazu. Zvi wird in Wien geboren 1921. Er verbringt Kindheit und Jugend im galizischen Drohobycz. Sie flieht eines Tages aus Paris. Es kann einer dort oder dort geblieben sein lebenslänglich. Zvi, klein gebückt, große Ohrenhand, schwerhörig horcht er. Er unterbricht seine Frau, die sich erkundigt nach dem Flug, die ihren Gästen Komplimente macht. Er sagt: Nicht wollen die Ohren noch hören. Also spricht er. Von daher. Weil die Ohren nicht hören wollen, darum muß der Mund reden. Sein Mund redet so und so, verzweifelt, lustig, auch Sachliches sagt der Mund, gibt Informationen weiter. Der Mund weiß. Jeder, der Zvis Gast ist, kann sehen, welche Mühe es ist für die Ohrenhand. Und was es für eine Arbeit ist für den Mund. Die eigenen Ohren können das eigene Wort nicht verstehen, das gibt es. So liegt die Muschelhand am Muschelohr. Mascha trägt ihrem Mann das Hörgerät nach. Zvi legt es beiseite. Maries Stimme ist zu hoch, und Ruperts Lippenbewegungen sind unterm Schnurrbart schlecht zu deuten. Mascha und Zvi verstehen sich, polnisch, französisch, wortlos. Mit ihrer einzigen Tochter in Tel Aviv, erklärt Mascha auf englisch, sprechen sie Polnisch oder Ivrit, schön ist die Tochter, klug, begabt, ohne Arbeit. Sie hat schon vor Jahren mit ihrem Kind ihren Mann verlassen. Um mit einer Frau zu leben. Sehr schlecht und nicht klug und nicht schön, flüstert Mascha zu Marie und hat nichts gesagt. Zvi muß sie falsch verstanden haben, das kann selbst ihm passieren. Der älteste Sohn lebt mit Frau und Kindern in den USA. Physiker wie sein Vater. Mascha nimmt ein Foto von der Wand, hier gibt der Sohn Bush Junior die Hand, er hat viele, comme on dit, er hat viele Fähigkeiten. So viele Fähigkeiten, unterbricht ihr Mann, daß er nie kommen konnte. Zuletzt war er vor zwei Wochen hier. Es war schön. Der Sohn war aber nicht lange genug da. Mascha zeigt viele Familienbilder. Washington. Die beiden zu Gast beim jüngeren Sohn in Paris. Alle zusammen in Jerusalem. Zvi sagt: Hier spielte der Enkel bei uns Klavier. Auch mein Urenkel war hier. Ein Säugling. Zart. Aber laut war er in der Nacht, starke Stimme, wir konnten nicht schlafen. Hier seht ihr die ganze Familie, letztes Jahr war es, im Saal von dem Hotel, in dem Marie und Rupert jetzt wohnen, der ganze Saal war voll mit Familie. Wir waren mehr als fünfzig Menschen. Die Nazis erreichen ihr Ziel nicht, sehr traurig ist es für sie. Bruno Schulz, Maler und Autor in Drohobycz, der arbeiten muß für die Nazis, Bruno Schulz, mein seltsamer Zeichenlehrer, wird von der SS erschossen. Die Filmemacher wollten mein Wissen über Bruno Schulz ganz genau hören. Ich war wie Greta Garbo so wichtig für sie! Mein Leben war aber nicht so schwer wie ein Film von der Liebe. Es geht einfach, solch ein Erschießen. Was die SS für Menschen sind, wer will es sagen. Sie tragen wertvolle Uniformen. Die Zahl derjenigen, die tätig sind, Saujuden auszurotten, ist um vieles höher als die Zahl der SS, der Sicherheitspolizei von Himmler, der Einsatzkommandos. In Drohobycz gibt es nur zweiunddreißig Mitglieder der Sicherheitspolizei. Was sind zweiunddreißig Polizisten gegen sechstausend Juden, die sie in Vernichtungslager abtransportieren. Zwölftausend werden im Ghetto gepackt und erschossen im nahen Bronica-Wald. Zweiunddreißig Himmlerleute sind mächtig, aber nicht mächtig genug, nicht genug Leute, das große Werk auszuführen. Sie nehmen Hilfe von ukrainischer Miliz. Auch Garnisonssoldaten, Schupos, Feldgendarmen, Feuerwehrleute nehmen teil. Wenn es gibt eine Aktion. Wie Himmler sagt in einer Direktive: Keiner muß. Wer es nicht schafft mit der Seele, die nötige, aber peinliche Reinigung auszuführen, darf frei an die Front. Ich weiß nicht, wie oft sie die Direktive nutzen. Aber ich sehe im Versteck, wie Feldsoldaten Kinder bei den Füßen fischen. Sie schleudern sie in Lastwagen. Was machen sie mit den Müttern? Ich weiß nicht. Ich glaube, Männer,

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