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Windows-8-Apps für C#-Entwickler: Design-Guidelines, Anleitungen, Best Practices
Windows-8-Apps für C#-Entwickler: Design-Guidelines, Anleitungen, Best Practices
Windows-8-Apps für C#-Entwickler: Design-Guidelines, Anleitungen, Best Practices
Ebook237 pages1 hour

Windows-8-Apps für C#-Entwickler: Design-Guidelines, Anleitungen, Best Practices

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About this ebook

Dieses Buch richtet sich an C#-Entwickler, die idealerweise bereits Erfahrung in der Erstellung von WPF-Anwendungen besitzen und sich mit der Welt von Windows 8 vertraut machen möchten.

Sie erhalten kein Buch, das zu zwei Dritteln aus Inhalten besteht, die Sie ohnehin schon kennen: zu objektorientierter Programmierung, Visual Studio und der WPF wurden bereits hervorragende Bücher geschrieben. Stattdessen bekommen Sie einen Überblick über die Design-Guidelines und die Windows Runtime, außerdem eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Ihre erste App und zahlreiche "Kochrezepte“ für weitere Features.
LanguageDeutsch
Release dateJul 14, 2014
ISBN9783868026481
Windows-8-Apps für C#-Entwickler: Design-Guidelines, Anleitungen, Best Practices

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    Windows-8-Apps für C#-Entwickler - Roman Schacherl

    müssen.

    1 Einleitung

    Die Meinungen über Windows 8 gehen weit auseinander. Auf der einen Seite gibt es die Befürworter, die sich schon lange nach einer Antwort Microsofts auf Tablets und mobile Geräte sehnten und die in dem gemeinsamen Betriebssystem für Desktop und Tablet eine große Chance sehen. Die den Windows Store als Marktplatz nützen und Bezahlung sowie Deployment ohne großen Aufwand abwickeln möchten.

    Nicht unerwähnt darf aber die zweite Gruppe bleiben: Windows 8 hat im Vergleich zum Vorgänger vieles geändert, vielleicht zu viel. Von vermeintlichen Kleinigkeiten wie dem Fehlen des Startbuttons bis hin zur aufgezwungenen Kacheldarstellung als Startansicht: Viele Benutzer kämpften schwer mit der neuen Ansicht – und einige gaben den Kampf auch auf.

    Um entscheiden zu können, ob die Vor- oder die Nachteile überwiegen, wird in diesem Kapitel versucht, einige entscheidende Fragen zu beantworten. Inwiefern unterscheidet sich die bisherige Windows-Entwicklung von der neuen Welt? Welche Geschäftsfelder öffnen sich, welche Fallen warten?

    Als Orientierungshilfe wird zu Beginn auch ein kurzer Überblick über die Historie von Windows 8 gegeben, und einige Begrifflichkeiten werden erläutert.

    1.1 Windows 8: Eine kurze Historie

    September 2011, Anaheim, Kalifornien. Die erste Microsoft-BUILD-Konferenz stand unmittelbar bevor – und noch immer waren keine Details über Inhalte und Vortragsthemen an die Öffentlichkeit gelangt. Tausende Besucher (wie auch der Autor) waren aus der ganzen Welt angereist, ohne genau zu wissen, warum.

    Erst im Rahmen der Keynote am ersten Tag wurde der Vorhang gelüftet: Windows 8 war geboren.

    1.1.1 Windows 8

    Noch im Rahmen der BUILD-Konferenz 2011 wurde eine Preview-Version für Entwickler freigegeben. Es dauerte dann aber mehr als ein Jahr bis zur endgültigen Fertigstellung: Im Oktober 2012 erfolgte die weltweite Veröffentlichung von Windows 8.

    Die Grundzüge des heute aktuellen Betriebssystems waren sämtlich vorhanden: die Kachelansicht mit Live Tiles, die Charms-Leiste am rechten Rand (für den Zugriff auf Einstellungen oder die Suche) und der Windows Store.

    Hauptkritikpunkt war die radikale Veränderung des Bedienkonzepts – aus Sicht von Microsoft notwendig geworden durch den Vormarsch von Touch-Oberflächen und den Wunsch, PC und Tablet in einer Welt zusammenzuführen.

    1.1.2 Windows 8.1

    Diese Kritik führte zu einem kostenlosen Update im Oktober 2013: Windows 8.1. Microsoft erhörte die Bedenken und tat, was in früheren Windows-Versionen üblich war: Neue Features konnten auf Wunsch deaktiviert werden.

    Der Startbutton kam zurück (wenngleich in seiner Standardfunktionalität unbrauchbar), ein direktes Starten auf die Desktopoberfläche wurde möglich, die Charms-Leiste konnte deaktiviert werden. Kurzum: Windows 8.1 konnte bei Bedarf auf einen Windows-7-ähnlichen Modus konfiguriert werden. Ein Aufatmen der Presse und vieler IT-Abteilungen war die Folge: Wo bisher Windows 8 undenkbar war, sah man nun Licht am Ende des Tunnels.

    1.1.3 Windows 8.1 Update

    Die aktuell (Juni 2014) verfügbare Version nennt sich „Windows 8.1 Update" und wurde im April 2014 veröffentlicht. In konsequenter Fortführung zu den Änderungen bei Windows 8.1 wurden weitere punktuelle Verbesserungen in der Benutzeroberfläche eingeführt – vor allem, was die Mausbedienung betrifft.

    Apps bekamen eine Titelleiste, mit der ein Minimieren oder Schließen möglich wurde, und erscheinen auch in der Taskleiste.

    Wird Windows auf einem PC ausgeführt, wird nach dem Start automatisch der Desktop statt der Kachelansicht angezeigt (in Windows 8.1 war das bisher nur als Option verfügbar).

    Und – so unglaublich es klingen mag – das Herunterfahren wurde vereinfacht, das bisher gut versteckte Symbol ist nun direkt auf der Startseite verfügbar.

    1.2 Windows 8 und Windows RT

    Eine Verwirrung, die von Beginn an existierte, war die Verfügbarkeit zweier recht gleich klingender und doch sehr unterschiedlicher Betriebssystemversionen: Windows 8 und Windows RT.

    1.2.1 Windows 8

    Das unter „Windows 8 und „Windows 8 Pro angebotene Betriebssystem ist die umfangreichere Variante. Sie kann sowohl auf herkömmlichen PCs als auch auf (x86-/x64-basierenden) Tablets installiert und als vollwertiges Betriebssystem mit allen Möglichkeiten von Windows 7 angesehen werden.

    Das bedeutet: Sie können im Prinzip jede Anwendung darauf installieren, von Microsoft Office und dem Browser Ihrer Wahl über Visual Studio inklusive SQL Server bis hin zu selbst entwickelten C++-, Java- oder .NET-Anwendungen. Plus: Sie haben einen Windows Store und können darüber Apps beziehen, die Sie dann über die Kacheloberfläche starten können.

    1.2.2 Windows RT

    Zusätzlich wurde eine abgespeckte Variante ins Leben gerufen: Windows RT. Diese Version zielt vor allem auf die Tablet-Nutzer und unterstützt in erster Linie die App-Welt von Windows 8. Die Desktopansicht ist zwar optisch vorhanden, neben den bereits vorinstallierten Anwendungen wie Microsoft Office oder dem Internet Explorer ist aber keine weitere, manuelle Installation mehr möglich.

    Die Vorteile liegen vor allem in der längeren Akkulaufzeit, die in der gewählten ARM-Prozessorarchitektur begründet liegt, und im billigeren Preis, um Einsteiger-Tablets zu ermöglichen. Der Erfolg blieb aber unter den Erwartungen, es gibt vergleichsweise wenige Geräte für Windows RT.

    Hinweis: Für zusätzliche Verwirrung sorgt die Namensähnlichkeit zur WinRT (Windows Runtime). Die beiden Begriffe haben inhaltlich nichts miteinander zu tun, eine genauere Beschreibung der WinRT finden Sie im Kapitel 4.1.

    1.3 App oder Anwendung?

    Vor wenigen Jahren war die Welt der .NET-Entwickler noch übersichtlich: Es gab Desktopanwendungen und es gab Webanwendungen. Desktopanwendungen (Windows Forms oder WPF) bieten üblicherweise Vorteile in der Usability, ermöglichen den Zugriff auf das Dateisystem und externe Hardwarekomponenten, funktionieren auch offline – sind aber mitunter schwieriger zu verteilen und zu aktualisieren. Webanwendungen werden im Browser ausgeführt und bieten damit (im besten Fall) Plattformunabhängigkeit und keinen Installationsaufwand am Client.

    Dann hat sich Silverlight irgendwo dazwischen angesiedelt und für Windows-Feeling im Web gesorgt sowie Windows Phone 7 die Möglichkeit geboten, Smartphone-Apps mit .NET zu programmieren.

    Und jetzt, mit Windows 8, eine neue Variante: die Entwicklung von Windows-Store-Apps. Schon wieder eine neue GUI-Technologie und damit ein Nachfolger der WPF? Wo genau liegen die Unterschiede? Was sind Entscheidungskriterien bei neuen Projekten?

    1.3.1 Auf welchen Geräten läuft die Software?

    Wenn man nur einen Vorteil von Windows 8 nennen dürfte, es wäre wohl die Flexibilität hinsichtlich der Endgeräte. Windows 8 läuft nicht nur auf Desktop-PCs, sondern auch auf Tablets. Auch Windows Phone wurde in die Familie aufgenommen, das im April 2014 vorgestellte Konzept von „Universal Apps" rückt die Smartphones näher an das Windows-8-Programmiermodell. Es wird in Zukunft keine Rolle mehr spielen, auf welchem Gerät eine Aufgabe erledigt wird: Das nächstgelegene oder für die aktuelle Anforderung sinnvollste Gerät wird einfach verwendet – die App wird einmal gekauft und läuft überall. Auf der Couch sitzend blättert man am Tablet durch die Bildergalerien, wechselt zum PC, um mittels Maus einige rote Augen zu korrigieren. Beim abendlichen Familienfest werden die Bilder vom Smartphone an den Fernseher übertragen und präsentiert. An den nahtlosen Wechsel zwischen verschiedensten Endgeräten werden wir uns schnell und gern gewöhnen.

    Klassische .NET-Programme sind für diese Art von Anwendungen nicht wirklich prädestiniert. Weder ist es technisch einfach, ein und dasselbe Programm auf mehreren Zielplattformen auszuführen, noch ist die Verteilung über einen Store möglich. Es mangelt auch an einfachen Möglichkeiten, benutzerdefinierte Einstellungen über Rechnergrenzen hinweg zu synchronisieren.

    Kompakt: Wenn die Anwendung auf vielen unterschiedlichen Windows-Geräten laufen soll, spricht vieles für Windows-Store-Apps.

    1.3.2 Multi-Touch oder Maus/Tastatur?

    Auf den ersten Blick ist diese Frage sehr eng mit der ersten Frage gekoppelt: Smartphones und Tablets werden üblicherweise mit Touch bedient, Desktop-PCs üblicherweise mit Maus und Tastatur. Noch.

    Auch der Monitorsektor wird sich in den nächsten Jahren verändern. Multi-Touch-Displays sind schon jetzt erschwinglich, in absehbarer Zeit werden wir uns an die Fingerabdrücke auch am biederen 24-Zöller gewöhnt haben. Es gibt Aktionen, die mit Touch-Gesten intuitiver auszuführen sind als mit der Maus (und vice versa!), und als Benutzer wird man schnell vergessen wollen, ob das aktuelle Endgerät auch Touch-Eingaben erlaubt (noch dazu, wenn die Windows-8-Oberfläche überall gleich aussieht). Gerade bei den wirklich intuitiven Gesten (Verkleinern/Vergrößern, Scrollen etc.) sollte die Software der Zukunft auf Touch adäquat reagieren. Eines der Marketing-Buzzwords bei der Einführung von Windows 8 lautete „Touch-first". Alle Steuerelemente wurden für Touch optimiert, solange man die Standardkomponenten verwendet, bekommt man die Touchbedienung geschenkt. Mit Windows 8.1 Update wurde manches relativiert und auch der Mausbedienung wieder mehr Beachtung geschenkt – aber Touch ist und bleibt ein wichtiges Thema.

    Touch gibt es aber auch in .NET: Seit der Version 4.0 haben WPF-Steuerelemente ebenfalls eine Touch-Unterstützung erhalten: Während eine aufgeklappte Combobox unter .NET 3.5 mit einer Wischgeste noch heillos überfordert ist, scrollt die gleiche Combobox unter .NET 4.0 mühelos nach unten. Und da das Aussehen von Steuerelementen mittels WPF-Templates komplett frei gestaltet werden kann, ist auch hier eine adäquate Benutzeroberfläche realisierbar.

    FAZIt: Touch wird in Zukunft wichtiger – für alle Endgeräte: Windows Store Apps sind für Touch optimiert, aber auch die WPF bietet seit .NET 4.0 entsprechende Möglichkeiten und kann für Touch-Eingaben fit gemacht werden.

    1.3.3 Windows 8 oder älter?

    Jedes (zertifizierte) Windows-7-Programm läuft auch unter Windows 8. Gute Nachricht.

    Keine Windows-8-App wird unter Windows 7 laufen. Schlechte Nachricht.

    Windows 7 ist das bisher erfolgreichste Betriebssystem von Microsoft

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