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Zombie Zone Germany: Tag 78
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Zombie Zone Germany: Tag 78
Ebook100 pages1 hour

Zombie Zone Germany: Tag 78

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About this ebook

"Da draußen fressen sie sich gegenseitig auf."
Abgeschnitten von der Außenwelt, isoliert, sich selbst überlassen.
Es hatte ein TV-Spektakel sein sollen. Sieben Kandidaten, wie sie unterschiedlicher nicht sein können, jeder von ihnen mit einem Geheimnis, in einem Container. Dutzende Kameras, die jede ihrer Bewegungen verfolgen und selbst die intimsten Momente festhalten. Erotik, Leidenschaft, Hinterhältigkeit und Intrigen. Die Einschaltquoten waren hoch, das Publikum begeistert. 68 Tage ging es gut, Zuschauer und Kandidaten fieberten dem großen Finale entgegen ...
Doch dann brach alles zusammen.
"Hier drinnen auch."
Zombie Zone Germany: Unsere Städte wurden Höllen.
Sie kamen über Nacht. Ihr Hunger war unstillbar. Sie fielen wie Heuschreckenschwärme über die Lebenden her. Zerrissen sie, fraßen, machten aus ihnen etwas Entsetzliches. In den Straßen herrscht verwestes Fleisch. Zwischen zerschossenen Häusern und Bombenkratern gibt es kaum noch sichere Verstecke.In Deutschland ist der Tod zu einer seltenen Gnade geworden.
Hohe Stahlbetonwände sichern die Grenzen. Jagdflieger und Kampfhubschrauber dröhnen darüber. Es wird auf alles geschossen, was sich (noch) bewegt.
Deutschland wurde isoliert – steht unter Quarantäne.
Die wenigen Überlebenden haben sich zu Gruppen zusammengeschlossen, oder agieren auf eigene, verzweifelte Faust. Gefangen unter Feinden. Im eigenen Land.
Doch ist der Mensch noch des Menschen Freund, wenn die Nahrung knapp wird und ein Pfad aus kaltem Blut in eine Zukunft ohne Hoffnung führt?
 
Bisher in der Reihe erschienen:
 
ZZG: Die Anthologie
ZZG: Trümmer (Simona Turini)
ZZG: Tag 78 (Vincent Voss)
ZZG: Letzter Plan (Jenny Wood)
ZZG: Zirkus (Carolin Gmyrek)
ZZG: Blutzoll (Matthias Ramtke)
ZZG: XOA (Lisanne Surborg)
ZZG Anthologie: Der Beginn
LanguageDeutsch
PublisherAmrûn Verlag
Release dateOct 23, 2015
ISBN9783958692343
Zombie Zone Germany: Tag 78

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    Book preview

    Zombie Zone Germany - Vincent Voss

    Monitorraum Sendezentrale

    Anfangs habe ich das nur aus Langeweile geschrieben. Ich weiß, das hört sich jetzt nicht nach dem ersten Satz an, der den Leser mit sich reißt. Dessen bin ich mir bewusst, ich kenne mich ein wenig aus damit. Nicht mit dem Schreiben, aber mit bewegten Bildern. Da muss einen auch der Anfang packen, die ersten 15 bis 20 Sekunden, denn der Zuschauer ist kritischer denn je und schießt schneller mit der Fernbedienung als Lucky Luke. Wenn ich also sage, dass ich nur aus Langeweile schreibe, könnten Sie annehmen, der Leser würde mich herzlich wenig interessieren. Das war aber niemals so. Bevor ich begonnen habe zu schreiben, wusste ich: Wenn, dann richtig. Auch wenn ich mir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht sicher sein konnte, überhaupt ein Publikum zu finden. Oder auch nur einen anderen lebenden Menschen da draußen.

    Warum also schreibt der Typ aus Langeweile, werden Sie sich vielleicht fragen. Stellen Sie sich mich als Regisseur vor. Als gutaussehenden Alfred Hitchcock vielleicht, der in seinem Sessel sitzt und auf 52 Monitoren rund um die Uhr Filmsequenzen sichtet. Er kann nicht wegsehen und auch nicht weghören. Na ja, das letzte vielleicht schon, aber er kann den Ton nicht abstellen. Stellen Sie sich weiter vor, der gutaussehende Alfred Hitchcock hat ausreichend Wasser und Unmengen Bier, ein Toilette, zahlreiche Fertiggerichte wie Huhn Malaysia und Boeuf Stroganoff, Tonnen an Knabbereien und Süßigkeiten, eine Spiegelausgabe, die sich mit der RAF beschäftigt, zwei Bedienungshandbücher für Schnittprogramme, aber … er kann nicht weg! Er ist eingesperrt mit diesen 52 Monitoren. Seit 5 Tagen, 9 Stunden, 43 Minuten und 14 Sekunden sieht und hört er ununterbrochen 7 Menschen beim Reden, Streiten, Versöhnen, Lachen, Weinen, Kochen, Essen, Masturbieren, Kacken und Ficken zu. Ununterbrochen, rund um die Uhr. Und dann hat er geschrieben, sich einen Notizblock und einen Stift genommen und alles zusammengetragen. Ein Zeugnis.

    Ich nenne es Secrets & Suprises – Staffel Z.

    Eigentlich hieß dieses Format vormals Big Brother. Bei Secrets & Suprises hat jeder Kandidat ein dunkles Geheimnis, das er mit in den Container nimmt. Wird dieses von jemanden erraten, bekommt derjenige 50.000€ und ist eine Runde weiter. Der andere muss durch das Publikum über seinen Verbleib abstimmen lassen. So viel zu den Secrets. Die Suprises sind Überraschungen, die entweder überall im Container verschlossen und versteckt waren oder aber Spontanbesuche von Prominenten, wie Costa Cordalis oder Carmen Uniati, besser vielleicht als Muschi Glanz bekannt.

    Tag 74. Die Kandidaten sind seit 5 Tagen von der Außenwelt abgeschnitten. Es gibt Wasser und Strom, aber keine Regieanweisungen mehr. Diese vorprogrammierten Tools laufen im Autopilot. Wie das rote Licht über der Tür zum heißen Stuhl und die rückwärts gezählten Sekunden, bis sich die Tür zur Kabine öffnet. 9,8,7,…,3,2,1, START. Jeder Kandidat hat 30 Sekunden Zeit, sich vor dem Publikum zu präsentieren und jemanden für die Rauswahl vorzuschlagen.

    Toto ist der erste, er stürmt in die Kabine. Tätowierter, muskulöser Glatzkopf aus Berlin. Sein Geheimnis: Er saß wegen Körperverletzung und räuberischer Erpressung im Knast. Er setzt sich auf den heißen Stuhl, fährt sich mit einer Hand über die Glatze.

    »Scheiße, mann! Ich mach den Dreck nicht länger mit! Holt mich raus hier, sofort!« Er schlägt auf die Stuhllehne. »Ich schwör, das gibt sonst ein Unglück hier drin …« Er sieht in die Kamera, sieht auf dem Display, dass ihm noch Zeit bleibt. Er hat nichts weiter zu sagen, sitzt dennoch die restlichen Sekunden ab.

    Als nächstes folgt Barbara, von allen nur Babsi genannt. Eine etwas verlebte Mitvierzigerin. Container-Mutti mit Herz. Ihr Geheimnis: Sie hat eine erwachsene Tochter und lebt in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung. Sie setzt sich, schlägt die Beine übereinander und atmet durch. Ihr Blick ist zur Kamera gerichtet.

    »Ich finde das nicht mehr gut. Ich glaube, wir können alle nicht mehr, sind alle am Limit. Wir wünschen uns, dass sich jetzt jemand bei uns meldet. Und, dass die beiden Glühbirnen im Flur endlich gewechselt werden. Bitte!« Auch sie wartet die verbleibende Zeit ab.

    Zippo kommt als nächster. Fahrradkurier aus Hamburg mit Dreadlocks. Bisheriger Favorit. Er setzt sich, sieht in die Kamera, schmunzelt.

    »Yo, jetzt mal ehrlich, das ist doch n´Witz, oder? Echt krass. Ich muss sagen, gut fühle ich mich damit nicht mehr. Klar, man lernt auch draus, aber hätte ich das vorher gewusst. Ich weiß nicht.« Er beißt in einen Apfel, kaut und überlegt. »Wie immer schlage ich niemanden vor, den ihr raus wählen sollt.« Er steht auf und geht.

    Konfusion an der Tür, Jenny will rein, aber Lilith ist dran. Lilith. Gruftie. Ihr Geheimnis: Sie ist praktizierende Okkultistin und trinkt gerne warmes Blut. Sie setzt sich, sieht in die Kamera und schweigt. Wie immer. Dann steht sie auf, geht.

    Dominique, das Nesthäkchen. Der Jüngste und Schmächtigste. Sein Geheimnis: Er ist Millionärssohn. Er setzt sich. »Hallo.« Er nickt in die Kamera und lächelt. Dann zieht er die Stirn kraus und lauscht. »Oh, die Zeit ist ja schon …« Ein schriller Ton zeigt ihm an, dass die Zeit um ist. Er steht auf und geht.

    Jenny kommt rein. Wasserstoffblonde Schönheit, häufig bauchfrei und hauteng. Ihr Geheimnis: Sie hatte Sex mit zwei Männern geleichzeitig. »Hi!« Sie lächelt, rückt unauffällig auffällig ihre Oberweite zurecht. »Also, dass ihr euch nicht meldet, finde ich nicht so gut, aber das gehört bestimmt zum Bizz. Also mecker´ ich auch gar nicht mit euch. Nur Zigaretten habe ich bald nicht mehr, dann wird es echt fies. Also, büdde! Wenn ihr weiter eine lustige Jenny wollt, bringt ihr Zigarettennachschub, ja?« Sie überlegt kurz, starrt links oben an die Decke. »Und zum Rauswählen schlage ich wieder mal Zippo vor. Ich mag die ungepflegten Haare gar nicht. So, Zeit

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