Seneca: Vom glückseligen Leben (De Vita Beata): Klassiker der Philosophie
By Seneca
()
About this ebook
Vom glückseligen Leben (De vita beata) ist eine Schrift im Umfang eines antiken Buches aus den Dialogen des römischen Philosophen und Staatsmannes Seneca, die sich mit Reichtum und dem rechten Umgang damit beschäftigt. An Gallio über das glückliche Leben ist das siebte Buch aus Senecas Dialogi bekannt. Dieser Titel, der später von Quintilian erwähnt wurde, steht in Spannung zum Ursprung der Sammlung, da Seneca seine kurzen briefartigen Schriften als sermones bezeichnet. In dieser Schrift, die wohl Anfang des Jahres 58 oder ein wenig früher verfasst worden ist, legt Seneca seinem Bruder Gallio und dem Leser die stoische Ansicht in Bezug auf Vermögen, Reichtum und den rechten Umgang damit nahe. Das Ende der Schrift ist verloren, das Überlieferte verdanken wir einem Mailänder Codex, dem Codex Ambrosianus, aus dem 11. Jahrhundert und den Abschriften, denen dieser Codex als Archetyp dient. Die Überschrift de vita beata ist wohl von Seneca selbst gewählt worden. Es geht vornehmlich um den rechten Umgang mit Reichtum und die Darlegung einer tugendhaften Lebensführung, mit deren Hilfe man erst zu Glück im Leben gelangt. Die Tugend sei der Weg zur Glückseligkeit.
Lucius Annaeus Seneca, genannt Seneca der Jüngere (etwa im Jahre 1 in Corduba - 65 n. Chr.), war ein römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher, Politiker und als Stoiker einer der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. Seine Reden, die ihn bekannt gemacht hatten, sind verloren gegangen.
Read more from Seneca
Vom glückseligen Leben: De Vita Beata - Klassiker der Philosophie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVon der Seelenruhe, Vom glücklichen Leben, Von der Muße, Von der Kürze des Lebens. Illustriert Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related to Seneca
Related ebooks
Klassiker der stoischen Philosophie: Wege zur inneren Seelenruhe | Seneca, Epiktet, Marc Aurel Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVom glücklichen Leben: Vollständige deutsche Ausgabe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLesebuch des moralischen Lebens Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEssays - Deutsche Ausgabe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie sieben Säulen der Weisheit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEntdecke den Lebenskünstler in dir! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGeschichte meines Lebens: Vollständige Ausgabe aller sechs Bände der Memoiren Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHandbüchlein der Moral Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWege zu sich selbst: Selbstbetrachtungen und Selbstmanagement eines römischen Kaisers Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFür den neuen Intellektuellen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSelbstbetrachtungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Talmud Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMehr Geld verdienen mit Rohstoffen - simplified: So profitieren Sie von Gold, Silber, Kaffee, Zucker, Mais, Indium und Palladium Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSueton: Sämtliche Biographien: Kaiserviten und Fragmente Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBibel: Glaubensverse Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWir brechen die 10 Gebote und uns den Hals: Zelda und F. Scott Fitzgerald. Eine Biografie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMarcus Aurelius: Selbstbetrachtungen: Selbsterkenntnisse des römischen Kaisers Marcus Aurelius Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMarc Aurel: Selbstbetrachtungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWeisheiten des Konfuzius: Gespräche & Philosophie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVermögensschutz durch vermögensverwaltende Kapitalgesellschaften: in Luxemburg und Liechtenstein Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSebastian Kurz: Die Biografie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMeister Eckhart: Textauswahl und Kommentar von Gerhard Wehr Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Mai Tai trinkende Mönch und der Sinn des Lebens Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIns Herz geschrieben: Die Weisheit der Bibel als spiritueller Weg Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWas der Humor für Sie tun kann, wenn in der Liebe mal wieder alles schiefgeht Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Philosophy For You
Meditationen Rating: 3 out of 5 stars3/5Palliativgesellschaft: Schmerz heute Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPLATON - Gesammelte Werke Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFriedrich Wilhelm Nietzsche – Gesammelte Werke Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsÜber die belehrte Unwissenheit: In der Übersetzung von Anton Scharpff Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Heilige Gral und Sexualmagie: Die Geheimlehre des Gral Rating: 5 out of 5 stars5/5Sechs Bücher von Nietzsche Rating: 4 out of 5 stars4/5Deutsche Syntax: Ein Arbeitsbuch Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDemian Rating: 4 out of 5 stars4/5Also sprach Zarathustra Rating: 4 out of 5 stars4/5Der Antichrist Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTractatus logico-philosophicus (Logisch-philosophische Abhandlung) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Kunst des Krieges: Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft Rating: 4 out of 5 stars4/5Die zwölf Sinne – Tore der Seele: Eine Einführung in die Anthroposophie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWittgenstein in 60 Minuten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? Rating: 5 out of 5 stars5/5Große Denker in 60 Minuten - Band 1: Platon, Rousseau, Smith, Kant, Hegel Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPsychologie der Massen (Grundlagenwerk der Sozialpsychologie) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMüdigkeitsgesellschaft Burnoutgesellschaft Hoch-Zeit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsI GING: Das Buch der Wandlungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPopper in 60 Minuten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMarcus Aurelius: Selbstbetrachtungen: Selbsterkenntnisse des römischen Kaisers Marcus Aurelius Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Reviews for Seneca
0 ratings0 reviews
Book preview
Seneca - Seneca
XXVIII.
I.
Inhaltsverzeichnis
(1.) Glückselig zu leben, mein Bruder Gallio, wünschen Alle, aber um zu durchschauen, was es sei, wodurch ein glückseliges Leben bewirkt werde, dazu sind sie zu blödsichtig. Und zu einem glückseligen Leben zu gelangen ist eine so gar nicht leichte Sache, daß Jeder sich um so weiter davon entfernt, je rascher er darauf losgeht, wenn er einmal den Weg verfehlt hat; denn führt dieser nach der entgegengesetzten Seite, so wird gerade die Eile der Grund einer immer größeren Entfernung. Man muß daher zuerst vor Augen stellen, was es sei, worauf man sein Streben richtet; sodann hat man sich darnach umzusehen, auf welchem Wege man am schnellsten dazu gelangen könne, indem man schon auf dem Wege selbst, wenn er nur der rechte ist, einsehen wird, wie viel davon täglich zurückgelegt werde und um wie viel näher man dem Ziele gekommen sei, zu dem uns ein natürliches Verlangen hintreibt.
(2.) So lange wir freilich überallhin herumschweifen, keinem Führer folgend, sondern dem verworrenen Gelärme und Geschrei der uns nach ganz verschiedenen Seiten hin Rufenden, wird unser so kurzes Leben unter [stetem] Irregehen verfließen, auch wenn wir uns Tag und Nacht um eine richtige Ansicht bemühen. Daher entscheide man sich, sowohl wohin man wolle, als auf welchem Wege, und nicht ohne einen kundigen [Führer], der das, worauf wir zuschreiten, [bereits] erforscht hat, weil hier nicht dasselbe Verhältniß Statt findet, wie bei den übrigen Reisen. Bei jenen lassen uns ein Fußpfad, den man festhält, und Bewohner [der Gegend], die man befragt, nicht irren, hier aber täuscht gerade der betretenste und besuchteste Weg am meisten.
(3.) Deshalb haben wir auf Nichts mehr zu achten, als daß wir nicht nach Art des Viehes der Schaar der Vorangehenden folgen, fortwandernd nicht, wo man gehen soll, sondern wo [von Andern] gegangen wird. Und doch verwickelt uns Nichts in größere Uebel, als daß wir uns nach dem Gerede der Leute richten, indem wir das für das Beste halten, was mit großer Zustimmung angenommen ist und wovon wir viele Beispiele haben, und daß wir nicht nach Vernunftgründen, sondern nach Beispielen leben: daher jene gewaltige Zusammenhäufung von Leuten, die Einer über den Andern hinfallen.
(4.) Was bei einem großen Menschengedränge der Fall ist, wo das Volk sich selbst drückt, daß Niemand fällt, ohne noch einen Andern sich nachzuziehen und die Vordersten den Folgenden verderblich werden, das kannst du im ganzen Leben sich ereignen sehen: Niemand irrt nur für sich allein, sondern er ist auch Grund und Urheber fremden Irrthums. Denn es ist schädlich, sich den Vorangehenden anzuschließen; und während ein Jeder lieber glauben, als nachdenken will, so wird über das Leben nie nachgedacht; immer glaubt man nur [Andern], und ein von Hand zu Hand fortgepflanzter Irrthum lenkt uns und stürzt uns [in's Verderben]; durch fremde Beispiele gehen wir zu Grunde.
(5.) Wir werden geheilt werden, sobald wir uns nur vom großen Haufen absondern; so aber steht der Volkshaufe, der Vertheidiger seines eigenen Verderbens, der Vernunft feindlich gegenüber. Und so geht es denn wie in den Wahlversammlungen, wo sich dieselben Leute darüber verwundern, daß Einer Prätor geworden, die ihn selbst dazu gemacht haben, wenn sich wandelbare Volksgunst gedreht hat. Eben dasselbe billigen, eben dasselbe tadeln wir: das ist der Ausgang eines jeden Gerichtes, wobei nach der Mehrzahl entschieden wird.
II.
Inhaltsverzeichnis
(1.) Wenn es sich um ein glückseliges Leben handelt, darfst du mir nicht mit jener Aeußerung bei Senatsabstimmungen antworten: »Dieser Theil scheint der größere zu sein«.