Fotografie mit der Pentax K-3: Auf der Jagd nach dem besten Motiv - die K-3 hält jeder Situation stand!
By Ralf Spoerer
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Book preview
Fotografie mit der Pentax K-3 - Ralf Spoerer
Bildnachweis
1 K-3 – Flaggschiff
der K-Serie
Pentax, eine Kameramarke mit viel Tradition. Dieser Tradition folgt die Pentax K-3. Die Spiegelreflexkamera bietet wahre Profiqualitäten – angefangen vom 24-Megapixel-APS-C-Sensor über das robuste wetter- und staubfeste Gehäuse bis hin zur neuen Bildstabilisierung inklusive Moirékompensation. Dazu kommt eine durchdachte Bedienung, die dem Profi die Arbeit erleichtert und dem ambitionierten Hobbyfotografen entgegenkommt. Noch mal zurück zur Tradition: Pentax ist nicht mehr allein – Ricoh sitzt jetzt mit im Boot. Man erkennt’s am entsprechenden Schriftzug an der Unterkante des Kontrollbildschirms.
Das ist ein Statement: wetter- und staubfest mit 92 Spezialdichtungen.
Kompromisslos auf Leistung getrimmt
Vergleicht man die Pentax K-3 mit anderen Spiegelreflexkameras, stellt man fest, dass diese häufig mit vielen Funktionen vollgestopft sind, aber auf das Wesentliche verzichtet wurde: eine klar strukturierte Bedienung. Was bringt die beste Ausstattung, wenn die Bedienung so kompliziert ist, dass der Fotograf den entscheidenden Moment verpasst? Genau hier setzt sich die K-3 ab. In Verbindung mit der überragenden Bildqualität und vielen wichtigen Funktionen ist sie die perfekte Kamera für den kompromisslosen Fotografen.
24-Megapixel-Sensor im APS-C-Format
In der Pentax K-3 sorgt ein CMOS-Sensor mit den Abmessungen 23,5 x 15,6 mm für die Aufzeichnung der Bilder. Dabei hat Pentax auf einen Tiefpassfilter verzichtet, um eine möglichst hohe Detailwiedergabe zu erreichen. Üblicherweise sorgt der Tiefpassfilter, der sich direkt vor dem Bildsensor befindet, für eine minimale Unschärfe, die Moirés verhindern soll. Diese regelmäßigen Muster können vor allem bei Aufnahmen sehr feiner Muster entstehen, beispielsweise bei Seidenstoff. Damit solche Effekte bei der Pentax trotz des fehlenden Tiefpassfilters nicht entstehen, kann eine Tiefpasssimulation eingeschaltet werden.
Dabei wird der Sensor in winzige Bewegungen – Mikroschwingungen – versetzt, die für eine minimale Unschärfe sorgen und so das Moiré verhindern sollen. Die Funktion kann bei entsprechenden Motiven bei Bedarf zugeschaltet werden.
Der beweglich gelagerte Sensor erfüllt noch eine weitere Funktion: die Bildstabilisierung. Gyrosensoren im Gehäuse der Kamera erkennen die winzigen Zitterbewegungen der Fotografenhand und steuern die Gegenbewegung des Sensors. Das System – Shake Reduction genannt – ist so effektiv, dass bis zu vier Blendenstufen ausgeglichen werden können.
Autofokus mit 27 Messpunkten
Einer der wesentlichen Vorteile von Spiegelreflexkameras ist der schnelle Autofokus. Das Autofokusmodul bekommt seine Bildinformationen über einen kleinen Umlenkspiegel, der sich hinter dem Hauptspiegel der Kamera befindet. In diesem Bereich ist der Hauptspiegel teilweise lichtdurchlässig. Die K-3 ist auf höchste Fokusgeschwindigkeit getrimmt. Um dieses Tempo perfekt umsetzen zu können, sind moderne Objektive mit schnellen Autofokusmotoren notwendig.
Neben der schnellen und perfekten Fokussierung ist eine präzise Belichtungsmessung Garant für technisch gute Aufnahmen. In der K-3 sorgt ein RGB-Lichtmesssensor mit 86.000 Pixeln für die perfekte Belichtung der Fotos.
Kontrollmonitor und optischer Sucher
Wie man es bei einer professionellen Spiegelreflexkamera erwartet, bildet der optische Sucher 100 % des Motivs ab. Eine präzise und perfekte Bildgestaltung ist damit gewährleistet. Im großen Sucher werden die wichtigsten Aufnahmedaten sowie eine Wasserwaage eingeblendet.
Alle relevanten Kameraeinstellungen lassen sich auf dem großen Kontrollbildschirm auf der Kamerarückseite anzeigen. Der Monitor hat eine Diagonale von 8,1 cm und eine Auflösung von gut einer Million Bildpunkten. Neben den Aufnahmeparametern lassen sich die Menüs und das Livebild anzeigen. Dieses kann beim manuellen Scharfstellen bis zu zehnfach vergrößert werden. Außerdem können diverse Hilfslinien und eine 3-D-Wasserwaage eingeblendet werden.
Neben dem großen Monitor gibt es ein kleines, beleuchtetes LCD-Anzeigefeld auf der rechten Kameraoberseite. Darin werden die wichtigsten Kameraeinstellungen angezeigt, sodass man zum diskreten Fotografieren den großen Bildschirm ausschalten kann.
Nichts geht über die eigene Erfahrung
In den nächsten Kapiteln dieses Buchs mache ich Sie mit den Tasten, Drehrädern und dem Kameramenü vertraut. Dabei lege ich viel Wert darauf, zu erklären, welche Einstellung in welcher Aufnahmesituation passend ist und worauf Sie achten sollten. Aber denken Sie daran: Das sind immer nur Vorschläge. Gerade wenn es um den Bildeindruck geht, beispielsweise beim Einsatz der Digitalfilter, hat jeder seinen eigenen Geschmack und seine Vorlieben.
Zudem ist keine Aufnahmesituation wie die andere. In der einen kann die Einstellung HDR-AUTO zu einem guten Ergebnis führen, in einer anderen liefert HDR 3 mit +/–3 EV das bessere Bild. Findet der eine Fotograf die Rauschreduzierung bei hohen ISO-Werten gut und liefert sie ihm ansprechende Ergebnisse, verzichtet ein anderer Fotograf auf diese Funktion und verbessert seine Bilder mit einem Bildbearbeitungsprogramm.
Ich kann in diesem Buch nur die verschiedenen Funktionen und deren Auswirkung beschreiben. Ob und wie Sie die Funktionen nutzen, bleibt Ihnen überlassen. Erstellen Sie daher gerade zu Beginn immer wieder Belichtungsreihen mit unterschiedlichen Einstellungen. Notieren Sie sich die gewählten Werte, um die Aufnahmen später am Computer gezielt bewerten zu können. Notizen sind unerlässlich, da Sie viele Kameraeinstellungen nicht anhand der EXIF-Daten erkennen können. So sammeln Sie im Laufe der Zeit alle wichtigen Informationen und können in der jeweiligen Situation schnell und gezielt die richtigen Einstellungen wählen.
Das Ganze lässt sich mit einem Vergleich zum Motorsport gut erklären. In der Fahrstunde bekommen Sie das Handwerkszeug, um mit dem Auto bequem durch die Stadt und über Land fahren zu können. Möchten Sie mehr und planen, Rennen zu fahren, müssen Sie üben, üben, üben. Dabei lernen Sie Ihr Fahrzeug genau kennen und finden selbst heraus, wo die Grenzen sind. Da jeder seinen eigenen Fahrstil hat, kann ein Instruktor zwar Hilfestellungen geben, aber die eigene Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Was im Motorsport gilt, gilt auch in der Fotografie: Die eigene Erfahrung ist es, die neben einem guten „Auge" für gute Aufnahmen sorgt.
Und wie es beim Autofahren Fahrer mit unterschiedlichem Können gibt, so gibt es das auch in der Fotografie. Ein solches Buch kann nicht auf jeden Wissensstand eingehen. Deswegen werden erfahrene Fotografen in meinem Buch auch einige Passagen finden, in denen Funktionen der K-3 beschrieben werden, die ihnen schon bekannt sind. Überspringen Sie dann einfach die entsprechenden Stellen. Ich möchte aber auch Einsteigern die Möglichkeit geben, sich mit der Pentax K-3 vertraut zu machen, deshalb habe ich auf diese Passagen auch nicht verzichtet. Und nun viel Spaß beim Kennenlernen der Pentax K-3 und dem Fotografieren.
Bedienelemente der Pentax K-3
2 Ausgefeiltes
Bedienkonzept
Die Bedienung der K-3 orientiert sich an den Bedürfnissen der Profis. Und so kommt die Pentax mit einem durchdachten und logischen Bedienkonzept daher. Wer es einmal verstanden hat und die Funktionen der Tasten und Drehräder kennt, wird schnell Routine bei der Arbeit mit der Kamera bekommen. In diesem Kapitel erfahren Sie alles, was zur Bedienung der K-3 erforderlich ist.
Mit dem richtigen Weißabgleich und der perfekten Belichtung gelingen eindrucksvolle Fotos. Die K-3 bringt alle Voraussetzungen mit, damit solche Aufnahmen gelingen.
70 mm | f/5,6 | 1/640 s | ISO 100
Direkt, schnell, einfach
Das Wesentliche am Bedienkonzept der K-3: Viele Funktionen der Kamera lassen sich per Direkttaste einstellen – ohne Umweg über Menüs. Bevor ich aber detailliert auf die Funktionen der einzelnen Tasten und Drehräder eingehe, beschreibe ich zuerst das generelle Konzept der K-3.
Akku und Speicherkarte einsetzen
Bevor es mit den ersten Aufnahmen losgeht, laden Sie den Akku vollständig auf und legen ihn dann in die Kamera ein. Drehen Sie dazu den kleinen Hebel am Akkufach unter der Kamera um 90 Grad entgegen dem Uhrzeigersinn. Schieben Sie nun den Akku mit den silbernen Kontakten voran in die Kamera, bis er einrastet. Schließen Sie dann das Akkufach und verriegeln Sie es mit einer Hebeldrehung um 90 Grad im Uhrzeigersinn. Zum Entnehmen des Akkus öffnen Sie das Fach wie zuvor beschrieben. Schieben Sie nun die weiße Verriegelung in Richtung Vorderseite der Kamera. Der Akku gleitet aus dem Fach und kann entnommen werden.
Schieben Sie den vollständig geladenen Akku mit den Kontakten voran in das Akkufach auf der Unterseite der Kamera, bis der Akku einrastet.
Schieben Sie eine oder zwei SD-Speicherkarten in die Fächer an der Seite der Kamera.
Legen Sie nun noch eine oder zwei SD-Speicherkarten in die Kamera ein. Wenn Sie von hinten auf die Kamera schauen, befindet sich das Speicherkartenfach auf der rechten Seite des Gehäuses. Schieben Sie die Abdeckung in Richtung Kamerarückseite und lassen Sie dann los. Sie sehen nun die beiden Speicherkartenplätze, die mit „1 und „2
gekennzeichnet sind. Schieben Sie die Speicherkarte oder die Speicherkarten mit den Kontakten voran in das Fach, dabei zeigen die Kontakte in Richtung Kameravorderseite. Schließen Sie nun das Fach, indem Sie den Deckel zuklappen und nach vorne schieben. Wie Sie die beiden Speicherkarten konfigurieren, erfahren Sie weiter unten.
Bringen Sie die beiden roten Punkte am Bajonett der Kamera und dem Objektiv übereinander. Setzen Sie dann das Objektiv an und verriegeln es mit einem Dreh um 45 Grad im Uhrzeigersinn.
Objektiv am Bajonettring ansetzen
Nehmen Sie zunächst den Schutzdeckel am Bajonett der Kamera ab. Drehen Sie ihn dazu etwa um 45 Grad entgegen dem Uhrzeigersinn. Sie sehen nun den heruntergeklappten Spiegel, hinter dem sich der Sensor befindet. Nehmen Sie ein Objektiv und schrauben Sie den Schutzdeckel am Bajonett mit einem 45-Grad-Dreh entgegen dem Uhrzeigersinn ab. Auf dem silbernen Bajonettring der Kamera befindet sich auf der 10-Uhr-Position ein roter Punkt. Einen roten Punkt sehen Sie auch auf dem Anschluss des Objektivs. Führen Sie nun das Objektiv so zur Kamera, dass die beiden roten Punkte deckungsgleich sind. Mit einem 45-Grad-Dreh im Uhrzeigersinn rastet das Objektiv hörbar ein.
Möchten Sie das Objektiv wechseln, drücken Sie den kleinen Entriegelungsknopf am Bajonett auf der Vorderseite der Kamera. Er befindet sich zwischen der 7- und der 8-Uhr-Position. Drehen Sie nun das Objektiv um 45 Grad entgegen dem Uhrzeigersinn, bis es abgenommen werden kann.
VORSICHT BEIM OBJEKTIVWECHSEL
Lassen Sie die Kamera nie längere Zeit ohne Objektiv oder Schutzdeckel liegen. Staub und Schmutz können eindringen und sich auf dem Sensor der Kamera absetzen. Ebenso sollten Sie darauf achten, einen Objektivwechsel nicht in staubiger Umgebung oder im Regen vorzunehmen. Ist es dennoch erforderlich, in einer solchen Situation zu wechseln, sollten Sie Kamera und Objektiv dabei in die Fototasche halten, so verringern Sie die Gefahr der Verschmutzung.
Nach dem Einschalten der Kamera
Die K-3 wird mit einem Dreh am Schalter beim Auslöser eingeschaltet. Sowohl das obere kleine Display als auch der große Monitor auf der Kamerarückseite zeigen nun die wichtigsten Aufnahmedaten (Statusanzeige). Der Bildschirm auf der Kamerarückseite geht nach einigen Sekunden wieder aus. In der Grundeinstellung der Kamera ist das obere Anzeigefeld beleuchtet.
Stellen Sie den Schalter am Auslöser der K-3 auf die Position ON, um die Kamera einzuschalten.
Das obere Display der K-3 ist beleuchtet. Nach dem Einschalten leuchtet das Display für rund zehn Sekunden.
Der große Monitor auf der Kamerarückseite zeigt nach dem Einschalten die wichtigsten Kameraeinstellungen. Der Bildschirm geht nach rund 30 Sekunden aus.
Grundlegende Bedienung der K-3
Die wichtigsten Bedienelemente der K-3 sind die beiden Drehräder. Eines befindet sich auf der Vorderseite am Handgriff unterhalb des Auslösers, das andere auf der Kamerarückseite schräg oberhalb der Daumenstütze.
Mit dem vorderen und dem hinteren Drehrad der Kamera können Sie sowohl wichtige Aufnahmeparameter einstellen als auch in den Menüs navigieren.
Wie hier beim manuellen Einstellen von Blende und Belichtungszeit zeigt ein kleines Symbol, mit welchem Drehrad welche Parameter eingestellt werden können – hier mit dem vorderen die Blende und mit dem hinteren die Belichtungszeit.
Mit den Tasten des Vierwegekombischalters wird innerhalb der Menüs navigiert.
Vorderes und hinteres Drehrad
Mit diesen beiden Drehrädern können wichtige Aufnahmeparameter – Blende, Belichtungszeit, ISO-Wert, Belichtungskorrektur etc. – schnell verändert werden, und außerdem kann damit im Menü navigiert werden. Sowohl in den Kameraeinstellungen als auch in den Menüs geben kleine Symbole Hinweise darauf, mit welchem Rad welche Einstellungen verändert werden können.
Vierwegekombischalter
Auf der Kamerarückseite befindet sich ein Vierwegekombischalter. Im Zentrum sehen Sie die OK-Taste. Mit einem Druck darauf werden Einstellungen bestätigt. Die vier äußeren Tasten sind mit unterschiedlichen Funktionen belegt. Auf die werde ich später noch genau eingehen. Außerdem wird mit diesen Tasten innerhalb der Menüs navigiert, und auch andere Einstellungen können darüber vorgenommen werden.
Eine wichtige Taste befindet sich rechts unterhalb des Vierwegekombischalters. Mit einem Druck auf diese Taste wird zwischen den eigentlichen Funktionen der vier Tasten und der Wahl des Autofokusfelds umgeschaltet. Welche Einstellung gerade gewählt ist, erkennt man an der Darstellung auf dem Kontrollbildschirm.
Wird das Autofokusfeld auf dem Bildschirm gezeigt, stehen die üblichen Funktionen des Vierwegekombischalters nicht zur Verfügung. Mit einem Druck auf die Taste rechts unterhalb des Vierwegekombischalters werden die Funktionen der vier Tasten wieder aktiviert. Auch dies sehen Sie