Vorruhestandswahn
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Vorruhestandswahn - Karl Feldkamp
werden.
Spurenlese
Die Oktobersonne scheint Kurt Hollenberg ins Gesicht. Hanna ist schon unterwegs. Sie joggt im naheliegenden Wald. Wie jeden Sonntag vor dem Frühstück. Mindestens zwei Stunden. Muss aus der Wohnung geschlichen sein. Vorher hatte sie, wie immer, die Schlafzimmervorhänge aufgezogen und das Fenster geöffnet.
Er schließt wieder die Augen. Hinter den gesenkten Lidern lässt ihn die Sonne kräftiges Rosa sehen. Gedämpfter Straßenlärm und das laute Tschilpen von Spatzen dringt zum Fenster herein. Irgendwo bellt ein Hund.
Kurt friert. Zieht die Bettdecke bis unter das Kinn.
Um das fünfzigste Lebensjahr begann er sich zu fragen, ganz, wie es von einem durch die Krise der Lebensmitte geschüttelten Mitteleuropäer erwartet wird, ob das Bisherige denn wirklich schon alles gewesen sei. Alles mit Frauen, alles an beruflicher Karriere, alles mit dem Leben an sich. Ging er bisher überhaupt seinen eigenen Weg oder folgte er einfach einer unbekannten Spur, die am Ende gar nicht die seine ist?
Noch immer mit derselben Frau verheiratet, keinen Seitensprung, allenfalls Seitenblicke, stets noch, wenn auch widerwillig Bürokrat. Die Friedhofsverwaltung der Stadt wollte er vor Jahren schon verlassen. Fand es unerträglich, für irgendwelche Schreibstubenhengste den Untertan zu spielen. Amtsleiter Erwin Kraschke hat was Manisch-Depressives. In seinen depressiven Phasen bemitleidet Kurt ihn. An Tagen, ja, manchmal in Wochen, in denen Kraschke sich manisch-allmächtig fühlt, leidet Kurt, ohne Mitleid von seinem Chef erwarten zu können. Der überhäuft ihn mit sinnlosen Aufträgen. Je sinnloser, desto mächtiger kommt Kraschke sich offenbar vor.
Seit nahezu 15 Jahren wacht Kurt jeden Morgen auf, bevor der Radiowecker ihn mit Nachrichten aus der Region nervt, verfällt noch im Bett liegend seinen Grübeleien und zieht wieder und wieder Bilanz.
In gut zwei Monaten, kurz nach seinem Fünfundsechzigsten wird er an einem Montagmorgen nicht mehr ins Bürogebäude neben dem Zentralfriedhof gehen. Ja, an einem Montag. Das bekommt er schon hin. Mit Resturlaub. Nach freien Wochenenden fällt es ihm nämlich besonders schwer, mit dem Bus zum Zentralfriedhof zu fahren. Sein Stressmagen reagiert montags unmittelbar nach dem Aufstehen mit Schmerz und Durchfall. Wie bei seinem Vater. Der hatte auch Angst, am Arbeitsplatz zu versagen. Dabei unterliefen Kurt in der Friedhofsverwaltung nie gravierende Fehler. Bisher nie!
Natürlich überlegt er schon seit ein paar Jahren, ob seine Krankheitssymptome ausreichen, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Neben dem Stressmagen plagen ihn Rheuma in den Händen, Knien und Schultern, seine Depressionen, Schlaflosigkeit, Kurzatmigkeit und dieses immer häufiger wiederkehrende Ziehen in der Herzgegend… Doch er hasst Alte, die über ihre vielen Leiden klagen.
Hanna ist jünger als er. Zehn Jahre. Frauen sind sowieso vitaler. Eigentlich will Kurt schon der Stärkere sein. Doch Hanna ist unternehmungslustiger, beweglicher, kontaktfreudiger. Und nachdem Hanna sich vor einigen Monaten die Haare kupferrot färben ließ, kommt sie ihm noch aktiver vor.
Er genießt es, dass sie ihm dennoch seine Ruhe lässt. Gleichzeitig schämt er sich seiner Unbeweglichkeit und hat natürlich Angst, Hanna könnte ihm davonlaufen.
Seit Monaten stellt er sich bei seinen täglichen Meditationen eine liebevolle mollige Frau vor, die bei ihm bleibt, auch wenn er sich nicht bemüht, ihr zu gefallen, die ihn nimmt, wie er ist. Und er ist bequem, inzwischen auch ziemlich beleibt und seine Angst wächst von Tag zu Tag. Manchmal isst er zum Abendessen hastig und Unmengen. Das beruhigt ihn irgendwie. Und immer häufiger trinkt er zwischendurch schnell einen kleinen Beruhigungsschnaps. Grappa hat sich da bewährt.
Hanna ist schlank und Hanna ist mutig.
Kurt lässt sich in die fleischigen warmen Arme seiner weichen Fantasiefrau fallen und atmet laut seufzend aus. Mit so einer Dicken würde er sich nie in der Öffentlichkeit zeigen. Auch Hanna würde er nie von ihr erzählen. Immerhin ist das auch eine Art Seitensprung. Obwohl für