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Evangelisch?: 95 Antworten – 95 Porträts
Evangelisch?: 95 Antworten – 95 Porträts
Evangelisch?: 95 Antworten – 95 Porträts
Ebook454 pages1 hour

Evangelisch?: 95 Antworten – 95 Porträts

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About this ebook

"Was bedeutet für Sie 'evangelisch'?"

"Keine Angst mehr", "Widerspruch wagen" oder auch "Weit wie das Meer" – so lauten einige der Antworten von 95 Prominenten und Nichtprominenten, darunter Torsten Albig, Dieter Falk, Gundula Gause, Ludwig Güttler, Nina Hagen, Peter Hahne, Margot Käßmann, Christine Lieberknecht, Friedhelm Loh, Andreas Malessa, Ulrich Parzany, Frauke Petry oder Bodo Ramelow. Ihre kurzen und sehr persönlichen Beiträge zeigen uns die faszinierende Vielfalt des Glaubens auf.

Überraschende Perspektiven vermitteln auch die für diesen farbigen Bild-Text-Band eigens erstellten Fotografien von Jürgen M. Pietsch.
LanguageDeutsch
PublisherSCM Hänssler
Release dateMar 12, 2015
ISBN9783775172714
Evangelisch?: 95 Antworten – 95 Porträts

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    Book preview

    Evangelisch? - Thomas A. Seidel

    SCM | Stiftung Christlicher Medien

    Der SCM-Verlag ist eine Gesellschaft der Stiftung Christliche Medien, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

    ISBN 978-3-7751-7271-4 (E-Book)

    ISBN 978-3-7751-5607-3 (Lieferbare Buchausgabe)

    Datenkonvertierung E-Book:

    Beate Simson, Pfaffenhofen a. d. Roth

    © der deutschen Ausgabe 2015

    SCM-Verlag GmbH & Co. KG · Max-Eyth-Straße 41 · 71088 Holzgerlingen

    Internet: www.scmedien.de · E-Mail: info@scm-verlag.de

    in Kooperation mit Edition Akanthus, Spröda,

    www.edition-akanthus.de

    und der Internationalen Martin Luther Stiftung,

    www.luther-stiftung.org

    Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:

    Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

    Lektorat: Andrea Cramer, Leipzig

    Gesamtgestaltung: Kathrin Spiegelberg, Weil im Schönbuch

    Inhalt

    Die Herausgeber

    Vorwort – Fünfundneunzig (Thomas A. Seidel)

    Weit wie das Meer (Torsten Albig)

    Was für ein Glück (Eva Sophie Albrecht)

    Geborgenheit im Unbegreifbaren (George Alexander Albrecht)

    Horizont (Petra Bahr)

    Im Zweifel für die Menschlichkeit! (Kurt Beck)

    Grundsatztreu, nicht zeitgeistig (Günther Beckstein)

    Der Goldgrund des Lebens (Gerhard Begrich)

    Buddha und Christus (Frank Berendt)

    Freiheit in Christus (Erhard Berneburg)

    Widerspruch wagen (Georg Christoph Biller)

    Das Sakrament des Hörens (Johannes Block)

    Im Konzertsaal (Herbert Blomstedt)

    Eine unverwechselbare Lebenshaltung (Jochen Bohl)

    Evangelisch heut aus Wittenberg (Wolfgang Böhmer)

    Carpe diem – Nutze den Tag (Volker Bouffier)

    Angeklagt wegen neun Morden, verurteilt ein ganzes Leben? (Sarah Brendel)

    Etwas, das mich umfing (Sabine Bublitz)

    Evangelische Katholizität, Fehlanzeige? (Thibaut de Champris)

    Den Leuten aufs Maul schauen (Ricarda Colditz)

    Unendliche Energiequellen (Oskar Didt)

    Du sollst nicht töten (Christoph Dieckmann)

    Frische Luft (Michael Diener)

    Bekenntnis und Weltverantwortung (Christian Dietrich)

    Seine befreiende Liebe (Tabea Dölker)

    Wir sind Papst (Stephan Dorgerloh)

    Vergiss nicht, Gutes zu tun (Gertraud Drephal)

    Lieber evangelisch als protestantisch (Hans-Joachim Eckstein)

    Aufrechter Gang (Siegmund Ehrmann)

    Glaube, Hoffnung – Liebe (Christine Eichel)

    Mit Lust und Liebe singen (Gunther Emmerlich)

    Gospelige Lobeshymne (Dieter Falk)

    Ungebundenheit und Verantwortung (Thomas Feist)

    Aus Äthiopien (Mengiste Frehiwot Alemayehu)

    Grenzgängerin der Ökumene (Gundula Gause)

    Evangelisch in Altbayern (Peter Gauweiler)

    Meine geistlichen Vorfahren (David Gill)

    Leben als evangelische Ordensfrau (Christa Grau)

    Vom Vorbild des Vaters (Gabriela Grillo)

    Das Wunder der Frauenkirche (Ludwig Güttler)

    Wie guter Filterkaffee (Juliane Hagen)

    Etikettenschwindel (Peter Hahne)

    Ohne WLAN oder Megabytes (Johannes Hartlapp)

    Auch ohne Amtskirche (Michael Herold)

    Rebellion und Neugier (Karla Holzheu)

    Worauf ich mich verlassen kann (Ansgar Hörsting)

    Reformation – (Michael J. Inacker)

    Ein ehrbarer Kaufmann (Dirk Ippen)

    Dem Denken viel Raum geben (Daniel Jundt)

    Das Gewissen schärfen (Margot Käßmann)

    Ich lebe gern (Steffen Kern)

    Des Glaubens kleiner Bruder (Eckart von Klaeden)

    St. Peter & Paul (Sebastian von Kloch-Kornitz)

    Binde deinem Kamel die Füße! (Mihajlo Kolakovic)

    Gewissheit (Stephan Krawczyk)

    Blumen vor dem Fenster (Michael Kühn)

    Wort, Argument, Diskurs (Nicola Leibinger-Kammüller)

    Verantwortung übernehmen (Vera Lengsfeld)

    Auf der Suche (Annette-Christine Lenk)

    Gottes Gnadensignale (Christine Lieberknecht)

    Offen für Gott und die Menschen (Inge Linck)

    Evangelisch ist für mich … (Friedhelm Loh)

    Anspruch und Zuspruch (Andreas Malessa)

    Die Katholiken und die Erbse (Britta Martini)

    Er nahm mich in den Arm (Helmut Matthies)

    Schiffbruch (Eckart Meisel)

    Gemeinschaftssinn im Bruderhof (Christin Messner)

    Liebesschmerzen (Titus Müller)

    Nach Hause kommen (Jonas Opp)

    Das vierfache evangelische Motto (Ulrich Parzany)

    Sonntags an der Orgel (Frauke Petry)

    Griechisch-orthodox und ein bisschen dänisch-lutherisch (Damon Nestor Ploumis)

    Der Duft der Freiheit (Christian Popp)

    Glaube und Wissen (Bodo Ramelow)

    Heimweh (Julia Roos)

    Die Grenzen der Menschen-Welt (Ulrich Schacht)

    Aus dem Ärmel (Ernestine Seidel)

    Ein Privileg (Hermann Selderhuis)

    Gerade und schnörkellos (Christine Senkbeil)

    Widersprüche aushalten (Stephan Steinlein)

    Reformationsbrötchen (Susanne Steppat)

    Das Vaterunser (Gabriele Stötzer)

    Gottes Ja zu mir (Corinne Trepte)

    Diesseitigkeiten (Ellen Ueberschär)

    Gestaltungshorizonte (Jörg Uhle-Wettler)

    Keine klassische Pfarrfrau (Constanze Victor)

    Keine Angst mehr (Annette Weidhas)

    Prioritäten (Andreas Weigel)

    What would Jesus do? (Frank-Jürgen Weise)

    Wirklichere Wirklichkeit (Walter Weispfenning)

    Frisch, fromm, fröhlich, frei (Roland Werner)

    Ich gebe Gott das Sorgerecht (Jürgen Werth)

    Alles klar (Sandra Wieschollek)

    Lebenselixiere (Manfred Wilde)

    Luther und die Ritter vom Glasbachgrund (Alexander von Witzleben)

    Gegen den Strom (Isabel Wünsche)

    Quellenangaben

    Bildrechte

    Die INTERNATIONALE MARTIN LUTHER STIFTUNG

    Unterwegs zu Luther: Bücher von und mit Dr. Thomas A. Seidel

    Evangelisch? Eine Ausstellung zum Mitmachen

    [ Zum Inhaltsverzeichnis ]

    Fünfundneunzig

    95 Thesen stehen am Beginn der Reformation. Martin Luther hat sie »aus Liebe zur Wahrheit und in dem Bemühen, sie ans Licht zu bringen« verfasst. Jenseits der strittigen Frage »nailed or mailed?« (Hat Luther die Thesen an die Wittenberger Schlosskirchentür genagelt oder doch nur per Kurier verschickt?) ist unbestritten, dass mit diesen 95 Thesen ein Prozess angestoßen wurde, der die Welt verändert hat.

    Wie kam das? Weil die Fragen, um die es ging, akademisch interessant waren und (kirchen-)politischen Zündstoff boten? Das auch. Doch das allein erklärt die enormen Folgewirkungen nicht. In und mit diesen 95 Thesen hat ein Christenmensch klar und deutlich Position bezogen – »aus Liebe zur Wahrheit« und aus Sorge um die Glaubwürdigkeit der Kirche und um die Vitalität des Christentums seiner Zeit. Martin Luther war sich sicher: »Gott will seine christliche Kirche erhalten. Wenn schon alle von Christus abfallen: Kaiser, König, Papst, Bischöfe, die Mächtigsten und Gelehrtesten auf Erden, so will doch Gott ein Häuflein behalten, das seinen Geist haben und ihn vor der Welt bekennen soll.«

    95 Texte stehen im Zentrum dieses Buches. 95 Männer und Frauen, jung und alt, prominent und weniger prominent, kirchliche Profis und theologische Laien, 95 Personen aus sehr unterschiedlichen Berufen geben kurz und prägnant Auskunft auf die Frage: »Was ist evangelisch – für dich, ganz persönlich?«

    Sie tun dies 500 Jahre nach dem Thesenanschlag zu Wittenberg. In einer bundesrepublikanischen Wohlstandswelt, in der das Christentum – gänzlich ohne nationalsozialistische oder SED-staatliche Verfolgung – immer schwächer zu werden scheint. Heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, inmitten einer Zeit, in der es schick geworden ist, mit seiner Meinung hinter dem Berg zu halten oder möglichst nur das zu sagen, was man für politisch korrekt hält.

    In diesem weltanschaulichen und zeitgeistigen Gelände lassen sich 95 Personen auf etwas ein, das an die Haltung Martin Luthers erinnert: Sie beziehen klar und deutlich Position. Sie öffnen ihr Herz. Sie geben auf berührende Weise einen Blick frei auf ihren Glauben und ihre Zweifel, auf prägende Lebensmomente. Sie lassen uns teilhaben an Erfahrungen, die für sie selbst die Welt oder zumindest ihre Sicht auf die Welt wesentlich verändert haben. Sie offenbaren sich als Gottesfreundinnen und -freunde, als Liebhaber der Wahrheit. Sie zeigen Gesicht.

    95 künstlerische Fotoporträts geben diesen 95 Bekenntnistexten jeweils ein unverwechselbares Bild. Der Fotograf Jürgen Maria Pietsch hatte die Idee zu diesem Band, die von der Internationalen Martin Luther Stiftung und dem SCM Verlag aufgegriffen wurde. Jürgen M. Pietsch hat unsere Autorinnen und Autoren eingeladen, sich an einem Ort fotografieren zu lassen, der mit ihrem Text, ihrem Lebenszeugnis, ihrem »Bekenntnis vor der Welt« korrespondiert. In dieser konzeptionellen Komposition entstanden 95 lebendige, farbenfrohe Wort-Bild-Profile.

    95 Antworten und 95 Porträts repräsentieren nicht nur die beachtliche Bandbreite evangelischer Dialekte und Glaubensformen von lutherisch-konservativ, freikirchlich-evangelikal bis linksprotestantisch-liberal. Wir sind auch außerhalb des deutschen Protestantismus unterwegs gewesen. Wir haben katholischen, orthodoxen, buddhistischen Zeitgenossen oder Menschen, die keiner Kirche angehören, die Frage gestellt: »Was ist evangelisch – für dich, ganz persönlich?« Auch diese Blicke von außen sind spannend. Sie befragen, beleben und bereichern das von Luther so genannte »Häuflein, das seinen Geist haben und ihn vor der Welt bekennen soll«. Gehören Sie (schon) dazu?

    Thomas A. Seidel

    [ Zum Inhaltsverzeichnis ]

    Weit wie das Meer

    Schleswig-Holstein ist das Land zwischen den Meeren. Vielleicht liegt es an der Weite des Meeres, dass wir aus dem Norden uns da heimisch fühlen, wo Freiheit herrscht.

    In meiner Kirche darf ich mich frei fühlen, so wie jeder andere Gläubige auch. Frauen und Männer zum Beispiel haben dieselben Möglichkeiten, sich in ihrem Glauben zu engagieren. Meine Gemeinde ist eine Gemeinschaft, egal ob Mann oder Frau, arm oder reich, Deutscher oder Ausländer. Wir bestimmen selbst, wer uns im Kirchengemeinderat leiten soll. Diese Menschen sind leidenschaftlich engagiert, meist ehrenamtlich. Ich werde von ihnen gut vertreten.

    Ich fühle mich in meiner Kirche heimisch. Mehr als das: Ich fühle mich geborgen. Auch das hat mit Freiheit zu tun. Gott hat uns die Freiheit gegeben, zwischen Gut und Böse zu wählen. Und vielleicht manifestiert sich in diesem Geschenk am nachdrücklichsten, welch grenzenloses Zutrauen er zu uns, zu seiner Schöpfung hat. Was, wenn wir uns einmal irren? Wenn wir vom rechten Weg abkommen? Wird Gott uns strafen? Wie Martin Luther glaube ich, dass wir keine Angst vor Hölle und Teufel haben müssen. Gott ist gnädig und liebt uns. Sein Erlösungswille ist unendlich. Wir sollten in seinem Sinne leben, in Liebe und in Frieden.

    Ich bemühe mich, dies jeden Tag zu tun, so gut ich es kann. Das Vertrauen auf Gott macht mich frei in meinem Handeln, privat und in meiner Arbeit für die Menschen in Schleswig-Holstein. Mein Gott wird mich in all meiner Schwäche schützen, er will mich nicht für meine Fehler strafen. Wie heißt es in einem meiner liebsten Kirchenlieder: »… und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand«. Damit komme ich gut durch mein Leben.

    Torsten Albig – im Kieler Hafen vor Großseglern

    Torsten Albig – im Kieler Hafen vor Großseglern

    Torsten Albig (geb. 1963); Studium der Rechtswissenschaften, Tätigkeit in der Steuerverwaltung Schleswig-Holstein, Sprecher mehrerer Bundesfinanzminister, Stadtrat und später Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel, seit 2012 Ministerpräsident und Mitglied des schleswig-holsteinischen Landtages.

    [ Zum Inhaltsverzeichnis ]

    Was für ein Glück

    Was ist evangelisch? – Als konvertierte Katholikin denke ich da weniger an eine von der katholischen Konfession getrennte evangelische Kirche – nein. Vielmehr

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