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Wolfgang Amadeus Mozart: Musikführer - Band 1: Instrumentalmusik
Wolfgang Amadeus Mozart: Musikführer - Band 1: Instrumentalmusik
Wolfgang Amadeus Mozart: Musikführer - Band 1: Instrumentalmusik
Ebook331 pages3 hours

Wolfgang Amadeus Mozart: Musikführer - Band 1: Instrumentalmusik

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Band 1 des Musikführers Mozart versammelt die Klavier- und Kammermusik (alle Besetzungen), die Sinfonien, Solokonzerte und freie Stücke (Divertimenti, Serenaden, Tänze, Märsche usw.). Dazu eine Einführung in das Leben des Komponisten und ein Essay über "Mozart-Interpretation heute", ferner Werkverzeichnis und weiterführende Literaturhinweise.
LanguageDeutsch
PublisherSchott Music
Release dateApr 1, 2015
ISBN9783795786243
Wolfgang Amadeus Mozart: Musikführer - Band 1: Instrumentalmusik

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    Book preview

    Wolfgang Amadeus Mozart - Arnold Werner-Jensen

    Instrumentalmusik

    Klaviermusik

    Werke für Klavier zu zwei Händen

    Sonaten

    Mozarts 18 Klaviersonaten haben, im Gegensatz zu den Klavierkonzerten, meist den Charakter von Gelegenheitskompositionen; sie sind aus eher beiläufigem Anlaß entstanden und ins Tagesgeschehen eingebettet. Daher rührt der intimere, weniger aufwendige Charakter, der den meisten von ihnen eignet. Das konzertante Element, der Zug zum Virtuosentum ist meist zurückgedrängt, was jedoch nicht bedeutet, daß es sich in allen Fällen um leichter ausführbare Musik handelt. Mozart selber war bekanntlich ein brillanter Klavierspieler, und das ist selbstverständlich immer auch dann zu spüren, wenn er für einen privaten Personenkreis oder für den Unterricht komponierte.

    Anders als bei Haydn und Beethoven weisen seine Klaviersonaten kaum experimentelle Züge auf; Mozart entwickelte vielmehr überkommene Muster behutsam weiter und fand seinen individuellen Weg zwischen den beiden genannten Polen. Auch andere stilistische Vorbilder sind auszumachen, bei den frühen Sonaten neben Joseph Haydn etwa Johann Christian Bach und Carl Philipp Emanuel Bach. Mozarts Sonate ist immer dreisätzig; in aller Regel umschließen zwei schnelle Ecksätze einen langsamen Mittelteil. Der formale Spielraum der einzelnen Sätze bewegt sich ebenfalls im Rahmen des Üblichen: ein Sonatenhauptsatz zu Beginn, Sonatensatz oder -rondo am Ende, als langsamer Satz entweder eine Liedform oder ebenfalls ein Sonatensatz oder eine unauffällige Verknüpfung beider; hinzu kommen vereinzelt Variationenzyklen. Im Sonatensatz selber liegen die Akzente weniger auf der motivischthematischen Durchführung und auf einer dramatischen Entwicklung als auf einer natürlich fließenden melodischen Erfindungskraft. Mozarts Expositionen sind deshalb auch nicht monothematisch; viel eher haben sie mehr als die zwei üblichen Themen. Haupt- und Seitensatz sind häufig in sich noch melodisch mehrfach gegliedert, auch Überleitungs- und Schlußgruppe verfügen oft über eigene charakteristische melodische Einfälle. Gleichzeitig ist die Art der Themenerfindung eine andere als bei Haydn oder später bei Beethoven: Ihr Kennzeichen ist überwiegend melodische liedförmige Geschlossenheit, nicht motivischkonstruktive Kleingliedrigkeit. Aus diesem Grunde ergeben sich auch in den Durchführungen selten dramatische Konflikte und motivischthematische Auseinandersetzungen, statt dessen kommt es eher zu einer harmonisch orientierten Weiterführung des vorhandenen Materials oder zur Einführung neuer Gedanken. Selten werden Mozarts Durchführungen zum Schwerpunkt eines Satzes, was sich auch an den Längenproportionen der Teile ablesen läßt. Kennzeichen aller Sonaten ist darüber hinaus ihre gleichsam klassisch gebändigte edle Ausdruckskraft, nur in wenigen Stellen – hier aber dann um so nachdrücklicher und manchmal fast erschreckend – seelische Abgründe öffnend. Im ganzen Sonatenschaffen Mozarts gibt es lediglich zwei Moll-Sonaten; und genau wie bei den beiden Moll-Klavierkonzerten werden gerade sie zu den persönlichsten und aussagestärksten Dokumenten der Gattung, die zugleich am weitesten in die musikalische Zukunft

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