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Der Augenblick ist kostbar: Gottesdienste mit Demenzkranken in Alten- und Pflegeheimen
Der Augenblick ist kostbar: Gottesdienste mit Demenzkranken in Alten- und Pflegeheimen
Der Augenblick ist kostbar: Gottesdienste mit Demenzkranken in Alten- und Pflegeheimen
Ebook117 pages57 minutes

Der Augenblick ist kostbar: Gottesdienste mit Demenzkranken in Alten- und Pflegeheimen

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About this ebook

Wenn die Erinnerungen schwinden, wird jeder Augenblick kostbar. Diese Erfahrung und dieses Wissen sind der Hintergrund, vor dem die Autorin Gottesdienste mit demenzkranken Menschen feiert. Als Ausgangspunkt wählt Maria Pagel Alltagserfahrungen der Menschen - Erfahrungen, die sie mit anderen teilen, prägende Erlebnisse oder Orte, die in der Erinnerung fester verwurzelt sind. Durch gleichbleibende Rituale, eine einfache Sprache, die Förderung der vorhandenen Fähigkeiten der Teilnehmer und die Beteiligung aller Sinne sowie die persönliche Zuwendung und das Gemeinschaftserlebnis im Gottesdienst werden Alltag, Biografie und religiöse Erfahrung der Menschen verknüpft und aktiviert. Eine wertvolle Hilfe für Pflegende, BetreuerInnen und SeelsorgerInnen, um demenziell erkrankten Menschen regelmäßig Gottesdienste zu ermöglichen.
LanguageDeutsch
Release dateOct 7, 2013
ISBN9783791760278
Der Augenblick ist kostbar: Gottesdienste mit Demenzkranken in Alten- und Pflegeheimen

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    Der Augenblick ist kostbar - Maria Pagel

    ZUM BUCH

    Wenn die Erinnerungen schwinden, wird jeder Augenblick kostbar. Diese Erfahrung und dieses Wissen sind der Hintergrund, vor dem die Autorin Gottesdienste mit dementen Menschen feiert. Als Ausgangspunkt wählt Maria Pagel Alltagserfahrungen der Menschen – Erfahrungen, die sie mit anderen teilen, prägende Erlebnisse oder Orte, die in der Erinnerung fester verwurzelt sind. Durch gleichbleibende Rituale, eine einfache Sprache, die Förderung der vorhandenen Fähigkeiten der Teilnehmer und die Beteiligung aller Sinne sowie die persönliche Zuwendung und das Gemeinschaftserlebnis im Gottesdienst werden Alltag, Biografie und religiöse Erfahrung der Menschen verknüpft und aktiviert.

    Eine wertvolle Hilfe für Pflegende, BetreuerInnen und SeelsorgerInnen, um dementiell erkrankten Menschen regelmäßig Gottesdienste zu ermöglichen.

    DIE AUTORIN

    Maria Pagel, geb. 1957, ist Seelsorgebeauftragte in einem Altenheim und erfahrene Betreuerin demenzkranker Menschen.

    MARIA PAGEL

    Der Augenblick ist kostbar

    Gottesdienste mit Demenzkranken in Alten- und Pflegeheimen

    VERLAG FRIEDRICH PUSTET

    REGENSBURG

    IMPRESSUM

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    eISBN 978-3-7917-6027-8 (epub)

    © 2014 by Verlag Friedrich Pustet, Regensburg

    Umschlaggestaltung: Martin Veicht, Regensburg

    Umschlagbild: fotolia #42720025 © moggara12

    Satz: MedienBüro Monika Fuchs, Hildesheim

    eBook-Produktion: Friedrich Pustet, Regensburg

    Diese Publikationen ist auch als Printprodukt erhältlich:

    ISBN 978-3-7917-2530-7

    Weitere Publikationen aus unserem Programm finden Sie auf

    www.verlag-pustet.de

    Kontakt und Bestellung: verlag@pustet.de

    In Erinnerung an Ursula Wolf.

    Mit ihr als Freundin habe ich viele kostbare Augenblicke erleben dürfen.

    Einführung

    Jeder Tag hat seine Würde in der Begleitung von Menschen mit kognitiven Störungen. Es gilt, die individuelle Person mit Achtung, Empathie, Spontanität, Humor und Liebe zu begleiten. Die Begegnung mit einem Menschen in seiner Einmaligkeit und in allen Phasen im „Meer des Vergessens" anzunehmen, ist eine kostbare Aufgabe im Augenblick. Dieser Augenblick ist kostbar, weil er Leben pur ist.

    Die jeweilige Biografie der Menschen, ihre Wahrnehmung mit allen Sinnen sowie die Alltagsthemen und -erlebnisse sind ein wesentlicher Erfahrungshintergrund. In aller Langsamkeit und durch Achtsamkeit im Augenblick können in Verbindung mit Materialien Erinnerungen geweckt werden. Es gilt durch Beobachten, intensives Zuhören, Validieren und nonverbale Kommunikation (Körpersprache) Menschen mit Demenz (Alzheimer) ernst zu nehmen. Ihrem Leben auf der Spur zu sein und das, was sie geprägt hat, anzunehmen und glaubwürdig, authentisch zu begleiten: ihre Freude, Angst, Wut, Trauer, Depression, Schlichtheit, Dankbarkeit, Zärtlichkeit, Sehnsucht nach Geborgenheit, ihr Gottvertrauen. Sie sind auch eine tiefe Erfahrung von Liebe und Spiritualität. Der Glaube, der sie in und seit der Kindheit geprägt hat, ist eine spirituelle Erfahrung, die tief verankert ist in ihrem Körper und in ihrer Seele. Er berührt ihr Herz und gibt Halt und Geborgenheit und ein „inneres Zuhause.

    Die Haltung des/der Gottesdienstleiters/in ist wertschätzend, offen und liebevoll; der Augenblick ist kostbar und drückt sich in einer würdevollen Grundhaltung aus sowie in der Nähe zu jedem einzelnen und zu allen in der Hausgemeinschaft.

    Ganz nah da sein für andere ist nur möglich, wenn man auch ganz, d. h. mit Körper, Geist und Seele gut für sich sorgt. Wenn beides im Gleichgewicht bleibt, entsteht eine ganzheitliche Seelsorge und Spiritualität

    Freude, Humor und Liebe werden sichtbar durch ein Lächeln, ein Streicheln, ein Lied, ein Sprichwort, das aufgegriffen wird, und schaffen eine Atmosphäre der Herzlichkeit. Diese strömt emotional auf die Gruppe über, und eine familiäre, geborgene Kraft geht von dem oder der Gottesdienstleiter/in aus.

    Im Vertrauen, dass es eine Ursprungskraft gibt – Gott –, aus der wir kommen und zu der wir gehen, ist es leichter, aus dieser Mitte zu schöpfen und sich vertrauensvoll an sie zu wenden.

    Wenn in dieser Haltung Gottesdienst gefeiert wird, ist der/die Gottesdienstleiter/in klar, situativ und liebevoll: So kann er/sie die tiefe religiöse Erfahrung der Einzelnen in ihrer Biografie emotional berühren.

    Bei allen Gottesdiensten erinnern sich viele alte Menschen an ihre Grunderfahrung von Kirche in der Kindheit. Alle Teilnehmer/innen am Gottesdienst teilen diese Erfahrung. So ist es möglich, die Gottesdienste in der Kapelle zu feiern, wo Menschen mit unterschiedlichen Krankheitsbildern zusammenkommen.

    Grundgebete und -texte wie das Kreuzzeichen, das Vaterunser, das Gegrüßet seist du, Maria (bei katholischen Christen), Gebete zum Schutzengel sowie alte Morgen- und Abendgebete und das Tischgebet gehören zum Leben. Alte Kirchen- und Volkslieder sind tief verwurzelt in den Herzen der Menschen und können beim Singen neu erinnert werden. Sie sind im Langzeitgedächtnis lange abrufbar. In der Seele klingen sie bis zum letzten Atemzug.

    Alles muss mit Lob und Anerkennung angenommen werden, so fühlt sich der/die Einzelne wertgeschätzt. Diese innere Haltung kommt direkt beim Gegenüber an.

    Korrigiert man jemanden, können Ängste aufkommen, die dann sofort aufgefangen werden müssen. Alles, was situativ von den Einzelnen angesprochen wird, sollte auf jeden Fall ernst genommen und integriert werden.

    In der Hausgemeinschaft, wo Alltag, Sonntag, Feiertag gemeinsam erlebt werden, sind Gottesdienste mit allen Bewohnern/innen in allen Phasen der Demenz, selbst mit Menschen, die im Bett

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