Zukunftsfähige betriebliche Gesundheitspolitik: Vorschläge der Expertenkommission
()
About this ebook
Related to Zukunftsfähige betriebliche Gesundheitspolitik
Related ebooks
Gesundes Arbeiten in der Sozialwirtschaft gestalten: Antworten auf den demografischen Wandel Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPersönliches Budget - wie rechnet sich das?: Lösungen aus betriebswirtschaftlicher Sicht Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDemographischer Wandel - Arbeit und Gesundheit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUNTERNEHMEN(S)GESUNDHEIT: Betriebliches Gesundheitsmanagement in der Praxis Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBetriebliches Gesundheitsmanagement: Ein Leitfaden für kommunale und öffentliche Verwaltungen Rating: 5 out of 5 stars5/5Für gesunde Arbeitsplätze motivieren: Anreizsysteme zur Verbreitung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGesundheit im Betrieb: Handlungsanleitung für die Chefs von kleinen und mittleren Betrieben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDiskriminierung im Kontext von Behinderung, sozialer Lage und Geschlecht: Eine qualitative Analyse im Anschluss an Pierre Bourdieu Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsErschöpfende Arbeit: Gesundheit und Prävention in der flexiblen Arbeitswelt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAmbivalenzen pädagogischen Handelns: Reflexionen der Betreuung von Menschen mit ›geistiger Behinderung‹ Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKindeswohl in alkoholbelasteten Familien als Aufgabe der Jugendhilfe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHandbuch Führungsethik: Teil I: Systematik und maßgebliche Denkrichtungen Rating: 5 out of 5 stars5/5Kollegiale Beratung für Gesundheitsberufe: Ein Anleitungsprogramm Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSoziale Arbeit im Gesundheitswesen: Aufgaben und Potenziale Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPartizipation und Selbstbestimmung in einer inklusiven Erziehungshilfe: Zwischen bewährten Konzepten und neuen Anforderungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDen Teilhabeprozess aktiv mitgestalten: Partizipation von Menschen mit psychischer Erkrankung im Bereich Arbeit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHilfeplanung inklusiv gedacht: Ansätze, Perspektiven, Konzepte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsInklusion/Exklusion: Entwicklungen und Probleme einer systemtheoretischen Unterscheidung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsStandards in der Sozialen Arbeit: Reihe Planung und Organisation (P 7) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSteuerung in der Behindertenhilfe: Das Bundesteilhabegesetz und seine Folgen - Aus der Reihe Sozialhilfe und Sozialpolitik (S14) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVom Adressaten zum Akteur: Soziale Arbeit und Agency Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEntwickelnde Arbeitsforschung: Die Tätigkeitstheorie in der Praxis Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMitarbeiterführung erfolgreich und praxisorientiert: Changemanagement – Führungsinstrumente – Betriebliche Gesundheitsförderung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTeamentwicklung: Kann die Teamdiagnose der Ausgangspunkt für eine erfolgreiche Teamentwicklung sein Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBehinderung als Praxis: Biographische Zugänge zu Lebensentwürfen von Menschen mit ›geistiger Behinderung‹ Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSoziale Arbeit zwischen Generalisierung und Spezialisierung: Das Ganze und seine Teile Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsArbeit und Behinderung: Praktiken der Subjektivierung in Werkstätten und Inklusionsbetrieben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPsychosoziale Beratung: Zwischen psychotherapeutischen Grundideen und eigenen Entwicklungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Wellness For You
Du bist das Placebo: Bewusstsein wird Materie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Rating: 5 out of 5 stars5/5Die Dopamin-Nation: Balance finden im Zeitalter des Vergnügens Rating: 5 out of 5 stars5/526 gute Gewohnheiten für Gesundheit, Erfolg und Lebensfreude Rating: 5 out of 5 stars5/5Werde übernatürlich: Wie gewöhnliche Menschen das Ungewöhnliche erreichen Rating: 5 out of 5 stars5/5Nie wieder krank: Gesund, stark und leistungsfähig durch die Kraft der Kälte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie osteopathische Selbstbehandlung: Gesundheit finden - Ein Praxisbuch Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRussisches Heilwissen: Rezepte des Überlebens Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIm Reich der hungrigen Geister: Auf Tuchfühlung mit der Sucht - Stimmen aus Forschung, Praxis und Gesellschaft Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEssentialismus: Die konsequente Suche nach Weniger. Ein neuer Minimalismus erobert die Welt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas HOW NOT TO DIE Kochbuch: Über 100 Rezepte, die Krankheiten vorbeugen und heilen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPorno im Kopf: Die verdeckten Folgen von Pornosucht - und was Sie dagegen tun können Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSignale des Körpers: Körpersprache verstehen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGrenzen machen uns frei: Ein Wegweiser sich selbst treu zu bleiben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBeauty und Glamour: Mein Geheimnis für außergewöhnliche Schönheit Rating: 5 out of 5 stars5/5ThetaHealing Graben nach Glaubenssätzen: Richte dein unterbewusstes Denken für tiefe innere Heilung neu aus Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Organuhr: Leben im Rhythmus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWas Dir Deine Krankheit sagen will: Die Sprache der Symptome Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLexikon der Kräuter und Heilpflanzen: Wirkung- Anwendung- Rezepte Rating: 5 out of 5 stars5/5Meine besten Gesundheitstipps 2.0 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHirngeflüster: Wie wir lernen, unser Gedächtnis effektiv zu trainieren Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsReferenzbuch Triggerpunkt Behandlung: Hilfe und Selbsthilfe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMedizin zum Aufmalen 2: Neue Homöopathie und Heilsymbole aus aller Welt. Mit zahlreichen vertiefenden Arbeitshilfen und Testlisten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMedizin zum Aufmalen 1: Heilen mit den Zeichen der Neuen Homöopathie. Praktische Anwendung, Tipps und Fallbeispiele Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Reviews for Zukunftsfähige betriebliche Gesundheitspolitik
0 ratings0 reviews
Book preview
Zukunftsfähige betriebliche Gesundheitspolitik - Verlag Bertelsmann Stiftung
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten
sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar.
© 2011 E-Book-Ausgabe (EPUB)
4. Auflage 2004
© 2004 Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh
Verantwortlich: Detlef Hollmann
Herstellung: Christiane Raffel
Umschlaggestaltung: Nadine Humann
Umschlagabbildung: Getty Images/Stockbyte
Satz: digitron GmbH, Bielefeld
Druck: Hans Kock Buch- und Offsetdruck GmbH, Bielefeld
ISBN : 978-3-86793-364-3
www.bertelsmann-stiftung.de/verlag
Vorwort
Globalisierung – Digitalisierung – demographischer Wandel: Synonyme für gesellschaftliche Entwicklungen, die die Industrienationen vor neue Herausforderungen stellen und den Komplexitätsgrad erhöhen. Wie lässt sich in diesem Zusammenhang ein Thema wie die betriebliche Gesundheitspolitik einordnen? Ein Randthema der globalen Unternehmensentwicklung? Eine Frage für wissenschaftliche Analysen ohne große praktische Relevanz? Letztlich eine Frage der Krankenstände und damit verbundener Kosten?
»Es gibt wichtigere Themen.« Dieser Einwand ist möglicherweise von vielen Seiten zu hören, wenn man die Ergebnisse einer Kommission zur betrieblichen Gesundheitspolitik vorstellen will. Die Bedeutung eines Themas ist aber immer abhängig vom Standpunkt des Lesers und auch davon, ob es den Autoren gelingt, Zusammenhänge deutlich zu machen. Nur auf den zweiten Faktor kann man in einem Bericht wie diesem Einfluss nehmen. Dies ist der Kommission gelungen, die betriebliche Gesundheitspolitik aufzuwerten und ihren vorbeugenden Charakter zu stärken sowie die Diskussion auf die Selbstverantwortung der Unternehmen zu lenken.
Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten sind in vielerlei Hinsicht von Bedeutung. Selbstverständlich ist für den Menschen selbst »gesund sein und bleiben« ein wichtiges, aber auch nicht immer beachtetes Motiv der Lebensgestaltung.
Ein Unternehmen, das über leistungsfähige und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügt, hat bessere Chancen, erfolgreich im Wettbewerb zu bestehen.
Für den Sozialstaat ist Gesundheit aus volkswirtschaftlicher Sicht ein nicht unbedeutender Faktor.
Eine betriebliche Gesundheitspolitik soll die Menschen an ihren Arbeitsplätzen erreichen und Arbeitsplätze so gestalten, dass sie möglichst beiden Zielen dient, der Gesundheit der Beschäftigten und über eine entsprechend gestaltete Unternehmenskultur auch dem Erfolg des Unternehmens und letztlich der Gesellschaft.
Eine neue betriebliche Gesundheitspolitik ist daher eine politisch schwierige und fachlich komplexe Aufgabe. Die Hans-Böckler-Stiftung hat gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung bereits in ihren Überlegungen bei der Konstituierung der gemeinsamen Expertenkommission »Zukunft einer zeitgemäßen betrieblichen Gesundheitspolitik« besonders auf zwei Dimensionen hingewiesen: auf die Bedeutung von Unternehmenskultur und Führung einerseits und auf Mitbestimmung und Partizipation der Beschäftigten andererseits–Aspekte übrigens, die sich durchaus sinnvoll ergänzen.
Stichworte, die die neue Dimension der betrieblichen Gesundheitspolitik –wie sie von der Expertenkommission gefordert wird–verdeutlichen, sind präventive statt nur nachträglich reparierende Aktivitäten sowie ganzheitliche Ansätze, die auf den gesamten Betrieb und seine Organisation zielen. Eine Politik, die von der Führung her auf die Beteiligung der Betroffenen und Belegschaften und deren Aktivierung gerichtet ist und nicht nur auf das herkömmliche System von Experten. Schließlich geht es um ein Verständnis betrieblicher Gesundheitspolitik nicht im Sinne eines bloßen Kostenfaktors, sondern als Eckpunkt wirtschaftlichen Wachstums und betrieblicher Effizienz.
Ein Konzept betrieblicher Gesundheitsförderung muss ein plurales Konzept sein, es muss die Vielfalt der Realität als Chance begreifen und unterschiedlichen Bedingungen gerecht werden. Elemente von Dezentralisierung, Beteiligung, Anreizen und Hilfen im Sinne einer Unterstützung zur Eigeninitiative und Selbstorganisation werden immer wichtiger.
Damit reihen sich die Ergebnisse der Expertenkommission in eine europäische Dimension ein: die Sozialpolitische Agenda, die anlässlich des Europäischen Rates von Nizza verabschiedet wurde. Sie sieht vor, Europa bis zum Jahre 2010 zu dem wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen. Alle europäischen Länder sollen sich daran beteiligen, ein dauerhaftes Wachstum mit mehr und besseren Arbeitsplätzen zu schaffen.
Daran weiter zu arbeiten und neben der Quantität auch die Qualität der Arbeit nicht aus den Augen zu verlieren, wird für beide Stiftungen auch in Zukunft von großer Bedeutung sein.
Im Rahmen der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit ins Leben gerufenen »Initiative Neue Qualität der Arbeit« werden die Bertelsmann Stiftung und die Hans-Böckler-Stiftung noch in diesem Jahr in einem Folgeprojekt mit der Umsetzung der aus der Expertenkommission gewonnenen Ergebnisse beginnen.
Wir bedanken uns sehr bei dem Vorsitzenden der Expertenkommission Dr. Hermann Rappe, der den Mut gehabt hat, diese Aufgabe in einer Zeit zu übernehmen, in der mehr die Quantität als die Qualität der Arbeit die öffentlichen Diskussionen bestimmt.
Wir bedanken uns auch besonders bei Prof. Dr. Bernhard Badura, der die wissenschaftliche Profilierung durch seine Mitwirkung sichergestellt hat.
Prof. Dr. Dieter Frey, Prof. Dr. Ekkehard Frieling, Prof. Dr. Rolf Rosenbrock und Prof. Dr. Johannes Siegrist haben es durch ihr Engagement als Leiter der Arbeitsgruppen möglich gemacht, umfangreiche Fragestellungen zu bearbeiten. Dafür bedanken wir uns recht herzlich.
Unser besonderer Dank gehört allen Mitgliedern der Expertenkommission, die mehr als zwei Jahre an diesem Bericht mitgearbeitet und ihre Zeit und ihr Wissen eingebracht haben. Ohne sie wären diese Expertenkommission und dieser Bericht nicht möglich gewesen.
Liz Mohn
Präsidiumsmitglied
Bertelsmann Stiftung
Prof. Dr. Heide Pfarr
Geschäftsführerin
Hans-Böckler-Stiftung
Inhaltsverzeichnis
Titel
Impressum
Vorwort
Danksagung
Hinweise zu diesem Bericht
Einleitung
Executive Summary
1 Investition in Gesundheit – eine neue Politik
2 Betriebliche Gesundheitspolitik: Vision, Leitbild, Ziele
3 Der neue Interventionstyp
4 Fördernde Faktoren
4.1 Demographischer Wandel
4.2 Gesetzliche Grundlagen
4.3 Nutzen stiftende Wirkungen
4.4 Kosten senkende Wirkungen
5 Hemmende Faktoren
5.1 Unterbewertung von Sozial- und Humankapital durch die Unternehmensführungen
5.2 Kultur der Reparatur und Kompensation
5.3 Fehlende Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse
5.4 Nichtberücksichtigung weicher Faktoren in der Unternehmensbewertung
6 Europäischer und nationaler Diskussionsstand zur betrieblichen Gesundheitspolitik
7 Die Empfehlungen der Kommission
7.1 Empfehlungen an die Betriebe
7.2 Empfehlungen an die Sozialpartner
7.3 Empfehlungen an den Staat
7.4 Empfehlungen an die überbetrieblichen Akteure
7.5 Empfehlungen an Bildung und Wissenschaft
7.6 Empfehlungen an die Hans-Böckler-Stiftung und die Bertelsmann Stiftung
8 Literatur
9 Glossar
Mitglieder der Expertenkommission »Die Zukunft einer zeitgemäßen betrieblichen Gesundheitspolitik«
Danksagung
Ohne die Mithilfe kreativer und engagierter Mitarbeiter, die für die Verantwortlichen in ihrer oftmals bescheidenen und unspektakulären Art eine große Unterstützung waren, hätten die Arbeit der Kommission und dieser Bericht nicht realisiert werden können. Ein ganz besonderes Dankeschön richten wir an dieser Stelle an Christian Gösel, Nico Julius, Andrea Maasmeier, Michael Noweski, Rosi Pulfrich, Andreas Rödel, Anja Schmidt, Albrecht Schnabel, Dagmar Siewerts, Uta Walter und Silke Weber. Besonderer Dank gilt Prof. Dr. Franz Xaver Kaufmann für kritische Anmerkungen zum Text.
Hinweise zu diesem Bericht
In der Expertenkommission »Die Zukunft einer zeitgemäßen betrieblichen Gesundheitspolitik« haben Fachleute aus Politik, Wirtschaft, Verbänden der Sozialversicherung und der Wissenschaft eng zusammengearbeitet. Ihr Ziel war es, Anforderungen an eine zukunftsfähige betriebliche Gesundheitspolitik zu formulieren und entsprechende Reformen anzustoßen. Die Kommission nahm im Jahr 2001 auf Initiative der Bertelsmann Stiftung und der Hans-Böckler-Stiftung ihre Arbeit auf. In vier Arbeitsgruppen wurden die Ergebnisse zu verschiedenen Themen erarbeitet, die in die Reformvorschläge der Kommission für eine aktive betriebliche