Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Albanien. Eine Annäherung
Albanien. Eine Annäherung
Albanien. Eine Annäherung
Ebook171 pages1 hour

Albanien. Eine Annäherung

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

"… a shore unknown which all admire, but many dread to view …"
Lord Byron in "Childe Harold's Pilgrimage" über Albanien

Ein sehr persönlicher Blick auf Land und Leute, der Lust auf eine Reise in eine nahe und doch vielen fremd erscheinende Republik macht.

Obwohl die Hauptstadt Tirana nur etwas mehr als eine Flugstunde von Wien entfernt liegt, ist Albanien bis heute ein weitgehend weißer Fleck auf der persönlichen Landkarte vieler Mitteleuropäer. Klischees kursieren viele, doch auf persönlichen Erlebnissen im kleinen Staat am Mittelmeer beruhen die wenigsten.
Auf Basis von Beobachtungen und Erfahrungen während seiner zahlreichen Reisen durch das Land hat Lukas Morscher das vorliegende Buch geschrieben - mit dem Ziel, Verständnis aufzubauen und die häufigsten kulturellen Barrieren zu durchbrechen.

Kaffeehausrunden, Bars, Begrüßungsrituale sowie das Alltagsleben und die Bedeutung der Familie werden dabei ebenso behandelt wie Sehenswürdigkeiten, öffentliche Verkehrsmittel, Kulinarisches, die Skepsis gegenüber Sport und die Bedeutung gewisser Statussymbole - praktische Tipps für ganz alltägliche und auch für ungewöhnlichere Situationen kommen dabei nicht zu kurz.

Eine subjektive Annäherung mit vielen wichtigen Hinweisen, die vor dem Antritt einer ersten Reise ins "Land der Skipetaren" hilfreich sein könnten.
LanguageDeutsch
PublisherStudienVerlag
Release dateApr 10, 2014
ISBN9783706557351
Albanien. Eine Annäherung

Related to Albanien. Eine Annäherung

Related ebooks

Europe Travel For You

View More

Related articles

Related categories

Reviews for Albanien. Eine Annäherung

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Albanien. Eine Annäherung - Lukas Morscher

    Lukas Morscher

    Albanien

    Eine Annäherung

    © 2013 by Studienverlag Ges.m.b.H., Erlerstraße 10, A-6020 Innsbruck

    E-Mail: order@studienverlag.at

    Internet: www.studienverlag.at

    Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

    Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

    ISBN 978-3-7065-5735-1

    Buchgestaltung nach Entwürfen von Kurt Höretzeder

    Satz und Umschlag: Studienverlag/Maria Strobl

    Alle Abbildungen © Lukas Morscher

    Dieses Buch erhalten Sie auch in gedruckter Form mit hochwertiger Ausstattung in Ihrer Buchhandlung oder direkt unter www.studienverlag.at

    Inhalt

    Fact Box

    Albanien

    Warum ein Buch über Albanien?

    Wie Albanien wurde, was es heute ist – Schlaglichter der Geschichte

    Politik

    Der Held der Helden – Skanderbeg

    Nationalismus

    Von Feinden umzingelt

    Kosovo

    Roma und andere Minderheiten

    Von Politik und anderen schmutzigen Geschäften – Die Korruption im Großen

    Ein Paralleluniversum – Die Korruption im Kleinen

    EU

    Militär und Bunker

    Umweltschutz

    Sitten und Gebräuche

    Im Blutrausch der Ehre

    Konsum und Wirtschaft

    Die Badehose von Amrani

    Shopping

    Ausländische Firmen und Produkte

    Darauf kann man aufbauen – Zement

    Oliven und Wein

    „Gschäftln"

    Der Handy-Shop

    Überlebenstechniken

    Wenn die Kugel rollt

    Konterbande

    Kriminalität

    Bettelei

    Kleidung

    Heizung und Kleidung im Winter

    Glaube

    Im Namen des Herrn! Welches?

    Missionierung

    Mobilität

    Wahnsinn auf bis zu vier Rädern

    Wenn der Weg kein Ziel ist

    Die Eisenbahn

    Auto-mobiles Albanien

    Kommunikation

    Die Kommunikation mit Albanern

    Kaffeehausrunden

    Bars

    Bitte – nicht – küssen

    Handy

    Medien

    Kulinarisches

    Gegrilltes, so weit das Auge reicht

    Na dann Prost!

    Heim und Familie

    Der Mittelpunkt der Welt – Die Familie

    Bis der Tod sie scheidet – Im Rausch der Feste

    Vom albanischen Wohnzimmer

    Badezimmer

    „Zwischenmenschliches"

    Frauenbekanntschaften

    Hotels für „gewisse Stunden"

    Geheimverkehr

    Gesundheit und Hygiene

    Sie sollten nicht müssen müssen!

    Rasieren – besser als Sex?

    Apotheken

    Und wenn man krank ist …?

    Freizeit

    Sport ist Mord

    Wenn der blaue Rauch aufgeht

    Tag und Nacht – Das Fernsehen

    „Kultur-Tourismus"

    Sehenswürdigkeiten und Museen

    Festungen

    Durchs Land der Skipetaren

    Literatur und Weiterführendes

    Literatur in Auswahl

    Fact Box

    Albanien

    Einwohner: ca. 2,8 Mio.

    Fläche: 28.748 km2

    Hauptstadt: Tirana (ca. 650.000 Einwohner)

    Währung: Albanischer Lek

    Unabhängigkeit: 28.11.1912 vom Osmanischen Reich

    Regierungsform: Parlamentarische Republik

    Amtssprache: Albanisch

    Bruttoinlandsprodukt pro Kopf 2012: Rang 106: 3.894 US $ (zum Vergleich: Schweiz: Rang 4: 78.754 US $; Österreich: Rang 13: 48.479 US $; Deutschland: Rang 20: 42.625 US $)

    Warum ein Buch über Albanien?

    So gut wie jeder Text über Albanien beginnt mit dem Hinweis auf das Unbekannte, das Rätselhafte und das Absurde, das dieses Land umgibt. Zu Recht. Vielleicht hat der eine oder andere noch Karl Mays „Durchs Land der Skipetaren" gelesen und dann ist Schluss.

    Obwohl es nur eine gute Flugstunde von Mitteleuropa entfernt liegt, ist Albanien bis heute ein weitgehend weißer Fleck auf der persönlichen Landkarte vieler Österreicherinnen und Österreicher. Vielleicht im Segelurlaub an der Küste vorbeigefahren, mit einem leisen Schaudern wegen der üblen Geschichten, die man am Vorabend im Hafen gehört hat. Vielleicht vom Flugzeug aus kurz hinuntergeschaut, als der Pilot die Position durchsagte. Vielleicht von Korfu die paar Kilometer aufs albanische Festland geschaut. Mehr Berührung mit dem Land haben die wenigsten Mitteleuropäer bisher gehabt. Und das, was in der Zeitung über bei uns „aktive" Albaner steht, ist auch nicht immer dazu angetan, Freundschaft zu schließen.

    Jetzt liegt es nahe, dass man Menschen, Land, Kultur und Gebräuche vorbehaltlos lobt und glorifiziert. Das wäre aber ebenso dumm wie all die Vorurteile, die wir über alle möglichen Nationen haben (und diese über uns).

    Albanien und die Albaner sind einerseits ein Volk wie jedes andere und andererseits von einer unübersehbaren und undurchschaubaren Individualität.

    Wie ich zur Auseinandersetzung mit Albanien gekommen bin?

    Mein persönlicher Zugang zu den Albanern begann 1999, als ich in Innsbruck ein Studenten-Zimmer an einen Albaner untervermietete, der hier Jus studieren wollte, obwohl er nur recht holprig Deutsch sprechen konnte. Schreiben auf Deutsch konnte er nur fragmentarisch. Er war bereits seit ein paar Jahren mit einer Osttirolerin verheiratet und sollte die nächsten Jahre in Lienz und Innsbruck verbringen. Heute ist Mag. Dr. iur. Alban Ymeri österreichischer Staatsbürger, verfügt über eine Rechtsanwalts- und Immobilienmaklerprüfung und betreut eine Osttiroler Gemeinde als Amtsleiter. Eigentlich ist er inzwischen Osttiroler. Leider lernen seine Kinder nicht einmal mehr Albanisch. Auch das ist nicht untypisch.

    Eines Tages – etwa im Jahr 2001 – meinte Alban, dass eine kleine Cousine schwere Augenprobleme habe, die sie fast blind machten, aber mit einer Operation geheilt werden könnten. Eine Behandlung wurde organisiert. Durch verschiedene medizinische Komplikationen wurde aus dem kurzen Aufenthalt des Mädchens mit seinem Vater in meiner Wohnung ein mehrwöchiger. Wenn man wochenlang mit einem Mann seine Wohnung teilt, der nur fließend Albanisch spricht, dann lernt man sich zwangsläufig richtig gut kennen – dank der Kommunikation mit Händen, Füßen und Wörterbüchern …

    Wenige Monate später hat sich die Möglichkeit ergeben, an einer Hochzeit in der Familie Ymeri in Tirana teilzunehmen. Es war die erste von bisher gut einem Dutzend Reisen nach Albanien.

    Heute ist das kleine Mädchen von damals ein gesunder Teenager und geht in eine normale Schule. An ihre Augenerkrankung erinnert nur mehr eine herkömmliche Brille.

    Warum ich immer wieder hinfahre?

    Neben der engen Freundschaft zum gesamten „Clan" der Ymeris in Tirana ist es faszinierend dabei zu sein, wenn ein Land binnen weniger Jahre vom 19. ins 21. Jahrhundert katapultiert wird. Bei jeder Reise gibt es leichte Fortschritte, schwere Rückschritte, unglaubliche Entwicklungen, sinnlose Zerstörungen, Hoffnungen und Enttäuschungen zu beobachten. Es ist wie ein lebendes Geschichtsbuch. Aber es sind vor allem die vielen Menschen, die aufgrund ihrer Herzlichkeit, ihrer Gastfreundschaft und ihrer Verrücktheit einfach liebenswert sind.

    Im Zuge meiner Reisen habe ich immer wieder Freunde und Bekannte aus Österreich mitgenommen und dabei festgestellt, dass es sehr viele kulturelle Missverständnisse und fehlende Kenntnisse im Umgang mit dieser Kultur gibt.

    Ziel des vorliegenden Bandes ist es daher, ein paar der häufigsten kulturellen Barrieren zu durchbrechen, Verständnis aufzubauen und dem Mitteleuropäer bei der „Fehlervermeidung" zu helfen. Auch wenn dem Gast beinahe alles nachgesehen wird, so ist es doch auch ein Zeichen von Respekt vor einer jahrhundertealten Tradition, wenn man deren Regeln beachtet. Es soll auch helfen, den meist ohnehin zu kurzen Aufenthalt in Albanien nicht noch durch das Erlernen von Grundlagen zu verkürzen.

    Ich nehme aber gleichzeitig für mich nicht in Anspruch, etwas zu „wissen. Aus Beobachtung, Erfahrung und Erkundigung habe ich diese Schrift „gezimmert. Sie soll das Gesamtverständnis fördern und helfen, diesen Nachbarn nicht in ihrem Wohnzimmer auf die Füße zu steigen. Auf der anderen Seite sind meine „Kenntnisse" nur subjektive Beobachtungen und Erfahrungen, die vermutlich mit vielen Gegenbeispielen ergänzt oder korrigiert werden könnten. Auch will und kann dies keine albanische Kulturgeschichte sein, sondern soll nach Möglichkeit die Themen behandeln, mit denen man sich bei einer ersten Reise auseinandersetzen wird.

    Bei der Schreibung von Ortsnamen habe ich mich nach Möglichkeit an die bei uns übliche Form gehalten.

    Sollte der geneigte Leser noch im Zweifel sein, ob eine Reise nach Albanien wirklich tunlich ist, dann kann ich nur laut sagen: JA! – Wenn man die Spielregeln beachtet.

    Innsbruck, im Sommer 2013

    Lukas Morscher

    Wie Albanien wurde, was es heute ist – Schlaglichter der Geschichte

    Die geographische Lage des Gebietes, das heute von Albanern bewohnt wird, ist an der schmalsten Stelle der Adria gelegen. Damit kann die gesamte Adria und der darauf stattfindende Schiffsverkehr verhältnismäßig leicht kontrolliert werden. Nur etwa 100 km ist die italienische Küste entfernt. Für jede strategisch denkende Macht ist dies reizvoll.

    Gleichzeitig war das Gebiet des heutigen Albaniens in der Geschichte immer von größeren und mächtigeren „Nachbarn" umgeben, die ihre territorialen Interessen militärisch oder bei Konferenzen durchsetzten, während die lokale Bevölkerung dabei keine Mitsprachemöglichkeit hatte. Wobei nicht alle Fremdherrschaften als

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1